El Hierro – Insel der Kanaren

Die kleinste Kanareninsel mit ihrer wilden Vulkanlandschaft hat besonderen Charme. Nutzt die Chance, einen Urlaub in unberührter Natur zu verbringen. El Hierro mag rau wirken, da sich natürliche Strände mit felsigen Steilküsten wechseln. Diese Mischung zieht an. Die Insel ist ideal für Strandurlauber und Wassersportler sowie Abenteurer kommen auch auf ihre Kosten.

El Hierro ist die westlichste und jüngste der Kanarischen Inseln und gehört zur spanischen Provinz Santa Cruz de Tenerife. Sie liegt südlich von La Palma und südwestlich von La Gomera. Seit 2000 ist El Hierro ein UNESCO-Biosphärenreservat.

Phönizische Seefahrer sollen zu Beginn des ersten Jahrtausends vor Christus als erste Menschen die Kanarischen Inseln erreicht haben. Es entstanden bereits damals erste Siedlungen und später Wirtschaftsverbindungen zum Gebiet rund um das Mittelmeer. Spätestens im dritten Jahrhundert vor Christus sollen Siedler aus der Region nördlich und südlich der Meerenge von Gibraltar gekommen sein. Christoph Kolumbus steuerte auf seiner zweiten Reise El Hierro an, weil er Verpflegung brauchte.

El Hierro ist ein Paradies für Strandliebhaber. Es gibt viele schöne Orte, die zum Sonnenbaden und Schwimmen einladen. Einige sind perfekt für Wassersportler, andere bestens für Familien mit Kindern geeignet. Wir stellen euch die besten Strände auf El Hierro vor.

Eine wahre Perle unter den Stränden ist die Bahia de Timijiraque. Der schwarze Sandstrand ist bei Familien sehr beliebt. Da es nur mäßigen Wellengang und einen seichten Zugang zum Wasser gibt, fühlen sich auch die Kleinen wohl. Die idyllische Bucht liegt beim Dorf Timijiraque, das spanisches Flair pur bietet.

Die Bucht mit ihrer Unterwasserwelt ist ein Eldorado für Taucher. Die Kulisse ist traumhaft. Der vier Kilometer lange Strand aus schwarzgrauem Kies wird von gewaltigen Felsformationen eingerahmt, die ins tiefblaue Wasser ragen. So entsteht eine wildromantische Atmosphäre.

Im Süden von El Hierro befindet sich die kleine Badebucht Playa de Tacorón, ein beliebter Spot für Freunde des Tauchens und eine echte Augenweide. Dunkler Sand und ebenso dunkles Lavagestein treffen auf rötliche Klippen. Dank der geschützten Lage kann auch bei etwas höherem Wellengang gebadet werden und unter Wasser erwarten euch bunte Fischschwärme.

Der größte Strand auf El Hierro ist eine Rarität, da er aus rötlichem Sand besteht. Die facettenreichen Rot- und Brauntöne stellen einen Kontrast zum tiefblauen Meer dar. Das ungewöhnliche anmutende Bild wird durch hohe Felswände vollendet, die eine lavaähnliche Oberfläche haben. In Strandnähe gibt es einen windgeschützten Platz mit Sitzbänken und Grillmöglichkeiten.

Ob historische Gebäude oder heilige Bäume: Eine Besichtigungstour auf El Hierro hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Lasst euch Zeit und entdeckt die interessantesten Orte der Insel!

Die Hauptstadt der kleinen Insel El Hierro wirkt wie ein großes Dorf. Sie liegt drei Kilometer Luftlinie vom Meer entfernt an einem Berghang – auf einer Höhe von 600 Metern. Das grüne Tal Valverde macht seinem Namen alle Ehre. Blühende Blumenbeete sind mit Obst- und Gemüsegärten vereint. Bei einem Rundgang könnt ihr das kanarische Flair genießen und in urigen Restaurants die Gastfreundschaft der Einheimischen kennenlernen. An der Playa Principal befindet sich das sehenswerte Rathaus und Wissenswertes über El Hierro erfahrt ihr im liebevoll gestalteten Heimatmuseum. Wer einkaufen möchte, geht auf den Wochenmarkt oder stöbert in Läden, wobei auch spanische Souvenirs erworben werden können. In der Calle Doctor Quintero trefft ihr auf viele Geschäfte.

Diese Festungskirche gehört zu den prachtvollsten Gebäuden der Insel. An der Spitze des Glockenturms befindet sich eine Madonna, die über die Stadt zu wachen scheint. Der Turm wurde früher als Aussichtsturm genutzt, um sich rechtzeitig vor Piraten in Sicherheit zu bringen. Bei klarer Sicht erkennt ihr die Nachbarinsel La Gomera, aber auch der Vorplatz der Kirche ist sehenswert.

Dieser Ort liegt im Tal von El Golfo, bei einem Gang durch die Gassen seht ihr die hübschen Häuser mit ihren üppigen Gärten. Zum Flanieren lädt die Promenade mit ihren Palmen ein. Tolle Ausblicke habt ihr vom Glockenturm der Dorfkirche oder vom Aussichtspunkt Mirador de Jinama gleich hinter der Gemeindegrenze. Eine Sehenswürdigkeit ist das Amphitheater Campo de Lucha, in dem unter anderem Ringkämpfe stattfinden, deren Ursprung auf die Ureinwohner zurückgeht. La Frontera bietet einen 12.400 Hektar großen Landschaftspark, der einem Märchenwald gleicht. Er ist der größte Naturpark der Insel und hat eine vielfältige Vegetation. Es gibt einen bergigen Teil mit Wäldern und ein Meeresschutzgebiet mit Naturschwimmbecken.

El Hierro von oben ist ein grandioser Anblick. Deshalb ist dieser 700 Meter hohe Aussichtspunkt über steilen Felswänden so beliebt. Er befindet sich im Dorf Guarazoca, das selbst auch einen Besuch wert ist. Es liegt im El-Golfo-Tal im Norden der Insel, das durch einen Erdrutsch entstand und wurde von dem kanarischen Künstler und Architekten Cesar Manrique gestaltet. Ihr könnt dort die liebreizenden Gärten bewundern, die terrassenförmig angelegt sind. Es gibt auch ein Restaurant, durch dessen große Fensterfront ihr einen fabelhaften Ausblick habt. Lasst euch kanarische Köstlichkeiten servieren und genießt euren Urlaub!

In der Antike wurde der westlichste Punkt der Insel El Hierro als das „Ende der Welt“ bezeichnet. Er gilt als südwestlichster Punkt von Europa. Markiert wurde er mit einem imposanten Leuchtturm, der Faro de Orchilla heißt und seit dem Jahr 1933 dort steht. Während das Leuchtfeuer damals von einem Leuchtturmwärter gesteuert wurde, geschieht heute alles elektronisch und automatisch. Genießt die einzigartige Atmosphäre an diesem romantischen Ort! Er ist umgeben von weitläufigen Lavafeldern und mystischen Vulkankegeln – perfekt für originelle Urlaubsfotos. Ganz im Westen El Hierros befindet sich auch der Ferro-Meridian, der etwa vom 14. Jahrhundert bis 1884 in Europa als Nullmeridian diente. Heute erinnert ein Denkmal an diese Tatsache. Seit 1884 verläuft der Null-Längengrad durch den Londoner Stadtteil Greenwich.

Das Wahrzeichen von El Hierro ist dieser Wald mit seinen schiefen Wacholderbäumen, die knorrig und urig aussehen. Die bemerkenswerten Formen sind durch die permanenten Fallwinde entstanden. Mit ihrem stolzen Alter von mehreren hundert Jahren sind die Wacholderbäume einmalig auf der Welt.

Auf der Hochebene bei San Andrés steht der berühmte Lorbeerbaum Garoé, der als heiliger Baum bezeichnet wird, beziehungsweise sein Nachfolger. Er ist durch eine Felsnische geschützt, weshalb an seinen Ästen die Passatwolken kondensieren. Das Wasser sammelt sich dann in Mulden, die aus Basalgestein bestehen. Auf diese Weise soll der Lorbeerbaum die Ureinwohner El Hierros vor dem Verdursten gerettet haben und versorgte die spanischen Eroberer mit wertvollem Wasser.

Im Süden von El Hierro liegt El Julán, das als Hauptsiedlungsgebiet der Ureinwohner gilt. Die Bimbaches haben dort ihre Spuren hinterlassen, nämlich in Lava geritzte Schriftzeichen, die Los Letreros genannt werden. Außerdem gibt es bedeutungsvolle Felszeichnungen, die Menschen und Tiere darstellen, sowie dekorative Kreise und Wellenlinien. Wer diesen besonderen Ort ausgiebig erkunden möchte, kann einen dreistündigen Rundgang machen. Alternativ könnt ihr mit einem Geländewagen fahren.

In der Nähe der Hafenmole des Ortes La Restinga wartet ein Abenteuer auf euch, der Zugang zu einer langen Lavahöhle, der Cueva de Don. Sie weist eine Länge von sechs Kilometern auf und ist mit einem weitläufigen Lavatunnelsystem verbunden. Mit einer Temperatur von 20 Grad ist sie eine der wärmsten Höhlen auf den Kanaren. Da sie ein wahres Labyrinth ist, solltet ihr sie nur mit einem erfahrenen Führer betreten.

Das Angebot von Aktivitäten an der frischen Luft und in der spanischen Sonne ist vielfältig. Ihr könnt wandern gehen oder beim Tauchen die Unterwasserwelt erkunden. Eine Abkühlung bekommt ihr auch in den Naturschwimmbädern auf El Hierro.

Dieses natürliche Meeresschwimmbad bietet Erholung pur. Wenn das türkisblaue Wasser in der Sonne glitzert, fühlt ihr euch wie im Paradies. Das Naturschwimmbad wird von kraftvollen Felsen eingerahmt und rund um das Becken gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um voller Freude ins Meer zu springen. Das Charco Azul befindet sich im Tal El Golfos, das sich aufgrund starker Wellen und Vulkanaktivitäten gebildet hat. Auch wenn „Charco“ übersetzt „Pfütze“ heißt, ist es alles andere als das. Es ist ein Ort der Erholung – mitten in der Natur.

Wanderer und Naturliebhaber haben an dieser malerischen Hochebene ihre wahre Freude. Sie liegt südwestlich von San Andrés auf einer Höhe von 1.100 Metern und bietet Naturidylle pur – inklusive Weiden mit Schafen und Ziegen. Im Frühling und Winter erinnert die Landschaft an Irland, während es im Sommer sehr trocken ist.

Ihr möchtet die Unterwasserwelt der Kanarischen Inseln kennenlernen? Dann seid ihr im Taucherparadies La Restinga genau richtig. Es wartet an der Südspitze von El Hierro auf euch. In dem kleinen Dorf gibt es mehrere Tauchcenter, die Anfänger und Fortgeschrittene empfangen. Die spektakuläre Welt unter Wasser ist entstanden, als es im Jahr 2011 zu submarinen Vulkanausbrüchen kam. Steile Unterwasserschluchten treffen auf geheimnisvolle Grotten. Die Artenvielfalt im Meer ist ein echtes Highlight für alle, die gerne in fremden Gewässern schnorcheln und tauchen.

Ihr möchtet wissen, wie ihr zur Insel gelangt und wann die beste Reisezeit für einen Urlaub auf El Hierro ist? Wir haben die wichtigsten Informationen für euch zusammengefasst, damit ihr stressfrei und gut organisiert eure Reise antreten könnt.

Dank des an dieser Stelle warmen Atlantiks sind die Temperaturen auf El Hierro das ganze Jahr über angenehm. Da auf der Insel ein subtropisches Klima vorherrscht, ist sie perfekt für Sonnenanbeter. Wer die blühende Natur sehen möchte, sollte im Frühling fliegen, aber auch im Winter gibt es durchaus noch Temperaturen von 20 bis 25 Grad.

Aufgrund der langen Anreise über eine andere Kanareninsel ist es sinnvoll, einen längeren Urlaub auf El Hierro zu machen. Zwei oder drei Wochen sind ideal, aber auch eine Woche bietet schon Erholung.

Die Kanaren sind circa fünf Flugstunden von Deutschland entfernt. Die Anreise in Richtung El Hierro erfolgt allerdings nur über eine andere Kanareninsel – per Fähre oder Flieger. Auf der Insel gibt es einen Flughafen, der von Gran Canaria und Teneriffa angeflogen wird.

Wer nicht zu Fuß geht oder mit dem Mietfahrrad fährt, kann sich auf El Hierro sehr gut mit dem Linienbus oder Taxi fortbewegen. Um die Insel flexibel auf eigene Faust zu erkunden, bietet sich ein Mietwagen an.

El Hierro nutzt die Passatwinde der Insel als wichtigste Energiequelle, schützt damit die Umwelt und trägt maßgeblich zu einer grünen Zukunft bei. Seit dem Jahr 1996 folgt die Insel einem Plan für nachhaltige Entwicklung, mit dem Ziel, die Lebensqualität der Bevölkerung zu steigern und vor allem die natürliche vulkanische Landschaft zu wahren. Die erneuerbare Energie wird hauptsächlich aus Wind und zum Teil Wasser gewonnen.  Erstmals zum Einsatz kam das Kraftwerk der Insel „Gorona del Viento“ im Jahr 2014 und trägt seitdem zur Versorgung von etwa 10.000 Einwohnern bei. Nur vier Jahre später schaffte El Hierro es, mit Hilfe der Anlage 18 Tage lang den gesamten Energiebedarf der Insel zu decken. Das Eiland ist auf einem guten Weg, was die Selbstversorgung mit umweltfreundlicher Energie belangt.

Eine beliebte Vorspeise sind die salzigen Frühlingskartoffeln Papas Arrugadas mit Mojo-Sauce. Als Hauptspeise gibt es Meeresspezialitäten, die gedämpft, gebraten oder gegrillt werden, traditionell ist allerdings der Stockfisch.

Wer ein exotisches Gericht ausprobieren möchte, bestellt sich Conejo en Salmorejo, eingelegtes Kaninchenfleisch, das typisch für die Kanaren ist. Das Fleisch von einer auf den Kanaren lebenden schwarzen Schweinerasse ist neben dem Grillkäse Queso asado mit Mojo, eine weitere Spezialität. Für den süßen Gaumen gibt es Bienmesabe, ein Dessert aus Mandeln, Ei und Palmhonig.

Die Kanaren und damit auch El Hierro heißen jeden Urlauber herzlich willkommen. Ihr könnt dort auch mit einem kleinen Budget Urlaub machen, wenn euch ein einfaches Zimmer im traditionellen Stil ohne Verpflegung reicht. Für schicke Hotels mit viel Komfort gibt es aber auch immer wieder preiswerte Angebote. Wenn ihr eines entdeckt: am besten sofort buchen!