Montserrat – Insel in der Karibik

Wer karibisches Flair und ein tropisches Klima mag, wird die Insel Montserrat lieben. Sie ist auch als „Leuchtender Smaragd der Karibik“ bekannt. Traumhafte Strände und idyllische Buchten treffen auf grüne Hügel und mystischen Regenwald. Die ursprüngliche Schönheit ist vor allem im Norden zu sehen.

Die Karibikinsel Montserrat gehört zu den Kleinen Antillen und liegt südwestlich von Antigua und Barbuda. Sie befindet sich südöstlich von Kitts und Nevis. Weiter südlich ist Guadeloupe. Als Teil der British West Indies gehört Montserrat zu den Britischen Überseegebieten des Vereinigten Königreichs.

Montserrat ist nur 16,5 Kilometer lang und weist eine maximale Breite von zehn Kilometern auf. Es ist eine Insel, die aus drei Vulkanmassiven besteht. Im Norden erstrecken sich die Silver Hills und im Süden die Soufrière Hills. Die Centre Hills thronen majestätisch in der Mitte. Im Westen der Insel gibt es Regenwald, während im Osten trockene Dornenbüsche vorherrschen.

Die Hauptstadt Plymouth wurde von der Asche eines Vulkanausbruchs fast vollständig verschüttet und trägt seitdem den Namen „Modernes Pompeji“. Teile der Geisterstadt erinnern an Science-Fiction-Filme und es gibt ein Sperrgebiet, das nur in sicheren Zeiten im Rahmen einer Führung betreten werden kann. Da viele Häuser unbewohnbar waren, entstand an der Nordwestküste am Collins River eine „Neue Hauptstadt“ mit dem Namen Brades. Dort befinden sich auch die Touristenbüros sowie die Inselverwaltung.

Besiedelt ist Montserrat seit rund 7.000 Jahren. Ab 400 vor Christus wanderten Arawak ein, die im 15. Jahrhundert von den kriegerischen Kariben unterworfen wurden. Dennoch blieb die Arawak-Kultur erhalten. Die Insel wurde im Jahr 1493 von Christoph Kolumbus gesichtet, als er sich auf seiner zweiten Amerikareise befand. Er benannte sie nach dem Kloster Montserrat in Katalonien. Auf Katalanisch bedeutet der Name „Gesägter Berg“. Montserrat wurde jedoch nie von Spaniern besiedelt. Stattdessen gründeten Engländer im Jahr 1632 eine der ersten Siedlungen. Später wurden die irischen Bewohner der Nachbarinsel St. Kitts nach Montserrat umgesiedelt und im Laufe der Zeit kamen irische Einwanderer aus anderen Kolonien hinzu. Auch heute noch ist ein großer Bevölkerungsteil irischer Abstammung.

Wer an Karibikinseln denkt, hat sofort einen paradiesischen Strand mit weißem Sand und hellblauem Meer vor Augen. Den gibt es auf Montserrat natürlich auch – aber noch viel mehr. Ihr könnt die magische Atmosphäre an schwarzen Sandstränden genießen und die facettenreiche Tierwelt beobachten.

Der Inbegriff eines Karibikstrands: Die Rendezvous Bay ist der einzige Strand auf Montserrat, an dem es hellen Korallensand gibt. Wie sein Name schon sagt, ist es der perfekte Ort für ein romantisches Date. Er ist aber auch bestens für entspannte Strandtage und zum Schnorcheln geeignet. Ihr seid dort genau richtig, wenn ihr Schildkröten sehen möchtet, denn es lassen sich immer wieder verschiedene Arten blicken. Neben Suppenschildkröten könnt ihr echte und unechte Karettschildkröten beobachten. Obwohl sich die Rendezvous Bay großer Beliebtheit erfreut, ist sie aufgrund ihrer Größe nicht überfüllt.

Ebenfalls sehr beliebt ist der Little Bay Beach. Der Strand liegt in einer kleinen Bucht, die sich in der Nähe der Ortschaft Grades befindet. Nach einem ausgiebigen Sonnenbad geht ihr Tauchen oder Segeln. Es gibt mehrere Geschäfte, Bars und Restaurants, in denen ihr euch die Köstlichkeiten der Region schmecken lassen könnt. In der Nähe des Strandes befindet sich heute auch der idyllische Haupthafen der Vulkaninsel.

Der wunderschöne Strand zeichnet sich durch seinen tiefschwarzen Sand aus. Zu diesem besonderen Fleckchen Erde gelangt ihr über einen felsigen Abhang. Sucht euch dazu am besten den Bereich aus, der am wenigsten steil ist! Der Strand ist sowohl für Erholungsurlauber als auch für Geologen interessant. An den Felswänden gibt es bemerkenswerte Formationen und mehrere Gesteinsarten. Wer gerne Vögel in freier Natur beobachtet, entdeckt mit viel Glück Rotschnabel-Tropikvögel beim Nisten.

Der Woodlands Beach eignet sich besonders gut für Surfer, die sich den rauen Seegang und den hohen Fluten zutrauen. Auch hier findet ihr den schwarzen Sand vor. Oberhalb des Strandes auf einer Klippe gibt es einen Picknick-Platz, der euch eine absolut großartige Sicht auf das Meer verspricht.

Die schönsten und interessantesten Sehenswürdigkeiten von Montserrat befinden sich in der exotischen Natur. Doch auch ein Abstecher in die kleinen Ortschaften und in die Café-Galerie lohnen sich.

Im Montserrat National Trust gibt es einen Botanischen Garten und einen Kräutergarten. Dort könnt ihr die heimische Pflanzenwelt kennenlernen, die teilweise nur auf Montserrat zu finden ist und bewusst erhalten wird. Ihr seht unter anderem die Nationalblume Heliconia und die gefährdete Orchidee Epidendrum Montserratense. Eine weitere Augenweide ist der Pribby, ein blühender Strauch.

Dieser Ort ist bestens geeignet, um sich im Panoramablick mehrere Sehenswürdigkeiten aus der Ferne anzusehen. Das Highlight ist der Blick auf den Vulkan. Genauso sehenswert sind die verborgene Stadt Trants und die Überreste des Flughafens. Natürlich könnt ihr euren Blick auch über den Atlantik schweifen lassen. Ein Teleskop vor Ort erlaubt euch eine bessere Sicht.

Vulkanfans kommen bei einem Urlaub auf Montserrat voll auf ihre Kosten. Die Insel befindet sich über der Subduktionszone der karibischen Platte und der Süd- und Nordamerikanischen Platte. Der Soufrière Hills ist ein Stratovulkan. Seit 1995 gab es erhebliche Aktivitäten, bis es im Oktober 1997 zu gewaltigen Ausbrüchen kam. Die Aschesäule reichte bis zu 8.000 Meter in die Höhe. Große Teile im Süden der Insel sowie die Stadt Plymouth mussten evakuiert werden. Es gibt ein großes Sperrgebiet und Bereiche, die nur im Rahmen einer fachkundigen Führung betreten werden dürfen.

Um einen Blick auf den Berg und den Krater zu erhaschen, könnt ihr zur Aussichtsplattform des Observatoriums gehen. Bei einer Videoshow könnt ihr euch den gigantischen Ausbruch des Vulkans anschauen und anhören. Wenn ihr euch die Auswirkungen dieses Vulkanausbruchs ansehen wollt, ist eine Führung durch die verschüttete Stadt Plymouth empfehlenswert.

Im Montserrat Volcano Observatory erfahrt ihr mehr über vulkanische Aktivitäten der faszinierenden Soufrière Hills. Das MVO wurde gegründet, nachdem der Soufrière Hills Vulkan im Jahr 1995 wieder aktiv wurde. Seitdem hat das Observatorium eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung von Ausbrüchen und der Bereitstellung von Informationen zur Sicherheit der lokalen Bevölkerung gespielt. Achtet auf die Sicherheitshinweise und unterstützt die wichtige Forschungsarbeit vor Ort. Nehmt an Führungen und Präsentationen teil, um die vulkanischen Prozesse und die Geologie der Region besser zu verstehen.

Montserrat ist das perfekte Reiseziel, um Erholung im Paradies mit Abenteuer und Aktivurlaub zu verbinden. Ob Wanderung in den Vulkangebieten oder Wassersport: Ihr könnt euren Bewegungsdrang ausleben und dabei die Karibikinsel erkunden.

Es gibt großartige Locations, die hervorragende Bedingungen und Abwechslung für Taucher bieten. Die meisten Tauchspots befinden sich an der Nordwestküste. Dort können sich auch Anfänger sicher im Wasser bewegen, während die Tauchplätze an der Nordostküste nur für Profis geeignet sind. Auf der Insel gibt es mehrere Anbieter, bei denen ihr Kurse oder Touren buchen könnt. In der Regel kann dort auch eine Tauchausrüstung ausgeliehen werden.

Am Port Little Bay könnt ihr verschiedene Segeltouren buchen. Es gibt auch eine Route nach Plymouth, die etwa vier Stunden dauert. Wenn ihr mehr Zeit auf dem Wasser verbringen möchtet, bietet sich ein Segeltörn nach Redonda an. Dieser dauert rund acht Stunden. Nehmt euch am besten eigene Verpflegung mit! Alkohol ist übrigens auf vielen Schiffen nicht erlaubt.

Bei dem unvergesslichen Ausflug mit dem Helikopter seht ihr die Karibikinsel aus der Vogelperspektive. Die Aussicht ist faszinierend. Es werden unterschiedliche Exkursionen angeboten. Ihr fliegt unter anderem über das mystische Vulkangebiet und bekommt spektakuläre Einblicke. Wenn euch das zu viel Nervenkitzel ist, könnt ihr eine andere Tour buchen und in aller Ruhe über die Küste fliegen. In der Regel dauern die Helikopterflüge rund 20 Minuten. Es können auch mehrere Urlauber gleichzeitig mitfliegen, sofern das maximal zulässige Gesamtgewicht im Helikopter nicht überschritten wird.

In diesem schönen Gebäude bekommt ihr Kaffeespezialitäten und Snacks. Gleichzeitig ist es eine Galerie, in der Fotos, Videos und Kunst präsentiert werden. Die Ausstellungsstücke erzählen interessante und amüsante Geschichten der Insel. Sie zeigen auch den Humor des Besitzers David Lea auf.

Montserrat ist ideal zum Wandern. Auf der Insel gibt es neun Wanderwege, von denen sich acht in den Centre Hills befinden. Der tropische Regenwald bietet eine exotische Kulisse für Wanderungen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Sehr anspruchsvoll sind der Blackwood Allen Trail und der Triole Walkway. Am Wegesrand wachsen oft Bananen, Mangos und Papayas, die hübsch aussehen und vor allem auch sehr lecker schmecken.

Ihr könnt das Ökosystem erkunden und nach seltenen Pflanzen und Tieren Ausschau halten. In den Centre Hills gibt es über 130 Baumarten sowie seltene Vogel- und Reptilienarten. Vom Aussterben bedroht sind unter anderem die Nationalvögel Orioles und die Montserrat Galliwasps, bei denen es sich um Skinks mit kurzen Beinen handelt. Wenn ihr Glück habt, seht ihr auch Gebirgshühner und Walddrosseln.

Wer Fledermäuse mag, kann sich auf die Gelbschulter- und die Weißfutterfledermaus freuen. Etwas aufpassen solltet ihr bei Begegnungen mit den heimischen Schlangen. Ein imposantes Erscheinungsbild hat auch der Mountain Chicken Frosch, der eine Kopf- und Körperlänge von mehr als 20 Zentimetern erreichen kann. Er kommt nur auf Montserrat und Dominica vor.

Der Urlaub auf einer fernen Vulkaninsel sollte vorher gut geplant werden. Hier findet ihr die wichtigsten Informationen für eine Reise in die Karibik. Damit geht auch sicherlich nichts schief und ihr könnt eure wohlverdiente Auszeit in vollen Zügen genießen.

Aufgrund des tropischen Klimas muss das ganze Jahr über mit Niederschlägen gerechnet werden. Die offizielle Regenzeit ist zwischen Juli und November, während die Zeit von Februar bis April als trockene Periode gilt. Grundsätzlich kann die Karibikinsel Montserrat zu jeder Jahreszeit besucht werden, da die Temperaturen beständig warm sind und zwischen 23 und 30 Grad schwanken. Wenn bei euch das Wandern im Mittelpunkt steht, fliegt ihr am besten zwischen Januar und Mai nach Montserrat. Dann sind die Wege leichter begehbar.

Wegen der langen Anreise in die Karibik solltet ihr euch einen längeren Urlaub auf Montserrat gönnen. Wer zwei oder drei Wochen entspannen oder seinem liebsten Wassersport nachgehen möchte, ist dort gut aufgehoben.

Als Urlauber könnt ihr für drei Monate einreisen. Wenn ihr die Schönheit der Karibikinsel entdeckt habt, wollt ihr bestimmt gerne so lange bleiben. Ein Visum braucht ihr dafür nicht. Es reicht ein Reisepass, der noch sechs Monate über den Aufenthalt hinaus gültig sein muss. Außerdem müsst ihr ein Rück- oder Weiterflugticket haben und nachweisen können, dass ihr die für den Aufenthalt erforderlichen Geldmittel habt. Beachten solltet ihr zusätzlich die Ausreisesteuer!

Es empfiehlt sich die Anreise über Antigua, da es von Europa viele Direktflüge dorthin gibt. Von dort ist es nicht mehr weit bis nach Montserrat. Ihr könnt mit der Fähre auf die Insel übersetzen und kommt dann im Hafen Little Bay an. Ansonsten besteht die Möglichkeit, etwa zwanzig Minuten mit einem kleineren Flugzeug einer karibischen Fluggesellschaft weiterzufliegen. Eine Alternative ist die Anreise über St. Martin.

In der Karibik sind viele Urlauber am liebsten zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs. Wenn ihr euch vor Ort einen Mietwagen leihen möchtet, solltet ihr den Linksverkehr beachten. Es gibt eine Hauptverbindung, die auf beiden Seiten der Insel von Norden nach Süden verläuft. Ihr müsst euch auf sehr schmale und kurvenreiche Straßen gefasst machen. Passt euch beim Fahrtempo lieber an die karibische Ruhe und Gelassenheit an!

Genauso so paradiesisch und exotisch, wie die Natur ist das Essen in der Karibik. Es ist von frischen Früchten geprägt, die oft am Wegesrand wachsen. Sie sind ein leckerer und gesunder Snack für zwischendurch. Selbstverständlich gibt es auch herzhafte Spezialitäten. Das Nationalgericht von Montserrat ist Goat Water. Die wortwörtliche Übersetzung „Ziegenwasser“ hört sich zwar nicht so appetitlich an, aber das täuscht. Der deftige Eintopf aus Ziegenfleisch ist eine wahre Köstlichkeit. Das Rezept wurde vermutlich zur Zeit der ersten Besiedelung durch Iren aus ihrer Heimat mitgebracht. Eine weitere Delikatesse ist Ducana, Knödel, die aus Süßkartoffeln, Fisch und Kokosraspeln bestehen. Die aromatischen Kochbananen solltet ihr auch probieren.

Auf den Karibikinseln variiert der Standard von schlichten Zimmern bis zu luxuriösen Unterkünften mit einem grandiosen Blick aufs Meer. Das gilt auch für Montserrat. Bei eurem Urlaub im Paradies werdet ihr allerdings nicht viel Zeit im Hotel verbringen, da es draußen so viel zu entdecken gibt. Wie immer gilt: Wenn ihr günstige Angebot seht, solltet ihr sofort buchen!