Als größte kanarische Insel befindet sich Lanzarote im Atlantik westlich der Iberischen Halbinsel. Mit nicht einmal 150 Kilometern bis zur nordafrikanischen Grenze zu Marokko erinnert das Eiland insbesondere mit seinen geografischen Gegebenheiten eher an das Äquatoriale als das Mediterrane. In sieben Gemeinden gegliedert, kann die Insel mit etwas über zehn Kilometer Sandstrand, etwa 16 Kilometer Kiesstrand und ansonsten mit sehr viel Felsküstenlandschaft auftrumpfen. Zudem befindet sich im Norden das Famara-Massiv, eines der zwei Gebirgszüge mit anspruchsvollen Wanderwegen. Auch die zweite Bergkette – die Los Ajaches lädt ganz im Süden von Lanzarote zu atemberaubenden Ausflügen in die Höhe ein.
Der Flughafen von Lanzarote Arrecife ist ein direktes Anflugziel verschiedener Airlines. Nur während der besonderen Wetterlage auf der Insel kann der Flugverkehr aufgrund zu dichter Schwebstoffe und einer roten bis hin zur braunen Trübung ausgesetzt werden. Zudem existiert ein interner Charterbetrieb zu den anderen Inseln. Im Seehafen von Arrecife werden die wichtigen Besorgungen geregelt, sodass er den bedeutendsten Umschlagplatz der Stadt darstellt und zudem als Rastplatz für Boote dient. Dies ist auch die Grundlage für den regen Fährbetrieb zwischen den Inseln. Zudem verfügt Lanzarote über ein gut ausgebautes Straßennetz, welches sogar mit einer Autobahn zum Flughafen sowie in den Süden für eine schnelle Verbindung sorgt. Somit können alle Ansiedlungen mit einem Auto angefahren werden.
Die Insel bietet in der Nähe viele Ausflugsziele auf andere kleine Inseln und gestaltet den Besuch somit zu einer seriellen Erkundungstour. Dabei liegt der Chinijo-Archipel nur etwa einen Kilometer entfernt. Der 562 Meter hohe Hacha Grande in der Rubicon-Ebene lädt mit seiner steppenartigen Vegetation zu einer sehr imposanten Erkundung ein. Die Insel weist vor allem eine sehr karge Flora auf. Die eher saftreichen, Wasser speichernden Pflanzen sind dabei aber von seltener Präsenz auf der Erde. So sind hier besondere einheimische Arten anzutreffen, zu deren Erkundung immer wieder Wissenschaftler auf der Insel anreisen.
1993 war für Lanzarote ein ganz besonderes Jahr, denn da wurde die Insel zu einem Biosphärenreservat erklärt. Dies liegt auch an den südwestlich gelegenen Feuerbergen (Montanas del Fuego). Dieses Gebiet ist gleichzeitig dem Nationalpark Timanfaya zuzuordnen, der mit sagenhaften Bildern für Staunen sorgt. Diese vulkanischen Reliefs sicherten für lange Zeit die Wasserversorgung dieser niederschlagsarmen Region. Durch Absenkungen des Grundwasserstandes sowie dem folgenden Anheben des salzigen Meerwassers liegt die Wasserversorgung heute in der Arbeit von Tankschiffen, die für den Nachschlag zu sorgen haben. Mit den aus Steinen gefertigten Flächen, welche an ihrem niedrigsten Punkt ein Loch integriert bekommen, kann zum Beispiel Wasser aufgefangen werden. Diese sind etwa am Volcano de la Corona zu besichtigen. Die unterirdische Hitze des Timanfaya reicht übrigens noch heute aus, um einen Heuballen einfach so zu entzünden.
Von den Phöniziern erstmals erwähnt gilt Lanzarote als nahes Bindeglied zwischen zwei Kontinenten als ein sehr lohnenswertes Land in den Augen verschiedener Völker. Gerade von griechischen Philosophen wie Literaten als Land der Fruchtbarkeit beschrieben, lassen vermuten, dass Fuerteventura sowie Lanzarote einmal als ein Inselkonstrukt vorlagen. Als die römischen Ambitionen versiegten, dauerte es einige Zeit, bis sich die Araber und später die Europäer an die Wichtigkeit sowie die strategisch günstige Lage erinnerten. Nach portugiesischem Besitz begann vor allem der Status als Stützpunkt für Soldaten wie auch als Kammer für den entsprechenden Handel. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert fiel die Insel dann eher mit Aktivitäten durch Piraten auf, bevor Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüche oder Dürreperiode die Lebensqualität versiegen ließen.
Neben dem hauptsächlich spanischen Einfluss stehen Zubereitungen aus dem Afrikanischen sowie Südamerikanischen bereit. Als Hauptnahrungsmittel werden hierbei Fleisch und Fisch verwendet. Dazu tragen Beilagen wie Kartoffeln und Hülsenfrüchte zur Sättigung bei. Stockfisch wie auch andere Tapas werden nun mit Mojos -Essig und ölhaltigen Soßen – bereichert. Die mit einer Salzkruste überzogenen Papas Arrugadas sowie das traditionelle Getreidegericht Gofio stehen hier ganz oben auf der Speisekarte. Mit Krebsen, Kabeljau und Klippfisch variieren die Meeresbewohner jedes Menü und können mit einer reichhaltigen Auswahl an Weinen genossen werden. Mit Brotaufstrichen und landestypischen Eierkuchen warten zudem sehr süße Desserts auf die Hungrigen, die zudem Flan als ihre Nachspeise entdecken können.
Als oberstes Ausflugsziel zählt wohl der El Golfo, ein in einer Lagune versunkener Krater. Mit den Salz-Salinen und den “Kochlöchern“ an der Lavaküste warten zudem seltene Naturphänomene. Trotz verhältnismäßig wenigen Parks auf der Insel findet man vor allem im Jardin de Cactus in Guatiza einen Begeisterungshöhepunkt. Des Weiteren locken Castillos in Teguise oder Arrecife zum architektonischen Rundgang, welcher mit der Besichtigung der Fundación César Manrique einer Stiftung mit angrenzendem Museum in Tahiche bereichert werden kann. Ob die restliche Zeit nun für einen Trip in das „Tal der tausend Palmen“ bei Haria oder in den Vogelpark bei Guinate eingeplant wird, bleibt dem Urlauber überlassen. Doch ein weiteres Highlight – der längste Lavatunnel Cueva de los Verdes – sollte von jedem Urlauber in Augenschein genommen werden.
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