Allgemein / Hotel
Das Bravamar ist eine sehr kompakte Anlage, d.h., Geräumigkeit sucht man auf den Stockwerken und in den Zimmern vergeblich. Auch deshalb würde ich mit Kindern dort nicht buchen. Als Übernachtungshotel für Wander- und Besichtigungsurlaube hat es unseren Bedürfnissen genügt, auch wenn die Nachtruhe durch die auf unserer Seite gelegene Tankstelle (bis 23:oo h geöffnet) oder durch wild gewordene Motorradfahrer bisweilen gestört wurde. Das recht renovierungsbedürftige Äußere hat uns nicht weiter gestört, ein Zimmer zum Meer wäre jedoch sehr wünschenswert gewesen. Die Parksituation ist wegen der langen Öffnungszeiten des Supermarktes schwierig, es stehen für nicht Motorisierte aber genügen Taxis zur Verfügung.
Lage
Es gibt, wie gesagt, einen Supermarkt, auf der anderen Seite eine kleine Einkaufspassage. Strand und Unterhaltungsmöglichkeiten gibt im engeren Sinn nicht, wem Kies, Felsen und Wellenbrecher aus Beton nichts ausmachen, kann schon auch ins Wasser. Der in der Hotelbeschreibung ausgewiesene Dachpool war in der Vorsaison geschlossen, wir konnten aber auch keine Räumlichkeit entdecken, wo er sich befinden könnte. Möglichkeiten, gut und nicht überteuert zu essen, finden sich entlang der Promenade in ausreichender Zahl, allerdings beginnt die zudringliche Art des Personals, wenn man nur spazieren gehen möchte, bald zu nerven. Der Flughafen ist in einer halben Stunde über die Küstenautobahn oder mit dem Schnellbus bzw. Taxi zu erreichen. Herrliche Ausflugsmöglichkeiten gibt es in alle Richtungen über die ganze Insel, allerdings sind die abenteuerlichen Straßen mit ihren Steigungen, Spitzkehren, Bewässerungsgräben und Steilwänden zu beiden Seiten nur motorisiert zu bewältigen, und auch nur mit einem leichten Hang zum Halsbrecherischen. Belohnt wird man dafür aber an jeder Stelle, an der man anhalten kann, mit dem schier allgegenwärtigen Blütenmeer und einer großartigen landschaftlichen Kulisse. Ein Heer von Kleinbussen und Taxis steht für den Transport zur Verfügung, über die Preise können wir aber keine Auskunft geben.
Service
Die Rezeption ist rund um die Uhr besetzt, das Personal ist ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Man kann sich mit Englisch sehr gut verständigen, Deutschkenntnisse sind eher rudimentär. Wir sahen hauptsächlich französische und portugiesische Gäste, d.h., es wird wohl auch Französisch gesprochen. Die Formalitäten werden erfrischend leger erledigt. Die Sauberkeit auf dem Zimmer war gut, der Zustand des Teppichbodens ließ auf englische Gäste schließen. Es wurde jeden Tag gründlich sauber gemacht - nur die Spinnwebe, die neben dem Fenster von der Decke hing, entging der Aufmarksamkeit.
Gastronomie
Wir lernten das Restaurant, das wegen der Vorsaison geschlossen war, nur als hellen, freundlichen Frühstücksraum kennen. Der Geschäftsführer war rührend um die Bestückung des Buffets und die Sauberkeit auf und unter den Tischen bemüht. Das Frühstück selbst war reichlich (neben verschiedenen Kaffearten und Teesorten Speck mit Rührei, gebackenen Bohnen und Chamignons - also britisch - und drei Sorten Wurst sowie Schnittkäse und Tomate und Gurke, dazu verschiedene Brotsorten, Marmelade, Joghurt, Obst - frisch und aus der Konserve), strahlte aber keinen "typischen" Charakter aus.
Sport / Wellness
Wurde von uns nicht gesucht, wäre aber auch nicht zu finden gewesen. Das war aber auch nicht der Sinn und Zweck dieser Hotelwahl. Immerhin bekam man ein separates Badetuch für den Gang ans Meer, bzw. ins Meerwasserbad in Porto Moniz.
Zimmer
Basic, würde der Engländer sagen. Alles in Ordnung, aber nichts Besonderes. Weder Platzangebot noch Ausstattung sind Grund zu Begeisterungsstürmen. Dafür hat man ein weitgehend sauberes Zimmer zum Schlafen, sogar - manchmal muss man den britischen Einfluss loben - mit Schlaftrunk aus Heißwasserkocher und löslichem Kaffee bzw. Teebeutel. Dafür war fernsehen nicht sehr ersprießlich: Viel Portugiesisches, einige englische Sportkanäle, RAI - und als deutsches Aushängeschild RLT. Also kein Fernsehen. Auch das Radiogerät am Bett gab nichts her, weil es von einem begeisterten Hörer mitgenommen worden sein muss. Aber wir wollten ja schlafen, deshalb auch kein Wein auf dem 1-Quadratmeter-Balkon. Ein Spartipp allemal.
Preis Leistung / Fazit
Es hat für unsere Zwecke genügt, schließlich wollten wir Madeira sehen, und das war von diesem Ausgangspunkt gut möglich - die Straßenverhältnis kann auch ein 5-Sterne -Hotel nicht beeinflussen.