Edinburgh, die Hauptstadt von Schottland und mit ca. 450 000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt nach Glasgow, gehört definitiv zu den schönsten Hauptstädten Europas. Sie liegt im südlichen Osten Schottlands in der Grafschaft Midlothian und am Meeresarm Firth of Forth. Die Stadt ist das politische, kulturelle und Verwaltungszentrum Schottlands und Sitz des schottischen Parlaments. Sie ist offiziell in einen alten (Old Town) und einen neuen (New Town) Bereich unterteilt. Wie in ganz Schottland sind die Menschen auch in der Hauptstadt sehr freundlich und Fremden gegenüber besonders hilfsbereit. Die offizielle Sprache ist Englisch mit schottischem Akzent, der aber nach kurzer Gewöhnungszeit gut zu verstehen ist.
Das Klima im Osten Schottlands und auch in der Hauptstadt ist verglichen mit den westlichen Regionen eher trocken und kühler, obwohl es generell häufiger regnet als auf dem Festland. Durch den Einfluss des Golfstroms wird es jedoch nicht extrem kalt. Im Winter liegen die Tagestemperaturen meist um sieben, im Sommer unter zwanzig Grad. Die Nordsee sorgt häufig für einen kühlen Wind. Die beste Reisezeit ist im Frühjahr, Frühsommer oder Herbst, da das Wetter um diese Zeit normalerweise am schönsten ist. Im August ist Edinburgh aufgrund diverser kultureller Veranstaltungen von Touristen überlaufen. Wer um diese Zeit hierher reisen will, sollte sich frühzeitig um eine Unterkunft bemühen.
Vom europäischen Festland reist man am besten mit dem Flugzeug in die schottische Hauptstadt und landet dann auf dem internationalen Edinburgh Airport. Man kann aber auch mit dem Zug zum Bahnhof Waverley Station oder von den Niederlanden aus mit der Fähre über New Castle fahren. In der Innenstadt von Edinburgh kann man alle Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuß erkunden, da sie recht nah zusammen liegen. Wer auch die Außenbezirke kennen lernen möchte, kann diese am besten mit dem Bus erreichen. Fahrkarten sind vergleichsweise günstig. Mit der Ridacard ist man sehr flexibel.
Wie überall in Großbritannien herrscht auch in Edinburgh Linksverkehr. Nicht nur wer mit dem PKW in der Stadt unterwegs ist, sondern auch für Fußgänger ist dieser Umstand zu beachten. Der Verkehr in der Innenstadt ist allerdings gut überschaubar und organisierter als in anderen europäischen Großstädten. Das Zahlungsmittel in Edinburgh ist das britische Pfund Sterling. Schottland hat seine eigenen Pfundnoten, die sich von den englischen unterscheiden. Die englischen Noten werden aber überall akzeptiert. Trinkgelder für Taxifahrer oder Servicekräfte in Restaurants sollten etwa bei 10 Prozent des Preises liegen. Für die Stromversorgung wird ein handelsüblicher Adapter benötigt.
Zahlreiche Attraktionen machen die schottische Hauptstadt zu einem beliebten Reiseziel. Hoch über der Stadt thront das Edinburgh Castle mit hochwertigen Kunstschätzen und verwinkelten Gässchen, in denen man bummeln kann. Es liegt am oberen Ende der Royal Mile, der Hauptstraße der historischen Altstadt. Am unteren Ende steht das zweite große Schloss, der Hollyrood Palace, wo Mary Stuart residierte. In dem Raum, in dem ihr Ehemann ermordet wurde, soll man mit etwas Phantasie noch den Blutfleck auf dem Teppich erkennen können. Auf der Royal Mile findet man noch viele andere Attraktionen sowie Souvenirläden und Pubs. Die New Town wird von der Einkaufsstraße Princes Street und dem Park Princes Street Gardens dominiert. Im Park kann man relaxen und hat einen Blick auf das Castle. Wunderschön ist die Blumenuhr am Eingang. Das Scott Monument auf der Princes Street erinnert an den schottischen historischen Schriftsteller.
Das absolute Highlight im Kulturkalender der schottischen Hauptstadt ist das Edinburgh International Festival im August. An verschiedenen Kulturstätten, aber auch auf der Straße lockt es mit Tanz-, Musik- und anderen Veranstaltungen ein internationales Publikum an. Parallel dazu läuft das alternative Edinburgh Fringe Festival mit Darbietungen aus Musik und Theater. Sehr beliebt ist auch das Edinburgh Tatoo, das Festival der Militärmusik. Filmfreunde lassen sich vom Edinburgh Film Festival im Juli begeistern. Für Buchliebhaber ist das Book Festival ein Fest und eine Möglichkeit, renommierte zeitgenössische Autoren zu erleben. Das Neujahrsfest, das Hogmanay, hat in Schottland einen besonders hohen Stellenwert. Die große Neujahrsparty dauert vom 30. Dezember bis zum 2. Januar und ist eine Reise wert.
Die schottische Küche ist für manche Gaumen vielleicht eher gewöhnungsbedürftig, jedoch besser als das Klischee es glauben lässt. Das Nationalgericht ist der Haggis, ein gefüllter Schafsmagen. Er wird vor allem zu den Feierlichkeiten zu Robert Burns Geburtstag Ende Januar serviert. Der schottische Nationaldichter hat diesem Gericht ein langes Gedicht gewidmet. Davor gibt es Cock-a-Leekie Soup. Weitere Spezialitäten sind Lachs-Gerichte sowie Gerichte, die auf dem zarten Fleisch des Angus-Rinds basieren. Ein Muss für alle Edinburgh Urlauber ist der schottische High Tea, ein mehrgängiges und reichhaltiges Menü, das gegen 17.00 Uhr eingenommen wird. In vielen renommierten Restaurants in Edinburgh kann der Besucher neben internationaler auch die einheimische Küche probieren. In den Bäckereien bekommt man köstliches Gebäck.
Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten hat Edinburgh einige Geheimtipps für den besonderen Geschmack zu bieten. An der Royal Mile liegt der Greyfriars Friedhof mit einer sehenswerten Kapelle. Am Eingang steht das Denkmal des West Highland Terriers Bobby. Dazu gehört eine rührende Geschichte. Der Friedhof selbst ist wegen seiner Monumente und seiner gespenstischen Atmosphäre ebenfalls einen Besuch wert. Weniger bekannt ist auch der Edinburgh Zoo, der landschaftlich besonders schön und außerdem sehr kinderfreundlich ist. Ein besonderes Erlebnis im Sommer ist die tägliche Pinguin-Parade. Ein Geheimtipp für das Nachtleben ist das Banshee Labyrinth mit Gruselatmosphäre.