Chile liegt im Südwesten Südamerikas und erstreckt sich in seiner Nord-Süd Ausdehnung über 4300 km entlang der Pazifikküste. Dieser ungewöhnlichen Ausdehnung verdankt das Land auch seine unglaubliche landschaftliche Vielfalt. So gibt es große Wüstengebiete, z.B. in den Hochebenen Altiplano und Atacama im Norden des Landes, aber auch mediterranes Klima rund um die Hauptstadt Santiago. Weiter im Süden bietet das Land kalte Regenwaldgebiete um Puerto Montt oder eine Seen- und Insellandschaft, in der man die besondere Natur Südamerikas entdecken kann. In Chile leben fast 17 Millionen Einwohner, die sich vor allem um die Hauptstadt Santiago angesiedelt haben. Hier lebt über ein Drittel der gesamten Bevölkerung. Bezahlen kann man im ganzen Land mit dem chilenischen Peso, an vielen Stellen werden allerdings auch US Dollar akzeptiert. Neben der Amtssprache Spanisch werden noch einige, meist nur auf eine Region begrenzte, indigene Sprachen gesprochen.
Das Klima in Chile wird maßgeblich durch den Humboldt-Meeresstrom, der entlang der Pazifikküste fließt, beeinflusst. Dieser Meeresstrom trägt kaltes, antarktisches Wasser von Süden nach Norden und sorgt so dafür, dass in Chile im Vergleich zu der Nähe zum Äquator ein relativ kaltes Klima herrscht. So lässt sich in Santiago eine Jahresdurchschnittstemperatur von 14 Grad Celsius messen. Allerdings ist zu beachten, dass vor allem im Norden des Landes die Höhe des Urlaubsortes wesentlich über Witterungsbedingungen entscheidet. Einige der über 6000 m gelegenen Orte weisen Temperaturen auf, die in den Wintermonaten weit im zweistelligen Minusbereich liegen. Ein besonderes Phänomen ist der El-Niño-Effekt, der neben Peru und Indonesien auch Chile betrifft. Dieses auch Südliche Oszillation genannte Wetterphänomen sorgt etwa alle sieben Jahre für einen erhöhten Niederschlag.
Für die Anreise nach Chile aus Deutschland bietet sich ein Flug an. Der internationale Flughafen von Santiago Arturo Merino Benítez (SCL) wird von fast allen großen europäischen Fluggesellschaften mehrmals täglich angeflogen. Hierbei ist möglichst eine Anreise über Madrid, Rio oder Buenos Aires zu empfehlen, da sich bei einer Anreise über die USA die Flugzeit häufig von 18 auf 30 Stunden erhöht. Die längere Variante birgt allerdings den Vorteil, dass man doppelt so viel Gepäck mitnehmen darf. Bei Flügen im Inland ist auch ein inländisches Unternehmen zu empfehlen, da diese in manchen Fällen auf den Aufpreis für Übergepäck verzichten.
Bei einer Reise nach Chile sollte man in jedem Fall einen Besuch in der Hauptstadt Santiago einplanen. In der größten Stadt des Landes pulsiert das Leben. Hier lassen sich die Menschen und das kulturelle Leben besonders gut kennenlernen. Dies kann man in zahlreichen Museen oder Theatern genießen oder an vielen Plätzen, an denen Straßenmusiker spielen und Tänzer auftreten. Außerdem zählen zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zum einen das Zentrum wie La Moneda und die Plaza de Armas. Zum anderen aber auch der Cerro San Cristobal, von dem man einen grandiosen Blick über die ganze Stadt hat. Sollte der Weg hinauf zu Fuß zu beschwerlich sein, steht eine Zahnradbahn zu Verfügung. Im Norden Chiles lohnt sich ein Besuch in der Kupfermine Chuquicamata, die das größte von Menschen gegrabene Loch der Welt darstellt. Im Süden ist eine Tour durch den Conguillio Nationalpark, der sich rund um den noch aktiven Vulkan Llaima erstreckt, ein unvergessliches Erlebnis.
Am 21. Mai wird bei Iquique eine Seeschlacht aus dem Jahr 1879 nachgestellt. Bei dieser Auseinandersetzung während des Salpeterkriegs mit Bolivien starb Arturo Pratt, ein chilenischer Nationalheld. Immer am 19. September feiert das Heer Chiles mit einer Parade in der Hauptstadt Santiago den Tag des Heeres. Unter den Einheimischen wird dieser Tag Día del Ejército genannt. 2008 wurde der 31. Oktober als Reformationstag vom chilenischen Parlament als Feiertag ausgerufen. Dies war eine Reaktion auf den wachsenden Anteil an Protestanten unter der sonst katholisch geprägten Bevölkerung.
Das Nationalgericht sind, wie in vielen anderen spanischsprachigen Ländern, Empanadas. Eine traditionell chilenische Empanada ist eine etwa 10 Zentimeter lange, halbmondförmige Teigtasche, die mit Hackfleisch, Ei, Zwiebeln, Rosinen und einer Olive gefüllt wird. Außerdem kann man in Chile zahlreiche Gerichte mit indigenen Einflüssen genießen. So werden einem im Norden z.B. Charquicán de llama, eine Mischung aus Kartoffeln, Gemüse und Lamafleisch angeboten. Dieses Gericht wird meistens zu einer Kugel geformt und ähnlich wie ein Kloß serviert. Im Süden kann man Pollo marinero, also Muscheln mit Hühnchen, genießen.
Besonders sehenswert ist die weltweit beachtete Ausstellung im Museo Chileno de Arte Precolombino, dem chilenischem Museum für präkolumbische Kunst der Stadt Santiago. Hier wird dem Besucher ein ganz besonderer Einblick in die bewegte Geschichte des Landes vor der Kolonialisierung geboten. Die Ausstellungsstücke, die meist Tiere oder Menschen abbilden und von den Ureinwohnern des Landes gefertigt wurden, sind zum Teil über 5000 Jahre alt. Außerdem werden Mumien, Tongefäße und Webearbeiten ausgestellt. Das Museum liegt im Zentrum der Stadt und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln ohne weiteres zu erreichen.