Urlaube am Mittelmeer sind ein ewiger Klassiker für alle, die es warm mögen und sich gerne in die Fluten stürzen. Wer an der Adria und in der Ägäis schon alles gesehen hat, der sollte seinen Blick nach Osten wenden. Auf Zypern gibt es einen traumhaften Flecken namens Larnaca – eine Stadt, die modernes Strandleben mit vielen tausend Jahren Geschichte vereinigt.
Überblick
Larnaca, oder auch Larnaka, ist die drittgrößte Stadt der Republik Zypern und so etwas wie der östlichste Außenposten der Europäischen Union. Die Stadt liegt am Mittelmeer und ist gerade einmal 200 Kilometer Luftlinie von Beirut entfernt. Das bedeutet aber auch, dass es hier heiße Sommer, palmenbewachsene Strände und warmes, azurblaues Wasser gibt.
Larnaca selbst ist eine Stadt mit einer langen, wechselvollen Geschichte, die sich auf beeindruckende Weise im Stadtbild bemerkbar macht. Hier könnt ihr Ruinen und alte Kirchen erkunden oder euch der Moderne zuwenden, dem Wassersport frönen und auf abenteuerliche Tauchexpedition gehen.
Geschichte
Der erste bekannte Vorläufer der Stadt Larnaca war das Stadtkönigreich Kition, welches schon vor mehr als 3.000 Jahren existierte. Die strategisch günstige Lage machte aus dem Ort rasch eine wichtige Hafen- und Handelsstadt. In der Antike war Larnaca von vielen Reichen umkämpft, darunter Griechen, Phönizier, Perser und Römer.
Im Mittelalter spielte die Stadt eine wichtige Rolle als Basis für die Kreuzzüge ins Heilige Land. Später herrschten hier die Osmanen, ehe die Insel Ende des 19. Jahrhunderts zur britischen Kolonie wurde. Heute ist Larnaka eine aufstrebende Hafenstadt mit starker touristischer Anziehung und dem bedeutendsten Flughafen der Insel.
Strände
Natürlich möchtet ihr in Larnaca nicht nur die Stadt besichtigen, sondern euch auch mal am Strand entspannen. Vor allem der Finikoudes Beach direkt neben der Innenstadt ist dafür bestens geeignet. Doch Larnaca und Umgebung verfügen über mehr nette Plätzchen für einen tollen Strandtag.
Finikoudes Beach
Die absolute Nummer Eins unter den Stränden Larnakas ist der Finikoudes Beach. Er erstreckt sich zwischen dem Yachthafen und dem türkischen Kastell und ist damit von den meisten Hotels der Innenstadt fußläufig erreichbar. Mit feinem Sand, sauberem Wasser und einer Vielzahl von gastronomischen Einrichtungen in der Nähe bietet sich der Stadtstrand für eine gelungene Auszeit geradezu an.
Kastella Beach
Eine gute Alternative ist der Kastella Beach ein Stück weiter südlich entlang der Promenade. Er ist zwar etwas kleiner, aber bestens für Familien geeignet, da er recht flach ins Wasser abfällt. Die Blaue Flagge garantiert zudem beste Wasserqualität. Zahlreiche Liegestühle und Sonnenschirme sowie eine Bar gehören zur Ausstattung des Strandes.
Mackenzie Beach
Wiederum ein Stück weiter südlich liegt der Mackenzie Beach. Auch hier fällt das Wasser flach ab, was vor allem beim Urlaub mit Kindern mehr Sicherheit gewährt. Allerdings gibt es hier eine Menge Strandbars und viel Partytrubel. Auch wer also am Strand feiern möchte, ist hier richtig.
Faros Beach
Wer nicht direkt in der Stadt den Strand besuchen will, weil er fürchtet, es sei überlaufen, der findet auch in den Nachbargemeinden gute Strandlocations. Eine davon befindet sich etwas südlich von Larnaca, nämlich der Faros Beach. Hier gibt es zwar auch die nötige Infrastruktur, aber der Strandtag gestaltet sich insgesamt eine Nummer ruhiger und überschaubarer.
Alaminos Beach
Wer es noch etwas abgelegener und ruhiger mag, der folgt der Küste noch ein paar Kilometer weiter Richtung Südwesten und gelangt zum Alaminos Beach. Hier ist es sauber und gepflegt, nicht überlaufen und dennoch wunderschön an einer kleinen Bucht, die das azurblaue Wasser beruhigt.
Sehenswürdigkeiten
Eine so reichhaltige Geschichte drückt sich natürlich auch in den Bauwerken der Stadt aus. Larnaca verfügt über eine Vielzahl an Ruinen, alten Gebäuden sowie Kirchen und Moscheen, die den ereignisreichen Lauf der Geschichte der Stadt gut illustrieren. Ein Sightseeing-Rundgang durch Larnaca lohnt also auf jeden Fall.
Türkisches Kastell
Unmittelbar an der Strandpromenade, etwas südlich des Finikoudes Strandes, befindet sich schon die erste Sehenswürdigkeit. Es handelt sich dabei um ein altes Kastell aus der Frühen Neuzeit, welches renoviert wurde und nun Besuchern gegen ein kleines Entgelt längst vergangene Tage näherbringt.
Es gab wohl schon im Mittelalter an dieser Stelle eine Festung der Venezianer, doch das aktuelle Kastell ist von den Osmanen um das Jahr 1605 errichtet worden – daher auch der Name. Im Innern sind einige Steintafeln sowie alte Kanonen erhalten. Zudem gibt es eine kleine Ausstellung mit Artefakten.
Agios Lazaros Kirche
Larnakas Geschichte ist von vielen Kulturen und Religionen beeinflusst. Nirgends ist das so offensichtlich wie bei der Betrachtung der vielen verschiedenen Gotteshäuser der Stadt. Die Agios Lazarus Kirche ist wohl das Bekannteste davon. Sie stammt aus dem neunten Jahrhundert und ist bis heute die griechisch-orthodoxe Hauptkirche Larnacas.
Angeblich soll der Heilige Lazarus von Bethanien an dieser Stelle 30 Jahre lang als erster Bischof der Stadt gewirkt haben. Nach dem Johannesevangelium starb Lazarus an einer Krankheit und wurde in einer Höhle beigesetzt. Jesus aber erweckte ihn von den Toten und nahm ihm damit die eigene Auferstehung vorweg.
Hala Sultan Tekke Moschee
Selbstverständlich sind auch mehrere Jahrhunderte muslimischer Herrschaft nicht spurlos an Larnaca vorbeigegangen. Davon zeugt nicht zuletzt die prächtige Hala Sultan Tekke Moschee direkt am Salzsee im Süden der Stadt. Aufgrund ihrer Bedeutung ist sie ein wichtiges Heiligtum des Islams auf der Mittelmeerinsel.
Hala Sultan war eine Tante des Propheten Mohammed, die im Jahr 647 bei der Eroberung Larnacas durch die Araber mitreiste, aber verstarb. Sie wurde am Ufer des Salzsees bestattet. Ihr zu Ehren errichtete ein osmanischer Scheich Mitte des 18. Jahrhunderts eine Moschee, in der sich auch heute noch das Grab der Hala Sultan befindet.
St. Marienkirche
Etwas kleiner, aber nicht weniger prächtig präsentiert sich die römisch-katholische Konfession in Larnaca. Die St. Marien Kirche im Nordosten der Stadt besticht durch ihre auffällig weiße Fassade und Form eines lateinischen Kreuzes. Sie wurde im Jahr 1848 eingeweiht, aber erst im Jahr 1993 endgültig fertiggestellt. Die Kirche gehört zu einem Gebäudekomplex eines Franziskanerklosters. Dieser Orden ist seit mehr als 400 Jahren in Larnaca ansässig. Er geht zurück auf den Heiligen Franziskus von Assisi, der nach dem Vorbild Jesu lebte und damit schnell viele Anhänger um sich scharte.
Panagia Aggeloktisi
Noch älter als die Lazarus-Kirche ist die alte byzantinische Kirche Panagia Aggeloktisi ein paar Kilometer südlich der Stadt. Sie stammt teilweise aus dem fünften Jahrhundert, wobei der Großteil der heutigen Kreuzkuppelkirche im elften Jahrhundert gebaut wurde. Um das Jahr 1400 kam eine gotische Seitenkapelle für die fränkischen Kreuzfahrer hinzu.
Bekir Pascha Aquädukt
Das Bekir Pascha Aquädukt – auch als Kamares-Aquädukt bekannt – aus dem 18. Jahrhundert ist ein gut erhaltenes Beispiel für die beeindruckende osmanische Baukunst dieser Zeit. Die Anlage mit ihren 75 Bögen diente bis zum Jahr 1939 zur Wasserversorgung der Stadt.
Aktivitäten
Eine der ersten Aktivitäten, die ihr in Larnaca machen solltet, ist ein Spaziergang entlang der wunderschönen Uferpromenade. An weniger sonnigen Tagen könnt ihr die interessanten Museen aufsuchen. Ansonsten locken antike Stätten, das Wrack eines Schiffs sowie ein wunderschöner Salzsee am Stadtrand.
Auf der Promenade flanieren
Selbst wenn ihr gerade einmal nicht ins Wasser möchte, solltet ihr euch in Richtung Finikoudes aufmachen. Denn so nennen die Einwohner Larnakas auch ihre wunderschön angelegte Strandpromenade. Sie führt über rund 500 Meter die Athenon Avenue sowie direkt am gleichnamigen Strand entlang.
Die Phinikoudes Promenade wurde im Jahr 1922 angelegt. Vor allem wurden in jenem Jahr unzählige Palmen gepflanzt, die mittlerweile stattliche Höhen erreicht haben. Der Name Finikoudes bedeutet auf Griechisch „Kleine Palmen“, geht aber angeblich auch auf die Phönizier zurück, die einst hier siedelten.
Ins Museum gehen
Selbst im sonnenverwöhnten Larnaka kann es mal Tage mit etwas schlechterem Wetter geben. An solchen solltet ihr euch mit einem Besuch in einem der örtlichen Museen unterhalten. Da wäre unter anderem das Archäologische Museum im Zentrum der Stadt. Hier geht es vor allem um die Epoche der Antike, aber auch um jungsteinzeitliche Funde.
Larnaca hat auch noch ein zweites archäologisches Museum, nämlich das Pierides-Museum der gleichnamigen Stiftung. Hier gibt es neben antiken auch venezianische, fränkische und britische Artefakte neuerer Zeit zu sehen. Wer es eher mit der Natur hält, findet in Larnaca außerdem noch eine umfangreiche Naturhistorische Sammlung.
Zur Zenobia tauchen
Wenn ihr vom Kastella Beach oder dem Mackenzie Beach aufs Meer hinausschaut, dann gleitet der Blick über eine besondere Stelle im Meer. Ein paar hundert Meter vom Strand entfernt liegt nämlich das Wrack der Zenobia, einer schwedischen Frachtfähre, die hier im Jahr 1980 ohne Opfer aufgrund eines technischen Defekts kontrolliert versenkt werden musste.
Heute ist das 172 Meter lange und 23 Meter breite Wrack ein beliebtes Tauchziel. Durch die geringe Strömung, das saubere Wasser und die warme Wassertemperatur ist das Schiff gut sichtbar und auch für Anfänger gut zu erreichen. Entlang der Küste gibt es einige Anbieter für geführte Tauchtouren zum Schiffswrack.
Wandern am Salzsee
Larnaca entwickelte schon vor tausenden von Jahren einen gewissen Wohlstand. Das lag einmal an ertragreichen Kupferminen im Hinterland, andererseits aber auch am Exportgut Salz, welches aus dem Salzsee südlich der Stadt gewonnen wurde. Damit ist es zwar vorbei, doch der See ist noch immer wichtig – heute dient er unter anderem als Wandergebiet und Rastplatz für Zugvögel. Am Salzsee von Larnaka könnt ihr sogar Flamingos beobachten. Die auffälligen rosafarbenen Vögel machen hier auf ihrem Weg nach Norden Halt. Im Spätsommer trocknet der See allerdings aus und macht die große Salzwüste sichtbar, aus der Larnaca einst seinen Wohlstand abbaute.
Antike Stätten erkunden
Die Region um Larnaca war schon von Hochkulturen bevölkert, lange bevor Griechenland und Rom zu ihren Glanzzeiten heranwuchsen. Vor allem das eisenzeitliche Kition ist Gegenstand ausgiebiger Forschungen vor Ort. Die Reste der alten Stadt befinden sich nahe dem Archäologischen Museum und können besichtigt werden.
Noch ältere Funde lassen sich in der Ausgrabungsstätte Chirokitia einige Kilometer südwestlich von Larnaca bestaunen. Fundamente von Rundhütten gehen bis zur vorkeramischen Jungsteinzeit im siebten bis vierten Jahrtausend vor Christus zurück. Hier wurden erstmals domestizierte Katzen außerhalb Afrikas nachgewiesen.
Reise-Infos
Lust bekommen auf schöne Strände, tolle Kirchen und mediterranes Flair? Dann steigt sicher schon die Vorfreude auf den Urlaub auf Zypern! Wir haben die wichtigsten Infos zusammengestellt, damit auf der Mittelmeerinsel nichts schiefgeht – von optimaler Anreise und bester Reisezeit bis hin zu kulinarischen Tipps.
Ideale Reisezeit
Zypern ist eine tolle Insel für Sonnenanbeter. Die südliche Lage und die garantierten Sonnenstunden machen jeden Sommerurlaub perfekt. Allerdings kann es in Larnaca wirklich richtig heiß werden. Wer eher moderate Temperaturen mag und auf die Hochsaison verzichten möchte, der fliegt im Frühling oder Herbst.
Reisedauer
Wenn ihr euch ausschließlich im wunderschönen Larnaca aufhalten möchtet, reichen ein paar Tage, um die Stadt zu erkunden und sich ein wenig an den Strand zu legen. Wer allerdings Ausflüge machen oder vielleicht gleich die ganze Insel entdecken will, der sollte schon mindestens zehn Tage einplanen.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Die Anreise erfolgt in der Regel mit dem Flugzeug. Larnaca verfügt über einen eigenen internationalen Flughafen, der direkt mit mehreren deutschen Städten vernetzt ist, darunter Berlin und München. Eine Alternative ist der Flughafen von Paphos im Westen der Insel.
Larnacas Innenstadt ist recht übersichtlich und lässt sich daher bequem zu Fuß erkunden. Für Ausflugsziele in der Nähe gibt es die Linien des städtischen Busbetriebs sowie reichlich Taxis. Wer unabhängiger sein möchte, nimmt sich einen Mietwagen. Doch Vorsicht: In der einstigen britischen Kolonie herrscht Linksverkehr mit rechts gesteuerten Autos.
Sprache und Verständigung
Die Teilung der Insel macht sich auch sprachlich bemerkbar. Obwohl Larnaca im griechischen Teil der Insel liegt, hört ihr auch hier durchaus noch Türkisch im Alltag. Das Griechische ist aber klar dominant. Wer also zuvorkommend sein möchte, lernt vorab ein paar Brocken dieser nicht ganz einfachen Sprache. Zur Not tun es aber auch Englisch sowie stellenweise sogar Deutsch.
Essen und Spezialitäten
Die zyprische Küche ist stark mediterran und teils orientalisch geprägt. In Larnaca findet ihr vor allem die typisch griechischen Spezialitäten wie Halloumi, Souvlaki oder die Vorspeisenplatte Meze. Einen hohen Stellenwert hat Fisch, der wie schon vor Jahrtausenden fangfrisch aus dem Mittelmeer serviert wird.
Hotels und Unterkünfte
Die meisten Hotels gruppieren sich in einem Radius von ein paar hundert Metern um den Finikoudes Beach, den beliebtesten Strand der Stadt. Hier gibt es ruhige Unterkünfte, solide Mittelklassehotels, aber auch gehobene Häuser und einige Resort Hotels mit umfangreichem Wellnessangebot.