Allgemein / Hotel
Das *Maria Village* ist eine familiär geführte kleine Apartmentanlage mit 18 Wohneinheiten in Gerakini / Chalkidiki. Wir hatten eine Pauschalreise mit erweitertem kontinentalen Frühstück gebucht. Die Anlage liegt an einer relativ stark befahrenen Küstenstraße, die Apartments sind jedoch zurückgesetzt, so daß man nur wenig Lärmbelästigungen durch Verkehr hat. Nachts flaut dieser auch stark ab. Die Gäste sind eher jünger, zwischen 30 und 35 Jahren. Es gibt vor allem Paare mit und ohne Kind sowie einige ältere (Ehe-)Paare. Die meisten Gäste sind Deutsche, während unseres Aufenthalts waren auch zwei Paare aus England zu Gast.Die Betreiberin der Anlage Frau Maria spricht leider nur Griechisch und versteht so gut wie kaum Englisch, was die Kommunikation ziemlich erschwert. Auch die wenigen weiblichen Hilfskräfte sind des Englischen nicht mächtig. Bei Problemen wendet man sich lieber gleich an die Reiseleitung vor Ort.
Lage
Das *Maria Village* liegt recht hübsch inmitten eines Olivenhains. Gäbe es nicht die vielbefahrene Küstenstraße, könnte man die Lage als idyllisch bezeichnen. Der große Garten ist hübsch angelegt und macht einen gepflegten Eindruck. Die Entfernung zum Ort Gerakini und zum Strand beträgt rund 10 Gehminunten. Beide sind über einen Tunnel direkt bei der Hotelanlage zu erreichen (holpriger Weg, nachts schlecht ausgeleuchtet).Der nächste (und einzige) Supermarkt von Gerakini liegt direkt an der Uferstraße und ist recht gut sortiert und nicht teuer. Tavernen gibt es rund ein Dutzend, außerdem ein Cafe und eine Cocktailbar sowie eine anscheinend noch nicht eröffnete *Nacht-Bar* im neu erbauten *Gerakini-Center*.Vom Ort Gerakini selbst sollte man sich nicht allzu viel erwarten. Wir haben weit schönere Urlaubsorte gesehen. Gerakini hat nur 500 Einwohner und die Unterhaltungs- und Einkaufsmöglichkeiten halten sich sehr in Grenzen. Der Ort wird außerdem von dem häßlichen Großhotel *Gerakini Beach* dominiert, in dem sehr viele Russen absteigen. Die Abendunterhaltung in Gerakini beschränkt sich auf den Besuch einer der Tavernen. Wer sich amüsieren will, sollte nach Nea Moudania fahren (ca. 13 km entfernt). Die Transferzeit zum Flughafen ist mit 45 Minuten relativ kurz.Wir empfehlen unbedingt die Anmietung eines Mietwagens, da nicht so viele Linienbusse verkehren und man unmotorisiert nicht an die schönen Strände der Sithonia kommt. Kosten: in der Nebensaison 35 Euro für einen *Opel Corsa*.
Service
Im *Maria Village* gibt es 2 x wöchentlich eine Zimmerreinigung, die nicht allzu gründlich ausfällt. So wurde der Spiegel im Bad sowie die Ablage während unseres Aufenthalts überhaupt nicht geputzt. Die Bodenreinigung war okay, frische Handtücher gibt es ausreichend.Die Anlage scheint ein reiner Familienbetrieb zu sein. Neben der Inhaberin gibt es lediglich 2 oder 3 weibliche Hilfskräfte, mit denen wir wegen fehlender Englischkenntnisse nur wenig Kontakt hatten.Vom Service sollte man nicht zu viel erwarten. So wurde die fehlende Nachttischlampe sowie die defekte Deckenbeleuchtung im Schlafzimmer während unseres Aufenthalts nicht ersetzt.
Gastronomie
Ein Restaurant gibt es in dieser kleinen Anlage nicht. Wir hatten das erweiterte kontinentale Frühstück gebucht. Morgens gab es: 2 verschiedene Sorten Aufschnitt, 1 geschmacklosen Schnittkäse, (meistens) hartgekochte Eier, 1 Sorte frische Brötchen (kein Vollkornbrot, Knäcke o.ä.), Marmeladen, Honig und Butter in Plastikdöschen, Apfel- und Orangensaft sowie dünnen Kaffee, außerdem Tee bzw. Teebeutel. Das Highlight des Frühstücks war der frisch gebackene Kuchen, der oft noch warm auf den Tisch kam. Er schmeckte wirklich lecker und war die einzige Abwechslung im faden Frühstückseinerlei.Immerhin wird man satt, mehr nicht. Ein bißchen Abwechslung wäre schön gewesen. Einige Gäste haben sich über den dünnen Kaffee beschwert, daraufhin gab es am nächsten Morgen stärkeren Kaffee. Leider hielt dieser Effekt nur kurze Zeit an und schon zwei Tage später war der Kaffee genau dünn wie am Anfang.
Sport / Wellness
Es gibt direkt neben der Frühstücksterrasse einen Swimmingpool mit integriertem Kinderbecken sowie mehrere Sitzgruppen und Rolliegen. Während unseres Aufenhalts wurde der Pool nicht benutzt. Der Aufenthalt dort wird wegen der Lärmbelästigung durch die nahegelegene Küstenstraße beeinträchtigt. Kinder sollte man dort nie unbeaufsichtigt spielen lassen, da das Tor Tag und Nacht offen steht und die Kleinen auf die Straße laufen können.Außer dem Swimmingpool gibt es keinerlei Unterhaltungsmöglichkeiten.
Zimmer
Hier können wir leider nur schlechte Noten ausstellen. Das Bad war sehr klein und nur mit einer unbequemen Sitzbadewanne ausgestattet. Da es keinen Spritzschutz oder Duschvorhang gab, wurde das Mini-Bad bei jedem Duschen unfreiwillig unter Wasser gesetzt. Wenigstens gibt es ein kleines Fenster. Ansonsten findet man im Bad ein WC, ein Waschbecken, einen kleinen Spiegel und eine schiefe Ablage. Einen Fön und eine Steckdose gibt es nicht. Die WC-Bürste war ziemlich versifft.Der 2-türige Kleiderschrank ist viel zu klein und hat keine Regale, so daß man seine Kleidung nur teilweise unterbringen kann.Der kombinierte Küchen- und Wohnbereich ist weit unterdurchschnittlich ausgestattet. In der *Küche* gibt es nur einen Kühlschrank mit 2-Sterne-Gefrierfach, eine Spüle, eine Kochplatte sowie einen Unterschrank mit sehr wenig Geschirr. Einen fest integrierten Eßplatz mit Tisch und Stühlen gibt es nicht, was ich so in noch keiner 3-Sterne-Anlage erlebt habe. Lediglich ein Plastiktisch ist vorhanden. Will man wegen schlechten Wetters in der sog. Küche essen, muß man die Plastiksessel vom Balkon hereinschleppen, was auf Dauer sehr unpraktisch ist.Die Ausstattung des *Wohnzimmers* besteht ausschließlich aus zwei einfachen Liegen, die als zusätzliche Schlafgelegenheiten genutzt werden können. Es gibt weder ein bequemes Sofa noch einen Beistelltisch. Wohnlichkeit oder gar Bequemlichkeit darf man also nicht erwarten.Der im Internet angegebene *SAT-TV* ist nicht vorhanden (angeblich ein Fehler in der Katalogbeschreibung). Einen Fernseher mit ausschließlich griechischen Sendern gibt es nur im Frühstücksraum.Das Schlafzimmer ist noch am besten ausgestattet mit einem Doppelbett, bestehend aus zwei Einzelbetten. Die Betten sind bequem und man kann gut darin schlafen. Schön ist der Balkon direkt vor dem Schlafzimmer mit Blick auf die Anlage und aufs Meers. In Ermangelung eines richtigen Wohnraums haben wir uns sehr oft dort aufgehalten. Bei milden Temperaturen kann man hier auch spät abends noch sitzen. Auch der hintere Balkon am Apartmenteingang ist nutzbar, wenn es z.B. auf dem vorderen zu heiß ist. Hier blickt man auf den Olivenhain und hat seitlichen Meerblick. Die Balkone waren das Beste am ganzen Apartment.Übrigens sind die Apartments wegen der Bodenfliesen sehr hellhörig. Man hört jedes Stühlerücken und sogar das Schnarchen des Nachbarn.
Preis Leistung / Fazit
Zum Einkaufen fährt man am besten nach Nikiti oder Nea Moudania. Hier gibt es auch Boutiquen, Apotheken, große Supermärkte, Konditoreien und alles, was der Mensch sonst noch braucht.Wir waren Mitte September in Gerakini und das Wetter war noch sehr warm und angenehm. Man sollte sich allerdings auf den einen oder anderen Regenschauer gefaßt machen und auch schwere Gewitter sind möglich. Das Wetter ändert sich hier sehr rasch.Empfehlen können wir Ausflüge an die schönen türkisfarbenen Strände der Kassandra und Sithonia, einen Besuch in Thessaloniki und den Besuch der antiken Ausgrabungsstätten in Olynthos (nur 6 km von Gerakini entfernt). Der Eintritt kostet 3 Euro.Den Strand in Gerakini und Umgebung fanden wir nicht sonderlich schön. Die wirklich empfehlenswerten Strände liegen mindestens 20 km entfernt, mit dem Mietwagen ist das allerdings kein Problem.Insgesamt können wir den Urlaubsort Gerakini mit Einschränkungen empfehlen. Er eignet sich nur für Urlauber, die einen ruhigen Urlaubsort vorziehen und nicht viel Wert auf Unterhaltung legen.Die Apartmentanlage *Maria Village* können wir leider nicht empfehlen, da die Apartments unkomfortabel sind und nur über eine mangelhafte Ausstattung verfügen. Die 3 Sterne für diese Anlage sind in keiner Weise gerechtfertigt, angemessen wären unserer Meinung nach allenfalls 2 Sterne. Wir werden diese Anlage mit Sicherheit nicht mehr besuchen, zumal es in der näheren Umgebung weitaus schönere Anlagen gibt.Wer ein wenig Wert auf Komfort und Bequemlichkeit legt, sollte das *Maria Village* meiden und lieber eine 4-Sterne-Anlage buchen. Das Hotelangebot vor Ort ist übrigens sehr groß, so daß man leicht Alternativen findet.