Allgemein / Hotel
Das Hotel wurde erst 2010 eröffnet und ist dementsprechend in einem sehr guten Zustand. Die Zimmer sind sauber und ordentlich. Mit drei Stockwerken gehört es zu den kleineren Hotels in der Umgebung und bei einem längeren Aufenthalt hat man als junge Familie zu den überwiegend jungen Mitarbeitern ein fast freundschaftliches Verhältnis.Etwa 3/4 der Gäste stammten aus russischsprachigen Ländern. Entsprechend wurde im Hotel Russisch und English gesprochen. Andere Gäste, die nur Deutsch sprachen, berichteten jedoch, dass sich das Personal auch bei Sprachbarrieren sehr bemüht zeigte und immer eine Verständigung möglich war.Es ist kein ausgesprochenes Familienhotel und der Spielplatz ist eher spärlich. Dennoch haben wir uns mit unserem 3-jährigen Sohn wohl gefühlt, da das Hotel insgesamt (vor allem abends) eher ruhig und das Personal sehr kinderlieb ist. So wurde auch mal ein Auge zugedrückt, wenn die Kinder z.B. mit dem Bewässerungsschlauch matschten, so lange keine anderen Gäste belästigt wurden.
Lage
Das Hotel befindet sich etwas außerhalb des Zentrums von Sunny Beach. Insbesondere in den Nachtstunden ist es etwas ruhiger, obgleich man mit einem Touristenbahn oder Pferdekutschen bequem ins Zentrum kann. Alternativ sind die 3 km Fußweg am Stand entlang auch ein angenehmer Spaziergang. Dennoch liegt das Hotel inmitten einer üppigen Infrastruktur: Ein großer Supermarkt ist direkt gegenüber, ebenso wie die Bushaltestelle (z.B: nach Burgas & Varna). Viele weitere kleine Läden, Restaurants etc. befinden sich in unmittelbarer Umgebung. Wer mobil ist (z.B. Mietwagen) kann aber außerhalb von Sunny Beach 50 % günstiger einkaufen.Das Hotel liegt direkt an der Hauptstraße, die durch den Touristentrubel im Sommer selten zur Ruhe kommt. Allerdings weisen die allermeisten Zimmer nach hinten in eine ruhige Fußgängerzone, wo man von der Straße nichts mitbekommt. Deshalb bei der Buchung unbedingt ein ruhiges Zimmer erbitten! Der Pool ist durch eine große Lärmschutzwand auch ganz gut von den Straßengeräuschen abgeschirmt.Zum Strand läuft man 5 min durch eine Fußgängerzone / Spielstraße.Leider ist die unmittelbare Umgebung (abgesehen von Nessebar) eine "Hotelwüste" ohne jeden Charme.
Service
Das Hotelpersonal war stets freundlich und höflich. Eine nächtliche Ruhestörung durch andere Gäste wurde durch das Personal auf Nachfrage umgehend abgestellt.Besonderer Dank gilt der Zimmerreinigungsfrau, die uns oft frische Birnen aus dem eigenen Garten schenkte.Wie bereits erwähnt sind die Fremdsprachenkenntnisse des Personals eingeschränkt, es fand sich aber immer eine Lösung.Bezüglich der Kompetenz gibt es jedoch Mängel, da das Personal nur im Sommer als Gastarbeiter nach Sunny Beach kommt (nicht ortskundig) und die erforderlichen Informationen auch nicht anderweitig beschaffte (z.B. Internet). Fragen wie "Wo ist die nächste Post?" oder "Wie komme ich mit dem Bus nach Sozopol?" wurden nicht zufriedenstellend beantwortet. Die Busverbindung hätte ich mir selbst aus dem Internet heraus suchen können, für 5 lv. die Stunde am Hotelcomputer auf einer Bulgarischen Website. Mit einem vernünftigen Datentarif für Ihr Handy und einem guten Karten-/Infodienst sind Sie besser dran! WLAN ist im Hotel verfügbar, aber recht teuer (10 lv./Tag, glaube ich).
Gastronomie
Es gab internationale und nationale Gerichte als Buffet. Besonders lobenswert war das vegetarische Angebot: von 8 warmen Gerichten und 2 Suppen war stets die Hälfte vegetarisch. Die Qualität war im Allgemeinen gut. Es gab hin und wieder einen Fehlgriff (z.B. verkochter Reis, lappige Pommes, etc.), der sich aber Dank des recht vielfältigen Buffet-Angebotes leicht kompensieren ließ. Ein besonderes Highlight war das Obst und Gemüse. Wirklich sonnengereifte Tomaten dieser Qualität sucht man im dt. Einzelhandel vergebens! Mikrobiologisch scheint das Essen OK gewesen zu sein...wir hatten jedenfalls keine Probleme und haben auch von anderen Gästen keine Beschwerden gehört.Abzug gibt es für die (All-Inklusive-typische) unzureichende Qualität der Getränke: Als krassen Gegensatz zum herrlich frischen Obst gab es keinen "echten" Saft, sondern nur saftähnliche Instantgetränke, die wenig mit dem Original zu tun hatten. Wein, Bier und andere alkoholische Getränke waren ebenfalls nichts für Feinschmecker, aber das kann man wohl auch nicht erwarten. Leider waren in einer Woche viele Zutaten für Cocktails alle. Dass man es nach 3 Werktagen immer noch nicht geschafft hatte, diese nachzukaufen, zeugt von einer schlechten Logistik.
Sport / Wellness
Das Hotel hatte einen großen, sauberen Pool mit Kinderbecken und einen kleinen, mäßig gewarteten Spielplatz.Leider war der Pool offiziell ab 18:00 Uhr geschlossen, was wir an lauen Sommerabenden oft bedauerten. Allerdings drückten die Angestellten oft auch ein Auge zu und man konnte länger baden.Für den Strand gibt es Abzüge: An sich war der Strand sehr schön und die Wasserqualität gut (man sah auch beim Schnorcheln meist genug). Allerdings waren große Teile mit kostenpflichtigen Sonnenschrimen (8 lv./Tag) und Liegen (8 lv./Tag) gespickt. Die freien Strandabschnitte befanden sich da, wo ohnehin schon Platz durch Rettungstürme, Strandbars und Tretbootanlegestellen verbraucht wurde. Während des Urlaubs wurden die kostenpflichtigen Abschnitte weiter ausgeweitet, obwohl sie fast nie vollständig belegt waren. Damit bleibt nur die Schlussfolgerung, dass die freien Strandabschnitte, die ohnehin nur ca. 30...40% der Nutzfläche ausmachten, künstlich weiter verknappt wurden, um die Gäste in die kostenpflichtigen Abschnitte zu treiben. Ich weiß nicht, ob das Hotel von dieser Praxis profitierte. Da man im Hotel aber schon Liegeplätze für den Strand buchen konnte, wurde das Vorgehen zumindest billigend in Kauf genommen. Schade!Wichtiger Hinweis: An der Bar neben dem großen Hotel, das sich direkt in den Dünen befindet (Koordinaten: 42.67020144 N, 27.71226168 O), gibt es eine Strandbar, an der man mit dem Armband des Hotels Forum kostenlos Getränke bekommt. Das sagt einem aber ohne Nachfrage keiner...
Zimmer
Die Qualität der Zimmer war sehr gut. Unser Wunsch nach einem Kinderbett wurde berücksichtigt. Insgesamt ist das Gebäude recht hellhörig (Trockenbau), war aber nachts meist trotzdem ruhig.Tipp: Auf der Innenseite der Tür des Safes befindet sich ein roter Reset-Knopf. Den kann man drücken, um anschließend eine eigene Kombination festzulegen (mit "A" bestätigen).
Preis Leistung / Fazit
Neues, sauberes Hotel etwas abseits des größten Touristen-Trubels. Für Animation, Wellness und Abend-Unterhaltung ist man hier an der falschen Adresse. Das war aus unserer Sicht aber auch gut so.Es gab wenige kleinere Mängel, die aber angesichts des sehr günstigen Preisen absolut akzeptabel waren. Insgesamt hatten wir einen tollen Urlaub!Noch ein Tipp: Wer mit einem Auto mobil ist und einen herrlichen ruhigen Strand sucht, sollte ins Naturschutzgebiet "Irakli" etwa 40 Autominuten nördlich (Richtung Varna) fahren. Ca. 3 km nach dem Dorf Emona weist ein Straßenschild den Weg.