Die Ukraine besitzt eine lange Tradition des Massentourismus, die bis ins 19. Jahrhundert hineinreicht. Bei einer Fläche von 603.700 Quadratkilometern und 45.665.281 Einwohnern, handelt es sich - nach Russland - um das zweitgrößte Staatsgebiet in Europa. Gelegen in Osteuropa grenzt die Ukraine an Russland, Weißrussland, Polen, die Slowakei, Ungarn, Rumänien und Moldawien. Seit der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991 ist das Land unabhängig und Ukrainisch die Amtssprache. Mit ihren verschiedenen Klimazonen und ihrer kulturellen Vielfalt ist die Ukraine für verschiedene Zielgruppen attraktiv. Die Hauptstadt Kiew beispielsweise hat vor allem Kulturinteressierten Einiges zu bieten, während am Schwarzen und am Assowschen Meer die Liebhaber des Badeurlaubs voll auf ihre Kosten kommen.
Die Ukraine lässt sich in drei Klimazonen aufteilen. Im Nordwesten gibt es viel Niederschlag und eher milde Sommer bei einer Durchschnittstemperatur von 17 bis 19°C im Juli. Daran schließt sich im Süden die zweite Klimazone, die Waldsteppenzone an. Diese zeichnet sich durch einen etwas geringeren Niederschlag und etwas wärmere Sommer, mit einer Durchschnittstemperatur von 20°C im Juli, aus. Die dritte Klimazone der Ukraine, die Steppenzone, erstreckt sich über den Südosten des Landes und zeichnet sich durch geringe Niederschlagsmengen und heiße Sommer aus, wobei die Durchschnittstemperatur hier im Juli 23°C beträgt. An den Küstenregionen wird aufgrund der milden Winter Obst- und Weinanbau betrieben. Zu welcher Jahreszeit man am besten anreist, kommt ganz auf die Bedürfnisse an: Wer gerne in den Karpaten Ski fahren will, der sollte dies besser im Winter zwischen November und Februar tun, während sich für einen Badeurlaub der Sommer eignet.
Von Deutschland aus ist die Ukraine in nur zwei Stunden bequem mit dem Flugzeug erreichbar, wobei sich in allen großen Städten internationale Flughäfen befinden - darunter die drei wichtigsten in Kiew-Boryspill, Odessa und Dnipropetrowsk. Die bekanntesten Fluggesellschaften des Landes sind die Ukraine International Airlines, Aerosvit Airlines und Donbassaero. Wer lieber mit dem Zug anreist, der kann die durchgehende Zugverbindung von Berlin nach Kiew wählen. Im Inland sind Zug- und Autoreisen für deutsche Verhältnisse sehr billig, dazu besteht ein dichtes Netz an Busverbindungen. In größeren Städten gibt es auch Straßen- und U-Bahnen, wie zum Beispiel die Metro in Kiew.
Was die Einreisebestimmungen betrifft, so benötigen Bürger der Europäischen Union für einen Aufenthalt von bis zu drei Monaten kein Visum. Die Einreise ist jedoch nur mit einem gültigen Reisepass und einer für die Ukraine gültigen Krankenversicherung möglich. Bezahlt wird in der Währung Hrywnja (UAH, gesprochen: Griwna). Ein Euro entspricht ca. 10,81 UAH. Beim Trinkgeld sind in Restaurants und Cafés 5-8 Prozent üblich. Es ist in das Mäppchen zu legen, in dem man sein Wechselgeld zurückbekommt. Manche Gastronomen schlagen bei Ausländern automatisch eine Bedienpauschale auf die Rechnung auf. Da die Stromspannung in der Ukraine 220 Volt beträgt, benötigen deutsche Urlauber in der Regel keinen Adapter.
Was sich Besucher der Ukraine auf keinen Fall entgehen lassen sollten, ist das berühmte Höhlenkloster in Kiew, die Petscherska Lawra, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gezählt wird. Im Jahr 1051 wurde das Kloster von den orthodoxen Mönchen Antonius und Feodosij gegründet und im Laufe von 900 Jahren stetig erweitert. Das Kloster zählt zu den sechs einflussreichsten der Orthodoxie und beherbergt verschiedene Museen für Ikonenmalerei und liturgische Gegenstände. In zwei Grabhöhlenkomplexen des Klosters sind 122 orthodoxe Heilige bestattet, die zahlreiche Pilger anlocken. In Odessa ist vor allem die Deribasowskaja das Ziel Nummer eins: Fußgängerzone und Caféterrasse zugleich, lädt sie zum Flanieren und Verweilen ein.
Zum Fest der Taufe Christi am 19. Januar werden alljährlich kreuzförmige Löcher in die zugefrorenen Seen und Flüsse geschlagen. Die Priester segnen das Wasser und verteilen es an die Gläubigen, die es das ganze Jahr über aufbewahren. Die Unerschrockenen unter ihnen baden in den Eislöchern. Den Feierlustigen dürfte der Name Kasantip ein Begriff sein. Dabei handelt es sich um den längsten Techno Rave der Welt, der jedes Jahr von Mitte Juli bis Ende August am Strand von Popowka bei Jewpatorija im Westen der Halbinsel Krim stattfindet.
Die ukrainische Küche ist sehr vielfältig und insgesamt als deftig zu beschreiben. Beeinflusst wurde sie durch Elemente der russischen, deutschen, türkischen, polnischen und ungarischen Küche. Für die traditionellen ukrainischen Gerichte werden vor allem Kartoffeln, Fleisch, Früchte, Beeren, Pilze und Kräuter verwendet. Zu den bekanntesten Gerichten zählt Borschtsch, eine Gemüsesuppe aus Roter Beete, die mit Schmand und Dill gereicht wird. Eine weitere berühmte Suppe ist die Soljanka, die aus sieben verschiedenen Sorten Fleisch gekocht wird und würzig und säuerlich schmeckt. Bei den Hauptspeisen darf man natürlich nicht vergessen die Wareniki zu erwähnen. Dabei handelt es sich um gekochte Teigtaschen, die mit verschiedenen Füllungen, wie Kartoffeln, Quark, Sauerkraut, Fleisch oder Pilzen, zubereitet werden.
In Sachen Skigebiet ist die Ukraine bislang noch ein echter Geheimtipp. Im Gebirge der Karpaten liegen die meisten Wintersportorte. Das Mittelgebirge bietet dabei eine große Schneesicherheit und interessante Pisten. Im Laufe der letzten Jahre wurden zahlreiche neue Ressorts, Ferienhäuser und Ferienwohnungen gebaut. Der Skiort Dragobart beispielsweise wartet mit Liftanlagen nach europäischen Sicherheitsstandards auf und hat zudem eine Vielzahl an Restaurants, Bars, Kneipen und Cafés zu bieten. In den Skiorten Bukovel und Tysovets gibt es außerdem Langlaufschleifen, bei denen man die Schneelandschaft bewundern kann. Doch nicht nur Skifahrer kommen in den Karpaten auf ihre Kosten: Neben Eislaufhallen gibt es auch Parcours, die eigens für Snowboarder bestimmt sind.