Im Mittelmeer wartet die zweitgrößte Ionische und siebtgrößte Insel Griechenlands auf die Besucher. Südöstlich vom italienischen Stiefelabsatz vom Nachbarn getrennt liegt Korfu nur zwei Kilometer von der albanischen Grenze entfernt. Für Griechenland zählt sie zu den reichsten Regionen des Landes. Dies ist zum einen mit den klimatischen Bedingungen und den daraus nahezu perfekten Bedingungen für Flora wie Fauna zu begründen. So wird sie meist „die grüne Insel“ genannt. Mit vielen kleineren Inseln in der Umgebung wird Kerkyra, wie die Hauptinsel noch genannt wird, zu einer Gemeinde Korfu zusammengefasst. Mit dem Anbau von über vier Millionen Olivenbäumen kann die Insel zudem über ein beschauliches Antlitz der wilden Landwirtschaft punkten. So lohnt nach vielleicht etwas intensiven Ausflügen durch die Insel der Ausblick vom Bergdorf Lakones oder dem Aussichtspunkt „Bella Vista“ bei Paleokastritsa.
Die einfachste Option für Urlauber bietet sich mit dem Flughafen Korfu an. Dieser ist neben der Einbindung des nationalen Verkehrs innerhalb Griechenlands sogar im internationalen Flugverkehr bei überraschend vielen Fluggesellschaften berücksichtigt. Zu Athen bestehen mehrere inländische Flüge, sodass auch der indirekte Anflug ohne Komplikationen realisiert werden kann. Besonders von Mai bis Oktober – zur Hauptsaison – kann man den Anstieg einiger Charterflüge beobachten. Des Weiteren kann der Zugang auf Korfu mittels Fährverbindung erzielt werden. Allein von Italien aus stehen hierfür mit Venedig, Ancona sowie Bari gleich drei Abfahrtshäfen zur Verfügung. Natürlich können während des Aufenthaltes mittels inländischer Fährverbindungen Tagesausflüge zum griechischen Festland anberaumt werden. Und für die gehobene Gesellschaft lockt der Jachthafen von Korfu Stadt zum Verweilen und zwischenzeitlichen Schippern zu den benachbarten Inseln.
Schon immer sehr an die griechische Geschichte gebunden, kann die Insel auch über einige Nennungen in der griechischen Mythologie verfügen. Hierbei liegen sagenhafte Bezeichnungen wie Scheria Zeugnis für den Unterschlupf der Medea und Iason ab. Und noch heute bewirkt die Insel aufgrund ihrer Architektur mit etwas Mystischem. Das Eingangsportal zur Festung Gardiki sowie einige Denkmäler als Erinnerung an spezielle historische Persönlichkeiten beziehungsweise Geschehen geben diesen Charakter preis. Dies führte auch dazu, dass diese Wirkung den Hollywoodregisseuren nicht verborgen blieb, sodass einige Klassiker hier abgedreht wurden – der bekannteste Film hierbei liegt mit dem James Bond Film „In tödlicher Mission“ stellvertretend parat.
Die ionische Insel kann vor allem mit ihrer Landschaft für ganz besondere Eindrücke sorgen. Hierbei triumphiert der über 900 Meter hohe Pantokrator als höchste Erhebung. Auf dem Weg zu seinem Gipfel kann der Reisende sehr viele idyllische Waldgebiete, weite Grünlandschaften und zudem eine Menge Tiergattungen erspähen. So kann das Eiland vor allem mit seiner Vielfalt an Wildblumen mit 36 Orchideenarten für offen stehende Münder sorgen. Dies ist auch der Grund, dass einige Tier- wie Pflanzenarten endemisch – nur in diesen Gefilden – vorkommen. Zudem zeigen sich die diversen Lagunen von ihren fesselnden Seiten, sodass ein Wander- wie Badeausflug erst durch die natürliche Idylle zu einem perfekten Ausflug wird.
Nach der Anhebung des Meeresspiegels vor circa 9000 Jahren war die Existenz der Insel Korfu begründet. Ereträer, Korinther wie auch Thrakier legten sich die Insel als ihren Bereich der Regentschaft und als Handlungszentrum zu. So stieg es immer mehr zu einer Seemacht auf und unterstützte die Griechen in der großen Schlacht gegen die Perser sogar mit der zweitgrößten Flotte. Nach dieser Errungenschaft folgten diverse Regentschaften durch römische Herrscher. Der Status der ersten römischen Provinz im griechischen Hoheitsgebiet sowie das Dasein als venezianische Kolonie trugen zu einer Mischung aus griechisch-orthodoxer und westlich beeinflusster Kultur bei. In der Neuzeit kann Korfu dann über eine Rolle als Protektorat der russischen, britischen wie serbischen Hoheiten blicken. Nachdem die Präsenz und Importanz ein wenig verloren ging, deuteten sich Abwanderung und Vereinsamung an, welche zum Glück durch den aufkommenden Massentourismus nach dem Zweiten Weltkrieg stabilisiert wurde.
Mit dem historischen Anbau an Frucht- wie Olivenbäumen durch die Venezianer sind die Hauptzutaten der Speisen auf Korfu schnell gefunden. Speziell liefert die Kumquat nicht nur eine Delikatesse im Bereich der Zitrusfrüchte, sondern kann mit der Weiterverarbeitung zum Koum Kouat – einem Likör – für einen besonderen Geschmack sorgen. Als Hauptspeise wird auf Korfu vor allem das Thema Fisch aufgegriffen. In kleinen Tavernen können die Mahlzeiten, welche oft mit Zimt gewürzt sind, verspeist werden. So munden dem Touristen neben Doraden, Barben und Kalamares auch die Speisen Sofrito – Kalbsfleisch mit sehr viel Knoblauch – oder klassische griechische Gerichte wie Moussaka beziehungsweise Gyros. Youvetsi – Lamm mit Nudeln – oder alternativ Papoutsakia – gefüllte Auberginen – laden neben den mit Salaten und Obst kredenzten Essenspausen ein. Den Abschluss hierbei findet der Gast mittels süßem Honigyoghurt oder Baklava.
Hoch oben an der Küste Korfus thront die Festung Angelokastro, welche als Krone eines bewaldeten Steinkoloss über die See wacht. Diese Ruine wird oft als „Balkon des Ionischen Meeres“ genannt. Des Weiteren kann der Achilleion – ein Palast, welcher im architektonischen Stil Pompeijs erstrahlt – die Klosterinsel Vlacherna mit einzigartigen Bildern oder auch das Rathaus von Korfu Stadt für erhabene Blicke sorgen. Für Erholungstouristen sollte der Strand von Glyfada als beeindruckendes Szenario wie die Sandsteinklippen bei Sidari als Anhaltspunkt für einen entspannenden Ausflug auf der Liste stehen. Und wenn der Gast nicht auf den Blick in das älteste Dorf der Insel verzichten mag, dann führt sein Weg direkt nach Palia Perithia.
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