Quallen in Thailand


Das südostasiatische Land ist bekannt für seine atemberaubenden Strände und das klare Wasser, das Besucher aus aller Welt anzieht. An den Küsten von Thailand gibt es jedoch eine große Vielfalt an Quallen, von denen einige gefährlich sind. Es ist wichtig zu wissen, welche Arten vorkommen und wie man im Kontaktfall vorgeht. Wir bieten euch einen umfassenden Überblick zum Thema.

Thailand und seine Quallen

Die meisten von uns kennen Quallen aus der Nord- oder Ostsee. Diese fast schon durchs Wasser schwebenden Tiere sind meist harmlos und schlimmstenfalls eine glitschige Überraschung beim Baden im Meer. Bedauerlicherweise gibt es in manchen Regionen der Welt aber auch gefährliche Arten, denen man sich lieber nicht nähern sollte. In den örtlichen Gewässern, also im Golf von Thailand oder der Andaman-See, gibt es einige Quallen, denen man besser fernbleibt. Insbesondere die Würfelqualle zählt in Thailand zu den entsprechenden Arten. Daneben gibt es aber auch ungefährliche Exemplare, die vor allem beim Tauchen schön anzuschauen sind.

Was sind eigentlich Quallen?

Quallen sind wirbellose Lebewesen, die schon seit Millionen Jahren in den Weltmeeren leben. Sie gehören zur Familie der Nesseltiere, ähnlich wie Anemonen oder Korallen und sind somit keine eigene Tierart. Eine Besonderheit ist ihr sehr hoher Wasseranteil. Der Körper einer Qualle besteht aus einem Glockenkörper, der von Tentakeln umgeben ist. Das charakteristische Merkmal von Quallen sind ihre langen Tentakel. Diese sind mit sogenannten Nesselzellen versehen, die bei Kontakt ein Gift absondern. Damit sollen Beutetiere wie kleine Fische gelähmt und Angreifer abgewehrt werden.

Qualle in Thailand
Qualle vor der thailändischen Küste

Nesseltiere setzten sich an Felsen oder am Meeresboden fest, stoßen aber von Zeit zu Zeit Teile ihres Körpers zur Fortpflanzung ab. Aus diesen abgestoßenen Teilen wird dann das, was wir als Qualle kennen. Die frei umher schwebenden Quallen sind in der Lage, sich zu paaren und Larven zu produzieren, die sich dann erneut an beliebigen Orten festsetzen und den Kreislauf von Neuem beginnen. Quallen durchlaufen in ihrem Leben mehrere sogenannte Stadien, um sich fortzupflanzen. Es gibt mehrere hundert Arten von Quallen weltweit, viele sind harmlos, grundsätzlich sind sie aber immer giftig, jedoch je nach Stärke des Gifts und der Nesselzellen nicht zwingend auch gefährlich für uns Menschen.

Gefährliche und ungefährliche Quallen

Es kommen verschiedene Quallen vor, insbesondere in den Gewässern um die thailändischen Inseln Phuket, Koh Samui, Koh Phi Phi und Koh Tao. Einige der häufigsten Exemplare sind die Würfelqualle, die Portugiesische Galeere und die Seewespe. Es ist wichtig zu wissen, welchen Quallen man in den jeweiligen Regionen begegnen kann, um Vorsichtsmaßnahmen zu treffen,

Regenzeit ist Quallenzeit

Quallenpopulationen sind stark von der jeweiligen Jahreszeit sowie Temperaturen und Strömungen im Meer abhängig. Normalerweise ist zwischen Juni und Oktober, während des Süd-West-Monsuns, die Zeit, in der es vor allem an der Westküste zu vermehrten Quallenwanderungen in Strandnähe kommt. Eine Begegnung mit den glitschigen Tieren kann allerdings auch außerhalb des Monsuns passieren, wie die Vergangenheit gezeigt hat. Bei außergewöhnlich vielen Verletzungen durch die Meerestiere kann es seitens der Börden zu offiziellen Warnungen kommen.

Thailands gefährlichen Quallen

Als gefährlich kann man die Würfelqualle in Thailand einstufen. Sie hat einen beinahe durchsichtigen Körper, der mit würfelähnlichen Mustern bedeckt ist. Die Meerestiere haben sehr lange Tentakel, die mit Nesselzellen bedeckt sind und bei Kontakt starke Schmerzen und im schlimmsten Fall sogar Herzversagen verursachen können.

Eine Unterart der Würfelquallen stellt die sogenannte Seewespe dar. Sie ist eigentlich eher an den pazifischen Stränden Nordaustraliens zu Hause, verirrt sich aber gelegentlich auch woanders hin. Begegnet ihr in Thailand Quallen wie der Seewespe, solltet ihr euch bewusst sein, dass sie ein extrem starkes Gift besitzen und sollten gemieden werden sollten.

Qualle Portugiesische Galeere
Gestrandete Portugiesische Galeere

Eine weiteres sehr gefährliches Exemplar vor den Ufern Thailands ist die Portugiesische Galeere. Diese von der Farbe her blauen Quallen sind an sich faszinierende Wesen und bestehen aus einer Vielzahl unabhängiger Polypen, von denen jedes eine Aufgabe hat, jedoch ohne die anderen nicht mehr lebensfähig ist. Leider verfügt so eine Kolonie aber auch über kräftiges Gift, welches verbrennungsähnliche Quaddeln auf der Haut hinterlässt und starke Schmerzen verursacht.

Ungefährliche Quallen in Thailand

Es gibt zum Glück auch viele harmlose Quallen in Thailand, etwa die Mond- oder die Schirmqualle. Diese sind für Menschen ungefährlich und bieten einen interessanten Anblick beim Schnorcheln oder Tauchen. Es ist jedoch immer ratsam, vorsichtig zu sein und im Zweifel lieber auf Abstand zu gehen.

Mondquallen
Ein Schwarm Mondquallen

Das passiert bei Kontakt mit einer Qualle

Anders als etwa Schlangen oder Skorpione verfügen die Nesseltiere nicht über richtige Stachel oder Zähne, um ihr Gift in den Körper der Beute oder des Angreifers einzuführen. Stattdessen wird das Gift über die langen Tentakel verabreicht, die die Qualle unentwegt durch das Wasser gleiten lässt. Bei Berührung explodieren die Nesselzellen auf den Tentakeln mit sehr hohem Druck und pressen so das Gift durch die Haut des Beutetiers. Da dies bei vielen hundert Nesselzellen gleichzeitig und vor allem sehr schnell geschieht, fallen die Reaktionen bei manchen Quallen auch dann noch heftig aus, wenn es sich um große Lebewesen wie Menschen handelt.

Die Folgen einer Begegnung mit einer Würfelqualle oder einer Portugiesischen Galeere sind Hautrötung, starke Schmerzen an der betreffenden Stelle sowie Juckreiz, der einige Tage andauern kann. Hinzu kommen Herzrasen und Kreislaufunregelmäßigkeiten. In einigen Fällen kann es zu bleibenden Schäden oder einem Kreislaufkollaps kommen.

Problemfall Allergie

Einige Quallen können heftige Reaktionen hervorrufen. Das gilt insbesondere dann, wenn die betroffene Person bestimmte Vorerkrankungen oder Allergien aufweist. Im ungünstigsten Fall kommt es dann zu Atemnot, Herzrhythmusstörungen oder Kurzatmigkeit. Dies wiederum erhöht die Gefahr, nicht rechtzeitig den Weg aus dem tiefen Wasser heraus meistern zu können.

Hautrötung nach Quallenkontakt

Grundsätzlich sollten Allergiker sowie Menschen mit schwachem Kreislauf in Gewässern mit Quallen mit einer Begleitung schwimmen, schnorcheln oder tauchen, die im Notfall handeln oder zumindest Hilfe alarmieren kann. Auch die entsprechenden Medikamente sollten immer in einer Reiseapotheke mit an den Strand genommen werden. Sehr gute Dienste leisten Quallenschutzanzüge. Sie schützen zuverlässig vor explodierenden Nesselzellen und zeitgleich vor Sonnenbrand.

Erste Hilfe bei Kontakt mit Quallen

In Thailand sind folgenschwere Begegnungen mit Quallen sehr selten, daher sollte man sich vor dem Urlaub nicht beunruhigen. Trotzdem kann es nicht schaden, sich vorab ein wenig zu informieren. Wenn es doch zu einem Kontakt mit einer Würfelqualle kommt, weiß man die Situation einzuschätzen und kann handeln. Folgende Schritte zur Soforthilfe sollte man sich einprägen.

Schritt 1: Tentakel entfernen

Tentakel und Nesselzellen bleiben üblicherweise auf der Haut kleben und sollten zunächst einmal entfernt werden. Die Tentakel verfügen über hunderte oder tausende Zellen, die alle mit Gift gefüllt sind. Viele davon sind nach dem ersten Kontakt noch intakt und verteilen weiterhin ihr Gift, wenn sie nicht abgeschabt werden.

Am besten werden die Tentakel einer Qualle mit Meerwasser entfernt. Wichtig ist dabei, die betreffende Stelle nicht zu sehr zu reiben, da die Nesselzellen dann erst recht aufplatzen können. Keinesfalls sollte man Tentakel mit Süßwasser oder Alkohol entfernen. Ist kein Meerwasser mehr zur Hand, geht auch Sand, den man zunächst antrocknen lässt und dann mit einer beliebigen Plastikkarte aus der Geldbörse abschabt.

An vielen Stränden gibt es zudem Behälter mit Essig. Dieser gilt als wahre Wunderwaffe gegen Quallen. Mit einem Spritzer Essig oder besser noch ein paar Sprühstößen aus einem Zerstäuber lassen sich Tentakel bestens entfernen und viele Gifte werden dabei sogar noch neutralisiert. Wer schlau ist, hat also stets ein bisschen Essig im Strandgepäck dabei.

Schritt 2: Salbe auftragen

Eine Berührung mit den Tentakeln führt oft zu Schmerzen und anschließend zu starkem Juckreiz. Um die gereizte Haut nicht zusätzlich zu belasten, sollte man aber nicht kratzen, sondern sich lieber einen Balsam gegen Juckreiz oder eine Brandsalbe besorgen. In vielen Urlaubsländern gibt es außerdem spezielle Quallensalben in Apotheken oder Strandgeschäften zu kaufen.

Schritt 3: Einen Arzt aufsuchen

Wer zu einer der besagten Risikogruppen gehört, sollte nach einer Begegnung mit einer Qualle sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen, um sich durchchecken zu lassen. Das Gleiche gilt, wenn man sich schwach fühlt oder über Herzrasen und Schwindelanfälle klagt. Wenn Symptome wie Schmerzen oder Rötungen auch nach dem Urlaub nicht abklingen, sollte man ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um bleibende Hautschäden zu vermeiden.

Vorsorge gegen Quallen in Thailand

Quallen sind häufige und für unser Ökosystem nützliche Bewohner der Meere. Daher kann man Begegnungen mit ihnen nicht völlig entgehen. Wer in Länder wie Thailand reist, wo es saisonal viele und gefährliche Quallen gibt, sollte sich dem richtigen Umgang mit ihnen bewusst sein. Kleine Vorbereitungen können helfen, unangenehme Erinnerungen mit nach Hause zu nehmen.

Quallen am Strand

Quallen werden manchmal an den Strand gespült und von besonders neugierigen Kindern genauer in Augenschein genommen. Allerdings können selbst die Nesselzellen von toten Exemplaren noch explodieren und Gift freisetzen. Eine angespülte und verendete Portugiesischer Galeere ist also beinahe genauso gefährlich wie ein lebendiges Tier. Am besten klärt man während der Reise seine Kinder über die Gefahren auf und verordnet das Tragen von Badeschuhen.

Quallen im Wasser

Nichtsahnend lässt man sich im warmen Wasser vor Phuket treiben oder dreht eine morgendliche Schwimmrunde vor Pattaya und findet sich plötzlich von Quallen umgeben. Die fast durchsichtigen Tiere durchstreifen in großen Schwärmen das Wasser und sind für uns kaum zu bemerken. Manchmal gibt es an den Stränden eine Quallenwarnung, wenn besonders viele Tiere gesichtet wurden. Oft aber kommen solche Schwärme recht überraschend.

Warnhinweis Thailand Qualle
Thailand: Warnhinweis vor Quallen

Befindet man sich in so einer Situation und ist von Quallen umringt, dann heißt die Devise zunächst, Ruhe zu bewahren. Schnelle und hastige Schwimmbewegungen können nämlich einen regelrechten Sog erzeugen und die Tiere an den eigenen Körper heranziehen. Lieber sollte man langsam Richtung Ufer schwimmen und dabei vor allem die Augen vor den Tentakeln schützen.

Besonders ungünstig ist so ein Quallenschwarm , wenn man weitab vom nächsten Ufer ist. Das ist vor allem bei Tauchtouren vom Boot aus der Fall. Am besten versucht man dann, ruhig und umsichtig das Boot zu erreichen. Man sollte auf keinen Fall panisch werden und sich hektisch bewegen.

Quallen als Super Food

Interessanterweise hat ausgerechnet Thailand Quallen als Nahrungsmittel für sich entdeckt. Aus den Meerestieren hergestellte Gerichte erleben als Super Food einen regelrechten Boom in Südostasien. Die Basis für Quallenspieße, Quallenbouletten, Quallensalat oder Quallenpesto wird vor den Küsten Thailands aus dem Meer gefischt und in andere asiatische Länder oder sogar die USA verkauft. Obwohl Quallen zu einem Großteil aus Wasser bestehen, enthalten sie trotzdem noch einiges an Protein und Kohlenhydraten. Meist werden die Quallen zunächst getrocknet und dann mit Wasser rehydriert. Aufgrund ihres Kollagengehalts sind sie außerdem in der Kosmetikindustrie sehr gefragt.

Qualle essen
Quallengericht mit Salatbeilage
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