Polens schönste Seen

Polen wird als Reiseziel für viele Deutsche immer interessanter. Dabei locken nicht nur die Ostsee oder tolle historische Städte wie Krakau oder Breslau. Auch landschaftlich hat das Land einiges zu bieten. Dazu gehört eine ganze Reihe wunderbarer Seen in Polen, von denen wir euch nun unsere zehn Favoriten vorstellen.

Polen verfügt über eine Vielzahl an kleinen und größeren Seen. Beim Blick auf eine Karte zeigt sich, dass sie vor allem im Norden des Landes zu finden sind, wobei die Region der Großen Masurischen Seen im Nordosten wohl die bekannteste im Land ist. Hier liegt auch der größte See des Landes, der knapp 114 Quadratkilometer große Śniardwy. Die Größe oder Tiefe eines Sees ist natürlich noch längst kein Garant für Schönheit. Viele kleinere Seen sind wahre Schmuckstücke, schaffen es aber größenmäßig in keine derartige Top-Liste. Grundsätzlich gelten Polens stehende Binnengewässer als sehr sauber und eignen sich daher bestens für den nächsten Urlaub in der Natur.

Eine Auswahl aus der Vielzahl von polnischen Seen ist naturgemäß sehr schwierig. Man kann sicher auch an weiteren als den zehn von uns ausgewählten Seen einen großartigen Urlaub verbringen. Wir haben bei unserer Auswahl auf eine schöne Landschaft und ein vielseitiges Angebot von Aktivitäten für die ganze Familie geachtet.

Beginnen wollen wir unsere Reise zu den zehn schönsten Seen in Polen ganz im Nordosten des Landes. Dort nämlich liegt die Masurische Seenplatte, die generell eine äußerst beliebte Urlaubsregion ist. Hier befindet sich der Mamry-See, der zweitgrößte See Polens, der hierzulande auch als Mauersee bekannt ist. Von hier aus sind es übrigens nur zweieinhalb Stunden mit dem Auto bis nach Königsberg beziehungsweise Kaliningrad.

Der Mamry hat eine unregelmäßige Form und setzt sich aus sechs Becken und 33 Inseln zusammen. Diese einzigartige Topografie bietet eine atemberaubende Kulisse für Wassersportaktivitäten und Erholung. Der See bietet eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten wie Segeln, Windsurfen, Kajakfahren und Angeln. Viele kleine Dörfer und Städte in der Nähe des Sees ermöglichen eine Fülle von Unterkunftsmöglichkeiten und Restaurantbesuchen.

Die Landschaft um den Mamry ist von einer üppigen Vegetation und einer Vielzahl von Tierarten geprägt, denn er ist ein wichtiger Lebensraum für viele Vogelarten, darunter Seeadler, Reiher und Störche. In den Wäldern und Wiesen rund um das Gewässer gibt es Wildschweine, Hirsche und Biber.

Im Mittelalter wurde die Region um den Mamry-Sees von den Rittern des Deutschen Ordens kontrolliert. Viele der kleinen Inseln waren einst wichtige strategische Positionen für die Verteidigung. Heute sind sie beliebte Ausflugsziele für Urlauber, die die malerische Landschaft erkunden möchten.

Ein weiterer See auf unserer Liste liegt unmittelbar an der Ostseeküste, und zwar weniger als zwei Autostunden nordwestlich von Danzig. Der Łebsko-See ist ein Strandsee und verbindet so die Vorteile eines Süßwassersees mit den Vorzügen eines Urlaubs am Meer. Er gehört zum Slowinzischen Nationalpark und ist ideal für einen Erholungsurlaub mit der ganzen Familie, da er an den meisten Stellen nur zwei bis drei Meter tief ist.

Der Łebsko ist ein beliebtes Reiseziel für Touristen, die die unberührte Natur und die einzigartige Tierwelt Polens erleben möchten. Das Wasser ist kristallklar und bietet eine Fülle von Möglichkeiten zum Schwimmen, Kanufahren und Angeln. Auch Bootsfahrten auf dem See werden angeboten, um die atemberaubende Aussicht auf die umliegende Landschaft zu genießen.

Die Natur rund um den See ist von vielen verschiedenen Tierarten geprägt. Hier leben Wasservögel wie Enten und Schwäne, aber auch Fisch- und Seeadler sind in der Region beheimatet. Die Wälder und Dünen sind Heimat für Wildschweine, Hirsche und sogar Wölfe.

Der Slowinski-Nationalpark, in dem der Lebsko-See liegt, ist bekannt für seine Dünen, die bis zu 40 Meter hoch sind. Eine davon, die Lontzkedüne, befindet sich auf dem schmalen Landstreifen, der den See von der Ostsee trennt und ist eine sogenannte Wanderdüne, die jährlich mehrere Meter nach Osten streift.

Von der Ostseeküste geht es nun Richtung Süden, in das Dreieck zwischen Bydgoszcz, Posen und Lodz. Der Gopło-See ist mit einer Fläche von etwa 20 Quadratkilometern einer der größten Seen in der Region und bietet zahlreiche Möglichkeiten für Wassersportfreunde und Naturliebhaber. Für viele Städter ringsum ist er ein beliebtes Ausflugsziel am Wochenende.

Der Gopło ist umgeben von malerischen Dörfern und Städten, die eine Fülle von Unterkünften und Restaurants vorweisen können, sowie diverse Aktivitäten möglich machen. Es gibt viele Optionen, um Zeit am See zu verbringen, darunter Bootsfahrten, Segeln, Wasserski und Angeln, auch Fahrrad- und Wandertouren werden gerne unternommen. In der Nähe befindet sich das Kloster in Leczyca. Dessen frühbarocke Kirche aus dem 17. Jahrhundert ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen, die mehr über die Geschichte der Region und des Landes erfahren möchten.

Zwischen Weichsel und den Masuren erstreckt sich eine wunderbare Landschaft, die mit viel Wald, kleinen Flüssen und einigen Seen vor allem Wanderer und Erholungsurlauber anlockt. Nahe der Stadt Iława, hierzulande auch als Eylau bekannt, befindet sich der Karaś-See. Dieses Kleinod bietet Abgeschiedenheit und Ruhe und ist ideal für alle, die genau das suchen.

Die Umgebung des Sees ist von natürlicher Schönheit geprägt, mit tiefen Wäldern und endlosen Feldern voller Wildblumen. In der Nähe gibt es einige Wanderwege, die sich aber auch perfekt zum Radfahren eignen. Hier könnt ihr die Seele baumeln lassen und dem Zwitschern der Vögel lauschen, denn Stadtlärm gibt es hier kilometerweit nicht.

Wer in der Gegend ist, sollte auf jeden Fall das nahe Iława besuchen. Dort gibt es zahlreiche historische Bauwerke zu bestaunen, wie die 700 Jahre alte Katholische Pfarrkirche der Verklärung im Stil der Backsteingotik oder auch das neobarocke Rathaus sowie den neogotischen Bahnhof.

Begeben wir uns nun in den äußersten Süden Polens, in die Nähe der slowakischen Grenze. Dort liegt der Czorsztyńskie-See, ein malerisches Binnengewässer, das von der atemberaubenden Kulisse der Tatra-Berge umgeben ist. Mit einer Fläche von etwa 11 Quadratkilometern ist es ein beliebtes Reiseziel für Wassersporter und Naturliebhaber.

Der Czorsztyńskie ist einer der Seen in Polen, die durch das Stauen von Flüssen entstand, in seinem Fall handelt es sich um den Dunajec und die Bialka. Er dient als Schutzspeicher gegen Überflutungen sowie als Wasserkraftwerk, kann aber auch als Badesee genutzt werden. Die Umgebung bietet Wander- und Radwege, die durch die umliegenden Wälder und Berge führen.

Die Region um den sauberen und beliebten See verfügt über eine reiche Geschichte und ist wichtig für die Kultur und Tradition der Gegend. In der Nähe des Sees befinden sich die Burgen von Niedzica und Czorsztyn, die eine wichtige Rolle in der polnischen und der slowakischen Historie spielten. Wer sich auf die Natur konzentriert, der erkundet den Tatra- oder Gorce-Nationalpark.

Ebenso wie der Czorsztyńskie-See ist auch der Nyskie-See ein großer künstlicher Stausee. Er befindet sich im Südwesten Polens nahe der tschechischen Grenze. Vor allem von den Städten Breslau, Oppeln oder Kattowitz aus ist der Nyskie-See ein tolles Ausflugsziel für einen entspannten Badetag.

Der See ist in den 1970er-Jahren durch den Bau eines Staudamms am Fluss Nysa Kłodzka entstanden. Er hat eine Fläche von etwa 20 Quadratkilometern sowie eine maximale Tiefe von 45 Metern und ist daher vor allem bei Wassersportlern und Anglern sehr beliebt. Man kann dort segeln, Wasserski betreiben, Kanufahren und natürlich auch Schwimmen. Es gibt mehrere Strände entlang des Sees, die ideal zum Sonnenbaden und Entspannen sind.

Der Nyskie spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Wassersystems in der Region und wird zur Energieerzeugung und Bewässerung genutzt. Die Umgebung des Sees ist von natürlicher Schönheit geprägt, mit malerischen Hügeln und Wäldern, die zum Wandern und Radfahren einladen. Es gibt auch einige historische Stätten und Sehenswürdigkeiten in der Nähe, wie das Schloss in Nysa aus dem 18. Jahrhundert.

Vom Südwesten des Landes machen wir nun einen großen Sprung und begeben uns ganz an den nordöstlichen Rand Polens, und zwar an die litauische Grenze. Dort liegt der Wigry als Teil des gleichnamigen Nationalparks. Der natürliche See hat eine Fläche von etwa 22 Quadratkilometern und eine maximale Tiefe von 73 Metern. Er ist bekannt für sein kristallklares Wasser und die traumhafte Umgebung mit bewaldeten Hügeln und über 40 kleineren Seen.

Der Wigry-See ist ein Paradies für Naturliebhaber. Er ist ein wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von Fischarten wie Hecht, Zander und Barsch, was ihn zu einem perfekten Ziel für Angler macht. Der See ist jedoch auch ein Schutzgebiet für seltene und gefährdete Tierarten wie den Europäischen Biber und den Fischotter. Die Inseln werden gerne bei Bootsfahrten und Kanutouren angesteuert, unternehmt also ruhig einen Ausflug auf dem Wasser.

Die Umgebung ist reich an Geschichte und Kultur. In der Nähe befinden sich mehrere Klöster, darunter das Kamaldulenserkloster in Wigry aus dem 17. Jahrhundert. Die größten Seen der Region sind durch Wasserwege verbunden und können bestens mit dem Boot oder Kanu erkundet werden.

Kehren wir nun noch einmal nach Südpolen zurück, genauer gesagt zu den Niederen Beskiden, einem Mittelgebirge an der Grenze zur Slowakei. In dieser schönen Landschaft befindet sich der Klimkówka, ein idyllischer künstlicher Stausee, der von einem Damm am Fluss Raba gebildet wird.

Obwohl der See ursprünglich als Wasserkraftwerk und Flutschutz angelegt wurde, erkannte man bald sein Potenzial als Erholungsort. Heute bietet er eine Fülle von Freizeitmöglichkeiten wie Segeln, Wasserski, Kanufahren und Schwimmen. Es gibt gleich mehrere Strände entlang des Sees, die ideal zum Baden und Sonnen sind.

Dank der Beskiden und ihren Ausläufern ist die Umgebung von einer beeindruckenden Schönheit geprägt. Es gibt viele historische Stätten und Sehenswertes in der Nähe des Sees. Dazu gehört etwa das Schloss in Dobczyce, das im 14. Jahrhundert erbaut wurde und heute eine wichtige kulturelle Einrichtung ist. Haltet ihr euch im Polen-Urlaub in Krakau auf, seid ihr in eindreiviertel Stunden mit dem Auto am Klimkówka.

Einer der schönsten Seen der Masurischen Seenplatte ist der Orzyskie-See. Er befindet sich rund 50 Kilometer südlich der Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad und in unmittelbarer Nachbarschaft des Śniardwys, des größten polnischen Sees. Er hat eine Fläche von etwa 22 Quadratkilometern und eine maximale Tiefe von 70 Metern.

Der Orzyskie-See ist gut erschlossen und bietet viele Freizeitmöglichkeiten sowie mehrere Strände. Er ist auch ein beliebtes Angelziel, da er Fischarten wie Hecht, Zander, Karpfen und Aal beherbergt. Wer es weniger auf Abgeschiedenheit und mehr auf Wassersport und gute Infrastruktur abgesehen hat, ist hier richtig.

Neben der schönen Landschaft der Seenregion gibt es auch viele historische Stätten und Sehenswürdigkeiten in der Nähe. Die Burg Heilsberg in Lidzbark Warmiński wurde im 14. Jahrhundert erbaut und diente unter anderem Nikolaus Kopernikus als Wirkungsstätte. In Ełk gibt es die Ruine einer Ordensburg des Deutschen Ordens aus dem 15. Jahrhundert.

Zu guter Letzt geht es noch einmal zurück an die polnische Ostsee. Der Jamno-See befindet sich wie der Łebsko unmittelbar hinter der Küste und liegt nördlich der Stadt Koszalin in der Woiwodschaft Westpommern. Das 22 Quadratkilometer große stehende Gewässer ist durch eine schmale Landzunge von der Ostsee getrennt. Einst handelte es sich um eine Bucht, die aber im Laufe der Zeit versandete und so zu einem See geworden ist.

Der Jamno ist ein wichtiger Teil des Slowinski-Nationalparks, eines der schönsten und unberührtesten Naturgebiete Polens. Hier gibt es kilometerlange Sandstrände, faszinierende Dünenlandschaften und malerische Fischerdörfer. Hinzu kommen historische Sehenswürdigkeiten in Koszalin, wo es mehrere Kirchen und Kapellen sowie die Reste einer alten Stadtmauer zu entdecken gibt.

Der See selbst bietet natürlich auch eine Fülle von Freizeitmöglichkeiten wie Schwimmen, Segeln oder Windsurfen. Der Fischreichtum macht ihn zudem für Angler attraktiv. Die Umgebung ist ein begehrtes Ziel für Vogelbeobachter, da er Wasservögel beherbergt, darunter Enten, Kormorane und Schwäne.