Boavista gehört zu den Kapverdischen Inseln im Zentralatlantik und ist etwa 450 km vom afrikanischen Kontinent entfernt. Die neun Inseln bilden die Republik Kap Verde, welche immer noch als touristischer Geheimtipp gilt. Sowohl für einen Badeurlaub als auch für einen Urlaub im Zeichen des Wassersports wie Segeln oder Surfen sind die Kapverdischen Inseln ein Ziel abseits des Massentourismus vieler bekannter Destinationen. Auch Trekking-Touristen oder kulturell interessierte Besucher finden auf Boavista ein lohnendes Reiseziel. Die langen und hellen Sandstrände und die malerisch-wilde Natur des Landesinneren laden besonders den Besucher ein, der Wert auf einen individuellen Urlaub legt, denn das Urlaubsziel ist trotz des großzügigen Angebots an Hotels noch nicht übervölkert.
Der Atlantische Ozean und die Nordost-Passatwinde prägen das subtropische Klima von Boavista. Während des ganzen Jahres sind die Temperaturen ausgeglichen und mild, denn der Passatwind trägt eine angenehme Brise vom Atlantik herein. Er sorgt während des ganzen Jahres für Durchschnittstemperaturen um 25°C bei Tag und 20°C in der Nacht. Auch die Temperaturen des Meerwassers sind mit 23–27°C überaus angenehm für einen Urlaub am Strand, egal zu welcher Jahreszeit. Die gesamte Inselgruppe ist sehr niederschlagsarm und hat durchschnittlich nicht mehr als 19 Regentage im ganzen Jahr.
Touristen besuchen die Kapverdischen Inseln normalerweise mit dem Flugzeug. Die Inseln Sal, Praia, Boavista und Mindelo besitzen jeweils einen eigenen Flughafen. Von München, Stuttgart, Hannover, Düsseldorf, Köln oder Frankfurt dauert der Flug etwa sechs Stunden. Der Flughafen von Boavista wird von Bussen und Taxis bedient, Mietwagen sind zu günstigen Konditionen sowohl vor Ort als auch von Deutschland aus buchbar. Zur Einreise auf die Kapverdischen Inseln benötigen deutsche Staatsangehörige ein Visum, welches die kapverdische Botschaft in Berlin ausstellt. Die Landeswährung, der Escudo, hat einen festen Wechselkurs zum Euro. Etwa 110 ESC sind ein Euro. Kreditkarten können zwar nur in den größeren Hotels benutzt werden, aber das Abheben von Bargeld ist in Banken möglich. Manche Geschäfte akzeptieren sogar die Bezahlung in Euro.
Die Kapverdischen Inseln waren von ihrer Entdeckung im 15. Jahrhundert bis zu ihrer Unabhängigkeit 1975 portugiesische Kolonie. Portugiesisch ist auch nach wie vor die Amtssprache der Republik Kap Verde, daneben wird die Nationalsprache Krioulo gesprochen. Der größte Teil der Bevölkerung gehört der römisch-katholischen Kirche an. Auf Boavista muss der Besucher seine Uhr im Sommer um drei und im Winter um zwei Stunden zurück stellen, es gibt hier keine Sommerzeit. In Hotels, Restaurants, Bars, Cafés und Taxis gibt man etwa 10% Trinkgeld. Der Abschluss einer Reise-Krankenversicherung ist empfehlenswert, denn obwohl es auf allen Kapverdischen Inseln Ärzte und Krankenhäuser gibt, muss für die Leistungen bar bezahlt werden.
Boavista wurde nach seiner Entdeckung zunächst ein Stützpunkt für Seefahrer. Der Name der Inselhauptstadt Sal Rei erinnert heute noch daran, dass die Kapitäne früherer Zeiten hier ihre Salzvorräte ergänzten. Zweifellos eine der romantischsten Sehenswürdigkeiten ist die Ruine einer Festung auf der kleinen, der Hauptstadt vorgelagerten Insel Ilhéu de Sal Rei. Sie wurde zum Schutz vor Piraten erbaut, nachdem diese die Stadt verwüstet hatten. Dort gibt es auch die Überreste eines ehemaligen Leuchtturms zu entdecken. In vielen Geschäften der Insel wird einheimisches Kunsthandwerk angeboten. Besonders die Keramikartikel sind beliebte Mitbringsel.
Auf Boavista wird gern gefeiert. Jede Ortschaft begeht einmal im Jahr das Fest des Schutzheiligen mit eindrucksvollen Prozessionen, und selbstverständlich sind nicht nur die Bewohner des Ortes, sondern auch Fremde und Besucher von den Nachbarinseln eingeladen. Auf der gesammten Insel wird im Frühjahr der Karneval gefeiert. Das Fest ist recht sehenswert und macht einen Urlaub im Frühjahr besonders attraktiv. Zu den Festen wird traditionelle Kleidung getragen und viel musiziert und getanzt. Neben den anderen Festen wird auch der 5. Juli als Unabhängigkeitstag der Republik feierlich begangen.
Zahlreiche kleine Restaurants und Gaststätten warten auf Boavista darauf, dem Gast die Spezialitäten der kapverdischen Küche zu servieren. Landestypisch sind verschiedene Eintöpfe, welche der einheimischen Küche eine deftige Note verleihen, wie die Cachupa, das Nationalgericht der Kapverden. Sie besteht aus einer unübersehbaren Vielfalt an Gemüse und wird mit Wurst, Speck und Knoblauch gewürzt. Als Besucher der Insel sollte man auch auf jeden Fall einmal ein Beaf de Atum, Steak vom Thunfisch, probiert haben. Das Lieblingsgetränk der Kapverdianer ist Grogue oder Ponche, ein Grog mit Rum und Zitrusfrüchten, Gewürzen und manchmal auch Kokosmilch.
An den Stränden von Boavista können die riesigen, vom Aussterben bedrohten Meeresschildkröten beim Ablegen ihrer Eier beobachtet werden. Der staatliche Naturschutz der Republik Kap Verde hat große Fortschritte beim Schutz der majestätischen Tiere erzielt. Wer als Besucher die Möglichkeit hat diese Meeresbewohner am Strand zu beobachten, sollte sie nutzen und das seltene Schauspiel genießen. Ein Highlight nicht nur für Strandurlauber ist die Praia de Santa Monica auf der Südseite von Boavista. Nahe dieses sicher schönsten Strandes der Kapverdischen Inseln gibt es den Aussichtspunkt Rocha Estância. Von hier aus hat man einen Blick über den Atlantik bis zu den Nachbarinseln Maio und São Nicolau.