Souvenirs aus Holland

Unser Nachbarland, die Niederlande, sind ein beliebtes Ausflugs- und Ferienziel. Schöne Städte wie Amsterdam oder Rotterdam, leckere Spezialitäten und nicht zuletzt die einzigartige Natur und das Meer locken jedes Jahr viele Besucher an. Da verwundert es nicht, dass es in Holland jede Menge toller Souvenirs gibt, um sich an seinen Trip zu erinnern und die daheimgebliebenen Liebsten mit einem Mitbringsel zu beschenken.

Von Westdeutschland aus sind es nur wenige Autobahnkilometer bis in die Niederlande und viele Grenzbewohner fahren häufig hinüber, um sich mit typischen Waren einzudecken. Andere verbringen gleich einen ganzen Urlaub in Holland, genießen die frische Luft an der Nordsee oder schauen sich die alten Meister der Kunst im Rijksmuseum an. Egal, wo man seinen Urlaub in Holland verbringt, das richtige Souvenir sollte man auf jeden Fall mitbringen. Wir haben eine kleine Auswahl für euch vorbereitet.

Denkt man an typisch holländische Souvenirs, dann fallen den meisten Leuten vor allem die kulinarischen Köstlichkeiten wie Käse, Vla oder Vlaamse Frites ein. Viele andere gängige Souvenirs mögen ein wenig klischeehaft sein, sind dennoch typisch holländisch und eine schöne Erinnerung. Wer niederländische Souvenirs sucht, kommt also an Windmühlen und Holzschuhen ebenso wenig vorbei wie an Tulpen.

Übrigens ist die synonyme Verwendung von Holland und den Niederlanden eigentlich nicht korrekt. Holland ist vielmehr ein Teil der Niederlande, genauer gesagt die beiden Provinzen Noord-Holland und Zuid-Holland. Wenn wir von Souvenirs aus Holland sprechen, meinen wir aber eigentlich die typischen Mitbringsel aus dem gesamten Staatsgebiet.

Den Anfang machen auf unserer Liste weder Tulpen noch Holzschuhe oder Süßigkeiten, sondern Gegenstände aus Keramik. Das traditionelle Delfter Blau ist eine seit vielen Jahrhunderten hergestellte Handwerkskunst in typischem blauem Dekor, welches sicherlich dem einen oder anderen auch aus deutschen Gegenden bekannt vorkommen mag.

Die Ursprünge des Delfter Blaus gehen auf die Importe von chinesischem Porzellan im 17. Jahrhundert zurück. Dieses war sündhaft teuer, aber ebenso beliebt. Daher versuchten die Töpfer im südholländischen Delft, die Vasen und Geschirre aus der Ming-Zeit zu kopieren. Das funktionierte so überzeugend, dass es in Delft bald Hunderte von Keramikwerkstätten gab.

Heute gibt es nur noch einen einzigen Betrieb, der ununterbrochen seit 1653 Delfter Blau produziert. Vor allem Vasen und Töpfchen, aber auch Zierkacheln, Teegeschirre oder typische Souvenirs wie Kühlschrankmagneten gibt es in Delft, aber auch anderswo in Holland zu kaufen.

Das nächste Souvenir auf unserer Liste ist ein absoluter Klassiker. Für kaum ein anderes Produkt ist Holland so bekannt wie für seine Tulpen. Von Mitte April bis Mitte Mai verwandeln sich viele Flächen in riesige Blumenmeere. Die klimatischen Bedingungen und vor allem die Böden in den Geländen nahe am Wasser sind ideal für den Anbau der Tulpen.

Im Mittelalter begannen die Niederländer, der Nordsee Land abzutrotzen. Dazu wurden große Flächen eingedeicht und entwässert. Dieses entwässerte Marschland, Polder, Groden oder Koog genannt, bildet bis heute die ideale Grundlage für die Tulpenzucht. Dies ging sogar so weit, dass der Handel mit Tulpenzwiebeln im 17. Jahrhundert zur weltweit allerersten geplatzten Spekulationsblase führte.

Tulpen sind leider ebenso schön wie vergänglich. Daher taugen frische Tulpen höchstens als sehr kurzweiliges Souvenir aus Holland. Besser eignen sich Tulpenzwiebeln, die dann im heimischen Garten eingepflanzt werden können. Alternativ gibt es auch schöne Dekoartikel in Tulpenform, etwa aus Holz.

Stichwort Holz: Das führt uns zum nächsten typisch niederländischen Souvenir, nämlich dem Holzschuh. Heute Teil der hiesigen Folklore, war der Holzschuh einst ein gängiges Schuhwerk für die einfachen Leute. Wer sich solche Klompen zulegt, sollte sie auch tatsächlich mal anprobieren und nicht nur als Dekoration verwenden.

Holzschuhe waren nicht nur günstig, sondern vor allem auch praktisch. In einem Land ohne Berge und Hügel, dafür mit viel Wasser und Sumpf, eignen sich Schuhe, die nicht durchweichen und bei Verlust sogar schwimmen können, doch ideal. Zudem ist Holz sehr atmungsaktiv und angenehm temperaturregulierend.

Noch heute werden Holzschuhe von so manchem holländischen Bauern getragen und geschätzt. Auch einige Urlauber schwören bei der Gartenarbeit auf die hölzernen Souvenirs. Schnell schlüpft man hinein und wieder heraus, nasser Rasen ist kein Problem und wenn mal ein Werkzeug auf den Fuß fällt, fängt der Holzschuh den Stoß optimal ab.

Die Niederlande sind das Land der Fahrradfahrer. Warum auch nicht? Schließlich ist das Land komplett flach und seit langer Zeit mit einem gut ausgebauten Wegnetz gesegnet. Daher nutzen die Niederländer ihr Rad oft und gern, sodass sich das Hollandrad zu einem Exportschlager und einem, wenn auch hochpreisigen, Souvenir gemausert hat.

Hollandräder haben den Ruf, besonders hochwertig und langlebig zu sein. Einst als Kopie des englischen Fahrrads aus dem 19. Jahrhundert entstanden, blieb man in Holland bei robusten und einfachen Konstruktionen. Viele Innovationen brauchte man aufgrund des simplen Geländes im Land auch nicht.

Neben den Stadträdern für Personen nutzen die Holländer auch Transporträder, die auch hierzulande immer populärer werden. Wer sich nicht gleich ein ganzes Fahrrad als Souvenir einpacken möchte, findet alternativ auch etliches Zubehör, etwa Fahrradklingeln oder Fahrradtaschen. Da dürfen dann auch ruhig wieder Windmühlen oder Tulpen darauf sein.

Wesentlich handlicher als ein Fahrrad und nicht minder typisch holländisch sind die sogenannten Trachtenpüppchen. Dabei handelt es sich um Puppen in unterschiedlichster Größe und Funktion, die alle nach demselben Stereotypen aufgebaut sind, nämlich als Hollandmädchen mit Haube und zwei blonden Zöpfchen.

Das typische Bild, welches die holländische Puppe vermittelt, ist im Land selbst allerdings nicht unumstritten. Ebenso wie die ähnlich ausschauende Werbefigur der Antje, die seit Jahrzehnten als Botschafterin des holländischen Käses durch die Fernsehlandschaft flimmert. Als Andenken an einen schönen Urlaub taugen die niedlichen Püppchen aber allemal.

Niederländische Trachtenpüppchen gibt es als vollwertige Puppen für die Kleinen ebenso wie als künstlerisch wertvolle Zierpuppen oder klein und handlich als Schlüsselanhänger oder Tür- und Fensterdeko. Wer noch eins draufsetzen will, der kauft eine traditionelle Tracht in Lebensgröße und spielt selbst die Trachtenpuppe.

Kaum ein anderes Gebäude ist so charakteristisch für die Niederlande wie die Windmühle. Daher kommen die Mühlen auch auf so ziemlich jedem denkbaren Souvenir vor – von Motiven auf Tassen und Gläsern über Schneekugeln und Fliesenplatten bis hin zu funktionalen Miniaturen echter Windmühlen.

Windmühlen spielen in der Geschichte des Landes eine große Rolle. Denn sie dienten nicht nur dem Mahlen von Getreide, sondern auch als Pumpen bei der Trockenlegung der Polderflächen. Lange vor Erfindung von Dampfkraft oder gar Strom waren es Dutzende Windmühlen, die diese Flächen trockenpumpten und so die Niederlande immens vergrößerten.

Wer in Holland Urlaub macht, der besucht unter Garantie mindestens eine dieser historischen Mühlen und lernt dort etwas über die faszinierende Geschichte dieser Konstrukte. Da wäre es doch kaum verzeihlich, wenn nicht wenigstens ein Souvenir mit Mühlenmotiv in den Koffer wandern würde.

Das nächste typisch holländische Souvenir umfasst eigentlich gleich mehrere Dinge. Alle haben aber eines gemein – sie sind süß und unheimlich lecker. Niederländer sind nämlich echte Schleckermäuler und so gehören Süßigkeiten, Waffeln oder Schokostreusel zu den leckersten Mitbringseln von eurem Trip dorthin.

Wenn man eine süße Leckerei besonders herausheben möchte, dann sind es wohl die Stroopwaffels. Diese Teigwaffeln mit Karamellfüllung stammen aus dem 19. Jahrhundert und wurden bald das Nummer Eins Gebäck für die Kaffeetafel. Heute sind sie aus den Haushalten der Niederländer ebenso wenig wegzudenken wie aus den Andenkentüten der Urlauber.

Weitere leckere Süßigkeiten sind beispielsweise die Bossche Bollen, ein mit Sahne gefülltes Gebäck. Ungewohnt, aber köstlich sind Brote mit Hagelslaag oder Vlokken, einer Art Schokoraspel als Brotbelag. Nicht zuletzt gibt es da auch noch Vla, den beliebten einzigartigen Pudding mit echter Vanille.

Wem Stroopwaffels und Hagelslaag deutlich zu süß sind, der findet in den Niederlanden natürlich auch viele hervorragende herzhafte Leckereien. Am bekanntesten sind wohl die Vlaamse Frites, also die Flämischen Fritten, die es sowohl in den Niederlanden als auch im Nachbarland Belgien zu kaufen gibt.

Der Clou bei den hiesigen Kartoffelstäbchen sind ohne Zweifel die Soßen. Anders als in Deutschland, wo selten mehr als Ketchup und Mayo zur Auswahl stehen, darf man in Holland bei der Pommesbude aus Dutzenden von Soßen und Beilagen wählen. Die Joppiesaus, eine Mischung aus Mayo, Zwiebeln und Curry, steht dabei ganz oben auf der Liste und kann als praktische Vorratsflasche mit nach Hause genommen werden.

Die originale Joppiesaus wurde übrigens vor rund 20 Jahren in einem Schnellrestaurant nahe Enschede kreiert. Die Erfinderin mit dem Spitznamen Joppie bot die Soße einer bekannten Chipsmarke als neue Geschmackssorte an. Mit großem Erfolg! Von da an verbreitete sich die gelbliche Delikatesse rasend schnell.

Neben Pommes frites mit Joppiesaus gibt es in den niederländischen Snackbars noch eine Reihe weiterer außergewöhnlicher Gerichte. Viele davon haben eine für Nordwesteuropa eher ungewöhnliche Zutat, nämlich Erdnussbutter. Die schmack- und nahrhafte Paste wird im Holländischen Pindakaas genannt und hat ihren Ursprung im ehemaligen niederländischen Kolonialreich. Die Erdnüsse kamen einst aus Suriname zu einem handlichen Block gepresst, von dem man wie von einem Käse Scheiben abschneiden konnte. Da der Begriff Butter im Holländischen dem Molkereiprodukt vorbehalten ist, wurde aus der Erdnussbutter eben der Erdnusskäse – Pindakaas.

Originaler holländischer Pindakaas ist lange haltbar und daher bestens als kulinarisches Mitbringsel geeignet. Die Creme schmeckt pur aufs Brot oder verfeinert mit Bananen oder auch Sambal oder Gurken. Pindakaas ist zudem die perfekte Basis für die eingangs erwähnten Snacksoßen zu Pommes frites, Bitterballen oder Frikandel.

Zuletzt kommen wir nun zum vielleicht berühmtesten holländischen Exportschlager, dem Käse. Zahlreiche weltbekannte Sorten haben ihren Ursprung bei unseren Nachbarn in den Niederlanden. Da verwundert es kaum, dass das Land trotz der geringen Größe der größte Exporteur von Käse weltweit ist. Wer gerne Käse isst oder daheim jemanden hat, dem man mit Käse immer eine Freude machen kann, der kann sich aus Holland gar nicht genug Delikatessen als Souvenir mitbringen. Gouda und Edamer, Limburger und Maasdamer, Leerdammer und Maaslander – die Liste ist ebenso lang wie lecker.

Die Käseherstellung geht in der Region, in der heute die Niederlande liegen, bis auf vorchristliche Zeit zurück. Mit der Zeit wurde Holland zur führenden Kraft in der Milchwirtschaft und hat sich diese Stellung bis heute erhalten. Wer mehr wissen möchte, der sollte das Käsemuseum in Alkmaar besuchen. Alle anderen nehmen am besten so viel Käse mit, wie in die Koffer und Reisetaschen passt.

Die Niederlande sind ein EU-Staat und Mitglied im Schengener Abkommen. Es gibt daher wesentlich weniger Bestimmungen bei der Ein- und Ausfuhr als bei Ländern außerhalb des Staatsverbunds. Trotzdem gilt es auch beim Thema Souvenirs aus Holland ein wenig zu beachten. Eine abschließende Rechtsberatung zur Ein- und Ausfuhr bieten wir mit diesem Artikel aber natürlich nicht an.

Kulturell bedeutsame Gegenstände oder archäologische Fundstücke sind Teil des nationalen Kulturguts und dürfen nicht ausgeführt werden. Wer also beim Baden oder Wandern etwas Derartiges findet, sollte es bei der nächsten Polizeistation abgeben. Kulturschätze gehören schließlich ins Museum, für Besucher zugänglich, und nicht in die heimische Vitrine.

Auch wenn die meisten Souvenirs an sich unbedenklich sind, sollte man es nicht übertreiben. Das gilt insbesondere für Genussmittel wie Tabak und Kaffee. Allerdings sind die Freigrenzen hier sehr hoch, nämlich bis zu 800 Zigaretten und bis zu zehn Liter Spirituosen.

Die Niederlande sind seit langem für ihre liberale Politik gegenüber weichen Drogen bekannt. Cannabis darf hier schon seit vielen Jahren legal konsumiert werden und vor allem die sogenannten Coffeeshops in Amsterdam haben sicher einen hohen Anteil an der Anziehungskraft auf jüngere Reisende.

Es ist allerdings nach wie vor verboten, Cannabis oder dessen Produkte nach Deutschland einzuführen, auch wenn diese in Holland legal gekauft wurde. Selbst bei geringen Mengen drohen Geld- oder sogar Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren. Wer mehr als siebeneinhalb Gramm des Wirkstoffs THC im Gepäck hat, der geht sogar für zwei bis 15 Jahre ins Gefängnis.