Ihr bekanntestes Kind, der chilenische Nobelpreisträger Pablo Neruda, nannte die Stadt liebevoll "Perle des Pazifik" und widmete ihr mehrere Gedichte. Die Rede ist von Valparaiso, der einzigartigen bunten Stadt an der chilenischen Pazifikküste. Nur 2 Autostunden von der Hauptstadt Santiago de Chile entfernt, schmiegen sich die bunten Häuser an die Hänge der 50 Hügel, auf denen Valparaiso erbaut wurde. In der Stadt, die seit 2003 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, leben ca. 280.000 Menschen. Die offizielle Sprache des Landes ist Spanisch. Neben vielen bunten Häusern und von Künstlern bemalten Wänden ist die Stadt außerdem für ihr aufregendes Nachtleben und die über 100 Jahre alten Aufzüge bekannt, die den Besucher für wenige chilenische Pesos, der offiziellen Währung des Landes, auf einen der vielen Hügel der Stadt bringen.
Die beste Zeit für einen Urlaub in Valparaiso reicht von Oktober bis März. In diesen Monaten zeigen die Thermometer tagsüber normalerweise mehr als 25 Grad Celsius an. Durch die direkte Meereslage sorgen Seewinde allerdings dafür, dass die Temperaturen stets gemäßigt bleiben und die Nächte relativ kühl sind. Während die Sommermonate nahezu regenfrei sind, steigt die Regenwahrscheinlichkeit in den anderen Monaten von April bis September deutlich an. Die Temperaturen sind dagegen auch im Winter relativ gemäßigt. Im Juli, dem kältesten Monat fällt die Durchschnittstemperatur auf knapp unter 10 Grad Celsius.
Am besten erreicht man Valparaiso vom internationalen Flughafen Santiago de Chile - Pudahuel (SCL) aus. Von Europa bieten alle größeren Airlines wöchentliche Verbindungsflüge in die chilenische Hauptstadt an. Linienbusse in Richtung Valparaiso verlassen Santiago de Chile regelmäßig am Bus-Terminal San Borja und benötigen etwa 2 Stunden bis in die Hafenstadt. Auch Kreuzfahrtschiffe auf dem Weg in die Antarktis oder in Richtung Norden (USA) halten häufig für einen Zwischenstopp in Valparaiso und bieten eine gute Möglichkeit die Stadt zu besuchen. Innerhalb der Stadt gibt es neben den günstigen Taxis auch ein gut ausgebautes System aus Kleinbussen, mit denen man leicht für weniger als einen Euro an jeden Ort der Stadt kommt. Eine Fahrt mit den durch elektrische Oberleitungen betriebenen Busen aus den 30iger Jahren, zählt zudem zu den touristischen Highlights von Valparaiso.
Durch die vom Meer kommenden Winde kann es in Valparaiso vor allem nachts schnell auch etwas kühler werden, sodass es ratsam ist, sich für etwaige abendliche Spaziergänge eine dünne Jacke einzupacken. Zum Betrieb von elektrischen Geräten benötigt man in der Regel keinen Adapter für die chilenischen Steckdosen. Zur Sicherheit sollte man aber einen mitführen, da es in wenigen Ausnahmefällen auch vorkommen kann, dass die Stecker nicht passen. Das angemessene Trinkgeld bei einem Restaurantbesuch liegt bei ca. 10 % des Rechnungsbetrags. Ein Trinkgeld für Taxifahrten ist hingegen eher unüblich.
Das Altstadtviertel rund um die Hügel Cerro Alegre und Cerro Concepcion ist mit seinen bunten Häusern und kleinen Gassen der beste Ort, die Energie Valparaisos zu erleben und sich der entspannten Atmosphäre der Künstlerstadt hinzugeben. Die berühmten Graffiti-Kunstwerke dieser Viertel schaut man sich am besten bei einem Spaziergang durch die engen Gassen an, um dann in einem der vielen kleinen Cafés mit wunderschönem Ausblick auf die Stadt und den Pazifik zu verweilen. Auf dem Cerro Florida finden Sie die "Casa La Sebastiana", das Haus des bekannten Dichters und Nobelpreisträgers Pablo Neruda. Heute ist das Haus ein sehenswertes Museum mit einer Sammlung verschiedenster Gegenstände aus dem Leben des berühmtesten Sohnes der Stadt. Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die in der Welt einzigartigen antiken Aufzüge, die noch immer regelmäßig Fahrgäste auf die wichtigsten Hügel von Valparaiso transportieren. Der "Ascensor Concepcion" wurde 1883 in Betrieb genommen und ist damit der älteste der insgesamt noch 15 existierenden Aufzüge in Valparaiso.
Das Feuerwerk zu Neujahr zählt zu den schönsten Feuerwerken der Welt und lockt jedes Jahr viele Touristen nach Valparaiso, die hier das neue Jahr begrüßen. Außerdem feiert Valparaiso so wie ganz Chile jedes Jahr am 18. September für drei Tage den Geburtstag des Landes. Bei unzähligen Umzügen und Festen verwandelt sich in dieser Zeit die ganze Stadt in ein großes Fest, bei dem die Menschen ausgelassen auf der Straße feiern und die Nationalflagge schwenken. Valparaiso war aber auch der Ausgangspunkt des chilenischen Militärputsches von 1973, in dessen Folge Augusto Pinochet das Land für lange Jahre in eine Diktatur verwandelte.
Dank der Nähe zum Pazifik findet man hier neben einem reichen Angebot an Fleischgerichten auch ein großes Angebot an Fisch, der einem direkt frisch auf den Teller serviert wird - eine wahre Freude für jeden Gourmet. Probieren sollte man dazu unbedingt einen der Weine aus der Region, die zu den besten der Welt zählen. Sollte man sich abends in einer der vielen Bars der Stadt wiederfinden, darf man sich das chilenische Bier oder den aus Wein und Bier bestehenden typischen chilenischen Drink "Terremoto" auf keinen Fall entgehen lassen.
Von den vielen Hügeln der Stadt hat man besonders abends einen faszinierenden Ausblick auf die Stadt und die Bucht vor Valparaiso. Man sollte sich auf jeden Fall Zeit nehmen und in dieser exklusiven Lage einem der zahlreichen Straßenmusiker zuhören, während im Hintergrund die Sonne über dem Pazifik verschwindet. Der Ausblick und das Farbenspiel der untergehenden Sonne ist ein Höhepunkt für jeden Valparaiso-Besucher. Für alle, die sich dagegen gerne einmal einen Tag am Strand entspannen, ist das nur 15 Minuten entfernte Vina del Mar der perfekte Ort.