In der bulgarischen Gemeinde Bansko wird Skisportlern das Herz aufgehen. Die 13 500-Seelen-Gemeinde am Fuße des Piringebirges ist bekannt für ihre einladenden Skipisten. Mit 75 Kilometern Gesamtlänge bieten die Pisten von Dezember bis April sowohl Anfängern als auch Profis absoluten Skispaß. Auch wenn in Bansko die Landessprache Bulgarisch gesprochen wird, sprechen die Skilehrer eine Vielzahl von Sprachen, darunter auch Deutsch. Zahlungsmittel ist die bulgarische Lew. Der Euro wird allerdings auch akzeptiert. Auch Wanderer kommen in Bansko im Sommer auf ihre Kosten. Bis zu 2 914 Meter kann man im 27 000 Hektar großen Pirin Nationalpark erklimmen. Routen gibt es auch für Fahrradfahrer, Mountainbiker und Reiter. Eine Vielzahl an Seen und Sehenswürdigkeiten warten auf Besichtigung.
Die Skipisten in Bansko sind von Mitte Dezember bis Mitte April geöffnet. In den Wintermonaten herrschen Temperaturen leicht unter dem Gefrierpunkt. Im Winter wird es damit nicht zu kalt. Warme Skikleidung ist jedoch ein Muss. Für Wanderer sind auch die Sommermonate interessant. Von Juni bis August herrschen Temperaturen zwischen 14 und 30 Grad, ein geeignetes Klima für lange Wandertouren. An den wärmeren Tagen sollte jedoch an genügend Erfrischung gedacht werden. Auch gegen Regen sollte man sich wappnen. Ungefähr an sieben bis zehn Tagen im Monat fällt in Bansko Regen.
Der nächste Flughafen in Sofia ist noch ungefähr zwei Autostunden von Bansko entfernt. Ein Shuttlebus fährt für 20 Euro vom Flughafen in die Gemeinde. Achtsamkeit ist vor überteuerten Taxiangeboten am Flughafen empfohlen. Hier werden bis zu 70 Euro verlangt. Auch mit dem Auto ist die Gemeinde gut zu erreichen. Durch Bansko verläuft die Route 19. Wer mit dem Auto anreisen möchte, sollte allerdings daran denken, dass eine Vignette nötig ist, um bulgarische Straßen zu befahren. Eine 7-Tages-Vignette kostet 7 Euro. Für 13 Euro kann man einen ganzen Monat fahren. Der Erwerb findet am Grenzübergang statt.
In Bulgarien sollte man ein paar landesspezifische Besonderheiten beachten.
Die Hauptattraktion in Bansko sind ohne Zweifel die zahlreichen Skipisten. Die Kosten für ein Tagesticket liegen bei 30 Euro. Dabei sind die Skilifte von 08.30 Uhr bis 17.00 Uhr in Betrieb. 35 Kilometer blaue Pisten warten auf Anfänger. Für Fortgeschrittene gibt es 37 Kilometer rote Abfahrten. Die drei Kilometer an schwarzen Pisten lassen das Herz eines jeden Ski-Profis höher schlagen. Bei einer Höhe von bis zu 2 560 Metern sollte auf Höhenstrahlung geachtet werden. Ein hoher Sonnenschutzfaktor ist ein Muss. Ist die Skisaison vorbei, bietet der Pirin Nationalpark erholsame Wandertouren mit allerlei Sehenswürdigkeiten. Darunter der Baikuschewa Mura, ein 1 300 Jahre alter Baum. Er ist während des Aufstieges zum Muratovosee zu bewundern. Ein weiterer sehenswerter See ist der Ribnosee. Über 170 weitere Seen sind zudem im Nationalpark zu entdecken. Auch die Dreifaltigkeitskirche ist eine beliebte Sehenswürdigkeit. Die 1835 erbaute Kirche ist eine der größten Bulgariens. Ihr 35 Meter hoher Glockenturm ist das Wahrzeichen Banskos. Kreuz und Halbmond am Eingang der Kirche sollen Toleranz und Freundschaft zwischen Christentum und Islam vermitteln. Bansko bietet zudem eine Landschaft aus Häusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die an die Zeit der bulgarischen Wiedergeburt erinnern.
Jedes Jahr finden sich zahlreiche Musikfans im August beim internationalen Bansko Jazz Festival in der Gemeinde ein. In den letzten Jahren erfreute es sich immer größerer Beliebtheit. Es ist eines der größten Events Bulgariens. Auf einer Open-Air-Bühne auf dem Nikola-Vaptsarov-Platz in der Stadtmitte treten zahlreiche Jazz-Künstler auf. Nightclubs werden zu groovigen Jazz-Bars. Ein kulturelles Großereignis, das man erlebt haben sollte. Daneben gibt es weitere kleinere Feste und Veranstaltungen. Zudem bietet Bansko immer wieder Biathlon und Skisport-Events. So fand schon die Biathlon- und die Sommerbiathlon-Europameisterschaft in Bansko statt.
Bansko bietet traditionelle bulgarische Küche. Zahlreiche Tavernen und Restaurants, in denen man einen schönen Abend bei einer regionalen Speise und gutem bulgarischen Wein verbringen kann, laden zum Besuch ein. Ein paar Ähnlichkeiten hat die bulgarische mit der türkischen und griechischen Küche. Gedünstetes Fleisch, Gemüse und Früchte gehören zum Ensemble. Unbedingt probieren sollte man Tarator. Hierbei handelt es sich um eine Suppe mit bulgarischem Joghurt und Gurken, Knoblauch, sowie gemahlenen Nüssen. Eine weitere Spezialität ist der Salat Shopska. Er wird mit unterschiedlichen Käsesorten zubereitet. Dazu gibt es Brot und getrocknete bulgarische Wurst. Unter thrakischem Katmi verbirgt sich ein spezieller bulgarischer Pfannkuchen, den es sich zu probieren lohnt.
Geheimtipps für Feinschmecker sind die Restaurants Molerite, Bardareva Mehana oder Mehana Momini Dvori. Hier gibt es traditionelle osteuropäische Speisen. Einen Wein im Leskata Wine Cellar sollte man sich auch nicht entgehen lassen. Ein weiterer Geheimtipp für Urlauber ist es, in der Umgebung von Bansko die erholsamen Mineralbäder zu erkunden. Zudem steht neben dem Pirin-Gebirge dem Wanderer auch das Rila-Gebirge offen. Hier befindet sich auch das mittelalterliche Rila-Koster, ein UNESCOKulturerbe, und die sieben Rila-Seen. Der höchste Gipfel des Gebirges Musla misst 2 925 Meter. Er ist damit der größte Gipfel Südeuropas.