Allgemein / Hotel
Es ist auf den Zimmern zur Hohe Straße so laut, dass man den Fernsehton nicht versteht. Die Wände sind jedoch so dünn, dass man prima den normalen Gesprächen nebenan folgen kann. Täglich um die Mittagszeit öffnet ohne Anklopfen und ohne Entschuldigung wahlweise der Manager oder anderes Personal die Zimmertür. Kleiner Tipp: Wer keine ungebetenen Gäste möchte, schiebt einfach ein Tischchen von innen davor. So schafft man es noch aufzuwachen oder sich was überzuziehen. "Bitte nicht stören"-Schilder gibt es nicht und von innen abschließen hilft nicht. Wer in seinem Urlaub ausschlafen möchte, muss auf die Zimmerreinigung verzichten. Auf meine Beschwerde hin, warum während meiner 10 stündigen Abwesenheit im Gegensatz zum Vortag nicht saubergemacht und die Handtücher nicht gewechselt wurden, erklärte man mir, ich hätte eben zu lange geschlafen. Auf das Argument hin, dass es keine Information darüber gab und mir außerdem etwas Schlaf im Urlaub ja auch zusteht, kam die Antwort des Hotelmanagers: "Dies ist kein Urlaubshotel. Dies ist ein Stadthotel!" Aha. Einsicht? Eine Entschuldigung? Weit gefehlt. Stattdessen zog es selbiger Manager lieber vor, minutenlang darüber zu diskutieren ob der ekelhafte Fleck auf der Bibelrückseite Schimmel ist oder nicht - ein Austausch des Exemplars der obligatorischen Lektüre stand offenbar gar nicht zur Disposition. Nach einer weiteren, angesichts der Umstände bemerkenswerten, Feststellung des Hotelmanagers dass 90 pro Nacht ja wohl nichts seien und ich somit natürlich kein Recht auf Erstattung nicht erbrachter Dienstleistungen (wie der Zimmerreinigung) hätte und der abschließenden Unterstellung ich würde ja nur versuchen Geld zu schinden, verließ ich das Hotel in der Gewissheit, das nächste Mal nicht wieder kommen zu müssen. Da ich jedes Jahr im Juli in Köln bin weiß ich, dass es auch in unmittelbarer Nähe zu Dom und Hauptbahnhof gute Unterkünfte zwischen 70 und 90 pro Nacht gibt. Das Callas Hotel zählt jedoch nicht dazu.