Allgemein / Hotel
Im Allgemeinen erweckt das Hotel ein Gefühl von High Society und Luxus: der Page, sowie der Porter, die vor dem Hotel auf einen warten, aber sich nicht im Entferntesten die Mühe machen, überhaupt zuvorkommend zu sein. sondern vielmehr gemütlich ihrem Kaffeplausch pflegen und nur (!) auf einen zukommen, wenn man Auto aus dem Luxussegment fährt. Gastfreundlichkeit definiert sich anders. Die Inneneinrichtung des Hotels ist Anfang der neunziger Jahre stehen geblieben, die Zimmer sind klein und behaglich, erinnern sehr an das Wohnzimmer der Großeltern, genauso riecht es dort auch. Ganz knapp: Außen Hui, Innen Pfui!
Lage
Abgesehen von dem katastrophalem Empfang bzw. der absoluten Nichtbeachtung des Portiers und des Personals am Eingang, ist die Lage und die Umgebung des Hotels das einzig Positive. Das Hotel liegt zwischen dem Kölner Hauptbahnhof und der SBahn Station Messe/Deutz, sodass es eine herausragende Verkehrsanbindung verfügt.Ebenso ist die Kölner Innenstadt (Domplatz), sowie die Altstadt und die Einkaufspassage in ca. 10min Fußweg zu erreichen.
Service
In Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft scheint nur das Frühstückspersonal geschult zu sein. Wir sind sehr positiv und angenehm überrascht, mit was für einer Freundlichkeit sie jeden Gast empfangen und bedienen. Mit welcher Ruhe und Freundlichkeit sie selbst den entnervtesten Hotelgast entgegen kommen hat mich sehr beeindruckt. Das habe ich definitiv nicht erwartet, zumal das Personal am Eingang sowie der Check-In Counter eine erbärmliche Performance ablieferten. Für mich persönlich stellt das Personal sowie der Check-In Counter die erste Verbindung zwischen Hotel und Gast dar. Da wir kein Porsche oder ein höherwertiges Auto fuhren, wurden wir mit purer Ignoranz begegnet. Weder ein Wort des Grußes noch ein simples "Willkommen" hatten sie für uns übrig, vielmehr wurden diese "Aufmerksamkeiten" an die Gäste zu Tage getragen, die mit ihren dicken Karosserien, LV Taschen und Pelzmänteln ausstiegen. Das erste Zimmer, in das sie uns eincheckten, hatte einen passablen Ausblick; dafür, dass man uns den Blick auf den Rhein und den Kölner Dom versprach, durften wir uns mit ein paar Mauern und der Strasse begnügen. Ebenso war das Badezimmer, das mit seiner imposanten Größe trotze, leider unzulänglich gereinigt worden: der Boden war siffig und klebrig und erinnerte vielmehr an eine öffentliche Toilette im Drogenviertel. Die Urinflecken auf den Boden sowie auf der Klobrille sprechen dafür, dass das Hyatt in meinen Augen definitiv keine 5 Sterne bekommen sollte. Auf Verlangen unserer Seite aus, wurden wir in ein anderes Zimmer im ersten Stock, direkt neben den Fahrstühlen quartiert, wobei wir dieses Mal einen imposanten Ausblick auf das Kieselsteindach des Innenhofes hatten. Neben den herausragenden Ausblick, konnten wir durch die Türspalte, das bunte Treiben im Atrium vom Zimmer aus mit verfolgen. An eine erholsame und ruhige Nacht war am ersten Tag leider nicht zu denken.
Gastronomie
Wir hatten HP gebucht. Das Frühstück war wunderbar und der Ausblick vom Glashausrestaurant phänomenal! Vom frisch gepressten O-Saft bis hin zur Sojamilch, gab es sämtliche Brotvariationen, die jedes Herz eines Brotliebhabers höher schlagen lässt. Neben frisch gemachten Omeletten, Spiegeleiern und einer großen Auswahl an Müsli, fehlte mir jedoch die Option für Veganer. Außer der Sojamilch, Obst und Marmelade war das vegane Angebot leider sehr enttäuschend.
Sport / Wellness
Eigentlich wurde uns das Hotel von begeisterten Besuchern empfohlen, so fiel die Enttäuschung dementsprechend aus. Vom Fitness und Wellnessbereich habe ich mehr erwartet als nur einen kleinen verspiegelten Raum mit paar Sportgeräten sowie einem ca. 5qm "großen" Whirpool. Wer Bahnen im Pool ziehen möchte, der sollte einen kurzen Atem haben, denn dieser ist mit zwei Zügen abgeschwommen.Die Enttäuschung über den Wellnessbereich war so groß, dass wir uns das Saunaangebot sparten und eher die Hotelbar ausprobierten. Es gibt keine Disco oder Showbühne, für Unterhaltung, Aktion und Party kann man in die Altstadt gehen oder kostenlos im Internet surfen.
Zimmer
Wie bereits erwähnt, war das Bad unseres ersten Zimmer (2. Stockwerk) leider unzulänglich gereinigt worden, sodass der klebrige Boden, die Urinflecken auf dem Boden und auf der Toilettenbrille uns dazu bewogen, das Zimmer sowie seinem Ausblick auf eine Mauer und einer Strasse, zu wechseln.Das zweite Zimmer war im ersten Stockwerk direkt neben den drei Fahrstühlen, von denen nur einer während der Frühstückszeit funktionierte. Dank des riesen Spalts zwischen Tür und Boden kamen wir während des Einschlafens auf den vollen Genuss der Geräuschekulisse des Atriums bzw. des Glashaus Restaurants. Der Blick aus dem Fenster entpuppte sich mehr als niederschmetternd. Obwohl wir noch im ersten Zimmer auf eine Mauer und eine Strasse schauen konnten, gewährte uns dieses Zimmer den Ausblick auf das Kieselsteindach des Innenhofes, deren Kieselsteine wir in der Nacht zu zählen anfingen, da das Treiben im Glashausrestaurant schlafraubend war.Traurig aber wahr: selbst ein 5 Sterne Hotel stellt keine Hygieneartikel bereit. Wer seine Zahnbürste vergisst, kann sie in der Innenstadt holen gehen, die nur 10min Fußweg entfernt ist. Bettwäsche ist während unseres zwei-tägigen Aufenthalt auch nicht gewechselt worden, aber dafür wurden die Betten gemacht und frische Handtücher bereit gelegt, von denen am Ende immer 2 fehlten.
Preis Leistung / Fazit
Wer das Geld hat, im Mercedes vorzufahren und im Pelzmantel aus zusteigen, dem würde ich das Hotel definitiv empfehlen, da "Luxus und höchte[r] Komfort im eleganten Business Hotel" nur der Oberen Klasse vorenthalten ist.Allen anderen würde ich ein Hostel im Herzen Kölns empfehlen, die Erholung und Entertainment in Köln finden werden statt im Hotel. Erstens kann ein Hostel dieselben Vorzüge wie dieses 5 Sterne Hotel bieten (HP, Zimmerreinigung) und zweitens schont es zudem noch den Geldbeutel.Alles in allem, das Motto auf ihrer Homepage "Wir setzen alles daran, Ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten." sollte man definitiv nicht für bares nehmen.