La Spezia an Italiens Küste

La Spezia ist eine Stadt in Ligurien in Norditalien, die für ihre landschaftliche Schönheit und ihre günstige Küstenlage nahe der Cinque Terre bekannt ist. Angekommen in La Spezia gleitet der Blick über hellrote Häuserdächer, dazwischen immer wieder sattes Grün und das Mittelmeer im Hintergrund. Kurzum: Perfekt für den Urlaub an der Italienischen Riviera!

Die ligurische Hafenstadt liegt zwischen Genua und Pisa und damit nahe der Grenze zur Toskana. An der Italienischen Riviera befindlich, ist La Spezia nur wenige Kilometer von den bezaubernden Dörfern des Cinque Terre entfernt. Dennoch hat die Stadt auch ihre eigenen Höhepunkte zu bieten.

Wenn ihr die Stadt am Mittelmeer erkundet, werdet ihr auf eine Vielzahl von Museen, eine lebendige Altstadt und freundliche Menschen treffen. Während das Stadtgebiet relativ flach ist, erheben sich im Hinterland die Apenninen und umrahmen die Region. Zu den höchsten Bergen in unmittelbarer Nähe zählen der Monte Verrugoli und der Monte Parodi mit Höhen zwischen 600 und 700 Metern.

Der Golf von La Spezia, auch bekannt als Golf der Poeten, hat die Stadt früh zu einem Handels- und Militärstützpunkt gemacht. Der Hafen ist auch heute noch ein wichtiger Marinestandort und ein belebter Anlaufpunkt für Fähren und Ausflugsboote.

Die Stadt liegt zwar am Golf von La Spezia, sie verfügt jedoch nicht über einen eigenen Strand auf ihrem Gebiet. Es gibt jedoch in der näheren Umgebung verschiedene Bademöglichkeiten, die leicht zu erreichen sind.

Er wird auch Spiaggia di San Terenzo genannt und ist der bekannteste Strand in der Nähe von La Spezia. Ihr erreicht ihn nach rund neun Kilometern. Nicht nur Gäste der Region, sondern auch die Einwohner nutzen den Strand gerne für einen entspannten Tag am Meer. Eingebettet in die Berglandschaft findet ihr feinen, bräunlichen Sand sowie viele Liegestühle samt Sonnenschirmen vor. Im tiefblauen Wasser könnt ihr schwimmen, das Stand-up-Paddling ausprobieren und mit einem Kajak auf Tour gehen.

Dieser Strand gehört zum Ort Lerici und ist für Senioren und Familien bestens geeignet. Der feine Sand geht langsam ins Meer über. Ihr könnt daher im flachen Bereich einfach nur die Beine abkühlen oder unbesorgt mit den Jüngsten spielen. Strandclubs und Restaurants in der Nähe verkaufen Speisen sowie Getränken.

Neben der Spiaggia Lerici stoßt ihr im gleichen Ort, etwas abseits, auf diesen öffentlichen Sandstrand, der zwar keine Annehmlichkeiten bietet, dafür aber ein naturbelassenes kleines Juwel ist. Dank seiner Klippen überzeugt er mit einem natürlichen Schattenspender, sodass ihr Stunden im Sand liegen könnt. Der Zugang zum Meer ist unkompliziert und mit Trinkflaschen sowie ein wenig Essen im Gepäck steht einer Auszeit vom Trubel nichts im Wege.

Der Küstenstreifen Cinque Terre beginnt kurz hinter La Spezia und besteht aus fünf Ortschaften. Das nördlichste Dorf trägt den Namen Monterosso al Mare und besitzt drei kleine Sandstrände. Hier könnt ihr etwas außerhalb von La Spezia jeglichen Stress hinter euch lassen und nach Herzenslust im Mittelmeer baden. Bei Wanderungen durch den Nationalpark der Cinque Terre sind die Strände ebenfalls eine beliebte Station zur Abkühlung.

Abgesehen vom Wahrzeichen Castello San Giorgio, das hoch über der Altstadt thront, befinden sich die meisten Attraktionen im Herzen der Altstadt, sodass ihr kurze Wege beim Erkunden der Sehenswürdigkeiten habt.

Das Castello San Giorgio ist eine beeindruckende Festung, die über der Altstadt von La Spezia errichtet wurde. Die Burg wurde im 13. Jahrhundert auf dem Hügel Poggio erbaut und diente inklusive Erweiterungen lange Zeit als Verteidigungsanlage. Heute steht das Castello allen Interessierten zur Besichtigung offen und beherbergt zudem seit dem Jahr 2000 ein archäologisches Museum. Es gibt Einblicke in die Geschichte der Region. Auch für alle ohne große Faszination für Baukunst und Geschichte lohnt der Besuch, denn vom Castello San Giorgio aus hat man einen atemberaubenden Panoramablick auf die Stadt, den Hafen und den Golf von La Spezia.

Die im 13. Jahrhundert erbaute Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, konnte jedoch nach einer Restaurierung im Jahr 1954 wieder aufgebaut und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ihr findet sie in der Altstadt auf der Piazza Giulio Beverini und seht im Inneren Altäre, Skulpturen und Gemälde aus verschiedenen Epochen. Beeindruckend ist die Terracottaskulptur der Marienkrönung, die in der Renaissancezeit angefertigt wurde.

Einen interessanten Kontrast zu alten Architekturstilen der Stadt malt die Kathedrale Cristo Re vor dem Plaza Europa. Es handelt sich um einen modernen Kirchenbau, der im Jahr 1976 eingeweiht wurde und als Sitz der Diözese La Spezia-Sarzana-Brugnato dient. Die Bischofskirche ist als kreisförmiges Gebäude bereits von außen eindrucksvoll und wird euch im Inneren mit einem bewusst funktionalen Stil überraschen.

Entlang der Viale Italia liegt der Hafen von La Spezia. Auch ohne Bootsausflug lohnt sich die Hafenbesichtigung, denn der Weg wird von Palmen gesäumt, bietet Bänke für Sitzpausen und führt euch zum Museo Tecnico Navale della Spezia.

Das Marinemuseum ist ein Muss für alle, die mehr über den Marinestandort wissen und neben Schiffsmodellen, Seekarten, Waffen der Kriegsmarine sowie nautische Geräte bewundern wollen. Es gibt sechs Abteilungen innerhalb der Ausstellung, beginnend bei den Ursprüngen der regionalen Seefahrt bis hin zur 2017 eröffneten Abteilung rund um originale Marconi-Seefunkgeräte.

Das Museum Amedeo Lia wurde im Jahr 1996 im ehemaligen Kloster der Minimiten des Heiligen Franziskus von Paola eröffnet und beherbergt eine umfassende Sammlung von Kunstwerken aus dem Mittelalter bis zur Renaissance. Insgesamt 13 Ausstellungsräume zeigen mehr als 1.000 Werke wie Skulpturen und Gemälde, Glaswaren sowie Einrichtungsgegenstände. Als Höhepunkt gilt die kleine Ausstellung „Die Primitiven“, wo frühe Werke von bedeutenden Künstlern wie Bernardo Daddi oder Lippo Memmi gezeigt werden.

In und um La Spezia gibt es schöne Optionen für Aktivitäten, die Besucher begeistern. Entdeckt unter anderem die malerischen Cinque Terre, genießt die Natur auf den Wanderwegen und lasst euch bei Bootsausflügen über das Meer tragen.

An erster Stelle steht für viele Urlauber ein Ausflug zu den fünf malerischen Dörfern an der Küste, die unter dem Begriff Cinque Terre (Fünf Orte) zusammengefasst werden. Die Dörfer Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore verteilen sich auf rund zehn Kilometer entlang der Küstenlinie und gehören zu den beliebtesten Ausflugszielen in Italien. Das gesamte Gebiet wurde zur Wahrung der Natur zu einem Nationalpark erklärt und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. La Spezia bietet sich als perfekter Startpunkt an, um die Cinque Terre mit dem Zug oder zu Fuße per Wanderweg zu entdecken.

Die Uferpromenade Morin in La Spezia eignet sich perfekt für einen entspannten Spaziergang und beginnt im Hafen. Von dort aus führt sie unter dem Namen Passeggiata Constantino Morin direkt am Wasser entlang bis ins Herz der Stadt. Zur Promenade gehört seit dem Jahr 2013 auch die 150 Meter lange Brücke Thaon di Revel. Die Fußgängerbrücke ermöglicht einen Übergang von der Promenade zum Sportboothafen. Spaziert auch darüber, wenn ihr nicht zum eigentlichen Hafen wollt, denn die Aussicht über das Wasser ist lohnenswert.

Nahe der Altstadt findet ihr einen Park aus dem 19. Jahrhundert, der bis heute als öffentlich zugängliche Grünanlage gepflegt wird. Die vielen Pflanzenarten setzen bunte Farbtupfer und führen euch wie von selbst zu einer Reiterstatue: Sie stellt den weltbekannten Feldherrn und Freiheitskämpfer Giuseppe Garibaldi dar.

Gleich drei Märkte gibt es in La Spezia, die ein authentisches Gefühl für die italienische Stadt vermitteln. Der tägliche Markt eröffnet morgens und bietet bis zum Mittag frische Lebensmittel wie Fisch, Fleisch und Gemüse. Jeden Freitag könnt ihr den Stadtmarkt rund um Kleidung und Schuhe erkunden und wer am ersten Sonntag eines Monats vor Ort ist, findet im kleinen Flohmarkt einzigartige Mitbringsel.

La Spezia verfügt mit dem Corso Cavour und der Via del Prione über zwei größere Einkaufsstraßen im Zentrum, die für Besucher ein breites Angebot an Geschäften parat halten. Es reihen sich internationale Marken ebenso wie regionale Geschäfte aneinander und Cafés sowie Bars bieten Auszeiten vom lebhaften Einkaufstrubel. In den abzweigenden Nebenstraßen warten hingegen kleine Läden, wo ihr beim Bummeln auch mit den Anwohnern in lockere Gespräche kommt.

Der Ort Porto Venere gehört zur Provinz La Spezia und lohnt sich für einen Tagestrip. Am einfachsten erreicht ihr ihn über einen Bootsausflug und seht euch die lebhafte, bunte Altstadt an. Wie sich die vielen Häuser in die Felsenlandschaft schmiegen, ist ein besonders schönes Fotomotiv! Hinter dem historischen Zentrum erhebt sich das Castello Doria und auf den Felsen werdet ihr mit der Peterskirche (San Pietro) auf einen hübschen Kirchenbau stoßen. Ein kleiner Tipp: Direkt vor Porto Venere befindet sich die Insel Palmaria, die ein Naturparadies abseits der Besucherströme ist.

La Dolce Vita und Jazz – das ist ein ideales Paar! Bereits seit 1969 findet jährlich das Internationale Jazzfestival La Spezia statt. Erstmals ausgerichtet wurde es vom Musiker Tiberio Nicola, der damit seine Liebe zur Jazzmusik und seiner Heimat gleichermaßen Ausdruck verlieh. Das Festival wird zumeist in der Stadt La Spezia abgehalten, in manchen Jahren aber auch in den Nachbarorten Porto Venere oder Lerici. Als Veranstaltung unter freiem Himmel verteilen sich die Konzerte auf mehrere Tage und Bühnen. Vor Ort erklingt Musik aus allen Unterarten des Genres, von Traditional Jazz bis Free Jazz ist alles dabei.

Wenn ihr jetzt so richtig Lust bekommen habt, eure Reise nach Ligurien zu starten, nehmt euch lieber noch einen Moment Zeit und plant den Urlaub im Vorhinein gut. Unsere praktischen Tipps zur idealen Reisezeit, Anreise und dem Essen, das euch erwartet, helfen euch dabei. Dann kann es aber losgehen!

Das Mittelmeerklima sorgt für angenehme Sommer bei rund 24 Grad Lufttemperatur. Daher ist es nicht zu heiß für Ausflüge und warm genug für Auszeiten am Golf von La Spezia. Der Sommer verzeichnet zudem die geringsten Niederschlagsmengen. Frühling und Herbst sehen hingegen öfter Regentage und im Winter ziehen teils starke Kaltluftströme über die Region, sodass die Temperaturen trotz Mittelmeerlage unter den Gefrierpunkt sinken können.

Da La Spezia über keinen eigenen Flughafen verfügt, landet ihr nach einem Direktflug von Deutschland aus in der Stadt Pisa. Von hier sind es etwa eineinhalb Stunden bis zur Ankunft in La Spezia. Dafür könnt ihr entweder auf einen Mietwagen zurückgreifen oder nutzt die Bahnstrecke von Pisa nach Genua.

Innerhalb der Stadt bewegt ihr euch am besten zu Fuß oder mit dem Rad fort. Wenn ihr zu erschöpft von Museumsbesuchen und Strandtagen seid, bringen euch aber auch Busse zuverlässig von A nach B. Wenn ihr Ausflüge nach Porto Venere oder umliegende Orte plant, nutzt die regelmäßigen Zugverbindungen oder mietet euch ein Auto für maximale Flexibilität.

Selbst wenn ihr jeden Tag nur Pizza oder Pasta essen würdet, könntet ihr viele Tage in La Spezia verbringen, bevor die Gerichte langweilig werden. Es erwarten euch viele Variationen der beliebten italienischen Gerichte und wer Fisch mag, wird in der Küstenstadt ebenfalls nicht enttäuscht. Weinliebhaber sollten außerdem Weiß- und Likörweine aus den Cinque Terre probieren, die sich natürlich auch perfekt als Souvenirs aus Italien eignen.

In der Stadt La Spezia treffen größere Hotelketten auf kleine Pensionen, sodass ihr die Wahl habt: Soll es etwas mehr Komfort sein, oder werdet ihr ohnehin viel unterwegs sein und schlichte Gemütlichkeit reicht euch völlig? In jedem Fall gehören Übernachtungen in der Stadt zu den besten Möglichkeiten. Ihr reist vergleichsweise günstig und nutzt La Spezia als Ausgangspunkt für mehrere Tagesausflüge in die Umgebung.