Zur spanischen autonomen Region der Balearen zählend, misst Menorca 694 Quadratkilometer und verfügt über etwa 95.000 Einwohner. Maó, oder auch Mahón genannt, ist die Hauptstadt der Insel; die Einwohnerzahl beläuft sich auf etwa 29.000. Der Ausländeranteil liegt, die gesamt Insel betreffend, bei über 14 Prozent. Geologisch weist Menorca zwei Inselhälften auf: der gebirgige Norden, Tramontana, und das südliche Hügelland Migjorn. Während es im Norden also teilweise erhebliche Höhenunterschiede gibt, ist der Süden zwar felsig, hat aber einige lange Sandstrände zu bieten. Die gesprochenen Amtssprachen sind Spanisch und Katalanisch, wobei der speziell auf der Insel gesprochene Dialekt als Menorquí bezeichnet wird. Für Aufenthalte unterschiedlichster Art bietet die balearische Insel beste Voraussetzungen: Diverse Freizeitaktivitäten können ausgeübt werden, aber ebenso sind Strandtage und Stadterkundungen möglich.
Derjenige, der sich etwas mehr Zeit für die Anreise lassen möchte, kann Menorca per Auto und Fähre erreichen. Möchte man indes lieber nach gut zwei Stunden Flugdauer bereits vor Ort sein, bietet sich ein Flug von einem der deutschen Flughäfen an. Gerade in den Ferienzeiten werden täglich Flüge zum Aeropuerto de Menorca angeboten. Der Flughafen ist nur knapp fünf Kilometer vom Zentrum Mahóns entfernt, sodass man mit einem Bus oder Taxi rasch im Hauptort ist und von dort aus gegebenenfalls mit einer der vorhandenen Buslinien bis zum Reiseziel weiterfahren kann. Ohnehin ist das Busnetz recht gut ausgebaut, und die Fahrkarten sind preiswert. Taxifahrten sind innerhalb der Orte relativ günstig, Überlandfahrten hingegen können recht teuer sein. Auf jeden Fall sollte man die Preise vor Fahrtantritt erfragen.
Den wohl besten Rundblick hat man vom 357 Meter hohen Monte Toro, der sich in der Mitte der Insel befindet. Menorca hat zahlreiche natürliche Attraktionen zu bieten, zu denen unter anderem der Naturpark S'Albufera d'es Grau und die Feuchtgebiete Son Saura und Son Bou mit entsprechend einzigartiger Flora und Fauna zählen. Zudem gibt es zehn Unterwasserhöhlen und knapp 50 Erdhöhlen zu entdecken. Aber auch die Städte der Insel warten mit diversen Attraktionen auf: So sollte man in Mahón eine Hafenrundfahrt unternehmen und die Festung La Mola erkunden. In Ciutadella, der altehrwürdigen Bischofsstadt, die bis 1722 Menorcas Hauptstadt war, finden sich diverse schöne Residenzen und Sakralbauten – allen voran die beeindruckende Kathedrale. Fornells ist einerseits ein pittoresker Fischerort und andererseits finden Wassersportler mit der Lagune Bahia de Fornells ideale Bedingungen vor.
Menorca hat einiges an spanischem Kulturgut übernommen, aber durchaus auch eigene Sitten und Gebräuche im Laufe der Jahre entwickelt und weitergegeben. Dies zeigt sich nicht zuletzt in dem spezifischen Dialekt Menorquin. Stolz sind die Inselbewohner beispielsweise auf die etwa 1.000 Kulturdenkmäler aus prähistorischer Zeit. Die menorquinische Kultur wird vor allem durch Folklore zum Ausdruck gebracht. In nahezu jedem Ort der Insel gibt es mehrere Folkloregruppen, die die traditionellen Tänze, die Musik und die zugehörigen Trachten am Leben erhalten und weitergeben an nachfolgende Generationen. Vorzugsweise haben die Folkloregruppen natürlich auf den Fiestas ihre Auftritte. Wichtige christliche Feste auf Menorca sind unter anderem Tres Reis (Heilige Drei Könige) und die Prozessionen anlässlich der Semana Santa (Osterwoche). Aber auch die Schutzheiligen werden gebührend gefeiert: Beispielsweise findet im Juni ein Patronatsfest zu Ehren von San Juan (Heiliger Johannes) in Ciutadella statt. In Mahón wird mit den Festes de la Verge de Gracia die Schutzheilige der Stadt geehrt.
Aufgrund der geografischen Lage und angesichts des Kontaktes mit verschiedenen Esskulturen kommen auf Menorca die unterschiedlichsten Speisen auf den Tisch. Vorzugsweise handelt es sich aber um spanische Gerichte. Der Queso de Mahón ist ein für die Inselbewohner typisches Nahrungsmittel, das auf das 5. Jahrhundert zurückgeht. Traditionell wird der Käse eigentlich nicht in den Sommermonaten hergestellt. Seitdem industrielle Produktionsmethoden genutzt werden können, gibt es den Käse aber ganzjährig. Es gilt als nahezu sicher, dass auf Menorca die Mayonnaise erfunden wurde und von dort aus weltweit verbreitet wurde. Interessanterweise kommt dem Gin die Rolle des Nationalgetränks zu. Auf der beliebten Urlaubsinsel wird er aber sehr abgewandelt getrunken: vorzugsweise mit Zitronenlimonade als Pomada oder aber mit Sodawasser und Zitronenschale als Pellofa.
Für alle Besucher der Insel, die gern eher ungestörte Strandaufenthalte genießen möchten, gibt es an der Nordküste Cala Pregonada: Lediglich etwa 200 Meter lang ist er von einigen kleineren Häusern umgeben. Weht der Wind aus Süden, ist das Meerwasser sehr klar und recht seicht; mit einigen hohen Wellen und entsprechend aufgewühltem Wasser ist indes bei Nordwind zu rechnen. In der Nähe der Südwestspitze sind mit Cala des Talaier und Cala en Turqueta zwei weitere empfehlenswerte naturbelassene Strände zu finden, die zwar ohne touristische Einrichtungen auskommen, aber schöne Sandbuchten zu bieten haben. Wer nach oder vor einem Strandaufenthalt eine Wanderung unternehmen möchte, kann hierfür beispielsweise die angrenzenden Pinienwälder nutzen.
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