Chioggia: Lagunenstadt in Italien

Chioggia ist eine auf Pfählen erbaute Stadt, die vor allem für ihre feinsandigen Strände und sehenswerten Gebäude bekannt ist. Ein spannender Mix aus Sightseeing, Kultur und Badetag ist in der Hafenstadt der Region Venetien problemlos möglich. Wir stellen euch dieses absolute Highlight im Italienurlaub vor.

Ihr könnt euch nicht entscheiden, ob ihr den nächsten Urlaub lieber am Strand verbringen wollt oder ein Städtetrip mit viel Kultur die richtige Wahl ist? In Chioggia müsst ihr euch nicht festlegen, denn der Ferienort an der Adria verbindet Tage im Sand mit Sightseeing und Shopping. Die Lagunenstadt wird bei der Reiseplanung aufgrund der Nähe zu Venedig oft übersehen, hat aber jede Menge für verschiedene Vorlieben zu bieten.

Am Canale Vena oder der Adriaküste entspannen, aktiv werden, sich beim Wassersport austoben oder in der Vergangenheit von Chioggia stöbern? Ihr habt die Wahl! Dabei sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass die Stadt auf Pfählen errichtet wurde. Dadurch ähnelt sie vom Ambiente her Venedig oder Grado, verzaubert aber mit einem weitaus weniger von Urlaubern geprägten Flair wie erstgenannte Stadt. Entdeckt das ursprüngliche, charmante Italien!

Beginnen wir mit den Stränden: Malerisch erstrecken sie sich vor den Toren der Stadt und als Ausflugsziele der Umgebung, jederzeit auf Wasserratten und Erholungssuchende wartend. Freut euch auf weichen Sand, rauschendes Wasser und das wunderbare Gefühl von Urlaub unter der Sonne!

Die Spiaggia di Sottomarina ist sechs Kilometer lang und auf bis zu 300 Metern Breite warten Freizeitbeschäftigungen wie Entspannen auf Liegen und unter Sonnenschirmen, der Genuss lokaler Spezialitäten und natürlich reichlich Wassersport wie Jetskifahrten über das Meer. Durch das flach abfallende Wasser tummeln sich Familien mit Kindern gerne in diesem Badeparadies, welches direkt ab Chioggias Zentrum fußläufig erreichbar ist. Während der Hochsaison kann es etwas voller werden, doch dank der großzügigen Maße des Strandes schadet das der Entspannung kaum. Angeblich reflektiert der quarzhaltige Sand von Chioggia die Sonne optimal, sodass ihr nach einem Sonnenbad perfekt gebräunt aus dem Urlaub zurückkehrt.

Der Bacucco Beach führt euch aus dem Zentrum Chioggias heraus, aber ebenfalls paradiesisch ans Meer. Der Traumstrand bezaubert mit seinem weichen, schimmernden Sand und dem angenehmen Kontrast des Wassers an der Adria. Zur Ausstattung zählen Umkleidekabinen, Sanitäranlagen und Strandrestaurants für die kleine Stärkung zwischendurch. Die ist spätestens dann nötig, wenn ihr euch beim Surfen, Schwimmen oder Segeln mit dem Katamaran ausgetobt habt.

Ein Ausflugstipp zwischen Chioggia, Venedig und Padua ist die naturbelassene Spiaggia della Boschettona. Sie verspricht mehr Ruhe und Abgeschiedenheit als die anderen Badestellen, denn es gibt so gut wie keine Einrichtungen vor Ort. Ihr solltet deshalb ein Lunchpaket packen, wenn ihr dort ein paar Stunden oder einen kompletten Tag verbringt. Wind- und Kitesurfer mögen die Wellenverhältnisse des wilden Küstenabschnitts, der circa 20 Autominuten von Chioggia entfernt ist.

Wer nach dem Strandaufenthalt Lust auf Abwechslung hat, muss in Chioggia nicht weit gehen. Das Stadtzentrum mit seinen Must-sees aus der Vergangenheit lockt direkt um die Ecke. An nicht allzu heißen Tagen können die Kirchen, die imposanten Brücken und der Uhrenturm eine großartige Alternative zum Meer sein.

Die Cattedrale di Santa Maria Assunta ist die „Hauskirche“ Chioggias und wird daher umgangssprachlich einfach als „Kathedrale von Chioggia“ bezeichnet. Das hübsche Gotteshaus stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert und erstrahlt in einem barocken Stil, der auf einen Umbau im 17. Jahrhundert zurückgeht. Dieser war aufgrund eines Brandes erforderlich. Besonders auffällig ist der Glockenturm, der mit 60 Metern die Dächer der Stadt überragt und die Skyline prägt.

Die Basilica Minore di San Giacomo Apostolo ragt kaum weniger imposant in die Höhe. Als größte Kirche im Stadtzentrum beeindruckt sie seit ihrer Weihe im 18. Jahrhundert. Die Ursprünge eines Kirchenbaus an dieser Stelle sind aber noch älter, denn die heutige Basilika steht auf den Überresten eines zuvor romanisch gestalteten Gebäudes. Sehenswert sind die Deckenfresken und ein Altarbild im Inneren, doch das wahre Highlight sind die Reliquien der Madonna della Marina. Diese soll einst am Strand erschienen sein, um die Bevölkerung vor drohendem Unheil zu warnen.

Diese Kirche wurde im 14. Jahrhundert errichtet. Ihr Name geht auf ihre Erbauer, die Franziskanermönche, zurück. Das heutige Bild des Gotteshauses beruht hingegen auf dem Umbau im frühen 18. Jahrhundert im Stil des Rokokos. Die Kirche ist 14 Meter hoch, der gotisch anmutende Glockenturm 19 Meter. Im Inneren des Baus könnt ihr alte, in den Boden eingelassene Grabsteine aus dem 17. Jahrhundert sehen.

Die Ponte di Vigo verlagert den Sightseeing-Fokus von Gotteshäusern nach draußen. Es handelt sich um eine der acht Brücken über den Canal Vena von Chioggia. Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert und ersetzte zu diesem Zeitpunkt eine vorherige Holzbrücke. Während früher eine Laterne als Orientierungshilfe für Seefahrer angebracht war, sind heute insbesondere die steinernen Löwen am Aufgang interessant.

Der Torre dell’Orologio beherbergt die angeblich älteste, noch immer funktionstüchtige Turmuhr weltweit. Sie gehört zur Chiesa di Sant’Andrea und ist ein Zeugnis des 14. Jahrhunderts. Eine integrierte Ausstellung der spannenden Vergangenheit des Torre dell’Orologio informiert euch an Ort und Stelle über die Hintergründe und Details; auch Wechselausstellungen sorgen für Kurzweil. Vom Turm aus genießt ihr überdies eine herrliche Aussicht, die bei gutem Wetter sogar bis nach Venedig reichen kann.

Strand und Sightseeing sind schon zwei Komponenten von Chioggia, doch auch in puncto Aktivurlaub lässt sich die Stadt nicht zweimal bitten. Wir haben To-dos für Familien mit Kindern, Romantiker, Sportler und Ruhesuchende entdeckt.

Ein Spaziergang durch Chioggia ergibt sich quasi von selbst, wenn ihr euch auf eine Besichtigungstour aufmacht oder entlang des Canale Veno durch das Zentrum schlendert. Auch an den Stränden lässt es sich wunderbar spazieren und den Alltag vergessen. Romantiker lieben abgeschiedene Wege wie den Strand von Isola Verde, wo sie idealerweise ganz unter sich sind und bis zum Sonnenuntergang gemeinsam Zeit verbringen. Vergesst die Kamera nicht und nutzt die Gelegenheit, euch ab und zu im Meer abzukühlen. Wer es ambitionierter mag, wählt Wanderungen durch die Naturschutzgebiete im Hinterland von Chioggia im Flussdelta des Po, die binnen einer einstündigen Autofahrt erreichbar sind. Die schattenspendenden Bäume bilden die ideale Kulisse für einen Tag in der Natur.

In dem Freizeitpark direkt an der Strandpromenade tummeln sich etliche Vergnügungsmöglichkeiten. Mit Autoscooter und Bungee-Trampolin erleben auch die kleinen Urlauber einen Abend voller Spaß und Action. Die Fahrt auf dem Riesenrad überzeugt Erwachsene vom Parco Giochi Garden. Von oben erhaltet ihr einen wunderbaren Blick auf den Strand und das Meer. Besonders bei Sonnenuntergang scheint dies ein einzigartiges Spektakel zu sein. Lasst den Abend mit der ganzen Familie ausklingen und beendet den Tag mit einer süßen Zuckerwatte.

Ist Wandern nicht die richtige Aktivität für euch, könnte Wassersport an der Adria eine Alternative sein. Dieser hat viele Gesichter: Stand-up-Paddling, Schnorcheln, Bootsfahrten sowie Wind- und Kitesurfen sind allesamt eine Option. Dabei ist das Können weniger entscheidend als der Spaß. Es gibt Surfkurse für Anfänger, aber auch Herausforderungen für Fortgeschrittene. Ein beliebter Spot für Wellenreiter ist unter anderem der Bacucco Beach; auch die naturbelassene Spiaggia della Boschettona ist empfehlenswert.

Das Nachtleben in Chioggia hat den Ruf, entspannt und gehoben zu sein. So landen die meisten Einheimischen und Urlauber nach Sonnenuntergang in einem eleganten Strandrestaurant und genießen Wein und Cocktails. Möglichkeiten zum Tanz bieten sich ebenfalls am Strand, wenn die tagsüber eher beschaulich wirkenden Bars zur kleinen Diskothek werden. Während der Hochsaison fehlt es auch an Live-Musik nicht selten.

Das Fest „Sagra del Pesce“ bildet eine über 80-jährige Tradition in Chioggia. Für zehn Tage und Abende im Juli dreht sich fast alles um die hiesigen Leckereien auf Fischbasis. Der hochwertige Fisch, der in und um Chioggia gewonnen und verarbeitet wird, ist landesweit berühmt. Das Festival gehört außerdem zu den bekanntesten traditionellen Festen in Venetien. Schaut den Einheimischen während des Fischfestes bei alten Handwerkskünsten rund um die Fischerei über die Schulter. Kostet dabei Leckereien mit Sardinen und Meeresfrüchten in einer Kulisse, begleitet von unterhaltsamen Musikstücken.

Ein Shopping Trip in Chioggia wird wahrscheinlich auf dem Corso del Popolo, dem lebendigen Stadtzentrum des Ortes, von Erfolg gekrönt sein. Die Auswahl der Geschäfte reicht von inhabergeführten Boutiquen bis hin zu bunten Souvenirläden, die im Urlaub keinesfalls außer Acht gelassen werden dürfen. Gerahmt wird die Straße von historischen Bauten, die noch einmal das typische Flair Chioggias versprühen. Jeden Donnerstagvormittag könnt ihr auf dem Wochenmarkt leckere Spezialitäten und Handwerkskunst aus der Region erwerben.

Eine Stunde mit dem Auto oder circa 90 Minuten mit der Fähre: Das ist nötig, um von „Klein-Venedig“ ins echte Venedig zu gelangen. Wenn die beschauliche Atmosphäre in Chioggia zwar schön war, euch aber der Sinn nach noch mehr Trubel und Lebendigkeit steht, ist die Lagunenstadt eine hervorragende Wahl. Schlendert über den berühmten Markusplatz oder gönnt euch eine Gondelfahrt über den Canal Grande, sofern die Reisekasse dies noch zulässt.

Ebenfalls eine Autostunde trennt euch ab Chioggia von Padua. Die eindrucksvolle Sant’Antonio Basilica kann ein weiteres Gotteshaus auf eurer Besichtigungstour werden, wenn ihr die knapp 200.000 Einwohner starke Stadt im Urlaub berücksichtigt. Ein gemütlicher Bummel durch die typisch italienischen Altstadtgassen oder ein Abstecher zur zweitältesten Universität Europas komplettieren den Padua-Trip.

Eventuell habt ihr euch jetzt in Chioggia verliebt und möchtet die Lagunenstadt nun umgehend kennenlernen. Das gelingt mit unseren Reisetipps zeitnah und ganz ohne Stress. Denn hier erfahrt ihr, wann und wie ihr buchen solltet und woran es bei einer Reise in die Region Venetien zu denken gilt.

Da die Sonne häufig scheint und Sightseeing als eines der wichtigen To-dos gilt, ist die Reisezeit nicht so entscheidend wie bei anderen Zielen. Chioggia lohnt sich für Kultur- und Aktivreisende das ganze Jahr über! Das sieht natürlich anders aus, wenn ihr zum Baden herkommt. Dann eignen sich Juni, Juli und August am besten. Im Juli habt ihr zusätzlich die Gelegenheit, am Sagra del Pesce (Fischfest) teilzunehmen.

Aufgrund der kurzen Anreise lohnt sich Chioggia auch schon für eine kleine Auszeit von ein paar Tagen. Wer jedoch wirklich zur Ruhe kommen will oder Trips nach Venedig und Padua plant, sollte sich schon mindestens eine Woche Urlaub gönnen.

Der beste Ankunftsflughafen für den Urlaub in Chioggia befindet sich in Venedig. Direktflüge gibt es unter anderem ab Köln/Bonn oder Berlin. Diese dauern in etwas zwischen eineinhalb und zwei Stunden. Nach der Landung steigt ihr in einen Bus Richtung Venedig um. Einmal dort angekommen, ist es eine weitere Busfahrt, die in Chioggia endet.

Vor Ort liegt alles relativ dicht beieinander, sodass ein motorisiertes Verkehrsmittel nicht unbedingt nötig ist. Die Innenstadt ist zum Teil für Autos gesperrt. Wer müde Füße oder sich bereits ausgepowert hat, ist aber auch für das öffentliche Busnetz dankbar. Eine Reise durch die Umgebung erfolgt ebenfalls mit dem Bus sowie mit dem Zug oder Mietwagen. Innerhalb der City ist eine geliehene Vespa die bequeme Alternative.

Logisch, dass an einem Ort an der Küste regelmäßig frischer Fisch und Meeresfrüchte aufgetischt werden. Zu den Spezialitäten, die ihr unbedingt probieren müsst, zählen die frittierten Meeresfrüchte „Fritto Misto di Chioggia“ und ebenfalls frittierte Krebse aus dem Meer. Wer es weniger deftig mag, greift zu Snacks wie dem super leckeren Bussolà-Fladenbrot.

Spätestens, wenn sich ein Urlaubstag dem Ende zuneigt, ist die Zeit für Erholung im Hotel gekommen. Welches darf es sein? Vielleicht ein Strandhotel mit Blick aufs Meer, das bis in die Nacht hinein mit dem beruhigenden Wellenrauschen an der Adriaküste verzaubert – oder ein Stadthotel mit kurzen Wegen zu den Restaurants und Bars, die zur Schlafenszeit mit Partystimmung verführen? Auch Unterkünfte im Umland sind verfügbar, die ruhiger gelegen und obendrein häufig preisgünstiger sind als die zentralen Hotels. Budget und Urlaubsvorlieben treffen letztlich die Wahl für eine Heimat auf Zeit.