Kandy im Hochland von Sri Lanka

Kandy ist eine magische Stadt im Hochland von Sri Lanka, die mit Sehenswürdigkeiten wie dem Kandy Lake, dem Zahntempel und einem ganzjährig angenehmen Klima punktet. Außerdem gibt es viele Möglichkeiten für Tagesausflüge in der Umgebung. Auch zur Hauptstadt Colombo ist es nicht weit.

Kandy liegt inmitten der schönen Insel Sri Lanka. Die Stadt im Hochland ist von grünen Bergen und romantischen Szenerien umgeben: Teeplantagen, Reisfelder und Wälder wechseln sich hier ab. Der längste Fluss von Sri Lanka, der Mahaweli, fließt rund um die Stadt, und am malerischen Kandy Lake könnt ihr euch ebenfalls erfrischen. Dank der Lage im Zentrum der Insel ist Kandy etwas kühler als das Flachland und die Küstenregion. Durchschnittlich herrschen in der Stadt 24 Grad.

Der erste Eindruck von Kandy ist oft sehr quirlig und kann an Indien erinnern. Die Stadt ist lebhaft, bunt und voller Geräusche und Gerüche. Der See verpasst der Stadt einen besonderen Charme, besonders eindrucksvoll sind auch die vielen alten Kolonialbauten. Lokale Märkte, eine große Buddha-Statue, Tempel und natürlich das Herzstück der Stadt, der Zahntempel, gehören zu den wichtigen Sehenswürdigkeiten von Kandy.

Kandy ist mit seinen etwa 111.000 Einwohnern die größte Stadt im Zentrum der Insel Sri Lanka. Als wichtiger Orientierungspunkt dient der Kandy Lake. Auch der Zahntempel, in dem einer von Buddhas Zähnen zu finden ist, gehört zu den Highlights.

Der letzte König von Sri Lanka legte den Kandy See zu Beginn des 19. Jahrhunderts künstlich an, um die Schönheit des Zahntempels zu unterstreichen. Auf der einen Seite des Sees liegt eine Hauptverkehrsader der Stadt und auf der anderen Seite der beliebte Tempel. Tagsüber herrscht hier oft Trubel, aber abends entspannt es sich und ihr könnt ruhig am Ufer des Sees spazieren gehen und genießen, wie sich die Lichter im Wasser spiegeln. Außerdem könnt ihr am und im Wasser verschiedene Tiere wie Fische, Schlangen, Pelikane, Wasservögel und Schildkröten beobachten. Der See ist frei zugänglich, eignet sich jedoch nicht zum Baden. Es dauert etwa eine Stunde, ihn einmal zu Fuß zu umrunden.

Der Zahntempel, auch als Sri Dalada Maligawa bekannt, ist die wohl berühmteste Attraktion von Kandy und gehört seit dem Jahr 1988 auch zum UNESCO-Weltkulturerbe. Er stellt einen der wichtigsten Tempel in Sri Lanka und einen heiligen Ort für Buddhisten dar. Im Goldenen Schrein befindet sich der linke Eckzahn von Buddha aus dem vierten Jahrhundert, daher der Name Zahntempel. Viele buddhistische Pilger suchen den Tempel auf, um den heiligen Zahn zu verehren.

Darüber hinaus gibt es hier weitere Schreine und das Museum of World Buddhism, welches die Unterschiede zwischen verschiedenen buddhistischen Ländern zeigt. Jeden Abend findet eine Zeremonie im Zahntempel statt, die zwar sehenswert, aber eher an Besucher und weniger an Einheimische gerichtet ist.

Ganze 260 Meter über Kandy thront die riesige Buddha-Statue, die in Richtung Zahntempel schaut. Sie liegt auf dem Bahirawakanda-Berg und ist 27 Meter hoch. Von den meisten Orten in der Stadt könnt ihr den Buddha erspähen, und ab dem Uhrturm im Stadtzentrum ist der Berg direkt zu erreichen. Die Straße, die dorthin führt, ist etwa einen Kilometer lang und eignet sich gut für eine kleine Wanderung. Achtet darauf, einen Tag mit gutem Wetter zu wählen, um den besten Blick über die Stadt und den See zu genießen.

Im Süden des Sees gibt es einen besonders schönen Aussichtspunkt, von dem aus ihr sowohl den heiligen Zahntempel als auch die Buddha-Statue sehen könnt. Am Kandy View Point gibt es einige Händler mit Souvenirs, aber vor allem den Panoramablick zu genießen. Ihr könnt vom Stadtzentrum aus in etwa 45 Minuten zu diesem Highlight gelangen, oder ihr nehmt ein Tuk Tuk, das deutlich schneller ist. Der Eintritt ist frei.

Außerhalb der Stadt liegt der Botanische Garten von Kandy. Anstelle von den klassischen bunten Blumen, wie man sie in einem Botanischen Garten erwartet, befinden sich hier auf einer Fläche von 59 Hektar vor allem große, außergewöhnliche Bäume und ein See. Viele Grünflächen laden zu einer kleinen Erholungspause ein.

Aber natürlich kommen auch die kleinen Pflanzen nicht zu kurz: Neben Blumen- und Kräutergärten gibt es auch ein Orchideen- und ein Kakteen-Haus. Im Zentrum des Parks befindet sich ein Café mit kühlen Erfrischungen für zwischendurch. Es lohnt sich, bis zum Rand des Gartens zu spazieren, denn dort fließt der breite Fluss Mahaweli. Eine Hängebrücke führt euch dort hinüber und von oben könnt ihr beobachten, wie Menschen im Wasser baden.

Am Ufer des Flusses, das ihr von der anderen Seite des Gartens erreicht, gibt es außerdem viele Affen, verschiede Vögel, Schmetterlinge und Reptilien zu sehen. Flughunde haben den Nordwesten des Botanischen Gartens für sich erobert und hängen dort in den Bäumen. Es lohnt sich also, ausreichend Zeit für den abwechslungsreichen Park einzuplanen.

Etwas außerhalb von Kandy liegt der Felsentempel, ein weiterer buddhistischer Tempel, den ihr nordöstlich von Kandy findet und der deutlich weniger frequentiert ist als der Zahntempel. Buddhistische Mönche leben hier und kümmern sich um die Anlage, in deren Zentrum eine große Buddha-Statue zu finden ist, die aus dem Fels gehauen wurde. Bedenkt, dass der Tempel nicht leicht aufzufinden ist. Am besten fragt ihr unterwegs die Einheimischen nach dem Weg, oder ihr sucht euch einen Tuk Tuk-Fahrer, der sich gut auskennt. Der Eintritt ist frei, wobei kleine Spenden gern gesehen sind.

Eine weitere versteckte Sehenswürdigkeit von Kandy ist der Soldatenfriedhof. Es lohnt sich, ihn zu Fuß aufzusuchen, denn die Strecke ist ruhig und verkehrsarm. Sie führt direkt am Fluss entlang, sodass ihr weitere Chancen habt, Affen und Vögel in ihrer natürlichen Laufbahn zu sehen. Der Friedhof selbst beherbergt viele Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg, welche sowohl aus Europa als auch aus Asien, Afrika und Nordamerika kamen. Aufgrund der wichtigen geografischen Lage von Sri Lanka haben sie in der Nähe von Kandy ihre letzte Ruhe gefunden.

Wie in vielen Städten Sri Lankas, ist auch in Kandy die koloniale Vergangenheit noch sehr präsent. Nehmt euch ein wenig Zeit, um durch das koloniale Stadtzentrum zu laufen und alte Gebäude wie die St. Paul’s Kirche, alte Häuserfronten und frühere Verwaltungsgebäude zu bestaunen, die von der Geschichte zeugen. Auch die Fassade des Queen’s Hotels ist ikonisch. Einige der Gebäude sind heute etwas heruntergekommen, was jedoch zum Charme beiträgt. Andere wurden renoviert.

Lest vor eurer Reise nach Sri Lanka mehr über die abwechslungsreiche Geschichte des Landes. Insbesondere unter der Kolonialherrschaft gab es viele Herausforderungen, weshalb die heutige Unabhängigkeit umso wichtiger ist. Vielleicht findet ihr auch einen Roman, der die Geschichte des Inselstaates illustriert.

Neben vielen Sehenswürdigkeiten gibt es auch ein abwechslungsreiches Angebot für Aktivurlauber. Sicherlich werdet ihr während eurer Reise die vielen Teeplantagen sehen, über die ihr in einer Fabrik noch mehr erfahren könnt. Auch Wanderungen, Elefantenbesuche, Schlemmereien in der Markthalle oder ein Trip zur Hauptstadt Colombo sind empfehlenswert.

Sri Lanka ist bekannt für den Ceylon-Tee, der rund um Kandy wächst. Entsprechend gibt es in der Nähe der Stadt auch viele Fabriken, die das edle Blatt verarbeiten und in die ganze Welt exportieren. Bucht am besten eine Führung, um alles rund um die Herstellung, die verschiedenen Sorten und die Qualitätsmerkmale von Tee zu erfahren. Und natürlich darf eine Verkostung dabei nicht fehlen.

Mit einem Mietwagen oder einem Taxi kommt ihr gut zum Löwenfels oder Sigiriya. Die Fahrt dauert etwa drei Stunden. Auf dem bekannten Hügel, der 200 Meter hoch ist, befinden sich die Ruinen einer historischen Felsenfestung. Diese wurden im Jahr 1982 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Der Eintritt ist zwar etwas hochpreisiger, aber für Geschichtsliebhaber lohnt sich der Ausflug auf jeden Fall.

Alternativ findet ihr ganz in der Nähe den Pidurangala Rock, für den der Eintritt sehr preiswert ist. Er bietet eine herrliche Aussicht, unter anderem direkt auf den Löwenfels. Der Aufstieg ist recht steil, aber mit durchschnittlicher Kondition gut machbar. In Sri Lanka wird es früh dunkel, meist schon um 18 Uhr. Achtet deshalb darauf, den Abstieg vom Pidurangala Rock etwa eine Stunde vor Einbruch der Dunkelheit zu beginnen.

Die Markthalle von Kandy ist mit ihren Gerüchen und Farben definitiv einen Besuch wert. Exotische Früchte, Gewürze wie etwa der berühmte Ceylon-Zimt, Heilmittel aus der Ayurveda-Kultur sowie Gemüse, Fisch und Fleisch reihen sich hier dicht aneinander. Ganz in der Nähe des Zahntempels findet ihr den Eingang zum Markt. Die erste Abteilung richtet sich vor allem an Reisende, aber wer geschickt verhandelt, kann trotzdem günstige Preise erzielen. Im Herz des Marktes kaufen die Einheimischen ein.

Ein echter Geheimtipp außerhalb von Kandy ist das Elefantenbad mit dazugehörigen Ställen. Um dort hinzukommen, folgt ihr der Straße, die am World Buddhism Museum vorbeiführt. Dies geht per Mietwagen, mit einem Tuk Tuk oder Taxi. Oft ist es möglich, die imposanten Dickhäuter vor Ort zu beobachten. Sie kommen unter anderem bei den prächtigen Prozessionen zum Einsatz, für die Kandy bekannt ist – es lohnt sich also, rechtzeitig herauszufinden, wann das nächste prächtige Spektakel stattfindet.

Die Hauptstadt von Sri Lanka, Colombo, ist von Kandy aus in etwa drei Stunden erreicht. Sie eignet sich sehr gut für einen Tagesausflug oder als nächste Station der Sri-Lanka-Reise. Freut euch auf eine bunte, vielfältige Stadt mit einer langen und abwechslungsreichen Geschichte. Das Colonial Fort erzählt mehr über die Herrschaft der Portugiesen, Niederländer und Briten. Der Independence Square erinnert daran, dass Sri Lanka im Jahr 1948 seine Unabhängigkeit erlangte. Und das sind nur ein Paar der Sehenswürdigkeiten, welche die Hauptstadt zu bieten hat.

Im Basarviertel Pettah reihen sich viele Stände aneinander, die sich perfekt eignen, um ein paar Souvenirs zu kaufen. Besucht den Kelaniya-Tempel, einen der wichtigsten Tempel des Landes, sowie den malerischen Leuchtturm der Stadt. Von Colombo ist auch die wunderschöne Stadt Galle schnell erreicht.

Bevor ihr euren Urlaub in Sri Lanka bucht, solltet ihr euch gut mit der Anreise, der besten Reisezeit, den kulinarischen Highlights sowie den Hotels beschäftigen. Auf diese Weise plant ihr euren Trip so, dass er gut zu euren Präferenzen passt. Und die schöne Stadt Kandy wird dann ihr Übriges tun, um eure Reise unvergesslich zu machen!

Die beste Reisezeit für Kandy sind die Monate Januar bis März und Juni bis September. Zu dieser Zeit ist es angenehm warm und trocken. In den Monaten dazwischen ist mit Monsun-Regenfällen zu rechnen, die teils sehr heftig ausfallen. Die durchschnittliche Temperatur in Kandy ist mit 24 Grad sehr mild.

Die Anreise nach Sri Lanka dauert von Deutschland aus etwa zehn Stunden. Dabei machen die meisten Flüge einen Zwischenstopp in Indien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten. Wenn ihr zum Bandaranaike International Airport, dem größten Flughafen der Insel, fliegt, könnt ihr ein Tuk Tuk nach Negombo nehmen und von dort einen Bus nach Kandy. Beide Verkehrsmittel sind sehr günstig. Alternativ kommt eine Fahrt mit dem Taxi ab dem Flughafen in Frage. Achtet unterwegs auf die Teeplantagen und Berglandschaften.

Generell ist das Bus- und Bahnnetz sehr gut getaktet. In den Bussen kann es sehr voll und eng werden und gerade bei längeren Fahrten empfehlen wir euch, unbedingt genügend Wasser und vielleicht auch ein paar Snacks im Rucksack zu haben. Entspannter geht es da bei einer Zugfahrt zu. Die Bahnstrecken in Sri Lanka sind eine absolute Empfehlung! Um Verpflegung müsst ihr euch im Zug keine Sorgen machen. In schöner Regelmäßigkeit kommen Händler an eurem Platz vorbei und bieten regionale Spezialitäten an. Hier ist jedoch besonders empfindlichen Mägen zur Vorsicht geraten. Die exotischen Snacks sind zwar ein Highlight, jedoch nicht für jeden Urlauber etwas. Wer Bedenken hat, sollte also eigenen Proviant einpacken.

Auf Sri Lanka werdet ihr viele lokale Spezialitäten finden, die ein wenig an indisches Essen erinnern, aber zugleich ihren ganz eigenen Stil aufweisen. Die meisten Gerichte sind vegetarisch, wobei auch Fleischfreunde auf ihre Kosten kommen werden. Probiert unter anderem Kottu, eine Art salzigen Pfannkuchen mit Ei, Zwiebeln, Paprika, Gewürzen und Fleisch oder Fisch.

Das Reisgericht Lamprais ist ein typisches Streetfood in Sri Lanka und wird meist im Bananenblatt serviert. Ein Sri Lanka Curry ist ebenfalls ein Highlight: Es besteht aus viel Reis mit fünf bis sechs Schälchen Curry zum Probieren. Zum Nachtisch ist das Honigbonbon Schakri in Kombination mit einem Chai zu empfehlen.

Kandy bietet eine sehr gute Auswahl an gehobenen Hotels an, die sich entweder direkt am Stadtzentrum oder aber am See mit schöner Aussicht befinden. In den Hügeln oberhalb der Stadt befinden sich weitere, teils luxuriöse Unterkünfte mit einem herrlichen Panorama-Blick. Es gibt aber auch, vor allem außerhalb des Zentrums, einige preiswertere Alternativen, sodass für jeden Geldbeutel die passende Unterkunft dabei ist.