Der 219 Kilometer lange Küstenabschnitt der Costa Blanca liegt im Südosten von Spanien in der Provinz Alicante. Auf einer Fläche von 5817 Quadratkilometern leben 1,4 Millionen Einwohner. Wörtlich übersetzt bedeutet der Name „Weiße Küste“, was den in früheren Zeiten an dieser Stelle weit verbreiteten Mandelbäumen zu verdanken ist, deren Blüten weiß bis rosa-weiß leuchten.
Die Costa Blanca ist rund um das Jahr ein sehr beliebtes Urlaubsreiseziel. Dabei kommt Benidorm eine wichtige Rolle zu. Denn der Badeort wird im Winterhalbjahr zur Hochburg von Langzeiturlaubern, die den Unbillen des mitteleuropäischen Wetters entfliehen. Weitere bekannte Orte an dem Küstenabschnitt sind die Urlaubsorte Denia und Javea sowie die Städtchen Calpe und Altea mit ihren wunderschönen alten Stadtkernen.
Die Costa Blanca bietet ein überaus mildes und ausgeglichenes Klima mit winterlichen Tagestemperaturen von 17 bis 19 Grad. Im Sommer wird es tagsüber 28 bis 30 Grad warm. Im Jahresdurchschnitt fallen an etwa 20 Tagen nur wenige Niederschläge, dafür zeigt sich die Sonne regelmäßig. Die besten Reisezeiten sind Mai, Juni und September. In diesen Monaten herrscht gutes bis sehr gutes Wetter ohne die Hitze des Hochsommers. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO findet man an der „Weißen Küste“ ein Heilklima, das sich positiv auf Krankheiten wie Rheuma, Gicht und Atemwegsbeschwerden auswirkt.
Der Flughafen von Alicante liegt etwa 13 Kilometer außerhalb der Stadt. Von dort sind die beliebten Badeorte mit Mietwagen, regelmäßig verkehrenden Linienbussen oder vorab zu reservierenden Shuttlebussen leicht zu erreichen. Eine Taxifahrt vom Flughafen bis Benidorm schlägt mit ca. 60 € zu Buche. Auch mit dem eigenen Auto kann man an die Costa Blanca reisen. Durch die Region verläuft die Autobahn A7, welche auch Autovía del Mediterraneo genannt wird. Sie führt von Frankreich bis nach Algeciras, einer Hafenstadt im äußersten Süden Spaniens. Eine Anreise mit der Eisenbahn ist zwar möglich, jedoch beschwerlich. Die Reise dauert lange und man ist gezwungen, mehrmals umzusteigen. Zugverbindungen nach Alicante bestehen von Madrid, Valencia und Barcelona.
Da Spanien Mitglied der europäischen Währungsunion ist, zahlt man auch an der Costa Blanca ganz einfach mit dem allseits bekannten Euro. Ein Steckdosenadapter wird nicht benötigt und mitgebrachte elektrische Geräte funktionieren einwandfrei. In spanischen Restaurants ist es üblich, ein Trinkgeld in Höhe von 10 - 15% zu geben. In der Regel lässt man dieses beim Verlassen des Lokals auf dem Tisch liegen. Taxifahrer, Gepäckträger und Zimmermädchen erwarten ebenfalls ein kleines Trinkgeld. Das Handy eines deutschen Anbieters funktioniert ohne Probleme. Dennoch lohnt es sich bei einem längeren Aufenthalt, eine spanische Prepaidkarte zu kaufen.
Die Costa Blanca liegt am westlichen Mittelmeer. Von den vielen kleinen und größeren Hafenorten des Küstenstreifens aus werden maritime Ausflüge angeboten. Man kann auf einem imposanten Katamaran die Küste segelnd erkunden oder vom Glasbodenboot aus das Leben unter Wasser bestaunen. Wenn es etwas kostspieliger sein darf, mietet man sich eine Jacht mit Crew und lässt entlegene Buchten ansteuern. Viele schöne Ecken der Küstenregion lassen sich nämlich nur vom Wasser aus entdecken. Wer es noch aktiver mag, findet an der Küste zahlreiche weitere Wassersportmöglichkeiten wie Tauchen, Kitesurfen oder Jetski-Fahren.
Zwar hielten sich die maurischen Eroberer am längsten in Andalusien auf, doch auch an der Costa Blanca ging die Besetzung nicht spurlos vorbei. Einige Bauwerke aus jener Zeit sind in Dénia und Alicante zu sehen. Zum Gedenken an die Befreiung von den ungeliebten Mauren feiern zahlreiche Orte an der Costa Blanca alljährlich das "Fest der Mauren und Christen". In authentischer spanischer Atmosphäre werden Umzüge von kostümierten Bruderschaften abgehalten und Laiendarsteller spielen die Schlacht der maurischen und christlichen Truppen nach. Spektakuläres Feuerwerk erhellt den abendlichen Himmel, es wird Paella gegessen und der Wein fließt in Strömen. Das berühmteste Fest dieser Art findet in Alcoy statt.
Die Paella hat ihren Ursprung in Valencia und war eigentlich als Resteverwertung gedacht. Zu den Zutaten einer „Paella Valenciana“ gehören neben Reis, Tomaten und Bohnen auch Kaninchen- und Hühnerfleisch. Der aus Hefeteig zubereitete und mit kandierten Früchten belegte Blechkuchen "Coca de Sant Joan" wird traditionell zur Johannisnacht Ende Juni zubereitet. Es gibt jedoch auch herzhafte Varianten mit Thunfisch oder Sardinen. Ein regionales Gericht aus Dénia ist „Arroz a Banda“. Dazu wird Reis mit Meeresfrüchten in Weißwein gekocht. Selbstverständlich werden auch an der Costa Blanca die Häppchen bestehend aus Käse, Hackfleisch, Fisch, Gemüse, Brot oder Schinken serviert, die man in aller Welt als Tapas kennt und liebt. In der Region Alicante werden zudem einige hervorragende Rosé- und Rotweine gekeltert.
Die autofreie Insel Tabarca liegt nur elf Seemeilen vor der alicantischen Küste. Sie ist zwei Kilometer lang und 400 Meter breit. Auf ihr leben zwar nur einige Dutzend Einwohner, dennoch wird sie täglich von Tausenden - meist spanischen - Touristen besucht. Ausländern ist das idyllische Eiland (noch) nicht sehr bekannt. In früheren Zeiten trieben dort Schmuggler und Piraten ihr Unwesen. Aus diesem Grund ließ der spanische König Karl III. Tabarca im 18. Jahrhundert befestigen und mit 300 Kriegsgefangenen aus Genua bevölkern. Die gut erhaltenen Befestigungsanlagen sind heute neben den goldgelben Stränden die Hauptattraktion von Tabarca.
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