Allgemein / Hotel
Das Hotel Mercedes liegt schön etwas außerhalb der Touristen-Ströme von Limone, und wenn man das Glück hat, ein Zimmer mit Seeblick zu bekommen, genießt man einen schönen Ausblick, der allerdings durch den Lärm der nahe gelegenen Hauptstraße getrübt wird. Sehr schade ist, dass die auf der Hotelwebsite ausgeschriebene Herzlichkeit und Vertrauenswürdigkeit sich angesichts des Umgangstons, den die Besitzerin an den Tag legt, nicht wirklich zeigt. Wir können nur etwas zu den Zimmern in der nahe gelegenen Dependance sagen, aber diese sind mit zwei Sternen noch gut beschrieben und ließen an Sauberkeit und Funktionalität einiges zu wünschen übrig.
Lage
Das Hotel Mercedes liegt etwas oberhalb des Badeortes Limone, zum nächsten Strand sind es etwas 5 Minuten zu Fuß. Bis in den Ortskern sind es etwa 10 Minuten.
Service
Abgesehen von der Hotelbesitzerin geben sich eigentlich alle Angestellten Mühe, wenn auch teilweise mit mäßigem Erfolg. Beim Check-In wurden wir quasi direkt mit der Speisekarte für das \"Dinner\" überfallen, wo man uns direkt den Preis nannte, nur leider vergaß uns mitzuteilen, dass wir unsere Bestellung bis 17 Uhr abzugeben haben. Dass hier ein wenig Krankenhausatmosphäre aufkam, wundert irgendwie nicht. Auf Nachfrage belehrte uns die Besitzerin, dass nur die Gäste, die ein Superior Zimmer gebucht hätten, die Garage benutzen dürften. Ein bisschen so wie Zwei-Klassen-Gesellschaft. Als wir dann aufgrund der im Folgenden beschriebenen Schrecken einen Tag früher abreisen wollten und am Abend vorher Bescheid gaben, bellte sie direkt in einem sehr unfreundlichen Ton zurück, dass wir das Zimmer aber für zwei Nächte gebucht und somit entsprechend zu bezahlen hätten. Sicherlich rechtlich vertretbar, aber behandelt man so seine Gäste?
Gastronomie
Angekommen im besagten Speiseraum, schleuderte die nette Hotelbesitzerin uns erst einmal ein \"Was wollen Sie?\" entgegen, und wir hatten Mühe uns zu rechtfertigen, dass wir nicht bis 17 Uhr zum Bestell-Appell für das Abendessen stramm gestanden hatten, weil uns das ja nunmal auch keiner gesagt hatte. Unfreundlich und genervt lief sie mit den Worten in die Küche, sie müsse erstmal nachfragen, ob noch genug da war. In dieser Zeit fiel uns erst einmal auf, dass man im Speiseraum das Wort Klimaanlage wohl noch nie gehört hatte, denn dort war es ungemütlich warm. Die Besitzerin bequemte sich dann doch, uns noch einen Tisch herrichten zu lassen. Dann der nächste Faux-pas: Das zum immerhin kühl servierten Bier gebrachte Glas war voller Lippenstift-Flecken. Da keiner vom Personal sich in den kommenden fünf Minuten an unserem Tisch vorbeiquälte, mussten wir selbst ein neues besorgen. Das fleckige wurde aber erstmal eingehend inspiziert, bevor es das nächste, wieder fleckige Glas gab. Nie zuvor haben wir in einem Restaurant aus Flaschen getrunken - nicht so an diesem Abend. Beim genaueren Hinsehen verging einem zunächst der Appetit auf das Salatbuffet, denn dieses bestand in Teilen aus ungewaschenen Bestandteilen mit zum Teil tierischer Beilage. Die Pasta, die dann serviert wurde, war mit Kantinenessen noch gut beschrieben - meine Sauce schmeckte jedenfalls nach Maggi-Fertigsauce. Das dann servierte Steak (übrigens so serviert, dass ich noch bei der Vorspeise war, mein Mann schon seinen Hauptgang bekam), war eine Mischung aus Schnitzel und Roastbeef für Anfänger. Eine absolute Frechheit! Der Nachtisch ebenfalls unterirdisch. Das alles für 18 Euro - diese hätte man sicherlich besser in jeder durchschnittlichen Pommesbude am Straßenrand investieren können.
Zimmer
Neben Service und Gastro waren die Zimmer der dritte Hauptpunkt, die den Albtraum Hotel Mercedes für uns ausmachten.Spinnenweben in jeder Ecke sorgen zwar bei den zahlreichen tierischen Mitbewohnern aus dem Insektenreich für eine wohnliche Atmosphäre, bei uns aber eher nicht. Dazu passte die durchgelegene Matratze, deren Fleckenmeer wahrscheinlich so manche Geschichte aus den geschätzten letzten 20 Jahren erzählen könnte. Beim verzweifelten Versuch, das Zimmer zu verlassen, mussten wir leider feststellen, dass das Schloss so klemmte, dass wir vom Haustechniker befreit werden mussten. Die saloppe Antwort der Rezeptionistin lautete: \"Das kriegen wir heute nicht mehr hin - dann müssen Sie halt bei offener Türe schlafen.\" Durch die offene Türe konnte wenigstens für ein wenig Durchzug im Zimmer gesorgt werden, um wenigstens die 30-Grad-Marke nach unten hin zu durchbrechen.
Preis Leistung / Fazit
Auf den zahlreichen Campingplätzen in der näheren Umgebung ist man sicherlich um einiges besser aufgehoben. Wer tatsächlich ein sauberes Zimmer sucht, sollte sich besser in einem anderen Haus umsehen.