Die griechische Insel Samos in der Ägäis ist etwa 477,9 Quadratkilometer groß und hat gut 34.000 Einwohner. Der Name der Hauptstadt lautet ebenfalls Samos. Auf der rund einen Kilometer dem türkischen Festland vorgelagerten Insel gibt es relativ viel Grün. Der Berg Vigla ist die höchste Erhebung mit 1.433 Metern. Der größte Teil der Insel (etwa 60 Prozent) weist Höhen zwischen 150 und 900 Metern auf; somit ist sie als recht bergig zu bezeichnen. Wein, Rosinen, Olivenöl und Tabak sind die wichtigsten Exportartikel. Seit den 1980er Jahren spielt der Tourismus für Samos eine zunehmend wichtige wirtschaftliche Rolle. Die großen Brände im Sommer 2000 zogen erhebliche wirtschaftliche Einbußen nach sich: Nahezu 20 Prozent der Vegetation auf der Insel waren zerstört. Landflucht, wachsende Arbeitslosigkeit und negative Entwicklungen in den wichtigsten wirtschaftlichen Bereichen waren die direkten Folgen. Es dauerte viele Jahre, bis die griechische Insel sich - zumindest größtenteils - von diesen Folgen erholt hatte.
Mit durchschnittlich 2884,8 Stunden Sonnenscheindauer pro Jahr hat man auf Samos gute Voraussetzungen, einen wunschgemäßen Aufenthalt verbringen zu können. Die Winde wehen auf der Insel vornehmlich aus nördlicher Richtung, wobei in den Monaten November und Dezember Sturmstärke erreicht werden kann. Die größten Niederschlagsmengen sind von November bis März festzustellen. Gerade in den Sommermonaten ist kaum mit Regen zu rechnen. Es kann tatsächlich vorkommen, dass wochenlang keine Wolke am Himmel zu sehen ist. Als durchschnittliche Jahrestemperatur werden für Samos 19,3 Grad Celsius angegeben. Die wärmsten Monate sind Juli und August mit durchschnittlichen Höchsttemperaturen in Höhe von gut 32 Grad Celsius. Durchaus ist es aber möglich, dass an einigen Sommertagen 40 Grad Celsius und mehr erzielt werden. Selbst in den kältesten Monaten, Januar und Februar, bewegen sich die Temperaturen üblicherweise zwischen 6,5 und 13,4 Grad Celsius.
Die Anreise nach Samos ist entweder mit dem Flugzeug oder mit Auto und Fähre möglich. In der Zeit von Mai bis Oktober gibt es zahlreiche Charterflüge, die deutsche Flughäfen mit dem Flughafen von Samos verbinden. Wer lieber einen Linienflug nutzen möchte, landet zunächst einmal in Athen und muss anschließend auf einen Regionalflug zurückgreifen. Der Flughafen ist rund vier Kilometer vom Zentrum der Gemeinde Pythagorio entfernt. Sowohl am Flughafen als auch am Hafen sind Busse verfügbar, um zur jeweiligen Unterkunft zu gelangen. Mit dem Auto fährt man bis nach Piräus, um von dort aus mit der Fähre überzusetzen. Taxis gibt es auf der Insel viele und Taxifahrten sind erheblich günstiger als in Deutschland. Abgerechnet wird anhand der Taxameter oder basierend auf dem staatlich festgelegten Kilometerpreis.
Samos hat vor allem zahlreiche Naturschönheiten zu offerieren. Diverse, nur im Mittelmeerraum vorkommende Orchideenarten, Kastanienbäume und Weinberge bestimmen die Flora maßgeblich. Im Nachtigallental finden sich mehrere kleine Quellen; hier lohnt sich ein Spaziergang oder eine Wanderung auch aufgrund der sehenswerten Kirchen, die zwischen Platanakia und Manolates gelegen sind. Wer indes an der antiken Vergangenheit der Insel Samos interessiert ist, sollte sich die Gegend von Pythagorion nicht entgehen lassen: Gigantische Zyklopenmauern zwischen dem Flughafen und Pythagorion sowie der Tunnel des Eupalinios von Megara sind zu bewundern. In dem Amphitheater werden auch in der Gegenwart Aufführungen und Konzerte gegeben. Relikte der römischen Vergangenheit finden sich mit einem kleinen römischen Friedhof am Glyfada See und auf der Strandseite mit den Thermen. Da das Ausgrabungsgelände sehr umfangreich ist, werden auch in der Zukunft sicherlich noch zahlreiche Bauwerke zutage gefördert werden.
Ebenso wie auf dem griechischen Festland gehört der überwiegende Teil der Bevölkerung der griechisch-orthodoxen Staatskirche an. Religiöse Feste sind fester Bestandteil des Lebens auf Samos. Vor allem das Osterfest wird traditionell mit Prozessionen, Feuerwerk und gemeinsamem Essen begangen: Am Karfreitag wird in allen Kirchen das sinnbildliche Grab Christi mit schönen Blumen geschmückt, und ab etwa 21 Uhr gibt es allerorts Umzüge. Die eigentliche Ostermesse findet ab 23 Uhr statt; nach der um 24 Uhr verkündeten Wiederauferstehung Christi werden Kerzen und Feuerwerke entzündet. Am Ostersonntag werden traditionell vor den Häusern Lämmer am Spieß gebraten. Ein wichtiger Nationalfeiertag ist der 25. März, an dem im Jahre 1821 die griechische Revolution begann. Auf ganz Samos gibt es Paraden, bei denen auch Trachten getragen werden und Kranzniederlegungen. Auch die Schutzheiligen der Insel dürfen natürlich nicht vergessen werden, sodass in der Zeit von Ostern bis zum 26. Oktober (Patronatstag des Heiligen Dimitrios) zahlreiche Feste zu Ehren Schutzheiliger stattfinden.
Viele der Gaststätten auf Samos sind nicht nur abends, sondern durchgehend geöffnet. Vor allem in einer sogenannten Psistaría (Imbissstube) kann man Gýros in unterschiedlichen Varianten bestellen. Ebenfalls werden häufig Frikadellen, Landwurst sowie Hähnchen angeboten. Als Beilage erhält man vorzugsweise Pommes frites. Einige typische Gerichte auf Samos sind: Stifado (gebratenes Kalb mit Tomatensoße), Horiatika Loukanika Tiganita (gebratene Würste mit Paprika und Tomatensoße) sowie Avga me Sikotakia Poulion (gebratene Leber mit Ei). Selbst relativ einfache Gerichte werden in der samiotischen Küche recht aufwendig gewürzt – beispielsweise mit Zimt, Kreuzkümmel und Koriander. In zahlreichen Restaurants wird frischer Fisch angeboten, wobei es üblich ist, dass der gewünschte Fisch aus dem Kühltresen ausgewählt wird. Es ist ratsam, beim Abwiegen des Fisches dabei zu sein, da das Gewicht maßgeblich den Rechnungsbetrag beeinflusst. Wasser wird eigentlich zu allen Mahlzeiten angeboten. Bekannte Weine der Insel sind: Samaina, Selana und Samos Nectar. Alkoholisches Nationalgetränk ist der Anisschnaps Ouzo.
Sehenswert ist das noch recht ursprüngliche Fischerdorf Kokkari, das zwischen bewachsenen Berghängen etwa zehn Kilometer von Samos Stadt zu finden ist. Hier gibt es nicht nur beschauliche Läden und urige Tavernen, sondern ein hervorragendes Surfrevier. Die besten Windverhältnisse herrschen zumeist vormittags zwischen 9 und 11 Uhr. Diese optimalen Surfbedingungen sind dem im Sommer vorherrschenden Wind, dem Meltemi, zu verdanken. Wer sich nach dem Surfen ausruhen möchte, kann hierfür zwei bei Kokkari gelegene Strände mit feinem Kies nutzen.