Die zu Italien zählende Insel Sardinien verfügt über sehenswerte Landschaften und über eine Vielfalt an Sehenswürdigkeiten aller Art. Die Fläche der Insel beträgt 24.089,89 Quadratkilometer, und die Einwohnerzahl beläuft sich auf etwa 1,64 Millionen. In der Hauptstadt Cagliari lebt etwa ein Zehntel der Inselbevölkerung. Überwiegend werden unterschiedliche sardische Dialekte gesprochen, als Amtssprache indes wird Italienisch verwendet. Sardinien zählt zu den Mittelmeerinseln, die praktisch das ganze Jahr über bereist werden können. Insbesondere für Mountainbiker, Wanderer und Wassersportler finden sich hier ideale Bedingungen. Schöne, teilweise sogar recht einsame Strände bieten Sonnenanbetern den richtigen Rahmen.
Da sich mit Cagliari Elmas, Alghero Fertilia und Olbia Costa Smeralda gleich drei Flughäfen auf Sardinien befinden, bietet sich die Anreise mit dem Flugzeug an. Für den erforderlichen Transfer zur gebuchten Unterkunft vermag auf Busse oder Taxis zurückgegriffen zu werden. Mit diesen Verkehrsmitteln sind auch die kleinsten Orte der Insel zu erreichen; zudem bleibt die Mobilität gewahrt, wenn man beispielsweise weiter entfernte Sehenswürdigkeiten auf Sardinien aufsuchen möchte. Die Fahrten mit den staatlichen oder privaten Busunternehmen sowie mit der italienischen Bahn sind recht günstig, Taxifahrten hingegen sind nur unwesentlich billiger als in Deutschland. Innerhalb von Städten liegt die Mindestgebühr bei fünf Euro; Aufschläge werden beispielsweise für Gepäckstücke und Nachtfahrten erhoben. Wer sich für ein Taxi entscheidet, sollte eines wählen, das zu einem Taxiunternehmen gehört: erkennbar an dem Taxischild auf dem Autodach und an dem Aufkleber, der die jeweilige Firma benennt. Für eine Anreise mit dem eigenen Auto ist die Brennerautobahn zu befahren, und von der toskanischen Küste aus bieten sich Gelegenheiten, mit der Fähre nach Sardinien überzusetzen.
Die Strände auf Sardinien gehören zu den schönsten am Mittelmeer, beziehungsweise werden einige der Strände sogar zu den schönsten der Welt gezählt. Und tatsächlich ist die Auswahl an attraktiven Strandabschnitten gigantisch: Sowohl im Süden und in der Gegend von Cagliari, an der Ostküste als auch im Westen an der Costa Verde kommt jeder auf seine Kosten, der lange und breite Strände sowie klares Meerwasser sucht. Da man auf Sardinien aber nicht nur am Strand liegen, sondern auch etwas unternehmen und erleben möchte, sollten unbedingt einige der zahlreichen Attraktionen besucht werden: Von der Natur geschaffene Sehenswürdigkeiten sind beispielsweise der Capo d’Orso, ein etwa 122 Meter hoher, von Wasser und Wind geformter Felsen in der Nähe von Palau sowie die Felsenhalbinsel Capo Testa mit imposanten Felsskulpturen. Vor allem in Cagliari findet der Reisende zahlreiche historische Bauwerke vor, unter anderem das Amphitheater Romano, das im 2. Jahrhundert vor Christus etwa 20.000 Menschen aufnehmen konnte. Das historische Zentrum, das auf Sardinien „Casteddu“ genannt wird, weist in erster Linie barocke Fassaden und Kuppeln auf.
Aufgrund seiner geografischen Lage war Sardinien für viele Völker interessant. Waren es zunächst die Phönizier und die Punier, die Herrscher über die Insel waren, folgten die Römer und schließlich die Byzantiner. Trotz der heutigen Zugehörigkeit zur Italienischen Republik möchten die Sarden als eigenständiges Volk behandelt werden. Ein gewisser Autonomie-Status kommt Sardinien seit 1948 (Erklärung der “Statuto speziale per la Sardegna”)zu. Das sardische Volk ist stolz auf seine Traditionen: Trachten und Feste gehören zum Leben der Einwohner. Gerade in der dunklen Jahreszeit finden viele Feste, die heidnischen Ursprungs sind, statt. Beispiele hierfür sind die Sagra des Heiligen Efisio in Cagliari und der Karneval in Barbagia. Im Grunde genommen gehören zu jedem Fest sowohl die sardischen Trachten als auch die meisterhaften Festtagsbrote.
Nahezu einhundert Brotsorten finden sich auf Sardinien: zum Beispiel das "pane carasau", ein sehr dünnes, knackiges Fladenbrot oder das „pani artistici“ (künstlerisches Brot) aus Hartweizengrieß, das mit diversen Zutaten verfeinert wird und besondere Formen erhält. Käse wird nahezu zu jedem Gericht mit auf den Tisch gestellt und fungiert als Grundnahrungsmittel. Zumeist sind es eher einfache Gerichte, die gereicht werden, die sich aber durch sorgfältige Zubereitung und Verwendung bester Zutaten auszeichnen. Es ist üblich, nach deftigen Speisen einen Kaffee und einen Grappa oder aber einen Myrtenlikör zu trinken. Da Sardinien über mehrere Weinanbaugebiete verfügt, gibt es einige Weinsorten, die man ruhig einmal probieren sollte: etwa Cannonau oder Vermentino.