Venezuela liegt im Norden Südamerikas und ist ein vielfältiges und faszinierendes Land. Eine karibische Küste, die imposanten Tafelberge und das Amazonas-Tiefland gehören zu den vielfältigen Landschaften Venezuelas. Besonders die Küstenregionen und die Karibikinsel Margarita locken mit weißen Sandstränden. Auch wenn die politischen Verhältnisse des Landes immer wieder für Aufsehen in den Medien sorgen, ist das Land eine Reise wert. Die Lebensfreude wird auch in der Hymne Gloria al bravo pueblo deutlich. Rund 28 Millionen Menschen leben in dem Land, die Bevölkerungsdichte liegt bei 30 pro km². Die Landessprache Venezuelas ist spanisch. Englisch wird, wenn überhaupt, in den größeren Städten gesprochen. Die Landeswährung ist der Bolivar Fuerte, umgangssprachlich Bolivar.
Venezuela liegt in den Tropen. Die Temperaturen sind das ganze Jahr über hoch und die Luftfeuchtigkeit macht manchem Europäer zunächst zu schaffen. Insbesondere für Badetouristen ist die Reisezeit das ganze Jahr ideal. Der bergige Süden weist ein gemäßigteres Klima auf, aber auch hier liegt die Jahresdurchschnittstemperatur bei rund 25 Grad. Die Sommermonate von Juni bis August sind niederschlagsintensiv, im Westen des Landes auch bis Ende September. Vor allem in der Hauptstadt Caracas fällt in dieser Zeit so viel Regen, wie sonst das ganze Jahr über. Ab 2000 Meter Höhe kann die Temperatur auch unter 10 Grad sinken.
Venezuela wird von Europa aus unter anderem von Frankfurt (Lufthansa), Madrid (Iberia), Amsterdam (KLM) oder Paris (Air France) angeflogen. Der Flughafen für den internationalen Luftverkehr ist Caracas. Im Landesinneren ist das Hauptreisemittel der Fernbus. In allen großen Städten gibt es Busbahnhöfe, von wo aus Ziele im ganzen Land und teilweise auch interkontinental angefahren werden. Zur Ferieninsel Margarita gehen Inlandsflüge. Innerhalb der Städte sind Taxis ein günstiges und sicheres Fortbewegungsmittel. Sie sollten vor allem abends und nachts den collectivos, den Sammeltaxis, vorgezogen werden, denn die Sicherheitslage ist besonders in den Städten kritisch. Taxipreise sind Verhandlungssache, die registrierten Taxis erkennt man am Ausweis des Fahrers, der sichtbar an der Frontscheibe angebracht sein muss. Hier kostet ein Kilometer zwei Dollar.
Für eine Reise nach Venezuela ist es ratsam, die aktuellen Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes zu lesen.
Zahlreiche faszinierende Ziele locken Touristen nach Venezuela. Dennoch hat der Massentourismus das Land noch nicht erreicht. Lediglich die Insel Margarita ist in der Hauptsaison sehr gut besucht. Hier sonnen sich aber auch viele Einheimische, die "ihre" Karibikinsel genießen. Die eindrucksvolle Natur im Süden des Landes lässt die Weite des Amazonas-Tieflandes und die Orinoco-Ebene erahnen. Das Hochland von Guyana mit dem Tafelberg gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe. Hier befindet sich auch der höchste Wasserfall der Welt, der San Angel. Städte wie Caracas und Maracaibo locken mit sehenswerten Innenstädten.
Venezuela hat eine starke Nationalkultur, lebt aber auch die lateinamerikanische Leichtigkeit. Sehenswert ist der Carneval im Februar. Hier entsteht ein Mix aus Farben und Musik, aus Freude und aus Lebenslust. Im ganzen Land ziehen bunte Gruppen durch die Straßen und musizieren. Noch heute zeugt die Innenstadt von Caracas vom kolonialen Erbe der Spanier. Die zahlreichen Kirchen sind Beispiele für die Architektur der jeweiligen Epoche. Aber auch den lateinamerikanischen Unabhängigkeitskämpfer Simon Bolivar, wird wohl in keinem anderen Land so viel Ehre erwiesen wie in Venezuela. Das zeigt sich schon im offiziellen Landesnamen Republica Bolivariana de Venezuela und den zahlreichen öffentlichen Einrichtungen, Plätzen und Schulen die nach ihm benannt sind. Bolivar ist im Jahr 1783 in Caracas geboren und zog aus, um von hier die lateinamerikanische Unabhängigkeitsbewegung in Leben zu rufen.
Die Küche Venezuelas ist sehr vielfältig und von den unterschiedlichen Zonen geprägt. Während an der Küste Fisch und Meeresfrüchte die Hauptzutaten sind, sind es in den Tropen Bananen oder Maniok. Von der einen venezolanischen Küche lässt sich daher nicht sprechen. Die guten landwirtschaftlichen Bedingungen sind optimal für den Anbau von Reis und Mais, beides gehört zum festen Bestandteil der venezolanischen Küche. Arepas sind Maisfladen, die als Beilage gereicht werden. Gefüllt mit Käse werden die Maisfladen auch auf der Straße als Snack unter dem Namen Cachapa angeboten. Die Tropen versorgen das Land zudem mit einer Vielfalt an Früchten.
Ein Geheimtipp für die Reise nach Venezuela ist ein Besuch in der Region Maracaibo. Statt mit den zahlreichen Touristen auf Margarita den Karibikstrand zu teilen, kann man hier faszinierende Stände für sich alleine haben. Die Schönheit der Stadt entdeckt man auf dem zweiten Blick, sie ist das wirtschaftliche Zentrum und der wichtigste Standort der Erdölförderung. Die Innenstadt ist ein wahrer Geheimtipp. Hier duftet es an zahlreichen Ecken, denn rund um die Plaza Central bieten Frauen selbstgemachtes Fingerfood an. Von den gegrillten Gambas über Käse mit Honig bis hin zu tropischem Obst, hier kann man Venezuela in seiner Ursprünglichkeit genießen.