Wer träumt nicht davon, einen Urlaub gleich einem Märchen aus 1001 Nacht zu erleben? Genau dieses Erlebnis bietet die tunesische Stadt und Halbinsel Mahdia. Neben langen Sandstränden und tiefblauem Wasser zeigt sich der Ort sehr traditionell und gewährt Reisenden einen Einblick in traditionelle Bräuche und orientalische Lebensweise. Einmal in der Woche kann man in der Altstadt erleben, wie sich Ali Babas Höhle öffnet und einen traditionellen Markt betreten. Die langen weißen Strände und die behagliche Ruhe, welche Mahdia ausstrahlt, ist ideal für Reisende, die entspannen und ihr Wohlbefinden verbessern wollen. Die im Jahr 921 gegründete Stadt hat knapp über 45.000 Einwohner und liegt im Süden von Monastir und südöstlich von Sousse. Besonders Fischfang und -verarbeitung haben Mahdia bekannt gemacht und sind auch heute noch neben dem Tourismus die Hauptindustrien der Stadt.
Über Mahdia kann man sagen, dass es dort nie wirklich kalt wird. Zwar kann es zwischen Dezember und Februar teilweise heftig regnen, doch über das Jahr verteilt ist das Wetter meist warm und lädt zu einem Bad im Meer ein. Besonders in den Sommermonaten kann mit durchschnittlichen Temperaturen zwischen 29° und 31° C gerechnet werden und das bei einer Regenwahrscheinlichkeit, die gegen Null geht. So lassen sich die Monate von Juni bis September perfekt für einen Sommerurlaub zum Baden und Ausspannen nutzen. Der Urlaub fällt hier garantiert nicht ins Wasser.
Mit dem Flugzeug erreicht man Mahdia über den Flughafen Enfidha. Dieser befindet sich ca. 120 Kilometer von Mahdia entfernt und wird unter anderem von verschiedenen deutschen Airlines angeflogen. Von dort aus gibt es verschiedene Transfermöglichkeiten nach Mahdia, z. B. Busverbindungen und Shuttles, die Urlauber direkt nach Mahdia bringen. Mit Fernbussen der Société Nationale du Transport Interurbain (SNTRI) wird die Halbinsel mit anderen großen Städten Tunesiens wie z.B. Sousse, Monastir und Tunis verbunden. So ist ein einfaches und bequemes Reisen innerhalb des Landes möglich. Auch das Bahnnetz ist weit ausgebaut, so dass auf den meisten Strecken sogar vollklimatisierte Züge eingesetzt werden.
In Mahdia wird, wie in ganz Tunesien, in Dinar bezahlt, wobei 1 Dinar 1000 Millimes entsprechen. Bei der Einreise kann am Flughafen Geld getauscht werden, aber auch vor der Reise nach Mahdia kann bereits Geld bei einer Bank in Dinar gewechselt werden. Außerdem sind in Tunesien die üblichen Kreditkarten als gängiges Zahlungsmittel angesehen. In Mahdia sollte man auf Grund des traditionellen Lebensstils vieler Einwohner darauf achten, dass man sich angemessen kleidet. Bikinis, tiefe Ausschnitte und kurze Hosen sind oftmals außerhalb des Hotel nicht sehr gern gesehen und sollten deshalb eher gemieden werden. Auch der Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit sollte auf ein Minimum reduziert werden, da dies als ein Verstoß gegen die Moral angesehen wird. Man sollte sich in Tunesien den Sitten und Gebräuchen des Landes anpassen.
Besonders markant für Mahdia sind die langen weißen Sandstrände und das blaue klare Wasser. Hier finden badebegeisterte Reisende garantiert ihr Paradies und man kann einmal ganz in Ruhe abschalten und genießen. Ein wunderschönes Schauspiel findet abends am Hafen statt. Wenn die alten Fischerboote auf das Meer fahren und den Hafen mit Laternen zum Leuchten bringen, kann man die Seele baumeln lassen und die Stimmung in sich einsaugen. Die kleinen Gassen der Altstadt laden täglich zum Bummeln und Entdecken der Kultur ein, wenn z. B. Weberinnen ihre traditionellen Gewänder anpreisen. Neben kleineren Ferienwohnungen gibt es in Mahdia auch einige neue Hotelkomplexe, die einen Urlaub in jeder Preisklasse ermöglichen.
Mahdia wurde 921 von den Fatimiden unter dem Kalifen Abdallah al-Mahdi erbaut und 1087 von Schiffen aus Genua und Pisa angegriffen. Sie wurde auf den Felsen der schmalen Halbinsel errichtet und war die erste Hauptstadt der Kalifen der Fatimen. Einige Gebäude aus dieser Zeit sind heute noch erhalten und können bei einer Tour durch die historische Altstadt besichtigt werden. Im Zentrum befindet sich die Festung Al Borj Al Kabir, welche zur Verteidigung gegenüber Spanien errichtet wurde. Dies geschah unter türkischer Besetzung. Die Festung ist heute eines der Hauptattraktionen der Innenstadt.
Auch in Mahdia ist der Couscous eines der traditionellsten und wichtigsten Gerichte. Der Weizengrieß wird zusammen mit verschiedenen Gemüsen, Fleisch, Fisch und einer weiten Palette an exotischen Gewürzen zubereitet. Jeder Reisende sollte mindestens einmal ein solches Hauptgericht kosten, um den Geschmack der Einwohner zu verstehen. Auch viele Fischspeisen werden in Mahdia gereicht, da der Ort stark vom Fischfang geprägt ist. Allgemein ist in ganz Tunesien ein starker Einfluss der französischen Küche zu erkennen. So sind Croissants, Café au Lait und Baguette mit Butter keine Seltenheit auf dem Teller. Mahlzeiten sind in Tunesien ein geselliges Erlebnis. Sie werden auf dem Boden, an einem kleinen Holztisch sitzend, eingenommen und es wird mit den Fingern gegessen.
Ein Geheimtipp für alle Reisenden und besonders für Taucher ist die farbenfrohe und interessante Unterwasserwelt der Halbinsel. Ob beim Schnorcheln oder beim Tauchen in großen Tiefen, ein Ausflug unter die Meeresoberfläche rund um Mahdia lohnt sich immer. 1907 rückte die Stadt sogar in das Licht der Öffentlichkeit, als ein Taucher ein ganz besonderes Schiffswrack fand. Eine ganz besondere Verbindung zu der Region baut man auf, wenn man sich an der Spitze des Cap Afrique den großen weißen Meeresfriedhof ansieht. An diesem andächtigen Ort hat man einen wunderschönen Rundblick und spürt eine unbeschreibliche Nähe zum Land und zur Lebenskultur der Einheimischen.