Izmir wird nicht nur in der Türkei „die schöne Stadt“ genannt, sondern ist auch weltweit ein beliebter Touristenort. Als Erstes werden mit der Stadt zahlreiche Basare und exklusiver Goldschmuck assoziiert, hier regiert die Yeni türkische Lira (YTL) als Währungseinheit. Izmir liegt an der Ägäis-Küste am Golf von Izmir und ist mit 3,5 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt der Türkei. In der gleichnamigen Provinz ist sie die Hauptstadt und besitzt nach Istanbul den zweitgrößten Hafen der Türkei. Bei dieser kontrastreichen Stadt finden sich sowohl berühmte Badeorte, wie beispielsweise Çeşme und Kuşadası, als auch zahlreiche historische Stätten. Izmir ist eine moderne und vor allem westlich orientierte Großstadt.
In Izmir kann man vor allem im Frühling und Herbst ein sehr mildes Klima erwarten. Angenehme Temperaturen laden bei diesen Jahreszeiten zu vielen kulturellen Freizeitangeboten ein. Im Sommer steigen die Temperaturen relativ hoch an, abkühlen kann man sich an einem der berühmten Badeorte. Izmir ist aber auch leider wie die gesamte Türkei erdbebengefährdet. Seit 1900 gab es drei Erdbeben, welche eine Skalenstärke von 7,0 erreichten. Das letzte Mal gab es ein solches Ereignis am 17. Oktober 2005 mit verschiedenen Beben mit Stärken von 5,6 bis 5,9.
Eine optimale Ankunft in Izmir wird durch den internationalen Adnan Menderes Flughafen ermöglicht. Es handelt sich um den viertgrößten Flughafen der Türkei, er befindet sich 18 km außerhalb der Stadt. Vom Stadtzentrum aus ist der Flughafen über die Schnellstraße 550, die Europastraße E87 und über die Izmir-Aydin-Autobahn zu erreichen. Auch die erste Linie der S-Bahn Izmir (IZBAN) hält am Flughafen. Am 30. August 2010 nahm man die aus zwei Linien bestehende S-Bahn in Betrieb. Beide Linien führen vom Hauptbahnhof Alsancak in der Stadtmitte ins Umland. Die „Izmir Metro“ sorgt für eine Mobilität innerhalb der Stadt. Bei Fahrten mit dem Taxi ist der Taxipreis stets vorher abzusprechen, da Tarifrechner entweder nicht vorhanden sind, oder nicht eingeschaltet werden. Alternativ sind Sammeltaxis sehr sinnvoll, da diese sich als günstig erweisen. Dabei fahren spezielle Taxis eine feste Strecke ab und nehmen dabei mehrere Leute mit, die am Straßenrand stehen. Die entsprechende Route lässt sich an einem kleinen Schild erkennen.
Die Stromspannung in Izmir ist die gleiche wie in Deutschland, deswegen werden Adapter für Steckdosen nicht benötigt. Auch bei den Trinkgeldern in Izmir gibt es kaum Unterschiede. So sind beispielsweise für das Zimmermädchen im Hotel 4–6 Euro pro Woche angebracht. Im Restaurant sind es ca. 10 %. Im Taxi hingegen wird aufgerundet. Zu beachten ist, dass in Izmir keine Festpreise gelten. Somit ist Handeln in der Türkei besonders auf den türkischen Basaren sehr wichtig. Einige Kaufhäuser und Supermärkte bieten jedoch Festpreise. Dies erkennt man meistens an Schildern.
Die Geschichte Izmirs reicht mit 6500–4000 v. Chr. bis in die Antike hinein und bietet dadurch eine Vielfalt an Touristenattraktionen. So ist die Agora sehr beliebt bei Touristen, da interessante Einblicke in die zentralen Versammlungs- und Marktplätze des antiken Griechenlands geboten werden. Auf dem 160 m hohen Hügel Pagos, der heutigen „Samtburg“, können Ruinen der Agora besichtigt werden. Ebenfalls interessant ist die kilometerlange Uferpromenade, die im Zentrum „Atatürk-Straße“ heißt und häufig „Kordon“ genannt wird. Zahlreiche Cafés am Wasser können hier begeistern. Dort lässt sich auch das Haus, in dem Mustafa Kemal Atatürk, der Gründer der modernen türkischen Republik, in den 1930er-Jahren wohnte, als heutiges Museum besichtigen. Die Gegend um den Badeort Cesme bietet auch für Wassersportler zahlreiche Attraktionen. Der Ort ist für sein gutes Tauch- und Surfrevier bekannt.
Der Ruhetag ist in der Türkei wie in Deutschland am Sonntag. Als Tourist sollte man die verschiedenen türkischen Feiertage beachten. Neben den flexiblen islamischen Feiertagen, wie das Zuckerfest und das Opferfest, an denen alle öffentlichen Einrichtungen, Banken und die meisten Geschäfte geschlossen haben, gibt es auch einige nicht-islamische Feiertage:
Als Tourist sollte man während des Ramadan-Monats Rücksicht auf die Fastenden nehmen und möglichst das Essen und Trinken in der Öffentlichkeit unterlassen.
Die türkische Küche ist weltweit sehr bekannt und beliebt. Beeinflusst von der indischen, persischen und arabischen Kultur bietet sie eine kulinarische Vielfältigkeit. Dabei richtet sie sich nach den Speisevorschriften des Islams, wo beispielsweise Schweinefleisch verboten ist. Fleischgerichte wie Kebap und Köfte sind sehr weit verbreitet, am empfehlenswertesten ist der marinierte Sis Kebap. Zu den beliebtesten Getränken gehört der Cay (Schwarztee), welcher zu jeder Tageszeit getrunken wird. Türkischer Mokka wird ebenfalls sehr gerne getrunken. Ein typisch türkisches Getränk ist der Ayran, ein mit Wasser verdünnter Joghurt. Bekannt ist das klassische alkoholische Getränk Raki. Dieser Anisschnaps wird mit Wasser verdünnt und erhält dadurch eine milchige Farbe. Die Desserts sind meistens sehr süß, das bekannteste ist das Baklava. Dies ist eine Süßspeise aus Blätterteig, Pistazien und Walnüssen, die in Zuckersirup getränkt wird.
Vor allem für Jugendliche kann Izmirs Nachtleben zu einem Abenteuer werden. In „Alsancak“, dem ehemaligen griechischen Viertel, treffen sich die Einwohner meistens, um ihren Feierabend zu genießen. Hier befinden sich zahlreiche Restaurants. Der „Kordon“ ist die teuerste Partymeile der Stadt mit vielen Discos und Bars. Vor allem Studenten aus der nahe gelegenen Universität treffen sich dort. In der Türkei ist es sehr traditionell, begleitende Livemusik zum Essen zu hören. Dies kann man im „La Sera“ in der Atatürk Cadesi erleben. Wer einen schönen Panoramablick bevorzugt, kann die „Windows on the Bay Bar“ besuchen.