Allgemein / Hotel
Vom Preis-/Leistungsverhältnis her absolut in Ordnung - kleine Mängel gab es allerdings schon. Ein winzig kleiner Aufzug, in dem zwei Koffer nur mit Not Platz fanden. Der Wasserdruck auf den Zimmern war bisweilen problematisch, zwei Male gab es Probleme mit der eingeklemmten Toilettenspülung (dies wurde allerdings prompt behoben, ohne das es unsere Ruhe großartig beeinträchtigt hätte). Die Freundlichkeit des Personals und das Gefühl am Ende des Urlaubs ein bisschen "zur Familie zu gehören" machte das jedoch mehr als wett.
Lage
Perfekt für Ausflüge nach Sorrent, Positano oder Amalfi (per Bus) oder Pompeji, Herkulaneum oder Neapel (mit dem Zug), zum Vesuv (am besten organisiert) etc. Mängel allerdings, was den nächtlichen und morgendlichen Lärmpegel angeht - die Kirchturmuhr schlägt recht laut und die Zugstrecke liegt sehr nah am Hotel, so dass Leichtschläfer nicht so erholt morgens aufwachen könnten (die Hauptverkehrsstraße hört man aber nicht, da das Hotel in einer Seitenstraße liegt, die nicht so befahren ist). Darum am besten Ohrstöpsel mitnehmen, ich habe damit prima geschlafen, und sich davon nicht den Urlaub vermiesen lassen.
Service
Unaufdringlich und diskret, aber immer hilfsbereit, wenn es ein Problem gab oder man eine Frage zu Ausflügen hatte. Wer wenigstens ein bisschen Italienisch spricht und versteht, wird es leichter haben, da es in anderen Sprachen ein wenig mit Händen und Füßen geht. Das wurde aber mühe- und liebevoll für die "Nichtitaliener" praktiziert, so dass es gerade im kleinen Speisesaal zu den lustigsten Situationen kam, wenn einer der Kellner das Menü erklärte und sich Italiener, Deutsche, Niederländer oder Engländer (oder von woher auch immer) von den Nebentischen einmischten, um mit Worten auszuhelfen, sehr charmant!
Gastronomie
Dem Preis-/Leistungsverhältnis angemessen. Bescheidenes, aber ausreichendes Frühstück - wer morgens einen Bärenhunger hat, sollte lieber eine Bar aufsuchen und dort frühstücken, da außer Kaffee/Tee, Instantsaft, Wasser, Toast, Brötchen, Aufschnitt, Marmeladen und einem Obstkorb nicht mehr vorhanden war. Für die, die morgens wenig essen, allerdings absolut ausreichend. Das Abendmenü konnte aber auch bei höheren Standards mithalten, alles hervorragend zubereitet und die Abwechslung war auch gegeben (davon abgesehen, dass die "italienische" Speisenfolge Pasta und dann ein entweder aus Fisch oder Fleisch bestehendes Hauptgericht natürlich immer die gleiche war).
Sport / Wellness
Der Poolbereich war klein, aber absolut nicht schlecht und für ein kleines Badevergnügen in Ordnung. Genug schattige Plätze im blumenbewachsenen Garten/Hinterhaus. Was Strand angeht, ist St. Agnello allerdings nur mit einem "mangelhaft" zu bewerten. Es gibt einen "Strand", vielmehr eine zubetonierte Landzunge, die über einen Aufzug erreichbar ist und zu einem Restaurant gehört UND selbstverständlich tief in die Tasche gegriffen werden muss, damit man sich dort einen Tag aufhalten kann. Empfehlenswerter und von den Einheimischen besucht ist der Strand von Piano, vom Hotel ca. 800m entfernt. Oberhalb des Strandes übrigens ein schöner kleiner Park voller Pinien, da kann man sich gleich schon ein freies Plätzchen für Badetuch und Sonnenschirm aussuchen!
Zimmer
Ausreichend großes Zimmer, kleines Bad, kleiner Balkon - keine Luxussuite, aber die erwartet man ja auch nicht. Sehr regelmäßige Reinigung und Handtuchwechsel, ganz ordentlich renoviert. Problem mit Wasserdruck im Badezimmer und Toilettenspülung bereits erwähnt, man konnte aber damit leben. Lärm durch Kirchenglocken und Nachtzüge auch erwähnt - die Stöpsel nicht vergessen. Die Klimaanlage haben wir nicht ausprobiert, da es im Juni noch nicht derart heiß war, dass man sie gebraucht hätte.
Preis Leistung / Fazit
Alles in allem fühlt man sich in diesem Hotel schon ganz wohl, wenn es einem hauptsächlich darauf ankommt, den Großraum Neapel näher kennenzulernen und sich die antiken Ausgrabungsstätten oder den Vesuv anzusehen. Neapel, dreckig, laut, aber voller Charme und Lebensgefühl - und die beste Granita und die beste Pizza der Welt (ob "Da Michele" oder bei wem auch immer)! Die Amalfiküste war für mich persönlich einfach zauberhaft und ist in jedem Fall einen oder mehrere Besuche wert. Die Busfahrt nach Amalfi und Positano ist beschwerlich, aber man wird belohnt mit wunderschönen Postkartenbildern. Capri bietet sich für einen Tagesausflug auch sehr an (viel Taschengeld mitnehmen!), am besten eine Inselrundfahrt buchen nach Fährüberfahrt von Sorrento, so sieht man am meisten. Sucht jemand nur nach Strandurlaub und eine Woche "chillen" im Hotel, dann kann ich das Hotel nicht guten Gewissens weiterempfehlen. Da würde ich sagen, besser in die größere Stadt Sorrento, die viele exzellente 4- und 5-Sterne-Hotels mit eigenem Strand oder zumindest "Liegeflächen" zum Meer hin anbieten kann (dafür aber sicherlich preislich in ganz anderen Kategorien liegt) oder ein Hotel in Piano, wo es ja zumindest einen recht ordentlichen Strand gibt.