Ella im Hochland von Sri Lanka

Ella ist einer der schönsten Orte in Sri Lanka. Das ruhige Bergdorf ist als Destination für die atemberaubende Bahnstrecke Kandy-Ella bekannt, kann aber mit seinen fotogenen Brücken, weitläufigen Teeplantagen, Tempeln und wunderbaren Wandermöglichkeiten noch viel mehr. Alle wichtigen Tipps findet ihr hier.

Ella ist ein gemütliches Bergdorf im Hochland von Sri Lanka. Es liegt auf etwas mehr als 1.000 Meter Höhe inmitten der Berglandschaft. Grüne Teeplantagen und teils schroffe Felsen umgeben den Ort, sodass ihr viele tolle Wanderungen durch die Natur machen könnt. Die warmen Tage und kühlen Nächte bieten ein mildes Klima, wobei auch ein gelegentlicher Regenguss vorkommen kann. Eine gute Auswahl an Gästehäusern, Restaurants und Cafés deutet darauf hin, dass Ella inzwischen schon bekannter ist. Trotzdem kommen hier vor allem Abenteuerreisende an, die Wert auf Natur legen.

Am schönsten ist die Anreise nach Ella mit dem Zug, denn ab Kandy gibt es eine der schönsten Zugstrecken der Welt. Dabei durchquert ihr das zentrale Hochland von Sri Lanka und dürft euch auf unglaubliche Aussichten freuen. In Ella selbst gibt es einige Sehenswürdigkeiten, aber am reizvollsten sind die Aussichtspunkte und Wasserfälle der Umgebung. Außerdem könnt ihr hier eine Teeplantage erkunden und herrlich schlemmen.

Die Bergregion von Ella ist vor allem für ihre Naturschönheiten bekannt. Herrliche Luft, leckerer Tee und ruhige Nächte machen den Ort bei Reisenden beliebt, die Wert auf Wandern legen. Aber es finden sich auch so einige kulturelle Sehenswürdigkeiten in der hübschen Region im Hochland.

Das wohl bekannteste Wahrzeichen der Region um Ella ist die Neun-Bogen-Brücke oder Nine Arches Bridge. Sie stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert und liegt zwischen den Bahnhöfen Ella und Demodara. Entlang der Brücke könnt ihr wunderbar spazieren und dabei zahlreiche Fotomotive entdecken. Dichter Dschungel umrahmt die „Bridge in the Sky“, die zwei große Hügel miteinander verbindet, sehr malerisch.

Ab dem Zentrum von Ella erreicht ihr die Brücke in etwa 20 Minuten zu Fuß. Stimmt den Ausflug am besten mit den Zugfahrzeiten ab, denn wenn gerade einer der blauen Züge die Brücke passiert, entsteht ein besonders schönes Fotomotiv. Und auch am frühen Morgen zum Sonnenaufgang ist das Erlebnis an der Neun-Bogen-Brücke unvergesslich, was am schönen Licht und der geringeren Zahl an Besuchern liegt.

Der markante Felsen ist als Ella Rock bekannt. Er lässt sich auch von weniger Erfahrenen erklimmen, ist aber anspruchsvoller als zum Beispiel der Little Adam’s Peak. Die beiden Spitzen bieten ähnliche Aussichten, aber Ella Rock ist höher und hat somit noch mehr Panorama im Angebot. Die Wanderung ist etwa acht Kilometer lang und dauert vier Stunden. Die Beschilderung lässt zu wünschen übrig, weshalb es empfehlenswert ist, den Ella Rock mit einem Guide zu besteigen.

Die berühmte Ella Gap ist eine Lücke zwischen einigen Bergen, die Blicke in die fast 1.000 Meter tiefer gelegene Ella-Schlucht ermöglicht. Diese Lücke wirkt dabei wie ein Tor in eine andere Landschaft und ist ein herrliches Fotomotiv für Reisende.

Die Ravana-Höhle oder Nil Diya Pokuna ist eine einzigartige Sehenswürdigkeit in der Nähe von Ella: Diese Höhle mit ihrem mysteriösen, blau spiegelnden Wasser ist sagenumwoben. König Ravana soll die Göttin Sita aus Indien zu diesem sicheren, bequemen Ort gebracht haben, um sie zu verstecken. Angeblich gab es kilometerlange unterirdische Tunnel, die den Felsen mit anderen Höhlen verbanden und unter anderem Licht spendeten. Der Sage nach gibt es auch einen Thron und eine Krone in der Ravana-Höhle zu entdecken.

Der Aufstieg zur Höhle ist nicht ganz leicht, denn es müssen erst 600 unterschiedlich hohe Stufen erklommen werden. Außerhalb der Höhle findet ihr einen kleinen Tempel zu Ehren von Ravana. Sita wurde übrigens vom Affenkönig Hanuman wieder befreit. Das Highlight der Höhle ist der unterirdische Teich mit seinem hellblauen Wasser, das zum Baden einlädt.

Ebenfalls in der Nähe von Ella liegt eine weitere Brücke, und zwar die älteste gut erhaltene Holzbrücke der Welt. Sie befindet sich westlich von Badulla und ist als Bogoda-Brücke bekannt. Das architektonische Meisterwerk stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die Brücke besteht ausschließlich aus Holz. Sie war früher Teil einer größeren und älteren Tempelanlage. Hier kommen nur wenige Touristen hin und der Weg ist recht abenteuerlich. Aber mit einem Guide sowie mit einem Eintrittsbeitrag für die Mönche ist es kein Problem, die Brücke zu erreichen.

Danach lohnt es sich, den gewaltigen Dunhinda-Wasserfall im Norden von Badulla zu besichtigen. Dafür ist festes Schuhwerk wichtig. Bei Regen ist der Besuch nicht zu empfehlen, aber bei gutem Wetter könnt ihr einen 63 Meter hohen, wunderschönen Wasserfall entdecken. Drum herum tummeln sich viele Affen.

Eine wichtige Sehenswürdigkeit von Ella ist auch der Dova-Tempel, eine heilige buddhistische Stätte. Dieser Tempel ist mit dem Taxi oder Tuk Tuk etwa 15 bis 20 Minuten von der Stadt entfernt. Allein die Fahrt ist dank der sattgrünen Landschaften ein Highlight. Der alte Tempel stammt aus dem ersten Jahrhundert vor Christus und wurde unter König Walagamba erbaut. Die elfeinhalb Meter hohe Buddha-Statue, die in den Felsen gehauen ist, stellt das beeindruckendste Element dar. Sie hat den Test der Zeit gut überstanden, obwohl sie nicht ganz vollständig ist.

Wer nach Ella reist, sollte gute Wanderkleidung einpacken und sich auf abenteuerliche Ausflüge vorbereiten, die sich immer lohnen. Die schönsten Sehenswürdigkeiten befinden sich nämlich in der Umgebung und erfordern ein wenig Muskelschmalz. Achtet stets auf eure Sicherheit und die Wettervorhersage. Am besten wandert es sich mit einem Guide.

Im Süden von Sri Lanka gibt es mit dem Adam’s Peak bei Hatton den Namensverwandten des Little Adam’s Peak, da anscheinend beide Berge eine ähnliche Form haben. Aber die Variante in Ella ist deutlich leichter zu erklimmen. Ab dem Ort ist der Berg nach einer 45-minütigen Wanderung zu erreichen, die sich mit schönen Aussichten durch die Teeplantagen schlängelt. Nach etwa 20 Minuten steilerem Weg habt ihr den Gipfel auch schon erklommen und könnt die Aussicht in die Berglandschaft bis hin zum Ella Rock genießen. Auf dem Bergkamm des Little Adam’s Peak kann man etwa eine halbe Stunde lang laufen.

Rund um Ella gibt es mehrere Wasserfälle, die allesamt einen Ausflug wert sind. Der Ravana-Wasserfall ist besonders bekannt und trägt auch den Namen Bambaragama. Er liegt an der Hauptstraße zwischen Wellawaya und Ella und lässt sich daher leicht mit dem Bus oder Tuk Tuk erreichen. Es ist möglich, von unten bis zur Spitze des Wasserfalls zu laufen. In den unteren Becken kann man sehr gut schwimmen.

Auf dem Weg zum Ella Rock findet ihr den Kithal Ella Wasserfall, der etwa 2,5 Kilometer vom Ort entfernt liegt. Hier ist die Strömung zu stark zum Schwimmen. Noch ein Stück weiter südlich liegt der kleinere, aber mindestens ebenso malerische Ellawala-Wasserfall. In seinem Pool kann man gut schwimmen.

Etwa zwölf Kilometer von Ella entfernt findet sich der Kombukarawala Wasserfall, auch als Secret Falls oder Dragonfly Falls bekannt. Ab Ella nehmt ihr am besten einen Bus nach Balleketuwa und wandert dann zwei Kilometer lang durch Teeplantagen. Unterwegs könnt ihr in kleinen Hütten leckere Roti-Brote mit Curry kaufen, um euch zu stärken.

In der Nähe von Ella, im Bezirk Badulla, könnt ihr bei Kurullangala historische Höhlenkunst bewundern. Dafür klettert man am besten auf den Gipfel des Karandagolla, wobei ein lokaler Guide hilft. Oben finden sich wunderschöne prähistorische Darstellungen sowie eine herrliche Aussicht. Vögel, Pfauen, Menschengestalten und weitere Zeichnungen sind hier zu bewundern. Schätzungsweise sind sie über 5.000 Jahre alt!

Wem die Wanderungen rund um Ella noch nicht Aktivurlaub genug sind, bietet Flying Ravana zusätzliche Herausforderungen. Der Abenteuerpark liegt in den grünen Bergen in der Nähe der Stadt und beheimatet die erste Mega-Zipline des Landes. Es handelt sich um eine Zweidraht-Seilrutsche, die über 500 Meter lang ist und Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h erreicht.

Eine ganz andere Aktivität bei Ella besteht darin, eine Teefabrik auf einer der vielen Plantagen zu besuchen. Gleich mehrere Fabriken öffnen gern ihre Tore und zeigen den Produktionsprozess für den beliebten Ceylon-Tee. Kein Wunder, dass Sir Thomas Johnstone Lipton hier seine bekannte Teemarke gegründet hat. Die harte Arbeit der Teepflücker ist sehr bewundernswert und natürlich dürft ihr auch probieren.

Ella ist für die Zugverbindung zwischen Kandy und Ella bekannt. Dies ist sicherlich der schönste Weg, um das Herz der Insel zu erreichen, aber ihr kommt auch auf vielen anderen Wegen nach Ella. Mehr zur Anreise, zur besten Reisezeit, zu kulinarischen Höhepunkten und zu Unterkünften erfahrt ihr hier.

Viele Reisende nehmen die berühmte Bahnstrecke von Kandy, um nach Ella zu kommen. Sie alle schwärmen zu Recht von der atemberaubenden Landschaft. Die Strecke der Superlative wird manchmal sogar als „Schönste Zugfahrt durch Asien“ beschrieben. Sie führt durch endloses Grün, über spektakuläre Brücken und vorbei an Teeplantagen, Wasserfällen und malerischen Dörfern. Am besten genießt man die Sicht von den offenen Türen aus, und die vielen Snackverkäufer, die in jeder Station einsteigen, versorgen euch mit Obst, Samosas (leckere Teigtaschen) und Tee.

Um zum Zug zu kommen, fliegt ihr am besten nach Colombo. Das geht ab Deutschland nicht direkt, aber mit einem Zwischenstopp in den Emiraten oder in Indien. Von Colombo gibt es einen Zug nach Kandy, der dann weiter nach Ella führt. Alternativ lasst ihr euch ab dem Flughafen mit einem Taxi fahren, wobei die Fahrt recht kurvig und daher nicht besonders schnell ist. Auch Busse bringen euch in das Herz der Insel.

Vor Ort bewegt ihr euch am besten zu Fuß. Ella selbst ist sehr klein und schnell durchlaufen. Und auf Wunsch könnt ihr auch ein Taxi oder ein Tuk Tuk nehmen, um die Sehenswürdigkeiten und Wanderrouten der Umgebung zu erreichen. Wer geschickt verhandelt, kann sich einen Fahrer für die ganze Dauer des Aufenthalts sichern und so bequem die Umgebung von Ella erkunden.

Die beste Reisezeit für einen Urlaub in Sri Lanka sind die Monate Januar und Februar, denn dann zeigt sich das milde Klima von seiner besten Seite und es gibt sehr wenig Regen. Da passt es gut, dass es hierzulande zu Jahresanfang oft ungemütlich ist! Außer im Dezember ist es in Ella eigentlich das ganze Jahr über recht warm. Die Regenzeit fällt meist auf den Oktober und November, weshalb sich diese Monate weniger zum Reisen eignen – vor allem, falls ihr wandern möchtet. Zum Teetrinken und Schmausen ist auch diese Zeit geeignet.

In Ella findet ihr sowohl internationale Restaurants als auch viele regionale Spezialitäten. Sri Lanka ist für seine leckeren Currys bekannt, die von indischen Spezialitäten beeinflusst sind, aber dennoch ihren ganz eigenen Stil haben. Kleine Restaurants bieten oft Rice & Curry, sodass ihr die Hausspezialität verkosten könnt, und auch die Kottu-Roti Jackfruit-Curry sind sehr lecker. Aufgrund des kühleren Klimas gibt es viele Gemüsesorten wie Brokkoli, Blumenkohl, Kartoffeln und Tomaten, die auch hierzulande verbreitet sind. Zudem darf der Tee aus den umliegenden Plantagen nicht fehlen. An der einzigen Kreuzung von Ella finden sich viele Straßenhändler, die Curds verkaufen, also Joghurts aus Wasserbüffelmilch. Sie werden mit Honig und Früchten angeboten und dienen als Frühstück oder als Snack für zwischendurch.

Es lohnt sich, mindestens drei Tage in Ella zu verbringen. Wer aus dem Zug steigt, bekommt oft direkt eine Unterkunft angeboten. Aber wir empfehlen, stattdessen vorher ein schönes Gästehaus zu fairen Preisen zu buchen. Viele kleine Hotels, die sich an wanderfreudige Individualreisende bieten, sind in der Stadt zu finden. Große Ressorts gibt es hier nicht. Achtet am besten darauf, dass die Unterkunft eine Terrasse hat, um schon beim Frühstück oder beim Tee zwischendurch die umwerfende Sicht auf die Umgebung zu genießen.