Auf in die Stadt, nostalgisch schöne Schätze entdecken! So könnte das Motto für einen Urlaub in Maastricht mit den vielen Sightseeing-Juwelen lauten. Doch auch die Unternehmungslust wird befriedigt. Freut euch auf ausgiebiges Shopping, ein buntes Nachtleben und Stadtführungen der ganz besonderen Art!
Überblick
Der Mix aus Tradition und Moderne, Beschaulichkeit und Lebendigkeit wird in Maastricht gelebt. Einerseits locken die altertümlichen Straßen der ältesten Stadt des Landes mit ihren Überraschungen, wie einer ehemaligen gotischen Kirche, in der sich ein Buchladen versteckt. An den Bummel durch diesen schließt sich zum Beispiel ein Tag im Stadtpark oder eine gemütliche Bootsfahrt auf der Maas an; dem Fluss, welcher dem Ort unter anderem seinen Namen gab.
Andererseits prägen die Studierenden in der belebten Studentenstadt das Bild und spätestens nach Sonnenuntergang wird klar: Tipps gegen Langeweile im Urlaub braucht hier niemand und das Nachtleben ist fast so flexibel wie eure Vorstellungen! Doch auch am Tag muss sich niemand fragen, was er denn in Maastricht unternehmen könnte. Wählt zwischen gruseligen Touren durch das unterirdische Höhlensystem, informativen Museumstagen oder einer leckeren Bierprobe. Was es auch sein mag, das euch in die Stadt gleich an der deutschen Grenze zieht: Es wird sich auszahlen!
Sehenswürdigkeiten
Logisch, dass ihr bei einem Städtetrip nicht um die Stadtbesichtigung herumkommt. Wählt zwischen einer Tour auf eigene Faust oder einem geführten Rundgang, der euch mit reichlich Hintergrundwissen belohnt. Was es dabei zu sehen gibt, erfahrt ihr jetzt!
Sint-Janskerk
Sie ragt als malerisch gestaltetes Gotteshaus aus dem 15. Jahrhundert in die Höhe und beeinflusst wie kaum ein zweites Gebäude das Stadtbild Maastrichts: Die Sint-Janskerk, oder auch St. Johannes Kirche, gelegen am beliebten Treffpunkt der Einheimischen, dem Vrijthof Platz. Erstmals im frühen 13. Jahrhundert erwähnt, musste die Kirche im 14. Jahrhundert aufgrund eines Sturmes ihren ersten Turm einbüßen. Doch der neue, der nicht ganz die Marke von 80 Metern knacken konnte, ist mit seinem roten Gewand nicht weniger imposant. Was viele nicht wissen: Die markante Farbgebung entstand erst im Zuge einer Renovierung im Jahr 1984. Wer mutig ist und seiner Höhenangst trotzt, kann den Turm der Sint-Janskerk erklimmen und sich zunächst einen tollen Überblick über Maastricht verschaffen. Auch die ersten Erinnerungsfotos werden hier zum traumhaften Blickfang.
St. Servatius Kirche
Ebenfalls auf dem Vrijthof Platz erwartet euch ein weiteres Gotteshaus, die St. Servatius Kirche; angeblich die älteste, noch immer erhaltene Kirche des Landes. Allein deshalb verdient sie einen Besuch. Die dreischiffige Basilika beherbergt eine eindrucksvolle Schatzkammer und wurde auf dem Grab von St. Servatius erbaut. Ihr Stil ist romanisch und sie kann gegen ein Eintrittsgeld auch von innen besichtigt werden.
Liebfrauenbasilika
Die Basilika Unserer Lieben Frau soll um das Jahr 1000 herum errichtet worden sein. Logisch, dass dieses alte Bauwerk nicht auf der Sightseeing-Liste fehlen darf. Ihr müsst zwar einen kleinen Fußweg an den Rand der Altstadt auf euch nehmen, um den unter anderem im 12. und 19. Jahrhundert restaurierten Kirchenbau zu sehen. Spätestens bei einem Blick ins Innere hat sich dieser Spaziergang aber ausgezahlt. Ihr entdeckt zum Teil noch aus dem Mittelalter stammende, aufwendige Wandmalereien und aus Holz gefertigte Tafeln, die biblische Geschichten erzählen. Im Kontrast dazu ist der Bau minimalistisch.
St. Servatius Brücke
Als eines der Maastrichter Wahrzeichen unabhängig von den Gotteshäusern gilt die St. Servatius Brücke, an deren Stelle ursprünglich der einzige, von Römern gestaltete Überweg war, welcher beide Flussufer des Ortes miteinander verbunden hat. Die jetzige Brücke hingegen stammt wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert, was das steinerne Bauwerk trotzdem noch zu einem der ältesten seiner Art in den Niederlanden macht. Einige Renovierungen erfolgten über die Jahrhunderte hinweg, veränderten den Anblick aber lediglich leicht.
Universitätsgebäude
Maastricht ist nicht nur eine historische Schönheit, sondern auch eine waschechte Universitätsstadt. Im Jahr 2008 erhielt die zuvor als “Rijksuniversiteit Limburg” und “Universiteit Maastricht” bekannte Uni den internationalen Namen “Maastricht University”. Durch den vorwiegend englischsprachigen Unterricht zieht die Stadt Studierende aus aller Welt an. Bei eurer Sightseeingtour werdet ihr euch aber sicher eher für die geschichtsträchtigen Gebäude selbst interessieren. Dazu gehören ehemalige Klöster wie jenes des Jesuitenordens, in dem mittlerweile Wirtschaft gelehrt wird.
Buchhandlung (ehemalige Dominikanerkirche)
Auf dem Weg vom Vrijthof Platz zum Markt von Maastricht schlendert ihr wie nebenbei an einer echten Perle des Sightseeings und Besonderheit vorbei: der Buchhandlung in einer uralten Dominikanerkirche. Vor vielen Jahrhunderten fungierte der Bau als Gotteshaus, wurde aber schon vor rund 200 Jahren zu anderen Zwecken genutzt.
Das Flair im Inneren der jetzigen Buchhandlung ist unverkennbar jenes eines historischen Gotteshauses. Unter den hohen Decken schmökern Einheimische und Urlauber gleichermaßen in den unterschiedlichsten Büchern; insgesamt mehr als 20.000 an der Zahl. Ist Lesen nicht gerade euer Favorit, bieten die immer wieder in der ehemaligen Kirche stattfindenden Konzerte oder spannenden Vorträge vielleicht einen Anziehungspunkt.
Fort Sint Pieter
Das aus dem 17. Jahrhundert stammende Fort Sint Pieter ragt, vergleichsweise schlicht erbaut, hoch über dem Fluss Maas in die Höhe. Seine wahren Schätze befinden sich aber im und unter dem Fort, das mit unterirdisch gelegenen Höhlen verbunden ist. Bei einer Führung erfahrt ihr mehr über die Vergangenheit des Gebäudes, seine Funktion und seine Besonderheiten. Wieder oben solltet ihr euch einen Blick über Maastricht inklusive Foto nicht entgehen lassen.
Aktivitäten
Genug vom Sightseeing kann man in Städten wie dem wunderschönen Maastricht eigentlich nicht bekommen. Doch wenn trotzdem etwas Abwechslung gewünscht ist, schaut niemand ratlos ins Leere. Denn die möglichen To-dos reichen von super entspannten Vorhaben bis hin zum gruseligen Nervenkitzel!
Museumstour machen
Hat euch das kulturelle Herz Maastrichts gefallen? Dann könnte sich unmittelbar an die Besichtigungstour ein Museumstag anschließen. Eine der besten Optionen ist sicherlich das Bonnefantenmuseum, das mit seiner aufwendigen Bauweise ins Auge fällt. Es erinnert im ersten Moment an eine Art aufrechtstehenden Zeppelin oder einen üppig verzierten Wasserturm. Im Inneren wird es keineswegs uninteressanter, denn dort warten mittelalterliche und zeitgenössische Kunstwerke, die von Gemälden bis hin zu Skulpturen reichen.
Für die Jüngsten ist wahrscheinlich auch das Naturhistorische Museum von Maastricht von Interesse, das die Flora und Fauna von der frühen Vergangenheit bis heute präsentiert. Darunter befinden sich natürlich auch die eindrucksvollen Saurier; immer wieder beliebt beim Nachwuchs! Das interaktive Museum lädt Groß und Klein gleichermaßen zum Entdecken ein.
Stadtpark-Flair genießen
Ein plätschernder Brunnen, grüne Wiesen und ein kleiner Zoo als Mittelpunkt: Das ist die friedliche Szenerie des Maastrichter Stadtparks. Zwar keineswegs so groß wie vergleichbare Areale in Millionenstädten, aber immer noch ausreichend für Ruhe und eine Sightseeing-Pause, eignet sich der Park hervorragend für Picknicks oder einen spannenden Podcast unter freiem Himmel. Ein Highlight ist die frühere Bärengrube, in der die Bären mittlerweile durch aparte Skulpturen ersetzt wurden.
Bierprobe machen
Zum Urlaub in Frankreich oder Italien gehört eine Weinprobe für viele Reisende untrennbar dazu. In Maastricht ist es hingegen die Bierprobe! Bucht eine Verköstigung und überprüft, welches der Craft-Biere des Ortes euch persönlich am meisten überzeugt. Schaut bei der Gelegenheit auch in der Brauerei Bosch mit dem alten Brauhaus vorbei, die seit dem 18. Jahrhundert existiert und als einzige Stadtbrauerei bis heute geblieben ist.
Nachtleben feiern
Auch in vermeintlichen Geheimtipp-Orten wie Maastricht müsst ihr nicht unbedingt auf eine coole Party verzichten. Gerade in den Sommermonaten ist in der Studentenstadt eigentlich immer Action. Verbringt eure Abende in den Restaurants unter freiem Himmel, beispielsweise auf dem beliebten Vrijthof-Platz, auf dem im Sommer auch gern mal Konzerte stattfinden. Oder ihr entscheidet euch für eine lässige Rooftop-Party in modernen Hotels, einen Abstecher in die Cocktailbars oder eine Tanznacht in einer der meistbesuchten Diskotheken der gesamten Niederlande. Denn auch diese hat Maastricht zu bieten! Wer da die ganze Zeit im Hotel verbleibt, verpasst etwas.
Shoppen
Egal, ob Souvenirs aus Holland oder Kleidung, in Maastricht liegt der Einkaufsschwerpunkt sicher im sogenannten Stokstraatkwartier. In diesem Einkaufsviertel füllt ihr eure Taschen mit nahezu allem, was das Herz begehrt! An regnerischen Tagen findet ihr in den Shoppingzentren eine Alternative und gleichzeitig andere Schnäppchen. Empfehlenswert ist auch ein Besuch der Märkte an jedem Mittwoch oder Freitag, die mit den frischesten, kulinarischen Köstlichkeiten der Region verwöhnen. Einer von ihnen ist der schlicht “Maastrichter Markt” genannte Markt im Stadtzentrum, der an rund 200 bis 400 Ständen auch duftende Blumen verkauft.
Stadt auf verschiedene Arten erkunden
Wer noch immer nicht genug von Maastricht hat, sollte sich für eine Stadtführung der besonderen Art entscheiden. Eine vergleichsweise gewöhnliche Option ist die Bootstour, die über die Maas führt. Für jeden Zeitplan ist etwas dabei: Manche Ausfahrten dauern nur eine oder zwei Stunden, andere füllen einen ganzen Tag und präsentieren euch Maastricht von der Wasserseite aus. Wieder andere Touren fokussieren auf die Landseite des Ortes, aber bringen aufregende Rätsel mit sich. Es gibt thematisch passende Führungen und Schnitzeljagden für unterschiedliche Altersgruppen.
Last but not least gilt die Maastricht Underground Tour als Highlight für alle, die es geheimnisvoll mögen und keine Platzangst haben. Wie wir schon verraten haben, ist das Fort Sint Pieter an ein System aus Grotten angeschlossen. Von dort aus startet auch der Rundgang durch das im ersten Moment vor den Urlaubern verborgene Maastricht. In den Höhlen unterhalb der Straßen suchte die Bevölkerung des Landes in Kriegs- und Besatzungszeiten Schutz. Mittlerweile ist das gut ausgebaute Labyrinth mit seinen schmalen Gängen und versteckten Grotten ein Spot für alle, die ihren Urlaub mit etwas Aufregung würzen möchten.
Reise-Infos
Könnt ihr euch nach unserem Bericht konkret vorstellen, euren nächsten Urlaub in Holland zu verbringen? Super, dann haben wir genau das Richtige für euch: Alle hilfreichen Informationen, die ihr benötigt, um euren Maastricht-Trip ganz entspannt zu planen.
Reisezeit
Die Reisezeit erstreckt sich fast auf das gesamte Jahr, denn selbst im Hochsommer wird es nicht zu heiß fürs Sightseeing. Durchschnittlich klettert das Thermometer im heißesten Monat Juli auf 23 Grad Celsius. Allgemein wird grob der Zeitraum von Mai bis September für Reisende empfohlen, die sich sonniges Wetter erhoffen. Doch auch im Winter hat Maastricht seine herrlichen und dann sehr romantischen Seiten!
Reisedauer
Ein Städtetrip nach Maastricht lebt von genügend Zeit, um alle Ecken zu erkunden und somit sämtliche Facetten der City kennenzulernen. Doch auch, wenn ihr nur einen Wochenendtrip umsetzen könnt, finden wir Maastricht, gerade aufgrund der Nähe zu Deutschland, attraktiv. Setzt euch aber frühzeitig ins Auto und schnell die wichtigsten To-dos auf die Liste.
Anreise
Nur rund eine Dreiviertelstunde mit dem Auto trennen alle Glücklichen, die in Aachen wohnen, vom Urlaubsziel Maastricht. Auch von anderen westlichen Städten aus ist es nicht weit. Wer im Osten Deutschlands lebt, sollte aber auf die Flugreise zurückgreifen. Fliegt zum Beispiel nach Köln-Bonn und fahrt von dort aus weiter oder macht eine Rundreise durch die Niederlande, beginnend in Amsterdam. Auch mit dem Zug könnt ihr fahren, etwa über Eindhoven oder Utrecht; ebenfalls wunderschöne Städte, die wir gern für längere Zwischenstopps empfehlen möchten!
Fortbewegung vor Ort
Innerhalb des Stadtzentrums ist der Fußweg sicherlich der bequemste. Denn so kommt ihr überall hin, ohne euch um einen Parkplatz kümmern zu müssen, und viel zu sehen gibt es auch. Die komfortable Alternative ist das Fahrrad, auf das fast jeder Einheimische dank des gut ausgebauten Wegenetzes gern zurückgreift. Werden die Füße müde, winkt der Bus. Zudem bringen euch Züge an drei Bahnhöfen ins Umland.
Essen und Spezialitäten
Spätestens, wenn ihr euch ins Maastrichter Nachtleben stürzt, werdet ihr auf die “Bitterballen” stoßen. Dieser Snack wird traditionell zum Craft-Bier gereicht und besteht aus panierten und frittierten Fleischbällchen mit Senf. Grundsätzlich herrscht in Maastricht aber eine kulinarische Vielfalt und es landen mal typisch niederländische, mal belgische und mal französische Spezialitäten auf dem Teller.
Hotels und Unterkünfte
Inmitten der Stadt zu übernachten, hat viele Vorteile und kann in Maastricht definitiv gemacht werden. Die breite Auswahl an Unterkünften im Zentrum sollte zu einer passenden Entscheidung führen. Gefällt euch der Gedanke nicht, dass es nachts in der Altstadt etwas lauter werden kann? Kein Problem: Bucht ein Hotel am Stadtrand und verlasst euch auf die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Fahrrad, um dennoch bei Bedarf rasch im Geschehen zu sein.