Hammamet ist der populärste tunesische Badeort. Er liegt im Nordwesten Tunesien, in der Hammamet Bucht, nicht weit von der Hauptstadt Tunis entfernt. Der Name leitet sich von dem Wort Hammam ab und deutet auf die vielen Quellen und Bäder hin, die hier zu finden sind. Das einstige Fischerdörfchen war im frühen 20. Jahrhundert Anlaufstelle für Intellektuelle wie Paul Klee, Gustave Flaubert, Guy de Maupassant oder Oscar Wilde. Die etwa 65.000 Einwohner sprechen Arabisch und Französisch, jedoch wird auch vielfach Englisch oder Deutsch gesprochen. Die Umgebung ist landschaftlich von grünen Hügeln sowie Zitronen- und Orangenhainen geprägt. Badegäste vergnügen sich an den feinen Sandstränden und im türkisblauen Mittelmeer. In der Altstadt, der Medina, kann man bummeln und interessante Sehenswürdigkeiten bestaunen. Hammamet hat aber auch ein reichhaltiges Nachtleben zu bieten. In den Restaurants und Cafés kann man bis in die Nacht hinein sitzen und den Sternenhimmel beobachten.
Das Klima in Hammamet ist vom Mittelmeer geprägt. Die Badesaison geht von Mai bis Oktober. In den Sommermonaten kann es bis zu 40 Grad heiß werden. Die Wassertemperaturen liegen zwischen 17 und 25 Grad. Die Sonne scheint bis zu 12 Stunden am Tag und es regnet sehr wenig. Der Wind sorgt stets für eine angenehme Kühlung. Im Winter zeigt das Thermometer in der Luft und im Wasser immer noch zwischen 15 und 20 Grad an. Hitzeempfindliche Reisende können also auch problemlos zwischen November und Februar hier Urlaub machen.
Wer nach Hammamet fliegt, hat die Auswahl zwischen drei Flughäfen. Von den Flughäfen Tunis und Monastir aus kann man Hammamet in etwa zwei Stunden mit dem Bus erreichen. Der internationale Flughafen Enfidha-Hammamet liegt etwa 30 Busminuten entfernt. Mit dem Linienbus kommt man in der Stadt gut voran und erreicht auch andere Orte, einschließlich Tunis. Das Sammeltaxi, die Louage, ist das traditionelle Fortbewegungsmittel. Es fährt allerdings erst ab, wenn es voll besetzt ist. Wer ein Auto mieten will, sollte auf jeden Fall versuchen, durch Verhandlungen den bestmöglichen Preis zu bekommen.
Egal, was man in Hammamet kauft, man sollte immer handeln. Bezahlt wird mit Dinar. Da die Löhne sehr niedrig sind, sollte man in Restaurants und Hotels immer darauf achten, dass das Trinkgeld nicht zu niedrig ausfällt, denn die Menschen müssen auch im Winter noch davon leben. Die Einwohner der Stadt sind Touristen gegenüber sehr freundlich und man kommt leicht mit ihnen in Kontakt. Das Gesetz der Höflichkeit gebietet es, dass man Männer nicht nach ihren Frauen oder Töchtern fragt. Auch sollten Männer nicht der Tradition verpflichtete Frauen auf der Straße ansprechen oder fotografieren.
Wer in Hammamet nicht nur Badefreuden genießen will, findet in der Stadt und in der Umgebung zahlreiche interessante Sehenswürdigkeiten. Hauptattraktion in der Altstadt ist die Kasbah, die alte Festung aus dem 15. Jahrhundert. Ebenfalls sehenswert ist die Große Moschee, die aus derselben Zeit stammt. In den weißen Gassen der Altstadt kann man herrlich spazieren gehen. In den Läden, die zwar meist touristisch geprägt sind, kann man dennoch günstig einkaufen. Daneben findet der historisch interessierte Urlauber zahlreiche architektonische Überreste aus der Römerzeit. Dazu gehören die Ausgrabungsstätten Dougga und Bulla Regia, die eindrucksvoll von der Geschichte der Region erzählen. Das Carthage Land, ein Vergnügungspark im Disney Land-Stil bringt Kindern und Erwachsenen die tunesische Geschichte auf unterhaltsame Art und Weise näher.
In Hammamet werden Tradition und Kultur ausgiebig gepflegt. Zum Neujahrsbeginn, am Geburtstag des Propheten Mohammed, nach dem Ramadan und zu anderen Anlässen finden bunte Feiern mit Straßenumzügen und viel Musik statt. In den Sommermonaten findet alljährlich das internationale Festival von Hammamet statt. Künstler aus Tunesien, aus ganz Afrika sowie aus Europa präsentieren Darbietungen aus den Bereichen Musik, Theater und vieles mehr. Mit etwas Glück kann der Tourist Zeuge einer traditionellen tunesischen Hochzeit werden. Jeder Zuschauer ist dabei willkommen. Im Hotel kann man erfahren, wo und wann eine Hochzeit stattfindet.
Da Hammamet immer noch traditionell durch den Fischfang geprägt ist, kann man hier zahlreiche schmackhafte Spezialitäten mit Produkten aus dem Meer probieren. Die bekannteste Spezialität Couscous kann man auch in Hammamet in verschiedenen Variationen überall bekommen. "Mechouia" aus gedünsteten Paprikaschoten ist eine leckere Vorspeise. "Briq" nennen sich dünne Teigtaschen mit unterschiedlichen Füllungen. Allerdings werden die meisten Gerichte mit der scharfen Paste "Harissa" gewürzt. In den zahlreichen Patisserien kommen alle auf ihre Kosten, die eine Vorliebe für Süßes haben. Hier bekommt man zum Beispiel auch die bekannten und leckeren Baclava, das mit Nüssen gefüllte Blätterteiggebäck.
Wer das wahre Tunesien kennen lernen möchte, sollte sich auch mal abseits von den touristisch frequentierten Pfaden wagen. Die traditionelle Küche bekommt man in kleinen gemütlichen Restaurants, die hauptsächlich von den Einheimischen bevorzugt werden. Man findet sie zumeist in der Altstadt oder etwas außerhalb. In einem Eiscafé unmittelbar an der Medina kann man gemütlich entspannen und beobachten, wie die Sonne über dem Meer untergeht. Auf der Dachterrasse der Festung kann man arabischen Kaffee trinken und hat einen tollen Blick auf die Stadt. Im Hotel bekommt man sicher noch viele weitere wertvolle Tipps, die nur Bewohner der Region kennen.