Allgemein / Hotel
Wir waren bisher mehrmals auf Mauritius, bewohnten in den letzten Jahren Anlagen der gleichen Kategorie an der Ostküste, waren im Zeitraum vom 04. 12.-16. 12. 2015 im "MARITIM Crystals Beach Resort", im Superior-Zimmer, und können uns schon ein kleines vergleichendes Urteil erlauben, unsere Erlebnisse in den unteren Einzelbewertungen:MARITIM: Soll heißen, hier ist auch ein Stück Deutschland, aber keiner sprach deutsch, lediglich einige Speisenbezeichnungen am Buffet waren auch in Deutsch, alles andere nur in Französisch und in Englisch, und nur ein deutscher TV-Sender. Selbst der berühmte Schäferhund war nicht auffindbar.Bad: Eine Örtlichkeit, welche eigentlich dazu dienen sollte, sich der eigenen Körperpflege zu widmen, im MARITIM ein Zentrum des Unbehagens. Die Waschbecken, die dazugehörigen Ablagen und die Armaturen waren selbst nach einer sogenannten Zimmerreinigung in einem Zustand, wo sich einem die berühmten Nackenhaare leicht aufstellten. Auch der eigene Reinigungsversuch blieb erfolglos, die Flecken aber blieben hartnäckig.Den Zustand der Duschkabine kann man schwer beschreiben, aber man gewinnt den Eindruck, diese hätten die Bauleute schon 10 Jahre vor dem Hotel-Neubau erschaffen.Klimaanlage: Eine in Europa funktionierende technische Errungenschaft zum Regulieren auf eine Soll-Temperatur, die im MARITIM-Chrystals zwar funktionierte, aber die eingestellte Soll-Temperatur nie erreichte.Defekte: Der TV (die Stromzufuhr) gab mehrmals den Geist auf, der Deckenventilator funktionierte (schon beim Einzug) nicht, die Zahlensicherung am Safe spielte öfters verrückt, Steckdosen ragten locker aus der Wand, die Wannenverkleidung im Bad hing fassungslos in der Halterung und der Code der Türkarte musste schon mal erneuert werden.WLAN: Im Objekt selbst oder im Zimmer ein Glückspiel, MARITIM muss entgangen sein, dass Mauritius eines der modernsten Netze der Welt besitzt.
Lage
Hotel 2012 erbaut, der umbaute Raum ist innen wie außen eine anspruchsvolle Lösung, aber anordnungsmäßig eher für Mauritius untypisch. Alle von uns bisher besuchten Hotels waren parallel zum Strand gebaut, hier wurde eine versetzte Bauanordnung gewählt, da benötigt man schon einen überlangen Hals, um den versprochenen Meerblick zu erhaschen.Beleuchtung: Nach der Art Dunkelkammer mit Festbeleuchtung, im gesamten Objekt übertriebener Einsparwahnsinn, welcher an die Nachkriegszeit erinnert. In der Bar brannten von 10 Deckenbeleuchtungen max. 3, fast nur am Geruch konnte man erahnen, was einem da vom Bar-Mann so ins Glas gefüllt wurde. Im Zimmer selbst waren 13 Deckenstrahler, 2 Nachttischlampen, 1 Stehlampe, 2 Leselampen, 2 Wandlampen und 3 Spiegelbeleuchtungen vorhanden, alles mit Sparlampen bestückt, da wurde selbst die Nassrasur zum gefährlichen Suchlauf mit Verletzungspotential. Aber nach jeder vollendeten Tätigkeit des Zimmer-Services, brannte täglich und tagsüber die gesamte Deckenbeleuchtung (einschl. Spiegelbeleuchtung) ununterbrochen bis zu unserem abendlichen Eintreffen im Zimmer.Das Hotel zeigt fast überall Abnutzungs- und Zerfallsspuren, die die bestehenden Unsauberkeiten noch hervorheben. An fast allen im Zimmer befindlichen Ablagen, in Schränken und an Griffelementen zeigen sich Verfärbungen und Flecke, die Fliesenfugen im Bad sahen aus, als hätten hier angelernte Fachkräfte vor 10 Jahren ausdauernd geübt, die Armaturen waren belegt und teilweise die Halterungen defekt.Auf den Fußbodenfliesen in der Toilette konnte selbst der sehschwachste Betrachter, vom Beginn bis zum Ende des Urlaubes, konstant die gleichen untypischen Flecken bewundern.
Service
Zimmer-Service: Vorwiegend von männlichen Mitarbeitern ausgeübt, sehr oberflächlich, glich eher der Anfeuchtungseinheit einer Amateur-Feuerwehr in Zeitnot. In den Treppenaufgängen und Fluren konnte man tagelang den gleichen Dreck bewundern, die Verschlussfolie unseres Mundwassers, welche wir im Zimmer im Mülleimer entsorgt hatten, trieb sich konstant tagelang auf der Treppe herum. Das war nicht der Sand aus den Schuhen von Hawaii.Alle machen mit: Noch während unseres Aufenthaltes am 14. 12. 15, gegen 17:00 Uhr, wir hatten noch 2 Tage Urlaub, konnten wir im Zimmer erleben, wie der Zimmerservice plötzlich mit einer anderen Türkarte unsere Zimmertür von außen öffnete und mit Koffern und 2 neuen Urlauber versuchte unser Zimmer neu zu belegen. Unsere Türkarte war damit entwertet, was wir nicht wussten und wir mussten am Abend zur Rezeption, da wir vor unsere verschlossenen Tür standen und mussten uns eine neue Karte erstellen lassen.Dresscode: Im Prospekt groß benannt, aber selbst für dortige Hotel-Mitarbeiter fast ein Fremdwort, deshalb auch für Urlauber nicht beachtenswert, Badebekleidung ist Standard, fast überall.
Gastronomie
Essen: War abwechslungsreich, schmackhaft und vielfältig, die Angebote wurden regelmäßig nachgefüllt, die Qualität stimmte, diesbezüglich für 4-Sterne keine nennenswerten Beanstandungen.Mahlzeiten: Platzierungen beim Einlass zu den Mahlzeiten sind eigentlich Normalität, aber bei MARITIM eine besondere Augenweide, da wurden Urlauber platziert, nahmen kurz am Tisch Platz, um die Getränkebestellung zu erledigen, gingen dann zum Buffet und in der Zwischenzeit wurden andere Urlauber durch einen anderen MARITIMER am gleichen Tisch platziert, die Freude der Betroffenen hielt sich in Grenzen, das Kopfschütteln der Unbeteiligten war umso größer.Abreise: Kannen mit heißem Wasser und Teebeutel, eine leere Kaffee-Kanne und Krümel-Kuchen, das war der Abschiedsgruß von der Trauminsel nach MARITIMer-Art und das Ende eines "Traumurlaubes".
Sport / Wellness
Unterhaltung: Live-Musik, war die beliebteste Art ganz Mauritius zu beschallen und auch eine Möglichkeit sich nicht mehr mit seinem Partner unterhalten zu müssen, selbst ein zu 80% Hörgeschädigter kam dabei in den Genuss, noch einmal Töne erfassen zu dürfen.Stromausfall: An insgesamt 5 Tagen (08. 12.- 12. 012. 15), davon bis max. 8-mal pro Abend, in den angrenzenden Ortschaften brannte dagegen das Licht, war der "Saft" weg, das war besonders die Stunde der Kinderlosen, zu beweisen, was in ihnen steckt. Der durch den Stromausfall bedingte Ausfall der Klimaanlage ließ nicht nur den Schlaf zu einer schweißtreibenden Prozedur werden, auch konnte der Zustand der verbauten Elektro-Technik erahnt werden.Strand: Für alle Sonnenhungrigen des Hotels, das dürften so an die 400 sein, standen ca. 100 Liegen und ca. 20 Sonnenschirme im Strandabschnitt bereit. Morgens frühzeitig begann das große Rennen um Liegen und Schirme, nur wer rechtzeitig seine Handtücher verteilen konnte, der konnte sich liegendem Sonnenschutz erfreuen, aber weit gefehlt, die Sonnenschirme waren kaum UV-geschützt (und auch nicht standsicher), eine gefährliche Freude und Erkenntnis. Das Gute, es erinnerte ein wenig an die Gründerzeit und die besten Zeiten in einer Jugendherberge auf Djerba.Der gekennzeichnete Hotelstrand/Badebereich wurde vor allem an den Wochenenden auch von den im Nachbargrundstück lagernden Einheimischen genutzt, da war es schon ein besonderes Glückserlebnis einmal bloß die Wasseroberfläche zu Gesicht zu bekommen.Die Bedienung am Strand war kaum spürbar, Selbstversorgung war eigentlich die Regel.
Zimmer
Zimmer-Belegung: Ankunft im Hotel ca. 09:00 Uhr und erst 14:00 Uhr konnten wir ein Zimmer belegen, Vertreter der Geschäftsleitung zogen es vor unerkannt zu bleiben. Selbst die ungewohnte Lautstärke der zahlreichen Beschwerden an der Rezeption konnte die verlängerte Nachtruhe der Verantwortlichen nicht stören. 5 Stunden bei über 30 Grad in leichter Winterbekleidung die Zeit totschlagen, das war für ca. 20 Urlauber gleich am Anfang der MARITIM-Härtetest.Auch war nicht zu übersehen, dass jeweils an Anreisetagen, sich die Neuankömmlinge (nicht ohne Grund) bis in den Nachmittag hinein im Foyer in urlaubsuntypischer Kleidung tummeln durften.Grünanlage/Innenbereich: Die Gartenanlage ist weitläufig und recht eindrucksvoll, für alternde Hobby-Sportler sind besonders die im Rasen eingelassenen Rasensprenger (vor allem wenn diese nicht wieder versenkt wurden) eine besondere sportliche Herausforderung, wer dazu noch seine Sehhilfe nicht rechtzeitig zur Hand hat, der schafft so einige Meter, auch ohne Haltungsnote, im freien Fall.
Preis Leistung / Fazit
Fazit: In der Kombination NECKERMANN und/oder MARITIM werden wir Mauritius nicht wieder besuchen, die Dienste dieser Reise-, Urlaubsdienstleister nicht mehr beanspruchen und auch nicht mehr weiter empfehlen. Speziell für diese MARITIM-Anlage, ein durch Managementfehler (hilflos und inkompetent) völlig aus dem Ruder gelaufenes Hotel, in welchem jeder macht, was er will, aber alle machen mit. Die Technik auf Verschleiß gefahren wurde und mehr improvisiert als repariert wurde und wird. Für Instandhaltung scheint es bei MARITIM keine sprachliche Übersetzung zu geben. Es ist äußerst schade, dass die einheimischen Angestellten durch die Unfähigkeit des Hotel-Managements so in Verruf gebracht werden.Unsere Angaben sollen nicht als Reisewarnung aufgefasst werden, sollten aber für Mauritius-Neulinge hilfreich sein, ein 3*-Hotel von einem angeblich 4*-Hotel unterscheiden und "Blender" besser erkennen zu können.Das Einzige, was nicht klappte und sofort positiv auffiel, war im Nassbereich der Toilettensitz mit Absenkautomatik, der durchaus auch beruhigend wirkte.