Allgemein / Hotel
Ein sehr sauberes Haus, das schon auf den ersten Blick äußerst sympathisch wirkt. Gemütliche Zimmer mit Balkon und Meerblick, Klimaanlage, Kühlschrank für den selbst eingekauften Imbiß, TV, bequemen Betten, Sitzecke und Schreibtisch. Teils mit einer umrankten Pergola überdachte Terrasse mit kleinem Pool, der infolge der direkten Sandstrandlage jedoch kaum genutzt wird und in der nächsten Wintersaison 2010/2011 erweiterten Sitzmöglichkeiten weichen soll, um die derzeit noch im Souterrain erfolgende Bewirtung der Gäste im großzügigen Erdgeschoß zu ermöglichen. Der Aufenthaltsraum im ersten Stock mit Blick auf das Hotelfoyer beherbergt auch den allerdings kostenpflichtigen Internet -PC (ISDN-Anbindung, nichts für WoW-Freaks...), wird von den Hotelgästen aber trotz dort ausliegendem Material zu Land und Leuten eher selten genutzt. Sämtliche Mitarbeiter sprechen englisch, die meisten sogar deutsch. Außerhalb des eigenen Zimmers herrscht innerhalb des Gebäudes Rauchverbot, was Raucher wie mich aber lediglich dazu veranlaßte, die familiäre Atmosphäre des Hauses dazu zu nutzen, mich mit meinem - oft mehrfach kostenlos nachgefüllten - Frühstückskaffeekännchen auf die Terrasse zurückzuziehen, um den Tag mit einem Raucherplausch mit den anderen überwiegend deutschen bzw. niederländischen Gästen zu beginnen. Die offene Atmosphäre des Hauses lädt jeden dazu ein, seinen Urlaub nach eigener Facon zu gestalten, ohne andere dadurch zu beeinträchtigen.
Lage
Das zentral gelegene Hotel ist nur durch die Küstenstraße vom Sandstrand entfernt und bietet bereits zu Fuß in weniger als dreißig Minuten zahllose Ausflugsmöglichkeiten: Strandpromenade, Hafen, Festungsanlage mit Museum, Altstadt, zahllose Geschäfte und Restaurants, zweimal wöchentlich Markt. Sparfüchse können im Supermarkt in der Seitenstraße des Hotels einkaufen, im fünf Fußminuten entfernten Goody´s (~ Mac Donald´s) ihr FastFood genießen oder vom zwanzig Fußminuten entfernten Busbahnhof auf eigene Faust mit dem Linienbus nach Chania oder Heraklion starten. Rhethymno selbst ist d e r Tipp für Urlauber, die außer Strand und Meer auch Land und Kultur kennenlernen möchten. Von hier aus läßt sich die ganze Insel in Tagesausflügen erkunden. Für den Einstieg sind Busreisen empfehlenswert, die sich in den ortsansässigen Trourismusbüros allerdings preisgünstiger buchen lassen als direkt beim Reiseveranstalter. Wagemutigeren kann auch die Selbsterkundung mit Mietauto oder Quad empfohlen werden, vorausgesetzt, der/die Fahrzeugfahrer/in ist über 21 Jahre, läßt sich durch den ortsüblichen "heißen Reifen" nicht verunsichern, verschmerzt die hohen Spritpreise (> 1,50?/l) und kommt mit dem kretischen Dialekt klar, da in den Gebirgsdörfern kaum Fremdsprachen beherrscht werden.
Service
Die Zuvorkommenheit des Personals ist außergewöhnlich - und das quer durch alle Einsatzgebiete, gliechgültig, ob es die Zimmermädchen, den Empfang, den Barkeeper, die Ober oder den Manager selbst betrifft. Hier bist du Mensch, hier darfst du´s sein - auch persönliche kleine Marotten, wie mein Frühstückskaffee auf der Terrasse, gehörten zu dem mit einem charmanten Lächeln begleiteten Service des Hauses. Das Rundum-Wohlfühl-Flair für den Gast wird durch äußerst kompetente, unbürokratische Mitarbeiter erzielt, deren offene Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft niemals in geschäftstüchtige Routine abrutscht. Selbst außergewöhnliche Wünsche, die weit jenseits der gebuchten Dienstleistungen liegen - in meinem Fall die fast schon als Zumutung zu bezeichnende Bitte, mir bei der Beherbergung eines herrenlosen zehnwöchigen Strandwelpen und unseres neunzigminütigen Transfers zum Fughafen behilflich zu sein - werden mit Herz, Weitblick und Souveränität erfüllt.
Gastronomie
Die als Frühstücks- und Abendbuffet dargebotene Halbpension hat mich äußerst angenehm überrascht: Schon zum Frühstück bot sich die Bandbreite von gesunder Vitalkost (Müsli, Brot unterschiedlicher Mehlsorten, diverse Wurst- und Käsesorten, Joghurts, Marmeladen, Obst, Säfte...) bis ganztägiger Magenfüllung für Gourmands (zahlreiche Eivariationen, Speck, Würstchen, gefüllte Crepes...), begleitet von Tee und Kaffee, auch wenn die Portion eher im Literformat gewünscht war. Dieselbe Reichhaltigkeit bot sich auch bei dem immer sehr wohlschmeckenden Abendessen, zu dem sowohl landestypische als auch internationale Spezialitäten angeboten wurden. Leergegessene Platten wurden augenblicklich gegen gefüllte ausgetauscht, wodurch ich zu Ende meines Urlaubs ein leichtes Garderobenproblem bekam, da sich die Gerichte während meines Urlaubs niemals wiederholten und ich immer so gut wie alles probieren mußte... Sowohl im Essensraum der Hotelgäste als auch in der öffentlich zugänglichen Bar mit Terrasse herrschte peinliche Sauberheit, die freundlich-aufmerksame Bedienung animierte nach manchem Altstadtbummel zu einem letzten Glas Wein bei Meerblick zu strandüblichen Preisen. Da ich im Mai vor Ort war, fand noch kein Unterhaltungsprogramm statt. Im Gespräch mit dem Hotelmanager erfuhr ich, dass der ohnehin nahezu ungenutzte Pool für die Saison 2011 einer Terrassenerweiterung weichen soll, um dort zukünftig die derzeit noch im Souterrain erfolgende Verköstigung der Hotelgäste realisieren und ein erweitertes Veranstaltungsprogramm bieten zu können.
Sport / Wellness
Wie bereits erwähnt, soll der Pool im Winter 2010/11 einer Terrassenerweiterung weichen. Die Hotelgäste haben ohnehin nur den jenseits der Küstenstraße gelegenen, allerdings gebührenpflichtigen, somit aber auch äußerst sauberen Sandstrand genutzt. Während meines 14-tägigen Aufenthaltes wurde nur einen einzigen Tag wegen starker Strömungen vom Baden im Meer abgeraten (Flaggenwarnsystem). Für sportlich Interessierte existieren zahlreiche aquaristische Angebote vor Ort, ohne dass ich mich - als unsportlicher Ausflugsfreak - hierzu qualifiziert äußern könnte.Für mich war entscheidend, dass ich nachts bei offener Balkontür mit vorgeschobner Sicherheitsverkleidung von Diskolärm unbehelligt schlafen konnte...
Zimmer
Sämtliche Zimmer besitzen Balkon mit Meerblick, überwiegend über die vertikal auf den Sandstrand zulaufende Seitenstraße. Die Balkonmöblierung (zwei Plastikstühle mit Rundtisch) genügten meinen Anforderungen. Die Zimmereinrichtung (geräumig-bequemes Bett, Nachttische, Tisch mit zwei Stühlen, Schreibtisch, Fernseher mit u.a. deutschem Programm, selbst befüllbarem Kühlschrank, Safe, Kofferablage, Kleiderschrank) ist nicht neuesten Datums, aber ansprechend und sauber. Die Badezimmer bieten genügend Ablagemöglichkeiten für die mitgebrachten Hygieneutensilien, stellen dem Gast einen Fön zur Verfügung und sind teils mit Dusche, teils mit Badewanne austattet. Die - falls gewünscht - täglich gewechselten Handtücher sind nur ein Zeichen für die penible Sauberkeit. Da es bereits während meines Aufenthaltes Anfang Mai sehr warm war (teilweise annähernd 35° C), stand meine Balkontür ständig offen - Geräuschbelästigung trat trotzdem nicht auf, da die Seitenstraße sehr ruhig und das Hotel von leiseren Nationalitäten (Deutsche, Niederländer, Belgier) frequentiert war. Andere Gäste, die das Hotel schon mehrfach besucht hatten, äußerten sich aber darüber, dass sich das Geräuschniveau während der Hauptsaison auf einem höheren Pegel bewegt ;-))
Preis Leistung / Fazit
Wer meine Bewertung bis hierhin gelesen hat, kann sich unschwer vorstellen, dass ich mich bei meinem nächsten Kreta-Aufenthalt erneut für das Hotel Kriti Beach entscheiden werde - es bietet die Atmosphäre der familiären Geborgenheit, in der jeder Gast die von ihm gewünschte Entfaltungsmöglichkeit findet. Der Reisetermin Anfang Mai war für mich genau richtig, Lufttemperatur durchgängig gut 30° C, Meerestemperatur gut 20° C, Strände und Sehenswürdigkeiten (z.B. Knossos) noch nicht überlaufen. Ob die Ausflüge zu den Sehenswürdigkeiten gleich bei Ankunft im Hotel über die Reiseleitung gebucht werden sollten, bleibt zu überlegen - ortsansässige Touristikbüros, z.B. Klados Travel auf der Strandpromenade, offerieren die günstigeren Angebote, teilweise auch für Kleingruppen mit max. acht Teilnehmern, wodurch man wesentlich mehr Ortskolorit kennenlernen kann. Unternehmungslustigen sind die vom Busbahnhof abfahrenden Linienbusse zu empfehlen, denn Chania und Heraklion kann man auch mit einem überall erhältlichen Stadtführer in Buchform erkunden, ohne an das sonstige Zeitlimit von einer Stunde pro Stadt gebunden zu sein. Weiblichen Reisenden sei empfohlen, mit relativ wenig Bekleidung in den Urlaub zu starten, da das Shoppen auf den zahlreichen Märkten sonst zu besträchtlichem Übergepäck führen kann. Wer den Abend bei einem Glas Wein oder Bier ausklingen lassen möchte, kann sich auch im Supermarkt in der Seitenstraße des Kriti Beach mit Getränken versorgen.Kühlschrank und Gläser gibt´s auf dem Zimmer, der Ausblick vom Balkon ist kostenlos. Malerischer sind natürlich die Restaurants am alten Hafen, aber dort bewegt man sich auf dem teuersten Pflaster Kretas. Archäologisch Interessierten bleibt nur der Mietwagen, wenn sie sich nicht auf das fehlerhaft rekonstruierte Knossos beschränken, sondern sich auch die drei nicht "bearbeiteten" antiken Stadtareale ansehen wollen. Tierfreunde seien gewarnt: auch auf Kreta leben viele Straßen- und Strandhunde, wer sich - wie ich - entschließt, einen Welpen mit nach Hause zu nehmen, sollte auf jeden Fall Kontakt zum Tierschutz vor Ort aufnehmen, um engagierte, kompetente Unterstützung zu erhalten.