Greifswald in Vorpommern entdecken

Zwischen Rügen und Usedom begrüßt euch Greifswald an der Ostsee, eine historische Perle, die von Reisenden weniger überlaufen ist. Der traditionelle Charme der vorpommerschen Stadt bezaubert von Anfang an. Strandgemütlichkeit und Wassersport kommen ebenfalls nicht zu kurz.

Gemütlich, nostalgisch, familienfreundlich, aber oft bei der Urlaubsplanung übersehen: Das ist Greifswald! Das typisch maritime Flair Norddeutschlands zeigt sich euch bei einem Aufenthalt in der Stadt von allen Seiten. Sehenswürdigkeiten wie ein imposanter Dom, ein eindrucksvolles Rathaus und Erinnerungen an den Maler Caspar David Friedrich, dem wohl berühmtesten Sohn des Ortes, stehen bereit. Die Hanse- und Universitätsstadt Greifswald verführt zu Streifzügen durch die Vergangenheit und Auszeiten an der Ostsee .

Bereits mit wenig Urlaubstagen und einem geringen Budget eignet sich Greifswald als Reiseziel für Alleinstehende, Paare und Familien. Die Anfahrt innerhalb Deutschlands kann kurz und bequem sein, die Hotels abseits des Strandes schonen die Reisekasse und trotzdem ist das Ambiente einfach malerisch. Taucht mit uns schon vorab in das Flair von Greifswald ein.

Alte Kirchen und weltliche Bauten prägen die Atmosphäre im Altstadtkern von Greifswald. Wir zeigen euch die Höhepunkte für eine Besichtigungstour. Auch ein paar Ausflugsziele sind mit dabei. Ihr entdeckt aber sicher noch andere sehenswerte Ecken, die es wert sind, im Fotoalbum festgehalten zu werden.

Der Dom St. Nikolai überragt mit seinem 100 Meter hohen Turm die Dächer der Hansestadt. Er war Caspar David Friedrichs Taufkirche und wurde bereits im mittleren 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Über mehr als 260 Stufen ist der barocke Turm zu besteigen und verwöhnt Schwindelfreie mit weitläufigen Ansichten der Stadt.

Das Rathaus der Universitätsstadt ist ursprünglich im 14. Jahrhundert errichtet worden, wurde im 18. Jahrhundert aber zerstört und wieder aufgebaut. Seit einer weiteren Sanierung ist der auffällig rote Anstrich vorhanden, der eine perfekte Symbiose mit den alten Giebelhäusern des Marktplatzes von Greifswald eingeht. Dieser ist der Ort schlechthin für alle, die in der Vergangenheit schwelgen möchten.

Caspar David Friedrich wurde nicht nur in Greifswald geboren, sondern liebte seine Heimatstadt unverkennbar. Denn er hat sie, ihre Landschaften und ihre wichtigen Gebäude aus nahezu allen Perspektiven im Bild verewigt. Auch er selbst hinterlässt bis heute Spuren in Greifswald, sei es durch sein als Museum zugängliches Geburtshaus oder die 2009 gefertigte Bronzeskulptur. In der Nähe des Doms thront seine Darstellung als eines der neueren Aushängeschilder der Stadt.

Das Fischerdorf Wieck befindet sich an der Mündung des Rycks in die Ostsee fünf Kilometer entfernt vom Stadtzentrum. Eine historische Holzbrücke ist das markanteste Bauwerk der Siedlung, deren Existenz bis 1248 zurückverfolgt werden kann. Die über 13 Meter langen Klappen der Brücke werden bis zum heutigen Tag manuell bewegt, wenn ein Schiff den Fluss hinauf oder in umgekehrter Richtung passieren möchte. Seit 1939 ist Wieck ein Teil von Greifswald.

Gegenüber von Wieck, auf der anderen Flussseite, liegt die Klosterruine Eldena. Ab etwa 1200 begann man mit dem Bau des Klosters, welcher sich über mehrere Jahrhunderte erstreckte. Der ursprüngliche Glanz hat aufgrund der Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg und dem anschließenden Verfall im Laufe der Jahrhunderte zwar ein wenig gelitten, doch als eines der Wahrzeichen der Region genießt sie seit ihrer Verewigung in einem Bild von Caspar David Friedrich Bekanntheit in der Gegend. Genießt die mystische Atmosphäre vor Ort.

Der Strand ruft in Greifswald! Beziehungsweise sind es gleich mehrere am Greifswalder Bodden. Welcher erobert spontan euer Herz? Vielleicht bevorzugt ihr einen lebendigen Badeplatz mit bunter Infrastruktur, an dem ihr auf Gleichgesinnte trefft. Vielleicht ist es aber auch ein idyllischer Strand abseits des Trubels, wo Fotografie oder ruhiges Sonnenbaden im Fokus stehen. So oder so solltet ihr fündig werden.

Der Greifswalder Bodden dient als Oberbegriff der meisten Strände in Greifswald. Es ist eine idyllische Lagune, die geschützt in bester Lage pures Ostsee-Vergnügen verspricht. Sie erstreckt sich zwischen der Insel Rügen und dem Festland von Vorpommern, wo sich Greifswald befindet. Besonders schön sind die bunten Wassersportangebote einerseits und der flache Einstieg in die Ostsee andererseits.

Das Strandbad Eldena gilt als Stadtstrand Greifswalds. Die Infrastruktur ist gut und Familien mit Kindern wählen den Strand oft aufgrund des ruhigen Wassers und der Breite der Fläche. Hier gibt es genug Platz für Burgenbau und Picknicks. Ein örtlicher Wassersportanbieter verleiht Surfern zudem die nötige Ausrüstung. Auch Stand-up-Paddling kann ausprobiert werden. Ein Grillplatz erlaubt die Zubereitung eigener Speisen.

Der Naturstrand Vierow, ein ruhiges Plätzchen östlich Greifswalds, wurde schon von Caspar David Friedrich als Gemälde verewigt. Vor Ort seht ihr sogleich, warum. Es ist eine wunderschöne Landschaft, die von der Meeresansicht und weichem Sand einerseits und felsigen Steinen andererseits geprägt ist. Die schroffe Küste wirkt als natürliche Trennung des Strandes vom Festland. Vor allem Wanderer kommen hier vorbei, entweder auf dem Weg zum Badeplatz oder dem Seebad Lubmin, das nur wenige Minuten entfernt ist.

Erholung unter der Sonne Greifswalds am Strand, das ist eine Möglichkeit für die Ruhesuchenden unter euch. Alle anderen finden Abwechslung in weiteren Freizeitaktivitäten. Egal, ob ihr körperlich ins Schwitzen geraten oder weiter in die Kultur eintauchen wollt: Bei den Tipps sollte für jeden etwas dabei sein.

Wanderungen sind an einem Reiseziel wie Greifswald fast schon Pflicht. Durch die herrliche Natur entlang der Küste zu gehen, kann bei dem richtigen Wetter und mit der passenden Ausrüstung wunderbar entschleunigend sein. Ein Lunchpaket gehört definitiv ins Gepäck, wenn ihr weite Strecken wie den Rundweg an der Gristower Wiek oder einen Abstecher nach Rügen wählt. Die Aussichten animieren zum Schießen von Fotos, die die Momente am Meer und alte Gebäude wie die Kirche Gristow, die euren Weg je nach Route passieren, festhalten.

Tipp: Kürzere Themenwege wie der Caspar David Friedrich Bildweg sind eine echte Alternative für alle, die sich bewegen und gleichzeitig etwas lernen möchten. 15 Stationen erzählen das Leben des Künstlers nach und führen von der Altstadt bis hin zu unserem Ausflugstipp, der Klosterruine Eldena. Geführte Touren sind über den Weg ebenso möglich wie die alleinige Entdeckung zu Fuß oder auf dem Rad, welches ihr euch komfortabel ausleihen könnt.

Als Alternative zum behaglichen Strandtag oder Spaziergang empfiehlt sich Wassersport direkt am Meer. Die Optionen kennen kaum Grenzen: Stand-up-Paddling und Surfen sind ebenso realisierbar wie Bootsfahrten. Tobt euch beim Tretbootfahren, im Kanadier oder Kajak aus oder fahrt mit dem Motorboot zwischen den Wellen umher. Segeltörns ermöglichen die Ausfahrt in Richtung Rügen. Doch so weit muss es nicht gehen, denn am Strand selbst locken alternativ Volleyball und Fußball – zwar keine Wassersportarten, aber eine schöne Beschäftigung im Sand am Meer.

Sucht ihr noch mehr Abwechslung zu Strand und Sonne, taucht ihr in einem der Museen in die Vergangenheit von Greifswald ein. Die Einrichtungen sind vielseitig und lassen kulturinteressierten Urlaubern die Qual der Wahl. Wie wäre es mit einer längeren Stippvisite im Pommerschen Landesmuseum, in dem knapp 14.000 Jahre Historie der Region anhand von Exponaten präsentiert werden? Auch eine Gemäldesammlung wird gezeigt.

Dazu kommt einerseits das Caspar David Friedrich Zentrum mit Ausstellungsstücken rund um die Familie und Geschichte des bekannten Malers. Die Dauerausstellung fokussiert sich auf die historisch detailliert gestalteten Räumlichkeiten, in der die Familie lebte, während Wechselausstellungen auch andere Künste in den Mittelpunkt rücken. Andererseits lässt sich am Museumshafen, einem der größten und schönsten Deutschlands, informative Zeit verbringen. Über 40 alte Schiffe, darunter eines von 1880, können auf eigene Faust oder bei einer Führung besichtigt werden.

Der Greifswalder Bodden ist Bestandteil des europäischen Schutzgebietes „Natura 2000“. Zurecht, denn er ist der Lebensraum für eine Vielzahl gefährdeter und geschützter Tier- und Pflanzenarten. Das sogenannte Brackwasser ist eine Mischung aus Süßwasser und salzigen Wasser des Peenestroms und der Ostsee. Durch die unterschiedlichen Salzgehalte und Wassertiefen bietet der Greifswalder Bodden einen außergewöhnlichen Lebensraum. Barsche, Zander, Aale und Hechte machen das Revier für Angler besonders attraktiv. Im Frühjahr könnt ihr am Heringsangeln teilnehmen, während im Mai das Hornhechtangeln auf euch wartet.

Ausgewiesen als Europäisches Vogelschutzgebiet stellt die Boddenküste Nahrung für Brutvögel wie Graureiher, Schwäne und Möwen bereit. In Beobachtungsgebieten wie der Karrendorfer Wiesen, dem Wampener Riff oder der Salzwiese Ladebow erhaltet ihr die beste Aussicht auf Trauerenten, Graugänse sowie Schwäne.

Bummelfreunde werden in Greifswald auf ihre Kosten kommen, denn die Gelegenheiten sind fast überall günstig. Vor allem in der historischen Altstadt, einer beliebten Fußgängerzone, könnt ihr die Taschen füllen. Handwerkliche Produkte und regionale Spezialitäten locken auf den wechselnden Märkten, die unter anderem Blumen, saisonale Dekorationen zu Ostern und Weihnachten oder Köstlichkeiten aus dem Norden Deutschlands anbieten. Nach erfolgreichem Kauf gibt es vielleicht ein hübsches Souvenir als Erinnerung an den Urlaub oder als Geschenk an die Daheimgebliebenen. Der Wochenmarkt auf dem Marktplatz findet übrigens regelmäßig statt. Sehr schön ist aber vor allem auch der „Handgemacht-Markt“ im April und September.

Etwas, das Familien mit Kindern gefallen dürfte, ist der im Norden der Stadt befindliche Tierpark von Greifswald. Auf 3,6 Hektar beherbergt er mehr als 100 Tierarten, von Schafen über Erdmännchen und Uhus bis hin zu Affen und Kängurus. Der Rundweg durch die idyllisch gestaltete Anlage erfreut junge sowie ältere Tierfreunde.

Circa eine Stunde mit dem Zug oder eine Überfahrt mit dem Schiff entfernt liegt die Insel Rügen; ein großartiges Ausflugsziel ab Greifswald und die größte Insel Deutschlands! Wer segeln kann, mietet sich eine Jacht und setzt mit dieser auf Rügen über. Mietboote sind auch für mehrere Tage verfügbar und erlauben Flexibilität. Genug Zeit muss jedenfalls drin sein, wenn Spots wie der Nationalpark Jasmund und die alten Gebäude wie Schloss Granitz bestaunt werden. Seebäder wie Sellin und Binz verdienen ebenfalls einen längeren Abstecher.

Auch die zweitgrößte Ostseeinsel Deutschlands, Usedom, befindet sich nicht allzu weit entfernt. Eine einstündige Anfahrt trennt euch von weiteren Ostseebädern wie Karlshagen und Trassenheide. Somit sind auch Sehenswürdigkeiten wie die mittelalterliche Kirche Koserow nicht weit. Definitiv wird das maritime Flair nach einem Besuch von Greifswald, Rügen und/oder Usedom rundum ausgekostet.

Stehen nun alle Zeichen auf Urlaub, kann die Reiseplanung beginnen. Mit einzelnen Themen wie Reisezeit, Anreise, Fortbewegung vor Ort und mehr seid ihr perfekt vorbereitet.

Als ganzjähriges Ziel hat Greifswald rund ums Jahr viel zu bieten. Im Frühling freuen sich Spaziergänger auf die erblühende Natur und Besichtigungen sind bei angenehmen Temperaturen ein Genuss. Während des Sommers heißt es: ab zum Strand, Sonnen oder Wassersport treiben. Wanderungen und Fahrradtouren haben im Herbst Hochsaison, während Einkäufe und Erkundungstouren im Winter dank der weihnachtlichen Dekorationen herrlich romantisch sein können.

Wer im Norden oder der Mitte Deutschlands wohnt, hat einen großen Vorteil: die kurze Anreise für einen erholsamen Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern. Sie macht je nach Distanz zu Greifswald einen Tages- oder Wochenendtrip möglich. Aus dem Süden ankommend, sollten hingegen mindestens drei Tage einkalkuliert werden. Davon kann einer dem Strand gehören, ein anderer die kulturelle Seite beleuchten und ein dritter für bunte Aktivitäten genutzt werden.

Zug, Bus, Auto oder Flugzeug: Greifswald ist auf jeden erdenklichen Weg zu erreichen. Die von euch zu bewältigende Strecke bestimmt die beste Wahl. Während Reisende ab Berlin oder Deutschlands Mitte durchaus mit dem Zug, Fernbus oder eigenen PKW herfahren können, lohnt sich für den Start aus Süddeutschland bereits die Flugreise. Der Zielflughafen kann Berlin oder Hamburg sein, anschließend führen binnen zwei bis drei Stunden Züge in die Stadt.

Auch innerhalb von Greifswald habt ihr bezüglich der Fortbewegung die Qual der Wahl. Darf es aktiv zugehen, mietet euch ein Fahrrad und geht auf Erkundungstour auf dem Drahtesel. Entspannter für die Füße wird es, wenn ihr auf das öffentliche Verkehrsnetz aus Bussen zurückgreift. Ausflugsziele werden mit Zügen oder Fähren angefahren.

Fisch darf in Greifswald auf der Speisekarte nicht fehlen. Oft werden fangfrische Produkte aus der Ostsee quasi vom Kutter angeboten. Diese gelangen als Hauptgericht oder Imbiss in Form des beliebten Fischbrötchens auf den Teller. Für Naschkatzen empfehlen wir den traditionellen Mohnkuchen aus Pommern, der üblicherweise mit Mandeln und Rosinen gereicht wird.

Die Hotels in Greifswald richten sich an unterschiedliche Ansprüche und sind daher beinahe so flexibel wie euer Urlaub. Eine ruhige Unterkunft am Stadtrand schont die Urlaubskasse und überzeugt obendrein mit viel Gemütlichkeit und Aussichten ins naturnahe Umland. Alternativ könnt ihr bei einem Urlaub mit Fokus auf Sehenswürdigkeiten aufs Stadtzentrum setzen und mitten im Geschehen residieren. Ihr werdet mit kurzen Wegen zu den Highlights belohnt, die Buchung allerdings dürfte etwas teurer ausfallen. Ebenso schön wie höher im Preis sind die Unterkünfte in Ostseenähe. Wenn ihr die Reisekasse etwas schonen wollt, bucht frühzeitig.