Marrakesch liegt im Südwesten von Marokko in einer Ebene des Hohen Atlas, knapp 180 km von der Atlantikküste entfernt. Die Stadt ist neben Meknès, Fès und Rabat eine der sogenannten Königsstädte Marokkos. Die lebendige Großstadt hat über 920.000 Einwohner und ist auch Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Offizielle Amtssprache ist Arabisch, aufgrund der guten Beziehungen zu Frankreich wird von den Einheimischen in der Regel auch ein hervorragendes Französisch gesprochen.
Marrakesch zieht kulturell interessierte Touristen aus aller Welt mit seinem lebhaften, orientalisches Flair, den international berühmten Souks (arabische Märkte) und zahlreichen gut erhaltenen Sehenswürdigkeiten an. Die Altstadt wird auch als „Perle des Südens“ bezeichneten und wurde daher 1985 sogar zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.
Ein Direktflug nach Marrakesch wird von mehreren europäischen Fluggesellschaften sowie der Royal Air Maroc von zahlreichen deutschen Städten angeboten. Der internationale Flughafen Marrakesch-Menara (GMMX) liegt nur knapp 6 km südöstlich der Innenstadt und ist flächenmäßig der zweitgrößte Flughäfen von Marokko. Die Flugzeit Deutschland – Marrakesch beträgt durchschnittlich dreieinhalb Stunden.
Ab Flughafen ist die Innenstadt hervorragend mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, so fahren die Busse der Linie 19 in einem regelmäßigen Abstand von 30 Minuten. Eine einfache Fahrt ist sehr günstig, kostet umgerechnet nur etwa € 1,80. In die Altstadt Medina kann, zumindest mit wenig Gepäck, sogar problemlos vom Flughafen aus zu Fuß gelaufen werden. Taxis werden als gelbe Petits Taxis mit Taxameter für preiswerte Fahrten innerhalb von Ortschaften oder weiße Grands Taxis für weitere und dabei wesentlich teurere Fahrten angeboten. Es ist anzuraten, die Taxipreise vor Fahrtantritt auszuhandeln, um Überraschungen zu vermeiden.
Marrakesch ist eine bezaubernd orientalische Stadt, wie man sie aus früheren Kindheitsmärchen her kennt. Besonders berühmt ist die Königsstadt für ihre Altstadt Medina, in der sich zahlreiche Märkte und Souks mit landestypischen Souvenirs und Gewürzen befinden. In Medina findet man auch vielfältige, prachtvolle Sehenswürdigkeiten wie den bekannten Palast Dar el-Glaoui, der früher als Stadtresidenz des Paschas von Marrakesch fungierte.
Ein absolutes Highlight ist auch der weltberühmte Marktplatz Djemaa en Fna, zu Deutsch „Platz der Geköpften“, auf dem sich seit dem Mittelalter ein reges Treiben mit allerlei Gauklern, Geschichtenerzählern, Schlangenbeschwörern und lecker duftenden Garküchen am Abend angesiedelt hat.
Auch für seine herrlichen Parks ist Marrakesch bekannt, die beliebteste Anlage ist der im Norden der Stadt liegende und seit 1947 bestehende Jardin Majorelle, der von dem französischen Künstler Jacques Majorelle ins Leben gerufen wurde. Naturverbundenen Besuchern wird hier eine faszinierende Pflanzensammlung mit unter anderem Kakteen, Palmen und tropischen Pflanzen von allen fünf Kontinenten präsentiert.
Marrakesch blickt wie Marokko generell auf eine lange berberisch-orientalische Geschichte zurück und ist bis heute in seinen Traditionen und Weltanschauungen stark muslimisch geprägt, was man auch als Tourist achten und wertschätzen sollte. Umfangreiche Informationen über acht Jahrhunderte marokkanische Volkskunst bietet beispielsweise das Stadtmuseum, welches im aus dem 19. Jahrhundert stammenden M’Nebhi-Palast untergebracht ist. Das ganze Jahr über finden vielfältige traditionelle Festveranstaltungen statt, darunter das große Folklorefestival im Juni. Auch künstlerische Großveranstaltungen sind in der Stadt zuhause, wie das Festival National des Arts Populaires und das Festival International du Film de Marrakech. Sportfans schätzen den jedes Jahr im Januar stattfindenden großen Marrakesch-Marathon.
Marrakesch bietet eine hervorragende marokkanische Küche fernab üblicher Standards. Kleine Restaurants in den malerischen Gassen der märchenhaften Stadt offerieren zu bezahlbaren Preisen köstliche traditionelle Speisen. Dazu gehört die Tajine, ein im Tontopf zubereitetes Ragout aus Lamm, Huhn, Pute und Taube mit starker Würzung oder auch M’choui, gegrilltes Lamm, welches direkt vom ganzen Stück geschnitten mit Brot genossen wird. Gemüse und Obst haben in der marokkanischen Küche seit jeher eine besonders große Bedeutung, werden pur oder gemeinsam mit Fleisch- und Fischgerichten genossen. Unter freiem Himmel richtig vielfältig speisen ist am Abend auf dem Djema el Fna Platz möglich, die zahlreichen Essstände bieten einfach alles, von traditionellen Suppen und Couscous basierten Speisen über ausgefallene Fleischgerichte wie Brochettes, Fleischspieße mit Hammelhirn und Schnecken, bis zu fantastischen Süßspeisen und köstlichen Gewürztees.
Natürlich findet der Kenner auch in der lebhaften Großstadt Marrakesch noch die eine oder andere ruhige Ecke, um die Seele baumeln zu lassen. Wem der beliebte Park Jardin Majorelle beispielsweise zu überlaufen ist, findet mit den Agdal-Gärten wesentlich mehr Entspannung und überdies angenehm schattige Olivenhaine. Auch der Besuch eines Riad ist ein ganz besonderes Erlebnis. Die in der Altstadt liegenden ehemaligen Hofhäuser, darunter Riad Noga, Riyad el Cadi und Riad Farnatchi, wurden zu Gästehäusern umfunktioniert und liegen eher versteckt in den verwinkelten Gassen der Stadt. Ihre Mosaik verzierten Innenhöfe bezaubern mit Orangenbäumen, kleinen Brunnen und einladend duftenden Minztee.