Hotel Camping Les Sablons

Die Anlage ist trotz ihrer Größe überschaubar, recht sauber und gut gelegen. PLUS: Die Nähe zum Strand, die preiswerten Einkaufsmöglichkeiten in der kleinen Ladenzeile, ein sauberes (wenn auch unspektakuläres) Schwimmbad. Wer Abends gerne noch ein paar Kilometer mit dem Rad macht, findet entlang des Canal du Midi in Richtung Beziers gute Bedingungen vor. Grundsätzlich relaxte Atmosphäre, gemischtes Publikum, wenig Prolls/Snobs.MINUS: Die Unterkunft (wir hatten über einen Reiseveranstalter gebucht; es gibt verschiedenste Anbieter, die teils über eigene Unterkunftstypen verfügen) ist okay. Nicht groß, kein Luxus, aber es ist (fast) alles da, was man braucht. Zum Vorsaisonpreis völlig akzeptabel. Die Preise, die in der Hauptsaison veranschlagt werden, sind allerdings weit übertrieben für das, was als Gegenleistung geboten wird.

Die Lage ist für Familien okay. Wer Discos, eine breite Auswahl an Bars oder Restaurants sucht, ist fehl am Platze. Der Zugang zum weder tollen noch hässlichen Strand erfolgt durch die Anlage. Je nach Lage der Unterkunft vielleicht 300 - 600 Meter. In den Vororten von Beziers gibt es einige große Supermärkte. Die weitere Umgebung (Pezenas, Weinanbaugebiete, Sete, Agde) ist klasse. Viel zu sehen und zu unternehmen.

Ein wenig kritisch dieser Punkt. An und für sich ist das Personal gut geschult und freundlich. Englisch und Deutsch wird mitunter verstanden/gesprochen. Bei Reklamationen kann es durchaus dauern, was ärgerlich sein kann, wenn es dringlich ist. Beim Check-in erhält der Gast eine ellenlange Liste, auf der jedes standardmäßig im Mobile Home befindliche Messer, jede Gabel usw. aufgeführt ist. Der Urlauber soll, so die Aussage an der Rezeption, prüfen, ob diese Gegenstände vorhanden sind und diese auf der Liste abhaken. Ja klar, wir machen nach der biblisch langen Anreise über mehr als 1.000 km nach der Ankunft erst einmal ne schöne Inventur und bringen den Wisch dann spätestens am darauffolgenden Morgen zurück. Kein Thema.Ganz böses Thema: Endreinigung! Wir haben das Mobile Home vor der Abreise gründlichst geputzt. Von oben bis unten. Sogar IN den Schränken und UNTER den Betten, wo nie zuvor ein Wischer gewesen ist. Ich bin geneigt zu sagen: Es war sauberer als bei unserer Anreise. Drei Wochen nach unserer Rückkehr nach Hause erhalten wir eine Rechnung, auf der "Les Sablons" für die Endreinigung €40 Euro in Rechnung stellt und diese bereits fröhlich von der Kreditkarte abgebucht hat, die wir bei Anreise als Deposit hinterlegen mussten. Meine mehrfachen Rückfragen bei "Les Sablons", warum diese Summe gechargt wurde und was denn nicht i.O. gewesen sein soll, blieben bis dato unbeantwortet. Finde ich nicht so lustig. Vielleicht war es ja nur ein Irrtum, der sich im Laufe der nächsten 4-8 Wochen (oder wie lang auch immer) aufklärt. Aber angenommen, so etwas hätte System, dann ließen sich auf dem Wege die günstigen Vorsaisonraten nachträglich noch schön "pimpen". TIPP: Besser keine Kreditkarte als Deposit hinterlegen, eher Bargeld, das sich bei Abreise dann wieder direkt einfordern lässt.

Die bar ist okay. Wer sich mit den Kids die Minidisco gibt, ist nicht zum Kauf von Getränken verpflichtet. Wein und relativ guter Sangria sind halbwegs preiswert. Schlechtes Bier ist schön teuer. Pizzeria ist akzeptabel und hat moderate Preise. Die Läden (ein kleiner Supermarkt + ein Obst- und Gemüseladen) gehören nicht direkt zur Anlage, sind aber teilweise preiswerter als die großen Carrefour im Umland von Beziers. Der Bäcker ist richtig gut. Geniales Baguette für 90 Cent.

Die Poolanlage hat scheinbar schon Generationen von Urlaubern gesehen, ist aber sauber und bietet für jeden gute Schwimm-, Rutsch- oder Planschmöglichkeiten. Es sind mindestens Bademeister vor Ort, die von verschiedenen Position aus die Becken im Auge haben (gut!).Negativ: Sonnenschirme oder schattige Plätze waren schon in der Hochsaison Mangelware. Wie sieht es da wohl in der Hochsaison aus.Sportangebot ansonsten: ja, vorhanden. Viel Gehoppel im Bereich der Bühne (Zumba, Bauch, Beine, Po, Hurra). Kinderanimation nach 2 Wochen immer noch undurchsichtig, weil an mehreren Stellen innerhalb der Anlage von verschiedenen Anbietern.Strand, wie zuvor erwähnt, leicht und schnell erreichbar. Ist sauber, sehr weitläufig. Spielplätze sind ebenfalls okay.

Mobile Home: gefühlte 35 qm. Dank gutem Wetter und häufiger Terassenbenutzung fällt die geringe Größe nicht so sehr ins Gewicht. Mehr Platz als in einem 08/15-Hotelzimmer ist sowieso vorhanden.Klimaanlage war nicht so der Hit. Es war noch nicht so heiß im Juni, deswegen nicht so wichtig. Austattung befriedigend. Alles kein Luxus, aber auch kein extremes Billig-Billig. Sauberkeit bei Anreise geht in Ordnung. Soll nicht typisch deutsch klingen, aber was erwartet man schon in einem Ferienhäuschen? Einige Gläser, Messer oder Teller waren nicht so ganz 100% sauber, die Staubansammlung unter den Betten und auf den Schränken war bemerkenswert. Aber was solls, ist ja kein 5*-Hotel. Wird nur ärgerlich, wenn es der Gast akzeptiert, drüber hinweg sieht und dann nach der Abreise und durchgeführter Endreinigung eine Rechnung bekommt, weil deren Sauberkeits-Standards angeblich nicht erreicht wurden.Nicht so der Hit: Safe kostet ordentlich und befindet sich in der Rezeption (wenn die geschlossen ist, kommt man nicht ran). Der WIFI-Zugang ist alles andere als ein Schnäppchen. Die Verbindungsstärke erinnert an alte Studentenzeiten, als das rauschende, fiepende Modem Schwerstarbeit verrichtete. Erstaunlich schwaches Signal, obwohl unser Mobile Home in der Nähe des Pools und der Rezeption lag.

Alles in allem: Guter Urlaub, ordentliche Anlage, nette Atmosphäre. Wer die Anlage kennengelernt hat und - wie wir - für 14 Tage im Juni zum Frühbucherpreis verreist ist, wird sagen: Das passt. Es hätte 400 Euro mehr kosten können und es hätte immer noch gepasst. Die Juli- und August-Preise, die z. B. auf der Website der Anlage oder bei den Veranstaltern zu finden sind, sind meiner Meinung nach völlig irre. Die Sache mit der Endreinigung und der Nachbelastung auf der Kreditkarte ist unschön. Es bleibt zu hoffen, dass es sich hier um einen Irrtum handelt, der sich noch aufklärt und nicht um pure Dreistigkeit. Schade nur, wie "Les Sablons" bisher auf meine Bitte reagiert hat, die nachträglich in Rechnung gestellte und nachbelastete Endreinigung zu erklären. Nämlich: Gar nicht.