Kanufahren – Top 10 Reiseziele


Das Wasser vor euch glitzert, das Grün der Pflanzen rahmt das Bild ein: Beim Kanufahren bekommt ihr einen einzigartigen und bezaubernden Blick auf die Natur um euch herum. Auf der ganzen Welt gibt es perfekte Reiseziele für alle, die sich im Urlaub gern mit dem Paddel in der Hand ins Abenteuer stürzen.

Überblick

Beim Stichwort Kanufahren haben viele ein entspanntes Szenario vor Augen: Ein schlankes Boot fährt gemütlich über einen See oder den Fluss entlang, darin sitzen Menschen mit einem Paddel und steuern ihr Gefährt weg vom Alltagsstress. Dieses Bild ist genauso richtig wie dieses: Beim Kanufahren wagt ihr euch hinein ins Abenteuer, könnt euch ganz auf den Wassersport konzentrieren und euch gegen wilde Strömungen behaupten.

Kanufahren hat viele Facetten und eignet sich daher sowohl für gestresste Stadtmenschen auf Ruhesuche als auch Fans von Aktivurlauben. Kanufahren ist dabei ein Oberbegriff für zwei verschiedene Arten des Paddelns: Fahren mit dem schmalen Kajak oder dem breiteren Kanadier. Die meisten Urlauber nutzen ein Kanadier, weshalb hier der Begriff Kanu oft synonym genutzt wird.

1. Donau-Drau-Nationalpark (Ungarn)

Im Süden Ungarns prägen die Donau und die Drau das Landschaftsbild und laden Aktivurlauber zu Kanufahrten im Donau-Drau-Nationalpark ein. Stolze 50.000 Hektar umfasst der Park, der auch Nationalpark Duna-Dráva genannt wird, und der eine wilde und zugleich sanft anmutende Schönheit präsentiert. Bei Fahrten mit dem Paddelboot begegnet ihr Sandstränden und Wäldern, hört das Singen zahlloser Vögel und entdeckt sogar Seerosen.

Kanufahren Donau
Naturwunder an und in der Donau

Seid ihr auf der Suche nach einer anfänger- und kinderfreundlichen Etappe, seid ihr im Donau-Drau-Nationalpark genau richtig, denn die Donau fließt mit relativ seichter Tiefe eher ruhig dahin und die Ufergebiete sind für Start und Ende leicht zugänglich. Für Zeit abseits des Wassers empfehlen wir euch einen Halt in der ungarischen Gemeinde Zákány. Bewundert die verzierte Kirche des Ortes und folgt zu Fuß dem zehn Kilometer langen Naturlehrpfad durch die Wälder.

2. Straße von Hormus (Oman)

Wer sich mit Kanufahren beschäftigt und reiselustig ist, wird früher oder später definitiv von ihr hören: Die Straße von Hormus ist eine schmale Stelle, die als Meeresenge den Persischen Golf und den Golf von Oman verbindet. Mit dem Iran im Norden und den Vereinigten Arabischen Emiraten im Süden verbindet sie die Menschen auf dem Wasserweg und ist zugleich ein beliebter Hotspot für Kanufahrten, denn hier verschmelzen Gegensätze zu einer einmaligen Landschaft: Ihr Fahrt Kanu durch die Wüste!

Kanufahren Musandam Delfin
Ein Delfin vor der Küste von Musandam

Ihr startet eure Paddeltour in der Exklave Musandam und bewegt euch auf dem Wasser durch eine Fjordlandschaft mit Buchten. Seht das Gelb der Wüsten um euch und das Wasser vor euch. Delfine, die euren Weg kreuzen und Begegnungen mit Schildkröten sind dabei keine Seltenheit. Die Strecken sind teils recht anspruchsvoll und aus Gründen der Sicherheit empfehlen sich in der Meerenge geführte Kanufahrten.

3. Saimaa (Finnland)

Finnland wird gern als Land der 1.000 Seen bezeichnet und Kanufahrer sind hier willkommen. Ihr könnt wochenlang euren Urlaub genießen und neue Landschaftsbilder entdecken. Zu den schönsten Reisezielen im Land gehört der Saimaa: Der viertgrößte See Europas umfasst 4.300 Quadratkilometer und lässt damit den Bodensee winzig erscheinen. Viele Reisende besuchen Saimaa für eine Kanufahrt und paddeln durch die Nationalparks Linnansaari und Kolovesi.

Kanufahren Saimaa Finnland
Kanufahren am finnischen See Saimaa

Kinder und Tierfreunde jeden Alters halten beim Kanufahren besonders nach einer Bewohnerin die Augen offen: der Saimaa-Robbe. Mit etwas Glück seht ihr die niedlichen Vertreter der Ringelrobbenart beim Schwimmen oder bei einem Sonnenbad. Wer die echten Tiere verpasst, findet in den Ortschaften Postkarten und Kuscheltiere der Robben.

4. Lake McLaren (Neuseeland)

Dieser See auf der Nordinsel von Neuseeland gehört zu Auckland und ist beliebt bei allen, die ruhiges Kanufahren inmitten der Naturschönheit genießen wollen. Die Flora reicht bis an die Ufer heran und die Blätter neigen sich über die Wasseroberfläche: Perfekt für Kanufahrten mit der ganzen Familie und romantische Kanufahren in den Flitterwochen.

Kanufahren McLaren Neuseeland
Unendliche Weiten auf dem Lake McLaren

Der Mix aus unzähligen Facetten zwischen Blau und Grün wird beim Gleiten über die Seeoberfläche später um den Anblick steiler Felswände ergänzt, wenn die Kanutour euch in Richtung Mangapapa Canyon führt. Auch hier hat sich der Wald den Weg bis ans Ufer erobert, sodass ihr durch eine einmalige Landschaft paddelt: Da nur Kajaks die Strecke befahren können, ist es herrlich friedlich und in der Dunkelheit zwischen den bewachsenen Klippenwänden werdet ihr beim Blick nach oben unzählige Glühwürmchen sehen, die euch auf eurem Weg begleiten.

5. Ardèche (Frankreich)

Während viele Menschen die Loire kennen, ist der Fluss Ardèche zwar für die Allgemeinheit weniger bekannt, dafür ein echter Liebling unter Kanufreunden. Die Ardèche ist in Südfrankreich daheim und fließt auf ihrer Reise durch Auvergne-Rhône-Alpes und Okzitanien. Beginnend im Naturpark Monts d’Ardèche mündet sie nach 125 Kilometern in die Rhône.

Kanufahren Ardeche
Eine Kanufahrt durch die Gorges de l'Ardèche

Wer bereits Erfahrung hat, kann nahe der Quelle eine Kanufahrt beginnen und trifft hier beim Oberlauf nach starken Regenfällen auf Szenarien ähnlich dem Rafting im Wildwasser. Weniger abenteuerlich, aber dennoch sportlich ist der Mittellauf: Wer Kanufahrten zwischen Aubenas und Ruoms unternimmt, genießt Landschaften und manövriert sich durch Kiesbankschwalle. Der Mittellauf ist auch für Familien ideal, die mit Kindern eine ruhige Fahrt bevorzugen, da alle Schwalle umfahren werden können und abseits von ihnen der Fluss ruhig fließt. Der Unterlauf der Ardèche führt euch durch die Schlucht Gorges de l’Ardèche. Ein Blick vom Kanu zu den gut 300 Meter hohen Felswänden ist ein absolutes Highlight beim Kanufahren auf der Ardèche.

6. Île d'Ambre (Mauritius)

Der Inselstaat Mauritius im Indischen Ozean ist für viele Urlauber der Inbegriff des Paradieses. Wer sich zwischen ruhigen Tagen an den Sonnenstränden und erholsamen Wanderungen durch die Nationalparks beim Kanufahren auf das Meer wagen möchte, reist am besten an die Nordküste. Hier liegt in rund 400 Metern Entfernung die Île d’Ambre. Die Wasserstrecke bis zur Insel wird bevorzugt mit dem Kanu befahren, denn während der Zeit auf dem Meer habt ihr die Gelegenheit, das 140 Hektar große Eiland vom Wasser aus zu entdecken und bereits aus der Ferne die Palmen, Mangroven und Kiefern in den Himmel wachsen zu sehen.

Kanufahren Mauritius
Kanus haben auf Mauritius eine lange Tradition

Geführte Kanufahrten verbinden die Paddeltouren im Regelfall mit einem Anlegen auf der Insel. Bei einer Wanderung entlang des Strandes und ins Inselinnere habt ihr die Chance, die vielen heimischen Schmetterlinge zu bewundern und die Ruinen der Île d’Ambre zu besuchen. Nachdem ihr die Schönheit und Ruhe der Insellandschaft genossen habt, geht es mit dem Kanu wieder ganz entspannt und voller neuer Eindrücke zurück in Richtung Mauritius.

7. Po (Italien)

In den Cottischen Alpen hat der Fluss Po seinen Ursprung und legt auf seiner Reise durch Italien insgesamt 652 Kilometer zurück. Damit ist er nicht nur der längste Fluss des Landes, sondern ein beliebtes Ziel bei Kanufahrern. Sowohl die Obere als auch die Untere Po-Ebene können befahren werden und beide Abschnitte haben jeweils ihren eigenen Reiz. Der obere Po beginnt bei der Stadt Turin und reicht bis zur Mündung des Ticino. Insgesamt 153 Kilometer können mit dem Kanu erkundet werden und eignen sich auch für weniger erfahrene Urlauber. Auf der Wildwasserschwierigkeitsskala erreicht die obere Po-Ebene aufgrund einiger Schwalle maximal Schwierigkeitsgrad II. So habt ihr ausreichend Ruhe und Zeit, das kristallklare Wasser zu bewundern, das die Kiesbänke umspült.

Kanufahren Turin
Mit dem Kanu vorbei an Turin

Gut zu wissen: Die untere Po-Ebene reicht bis zum Meer und besitzt eine langsame Strömung. Etwa 50 Kilometer vor der Mündung in die Adria beginnt das Po-Delta, eine wunderschöne Landschaft mit etwa 380 Quadratkilometern Ausdehnung.

8. Mecklenburgische Seenplatte (Deutschland)

Paddeln im Urlaub auf der Mecklenburgischen Seenplatte gilt unter Kanufahrern als absolutes Highlight in Deutschland. Die Landschaft erstreckt sich über 6.000 Quadratkilometer und vereint in sich Hunderte Seen, Flussläufe und Kanäle. Für das Kanufahren ergibt sich dabei eine Strecke von stolzen 2.000 Kilometern Wasserweg. Auf der Mecklenburgischen Seenplatte könnt ihr daher vom Tagesausflug über ein Kanu-Wochenende bis hin zum wochenlangen Urlaub beliebig viel Zeit verbringen und werdet immer wieder Neues entdecken.

Kanufahren Mecklenburgische Seenplatte
Auf Erkundungstour durch die zahlreichen Kanäle

Wer zum ersten Mal im Nordosten Deutschlands mit dem Kanu unterwegs ist, startet am besten auf dem Binnensee Müritz. 117 Quadratkilometer warten auf euch und da die Region zum weiträumigen Nationalpark Müritz gehört, beobachtet ihr die Flora und Fauna in ganzer Pracht. See- und Fischadler ziehen ihre Kreise, überall am Ufer sind Vögel und kleine Reptilien zu Hause. Neben der Möglichkeit ein Kanu zu leihen und selbst auf Entdeckungstour zu gehen, gibt es rund um die Mecklenburgische Seenplatte viele Angebote für geführte Kanufahrten mit der ganzen Familie sowie kinderfreundliche Kurse für alle Neulinge.

9. Teneriffa (Spanien)

Als größte Vertreterin der Kanarischen Inseln ist Teneriffa ein Reiseziel für Sonnenhungrige, Ruhesuchende und alle, die sich gern in weite, abwechslungsreiche Landschaften verlieben. Entdeckt die Insel nicht nur bei Wanderungen, sondern steigt ins Kanu und erlebt beim Paddeln auf dem Meer, wie sich der Blickwinkel auf Teneriffa immer wieder verändert. Geführte Ausflüge zeigen euch die Küstenlandschaft und mit etwas Glück bleibt ihr beim Kanufahren nicht allein, sondern seht Delfine im Wasser.

Kanufahren Teneriffa
Kanufahren vor der Küste von Teneriffa

Prinzipiell könnt ihr überall auf Teneriffa ins offene Meer starten, doch auf der Südseite sind die Wellen am kleinsten und die Fahrt gerade für Unerfahrene und Familien am schönsten. Am westlichsten Punkt der Insel, beim Leuchtturm Punta de Teno, ist das Meer besonders ruhig, weshalb Anfänger hier erste Erfahrungen auf dem offenen Wasser sammeln können. Wer Kanufahren mit Adrenalin bevorzugt, reist zur Nordküste und erlebt dort das Meer von seiner raueren Seite.

10. Bowron Lake (Kanada)

Die Ureinwohner Kanadas gingen im Kanadier-Boot auf Fischfang und gaben damit den berühmtesten Kanus ihren Namen. Da liegt es nahe, dass leidenschaftliche Anhänger des Wassersports liebend gern zu diesem Ursprungsort reisen und in Kanada ins Kanu steigen. Eine Top-Adresse dafür ist British Columbia, denn im Zentrum der Provinz lädt der 139.700 Hektar große Bowron Lake Provincial Park dazu ein, die wilde Schönheit Kanadas beim Kanufahren zu bestaunen.

Kanufahren Bowron Lake
Einzigartige Eindrücke auf dem Bowron Lake

Gemeinsam mit dem Cariboo Mountains Provincial Park und dem Wells Gray Provincial Park bildet der Bowron Lake Provincial Park ein Schutzgebiet und wurde 1961 offiziell eröffnet. Zur Bewahrung der reichen Flora und Fauna dürfen Menschen zwar im Park Kanufahren, müssen sich vorab jedoch registrieren und in großen Gruppen auch auf eine Genehmigung warten. Sobald es losgehen kann, startet das Paddeln auf dem Bowron Lake Canoe Circuit. Der Rundweg umfasst 116 Kilometer und dauert zwischen sechs und zehn Tagen. Wer abkürzen möchte, kann aber verschiedene Ausschnitte auch in zwei bis vier Tagen erkunden.

FAQ

Wer bereits Erfahrung mit dem Kanufahren hat, kann sich gleich ein Reiseziel der Top 10 aussuchen und in den nächsten Aktivurlaub starten. Für alle neugierigen Einsteiger kommen hier Antworten auf einige der häufigsten Fragen rund ums Kanufahren.

Was unterscheidet Kanufahren vom Rudern?

Zwar sorgen beide Aktivitäten für schöne Stunden auf dem Wasser, doch beim Rudern steht der Sportaspekt deutlich im Vordergrund. Das Ruder und das Boot sind miteinander verbunden und es wird entgegen der Blickrichtung gefahren, um eine optimale Hebelwirkung zu erzielen. Beim Kanufahren wird das Paddel getrennt vom Bootskörper geführt und die Fahrt kann gemütlich in Blickrichtung erfolgen.

Kanufahren Idylle
Beim Kanufahren stehen Naturerlebnisse im Vordergrund

Welche Erfahrung braucht man zum Kanufahren?

Einsteiger ohne jegliche Vorerfahrung sollten immer einen Kurs für die ersten Stunden auf dem Wasser mitmachen. Dort lernen sie die grundlegenden Techniken für die Fortbewegung, das Lenken, Stoppen sowie Ein- und Aussteigen. Für alle Kanufahrten gilt: Es sollte die offizielle Wildwasserschwierigkeitsskala herangezogen werden, um den Schwierigkeitsgrad der Strecke zu erfahren. Die Skala reicht vom Grad I für leichte Fahrten bei freier Sicht bis zum höchsten Grad VI, bei dem ein Befahren als unmöglich gilt.

Sollte man mit Guide oder allein Kanufahren?

Kanufahrer mit jahrelanger Erfahrung wählen sich ihre Strecken nach individuellen Gesichtspunkten gern allein aus und brechen gut vorbereitet ohne Guide auf. Wer jedoch wenig bis keine Erfahrung hat, sollte unbedingt unter Anleitung ins Abenteuer starten. Ein Guide hilft nicht nur bei eventuellen Schwierigkeiten an Bord, sondern vermittelt zum Erfahrungslevel passende Strecken und gibt bei Paddeltörns im Urlaub oft spannende Informationen zu Flora, Fauna und Sehenswürdigkeiten nahe der Ufergebiete.

Wie anstrengend ist Kanufahren?

Mit dem Paddel in der Hand und jeder Menge Vorfreude im Gepäck brechen Anfänger gut gelaunt auf und bemerken nach einiger Zeit, wie die Arme schwerer und die Hände müde werden. Anfänger unterschätzen, dass Kanufahren die Schultern, Arme und Hände in ungewohnter Weise beansprucht und auch der Rücken vom geraden Sitzen gefordert wird. Großzügige Pausen auf einer Kanufahrt sind daher ratsam.

Welche Ausrüstung braucht man zum Kanufahren?

Neben Boot und Paddel kommt es auf die richtige Kleidung an: Festes Schuhwerk, Regenhose und Regenjacke sind ratsam, da sich einige Wasserspritzer immer ins Boot verirren werden. Zur Sicherheit sollte zudem eine Schwimmweste getragen werden, damit bei einem eventuellen Kentern nichts passieren kann. Ein wasserfester Packsack oder eine Packtonne an Bord werden genutzt, um empfindliche Geräte wie das Smartphone und Equipment für eventuelle Übernachtungen zu verstauen.

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