Die kleine Stadt Marsa Alam war einst ein kleines verträumtes Küstendorf in Ägypten und hat sich auch wegen seiner herrlichen Lage zu einem kleinen Urlaubsparadies entwickelt. Sie liegt im Süden Ägyptens direkt am Roten Meer im Gouvernement al-Bahr al-ahmar. Eines der bekanntesten Urlaubsziele des Landes, nämlich Hurghada, liegt ca. 70 Kilometer in südliche Richtung entfernt. In den letzten 20 Jahren hat sich Marsa Alam sehr verändert und der Ort ist zu einem kleinen Städtchen herangewachsen.
Inzwischen leben hier ca. 10.000 Menschen, die sich hauptsächlich Fischer sind und Dromedare, Schafe und Ziegen halten. Ein Teil der hier lebenden Menschen arbeitet in den Minen, Marmor- und Granitsteinbrüchen, jedoch gibt es auch viele Menschen ohne Arbeit. Seit Marsa Alam wegen seiner herrlichen Riffe und Buchten entlang der Küste für den Tourismus als echtes Unterwasserparadies entdeckt wurde, beginnt sich hier der Tourismus zu entwickeln.
Das Thermometer steigt in den Sommermonaten von Juni bis August auch schnell mal über die 40 Grad Marke. Selbst im April und September werden tagsüber noch Temperaturen von bis zu 35 Grad und nachts etwa 15 Grad gemessen. In den Wintermonaten scheint die Sonne in Marsa Alam noch etwa 8 Stunden bei Temperaturen um die 25 bis 29 Grad. Die Wassertemperaturen liegen durchschnittlich bei 22 Grad, steigen aber im Sommer auf bis zu 29 Grad an.
Obwohl Marsa Alam noch nicht in allen Ländern als sonniges Urlaubsziel bekannt ist, kommen jedes Jahr mehr Touristen mit einem Flugzeug und landen auf dem Marsa Alam International Airport. Der Flughafen liegt zwar 60 km nordwestlich der Stadt und ist der erste Privatflughafen in Ägypten. Der Flughafen ist mit einem Terminal und Restaurants ausgestattet. Es gibt noch keine direkte Zug- oder Busverbindung nach Marsa Alam, doch die Touristen, die hier ankommen, werden über ihren Reiseveranstalter oder das Hotel, in dem sie einchecken, zum Ziel gefahren.
Marsa Alam ist für einen Badeurlaub wie geschaffen. Vor allem Schwimmer und Taucher sind von dem Gebiet begeistert. Hier gibt es herrliche Riffe und eine wunderschöne, einzigartige Unterwasserwelt, wie sie in dem kristallklaren Wasser nicht lebendiger und farbenfroher sein könnte.
In Ägypten als islamisch geprägtem Land gibt es viele Bräuche und Traditionen, die auch in Marsa Alam gefeiert und eingehalten werden. Die traditionelle Kleidung wird hauptsächlich in den eher ländlichen Gegenden und in der Folklore getragen. Männer tragen das traditionelle Kleidungsstück Galabija. Frauen tragen lange Röcke und zeigen auch sonst sehr wenig Haut. Auf dem Basar ist es üblich, beim Erwerb von Waren zu handeln und zu feilschen, um den Preis zu drücken, allerdings muss man dabei taktisch klug vorgehen. Die Heiligenfeste, die Moulids, werden feierlich begangen. Vor den Moscheen werden die Plätze bunt geschmückt, Schaukeln und Kinderkarussells aufgebaut. Meist dauern diese Feste, bei denen auch Schlangenbeschwörer und Feuerschlucker auftreten, einige Tage an. Es werden farbenprächtige Umzüge veranstaltet und getanzt. Dem Fastenmonat Ramadan sehen auch die Einheimischen in Marsa Alam mit Vorfreude entgegen. Während dieser Zeit wird nachts gefeiert, in Kaffeehäusern gesessen und selbstverständlich in den Moscheen gebetet.
Traditionell wird auch in Marsa Alam die ägyptische Küche von den Einheimischen bevorzugt. Sie ist eine Mischung aus arabischer und mediterraner Kochkunst. Zu allen Speisen wird das Fladenbrot Aish gereicht. Das Aish baladi ist ein dunkles Landbrot und als seltene Spezialität wird das Sonnenbrot Aish shamsi gereicht. Diese Brotsorten werden zu Suppen, Eintöpfen, Fleisch und Pasterma gegessen. Ein typisches Frühstücksgericht ist Fuul und Taamiyya. Fuul ist ein aus braunen Saubohnen gekochter Brei, der mit Zitrone, Sesamsauce, Öl, Tomate und verschiedenen frischen Gewürzen abgeschmeckt wird. Die knusprig frittierten Gemüsebällchen Taamiyya ähneln den Falafeln, allerdings ist in den Taamiyya etwas mehr zerstampftes Bohnenkraut enthalten. Das als Arme-Leute-Essen bezeichnete Gericht ist sehr gesund und wird auch in Hotels angeboten. Auch in Marsa Alam werden die Mahshi-Gerichte gern gegessen und Gästen angeboten. Die gefüllten Kohl- oder Weinblätter und Turshi, das sind salzig eingelegten Zwiebeln, Radieschen, Möhren und anderes Gemüse, ist besonders schmackhaft.
Marsa Murena ist eine traumhaft schöne Bucht, an der auch der bekannteste und schönste Strand nahe Marsa Alam liegt. Bei einer Wassertiefe zwischen 5 und 25 Metern hat sich eine Seegraswiese gebildet. Sie gehört mit den Riffen der Bucht zu den schönsten Tauchgebieten nahe des Urlaubsortes. Viele Meeresschildkröten und Fischsorten sind hier beheimatet.