Allgemein / Hotel
Das Hotel war zwar schon etwas älter aber die kleine Anlage an sich war okay. Nur die Lage war schrecklich: auf der einen Seite lagen der Hinterhof und die Küche des Nachbarhotels, sodass es immer stank und laut war, und auf der anderen war ein Feld, das lange nicht mehr bebaut worden war.Es waren über 20 kleine Wohnhäuser à 4 Stockwerke hoch - ohne Fahrstuhl! Man musste also bei 40° mehrmals am Tag in den 4. Stock laufen, wo man ein kaum geputztes Zimmer vorfand (zumal die Putzdamen auch immer sehr spät - so 16 Uhr - kamen). In der ganzen Zeit wurde bei uns nicht ein Mal gewischt. Papier, das uns am ersten Tag unter den Tisch gefallen war, lag am Tag unserer Abreise noch immer dort. Das Bad wurde auch nur notdürftig gesäubert. Unser Duschabfluss - der immer kaputt und verstopft war - wurde auch nicht repariert oder gesäubert, sodass wir immer im Dreck vom Vortag stehen mussten. Saubere Handtücher gab es auch nicht. Die Klimaanlage war natürlich auch kaputt. Auch nachdem wir dies an der Rezeption gemeldet hatten (auch, dass der Fernseher kaputt war), passierte nichts. Außer- und Innerhalb des Hotels stand alles in russischer Sprache. Da die Wände sehr dünn waren, konnten wir unsere Nachbarn immer bestens verstehen. Daher waren wir auch nie ausgeschlafen, denn die anderen Gäste feierten bis in die Nacht und gingen am nächsten Tag um 7 so laut zum Frühstück, dass man davon aufwachen musste.
Lage
Das Meer war direkt vor der Tür, das war traumhaft und mit 30° auch sehr angenehm. Der Strand war jedoch nicht so sauber. Ein Teil gehörte zwar dem Hotel, aber da er eigentlich von jedem betreten werden konnte, schien er eher öffentlich. Was auch dazu führte, dass der Strand völlig verdreckt war. Niemand fühlte sich verantwortlich dafür, seinen Teil sauber zu machen. Und viele Gäste ließen auch ihren Müll jeden Tag liegen, was das Problem noch verschlimmerte.Um das Hotel waren viele andere Hotels und türkische Läden, die sowohl Lebensmittel, als auch Souvenirs, als auch Textilien zu guten Preisen verkauften. Die Verkäufer sprachen auch Deutsch und waren sehr höflich.Bis nach Alanya war es mit dem Dolmus, der mehrmals täglich fuhr, ein halbe Stunde. Dort konnte man noch mehr einkaufen, oder sich die Burg ansehen. Bis nach Side oder Manavgat brauchte man etwas länger. In Side kann man den antiken Teil der Stadt und den Apollotempel besichtigen, in Manavgat laden ein Stausee und ein Wasserfall zu einem Besuch ein. In der Umgebung kann man auch Bootstouren mit Piratenschiffen oder Jeepsafaris machen.Bis zum Flughafen nach Antalya braucht es jedoch etwas länger (etwa 2 Stunden).Am Strand sind mehrere Anbieter, für Wassersportarten: Jetski, Bananenfahren u.Ä.. Restaurants gab es nicht in der Nähe.
Service
Abgesehen von den Herren an der Rezeption sprachen die meisten der Kellner Deutsch. Sie erkundigten sich stets nach unserem Befinden und halfen uns, wenn wir Problem hatten, die sonst keinen interessierten, so gut sie konnten. Der Barkeeper war immer zuvorkommend auch die anderen Kellner waren aufmerksam. Nur die Putzdamen waren ignorant und unfreundlich. Am schlimmsten war der Service in der Empfangshalle. Niemand sprach unsere oder die englische Sprache. Als wir nach dem langen Flug im Hotel ankamen, musste wir erst ein Mal 3 Stunden warten, bis wir ins Zimmer konnten. Man sagte nicht, worauf (da der Rezeptionist nur russisch und türkisch sprach), sondern setzte uns einfach in die Halle und ließ uns warten. Irgendwann erfuhren wir von einem anderen Mitarbeiter, dass nicht genügend Zimmer zur Verfügung standen. Man wollte uns auch bei anderen Dingen nicht helfen, als wir Fragen hatten. Und der Reiseleiter, der sich eigentlich um uns kümmern sollte, versuchte nur, uns irgendwelche Touren zu verkaufen.Für Familien ist das Hotel aber sehr zu empfehlen. Denn durch die Rutsche und den Kinderklub ist eine Unterhaltung für die Kleinen immer gewährleistet.
Gastronomie
Das Essen war wie in einer Kantine aufgetischt, völlig lieblos ohne irgendwelchen Schmuck ohne schönem Anrichten. Alles wurde lieblos in große Pfannen geworfen (so sah es zumindest aus) und nur dürftig nachgefüllt. Wenn man um 9 zum Essen kam (bis um 10 war es verfügbar), dann fand man kaum noch etwas vor. Auch die Atmosphäre beim Essen war nicht gerade angenehm, da es im Speisesaal sehr laut war und die Tischmanieren mancher Gäste sehr zu wünschen übrig ließen. Jeden Abend gab es auch dasselbe: Pommes oder Reis mit einer Art Gulasch / Soljanka. Für die Kinder gab es täglich Nudeln und Soljankatomatensoße. Brot, Melonen und Orangen, Salat und Kuchen waren standardmäßig immer da. (Solange der Vorrat reicht)Morgens gab es meist Brot, Wurst, Eier in allen Formen (leider nicht gut schmeckend) und Salat. Das Salatbuffet war sehr gut, vor allem vielseitig. Ab und an gab es auch Pancakes am Morgen, die auch sehr lecker waren. Auch Marmeladen gab es viele, jedoch waren die geschmacklich nicht wirklich verschieden. Alles haben nur süß geschmeckt, ob das nun Kirsche, Erdbeer oder Waldfrucht war, konnte nicht herausgefunden werden.Da es nur einen Getränkestand für über 500 Wohnparteien gab, war die Schlange erwartungsgemäß immer voll. Der Wasserstand war jedoch frei zugänglich.Das Personal war immer flott mit dem Abräumen, so dass es nie lange unordentlich oder dreckig war, auch wenn die Russen sich alle Mühe gaben, dies zu ändern.
Sport / Wellness
Einen dicken Pluspunkt gibt es für die Animation. Wir sind da zwar keine Fans von aber man muss die Vielseitigkeit und Motivation dennoch loben. Morgens ging es mit Tanzen und Aquagymnastik los, zwischendurch spielte man Volleyball oder Wasserpolo und immer gab es ein Extraprogramm für die Kinder. Wassersport konnte man am Strand gegen Gebühr machen. Dafür waren die Liegestühle am Pool und am Strand umsonst, auch die Auflagen. Internet gab es nur bei der Rezeption. Auf dem Gelände befanden sich 2 kleine Boutiquen mit Textilien und den Nötigsten (Sonnencreme, Hüte, Lustmatratzen, etc.).Abends wurden dann immer eine Show auf der Bühne veranstaltet, wo sich die Gäste aktiv beteiligen konnten. Leider wurde dies auf russische abgehalten, sodass wir keine Ahnung hatten, was dort genau passierte. Auch ein türkischer Abend fand samstags statt - jedoch auch auf russisch.Schlimm war auch die Lautstärke der Musik. Sowohl mittags als auch am Abend war es so laut, dass die Boxen schnarrten und rauschten und sich die Töne überschlugen. Ein sehr unangenehmen Gefühl. Und wenn man zeitig ins Bett wollte, konnte man nicht schlafen, da die Musik durch die gesamte Anlage schallte.Das türkische Bad war eine Enttäuschung. Man konnte es nicht einfach besuchen, um dort selbstständig zu entspannen. Man musste eher eine Massagebehandlung für 35 buchen, um dort rein zu kommen. Nur die Sauna war umsonst.Die Pools waren sauber und wurden jeden Abend gereinigt. Allerdings wurde um sie herum nicht gewischt, so bestand zu jeder Zeit akute Rutsch- und Verletzungsgefahr.
Zimmer
Das Zimmer war für zwei Personen okay, es gab genug Schränke, einen Schreibtisch, einen Minikühlschrank und 2 Einzelbetten, die jedoch etwas eng und sehr hart waren. Der Fernseher und die Klimaanlage waren defekt, was auch niemand für nötig hielt, zu reparieren. Daher ist mir nicht bekannt, ob es deutsche Programme gab.Es gab 2 Steckdosen im Zimmer. Der Balkon war für 2 Menschen ausreichend, aber ein Tisch wäre neben den Stühlen wünschenswert.Die Bettwäsche und auch die Handtücher wurden in 7 Tagen nicht ein Mal gewechselt, auch nicht, als sie auf dem Boden lagen. Nein, stattdessen beraubte man uns auch noch des Fußbodentuches aus dem Badezimmer, sodass wir - um aus der Dusche zu steigen - ein Hände-Handtuch nehmen mussten... Das Bad wurde auch nur notdürftig gesäubert, der Spiegel gar nicht geputzt. Ob der Fön funktionstüchtig war, wissen wir nicht, wir haben ihn nie getestet. Bademäntel gab es auch nicht.Besonders eklig war es auch, dass wir vor dem Zubettgehen unsere Füße mit einem Handtuch abputzen mussten, da wir sonst den ganzen Dreck, der auf dem Boden war, in unser Bett geschleppt hätten.
Preis Leistung / Fazit
Das Hotel an sich wäre bei besserer Führung sicher recht annehmlich. Auch über die Lärmbelästigung des Nachbarhotels könnte man bei dem Preis noch hinwegsehen. Aber dass die Zimmer so dreckig, die Gäste so ignorant und unkultiviert sind und dass der Großteil des Services sich überhaupt nicht um einen schert, machte diese Woche Türkeiurlaub zu einer Woche des Grauens. Da konnte weder das wunderschöne Meer (das von den Russen auch verschmutzt wurde), noch die aufregende Umgebung einen trösten. Da es kein WLAN gab, musste man SMS in die Heimat schicken, aber für 11ct kann man das noch verkraften.Ich empfehle nicht, im Sommer (bis Mitte September) dorthin zu fahren. Wir hatten das Pech, afrikanische Hitze zu bekommen, sodass das Thermometer 3 Tage 45° angezeigt hat.