Trient – Perle im Norden von Italien

Trient bezaubert als lebendige und historische Universitätsstadt in der italienischen Region Trentino. Sehenswerte Kirchen begeistern im Kultururlaub, während die Lage an mehreren Bergen aktive Urlauber beeindruckt. Auch viel Erholung in den Thermen oder an den nahegelegenen Seen ist eine Option.

Ihr wünscht euch eine vielseitige Reise mit Aspekten wie historischem Sightseeing und sportlicher Betätigung an der frischen Luft? Trient im idyllischen Trentino (als Teil von Trentino-Südtirol) erfüllt diese Ansprüche mit Leichtigkeit. Als ehemaliger Austragungsort des im 16. Jahrhundert abgehaltenen Konzils von Trient verwundert nicht, dass die drittgrößte Stadt der Alpen mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten aus längst vergangenen Zeiten fasziniert. Darunter: nostalgische Kirchen, Palazzi, verschlungene Gassen und von Brunnen oder Statuen dominierte Plätze. Ein unterirdisches Museum und ein begehbarer Tunnel mit interessanten Installationen sind daher nur zwei der Besonderheiten, die Kulturfreunde begeistern werden.

Übrigens: Trient heißt auf italienisch „Trento“, was sich von der Zahl Drei ableitet, weil drei hohe Berge die Stadtgrenzen säumen. Noch mehr Hügel finden sich im unmittelbaren Umland. Deshalb überzeugt die Hauptstadt von Trentino-Südtirol auch als Ausgangsort für einen Wander- und Kletterurlaub in der herrlichen Natur.

Ein Städtetrip ohne Sightseeing wäre wie ein Strandurlaub ohne Meer! Deshalb möchten wir die folgenden Highlights von Trient empfehlen, die ihr bei einem informativen Bummel durch die Stadt bequem integrieren könnt.

Das Castello del Buonconsiglio stammt aus dem 12. Jahrhundert und markierte bis ins 18. Jahrhundert hinein die fürstbischöfliche Residenz der Gegend. Es ist ein Aushängeschild der Region und zieht so manchen Besucher explizit nach Trient. Neben der riesigen Burganlage selbst, die Einflüsse der Gotik und Renaissance aufgrund von baulichen Änderungen im Lauf der Zeit aufweist, besticht der umliegende Garten samt Ausblick auf Trients Altstadt. Sehenswert ist zudem der Adlerturm mit seinen Meisterwerken aus der Zeit der Gotik und die archäologischen Sammlungen im Inneren des Komplexes, die bei einem Rundgang viele spannende Stunden füllen.

Im Palazzo Pretorio, einem früheren Bischofssitz aus dem 13. Jahrhundert, ist das Diözesanmuseum von Trient untergebracht. Vorwiegend präsentiert sich der auf Kirchenresten errichtete Bau, der unlängst detailgetreu renoviert wurde, im romanischen Design. Ein mehrfach über die Jahre hinweg erhöhter Stadtturm mit Uhr bewahrt im Inneren eine Glocke auf, die früher öffentliche Versammlungen vor dem Palazzo ankündigte. Auch als Gefängnis fungierte der Turm schon in der Vergangenheit.

Die imposante Kathedrale San Vigilio ist eines der Wahrzeichen der Stadt und diente als Austragungsort des Konzils von Trient. Dieses fand zwischen 1545 und 1563 im Ort statt. Der Kirchenbau selbst wurde bereits im 13. Jahrhundert geplant, aber erst in den folgenden Jahrhunderten auf den Überresten eines alten Tempels realisiert. Dieser Tempel war dem Schutzpatron Trients, dem heiligen Bischof Vigilius, geweiht, woher die Kirche ihren Namen hat. Im Volksmund wird sie aber auch schlicht als „Dom von Trient“ bezeichnet.

Vor dem Kirchenbau erstreckt sich der Domplatz mit dem aus dem 18. Jahrhundert stammenden Neptunbrunnen. Früher befand sich eine steinerne Neptun-Figur im Zentrum des Brunnens, die heute im Hof des Rathausgebäudes in Trient ausgestellt wird. Mittlerweile erstrahlt eine bronzene Skulptur als Mittelpunkt des plätschernden Brunnens. Vom Domplatz aus führen zahlreiche Gassen die Altstadt und offenbaren charmante Palazzi oder alte Türme.

Neben dem Dom von Trient ist die Kirche Santa Maria Maggiore das wichtigste sakrale Bauwerk. Sie war ebenfalls ein Sitz des Trienter Konzils und ist ein Zeitzeuge des 16. Jahrhunderts. Erbaut auf den Resten des „Tridentums“, das heute als unterirdisches Museum in der Trienter Altstadt bestaunt werden kann, ist die einschiffige Kirche für Architekturbegeisterte eine offensichtliche Anlehnung an die Basilika Sant’Andrea aus Mantua. Prägnant ist bei der Santa Maria Maggiore der über 50 Meter hohe Glockenturm, der über die Dächer der Stadt ragt.

In dem Park Piazza Venezia ragt ein anderes Denkmal der Trienter Vergangenheit gen Himmel. Es ist das aus den 1950er Jahren stammende Monument des Alcide de Gasperi, der als Vater des autonomen Trentinos gilt. Die imposante Statue besteht aus Bronze und Granit. Der Garten selbst bietet Erholung vom Stadttrubel. Trotzdem wird es nicht unbedingt langweilig. Hier gibt es mehrere Spielplätze, aber auch Möglichkeiten für Basket- oder Volleyball.

Das Dante-Denkmal, das Dante Alighieri gedenkt, wurde im 19. Jahrhundert erbaut. Es dient als Symbol der italienischen Kultur in der Region des Trentinos und reicht knapp 18 Meter in die Höhe. Das aus Bronze und Granit bestehende Denkmal ist Teil des Parks Giardini Pubblici, einer kleinen grünen Oase nahe des Trienter Bahnhofs. Dort kann ein wenig Energie für die weitere Erkundungstour gesammelt werden.

Nach dem Kulturausflug durch die Stadt könnte es in Trient etwas aktiver zugehen. Die folgenden Freizeitbeschäftigungen zählen zu den beliebtesten Highlights unter Aktivurlaubern, die Trient so interessant und abwechslungsreich gestalten.

Wenn die Kulturhungrigen unter euch beim Sightseeing noch nicht genug bekommen haben, heißt es: Auf ins Museum! Zu den sehenswerten Museen in Trient gehören das Tridentum oder das MUSE mit seinen Exponaten aus dem Bereich Wissenschaft. Das Tridentum erstreckt sich auf 1.700 Quadratmetern unterhalb der Altstadt und offenbart Funde aus römisch-antiken Zeiten. Überreste einer Stadtmauer, alte Pflasterstraßen und Mosaikverzierungen von Gebäudefragmenten sind zu betrachten. Im MUSE, einem wissenschaftlichen Museum, könnt ihr auf sechs Stockwerken viel Zeit verbringen und euch an interaktiven Ausstellungen erfreuen. Nicht nur für die Kleinsten ein gelungener Besuch!

Auch das Museum „Le Gallerie“ im Piedicastello-Tunnel weiß zu begeistern. Es ist ein ehemaliger Straßentunnel, der anhand von Foto- und Videoinstallationen die Geschichte der Region nacherzählt. Last but not least empfiehlt sich eine Stippvisite im Tridentinischen Diözesanmuseum, eines der ersten dieser Art in ganz Italien. Es zeigt unter anderem archäologische Funde aus der Kathedrale San Vigilio. Wahrscheinlich werdet ihr Museumstage eher bei Regen einplanen, doch auch an heißen und sonnigen Tagen lohnt sich ein Besuch allemal! Es ist einfach eine tolle Abwechslung!

Wanderausflüge machen in Trient besonders viel Spaß, denn die Strecken bedienen unterschiedliche Fitnessgrade. Leichte Spazierwege führen euch am Fuß der Hügelwelt mit ihren italienischen Seen wie dem Lago di Santa Massenza entlang, während herausfordernde Touren in Richtung Gipfel der fünf Hausberge beidseitig des Etschtals gehen. Die gewünschte Intensität kann durch das Bergsteigen auf den Bergen Monte Calisio, Marzola, Becco di Filadonna, Monte Bondone oder Paganella deutlich erhöht werden. Zu den höchsten Gipfeln zählen die Berge Becco di Filadonna mit 2.150 Metern und der Paganella mit 2.125 Metern. Doch auch ein gemütlicher Ausflug mit der ganzen Familie, einem Picknick im Rucksack und der Sonne im Herzen ist ein absolut lohnenswertes Urlaubs-to-do.

Soll es bei der Entdeckungstour etwas ruhiger zugehen, eignet sich die Altstadt von Trient für einen Spaziergang. Entlang der alten Straßen wie der Via Gianantonio Manci zeigen sich immer wieder neue herrliche Gebäude wie der Palazzo Fugger Galasso aus dem 17. Jahrhundert, der „Teufelspalast“ genannt wird, weil er angeblich von diesem selbst errichtet wurde.

Auch ein Streifzug zur Piazza Cesare Battisti oder durch die Via Rodolfo Belenzani mit ihren Palazzi wie dem Alberti Colico oder Geremia zahlt sich aus. Möglicherweise kommt ihr auch an dem einen oder anderen Geheimtipp-Laden vorbei, der euch mit Souvenirs verwöhnt, die als Erinnerung an den Urlaub oder Mitbringsel für Daheimgebliebene überzeugen.

Wenn ihr euch einen guten Überblick über die Stadt machen wollt, darf die Plattform “Terrazza Panoramica Busa Degli Orsi” nicht fehlen. Hier erlebt ihr einen spektakulären Ausblick auf ganz Trient. Wie anstrengend oder bequem der Weg zum Aussichtspunkt sein darf, liegt ganz bei euch. Wenn ihr die Seilbahn wählt, könnt ihr direkt im Zentrum von Trient einsteigen und euch zur Terrasse in Sardagna bringen lassen. Doch auch mit dem Fahrrad oder zu Fuß könnt ihr den Aussichtspunkt gut erreichen und anschließend den großartigen Panoramablick genießen.

Auf dem Fluss Noce außerhalb von Trient ist es hingegen alles andere als ruhig: Es wird aufregend, wenn ihr den Fluss beim Rafting erlebt. Zwischen mittleren und höheren Schwierigkeitsgraden angesiedelte Touren eignen sich mal für Anfänger und mal für Profis, die den Nervenkitzel lieben. Doch keine Sorge: Sicherheit geht immer vor! Nach einer halben Stunde Fahrt seid ihr vor Ort und könnt euch in die wilden Fluten stürzen.

Die Erholung wird in Trient großgeschrieben, denn schließlich braucht es ein Pendant zu den Aktivitäten im Freien. Kein Wunder, denn in dieser besonderen Region gibt es über 10.000 Quellen und Wälder, die 60 Prozent der Fläche ausmachen. Trient ist somit auch ein hervorragender Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Ihr habt die Wahl aus sechs Thermen mit heilendem Thermalwasser aus den Quellen. Auch andere übliche Wellness-Anwendungen findet ihr im Angebot. Entspannung wird also nicht zu kurz kommen!

Ein entspannteres Gewässer in der Nähe ist der Gardasee, dessen Lieblingsdestination Riva del Garda 50 Minuten mit dem Auto von Trient entfernt liegt. Ein Tagesausflug inklusive malerischer Spaziergänge und Picknicks am Ufer oder, in der richtigen Saison, Wassersport und Schwimmabenteuern, ist einfach zu realisieren. Selbstverständlich könnt ihr auch durch die historischen Orte am Seeufer flanieren, den Blick beim romantischen Sonnenuntergang genießen oder bei einem leckeren Aperol Spritz in den Seerestaurants den Urlaub ausklingen lassen.

Steht euch eher der Sinn nach mehr Kultur und romantischen Schlössern aus längst vergangenen Zeiten, möchten wir euch Bozen als Reiseziel ans Herz legen. Nach einer 50-minütigen Autofahrt habt ihr den wunderschönen Ort in Südtirol erreicht. Auch hier gilt die Devise: Städtebesuch und Aktivurlaub können Hand in Hand gehen. Zunächst bummelt ihr durch die Bozner Lauben oder stattet Burgen wie Schloss Maretsch und Schloss Runkelstein einen Besuch ab. Anschließend geht es über interessante Themenwege wie den Burgenweg in Richtung atemberaubender Bergwelt.

Mit einer guten Reiseplanung beginnt der entspannte Urlaub. Diese könnt ihr mit unseren Tipps Schritt für Schritt durchführen. Danach bleiben nur noch Koffer packen und Vorfreude bis zum Tag der Anreise!

Aktivreisende dürfen sich bei einem Urlaub in Trient und in der Umgebung fast das ganze Jahr über top Ausgangsbedingungen zum Wandern, Mountainbiken oder Canyoning freuen. Die Temperaturen sind sowohl im Frühjahr als auch im Herbst angenehm, im Winter packt ihr einfach eine Jacke mehr ein oder wendet euch dem Wintersport zu. Im Sommer stören, wenn überhaupt, nur vereinzelt zu hohe Temperaturen die sportliche Beschäftigung. Und dann wartet ja immer noch die Abkühlung am Gardasee!

Der Mix aus Städtetrip und Aktivurlaub, den Trient mit dem Trentino bietet, ist abwechslungsreich und kann durchaus mehrere Tage oder Wochen dauern. Doch auch, wer “nur” den Highlights einen Besuch abstatten will, ist hier richtig und mit einem Wochenende gut bedient.

Der nächstgelegene Flughafen findet sich in Verona, etwa 100 Kilometer von Trient entfernt. Wer ohnehin in der hübschen italienischen Stadt gelandet ist, mag ihr eventuell einen zusätzlichen Sightseeing-Tag widmen. Auch entlang der Zuglinie von München nach Verona wird in Trient Halt gemacht, sodass ihr mit der Bahn anreisen könnt. Die Fahrzeit beträgt je nach Ausgangspunkt zwischen vier und acht Stunden. Flexibler bleibt ihr mit dem eigenen PKW.

Innerhalb von Trient werden die Wege zu Fuß, mit dem Bus oder der Seilbahn in Richtung Aussichtspunkte absolviert. Ins Umland bringen euch verschiedene Busse und Züge, auch ein Mietwagen ist lohnenswert für die abwechslungsreiche Region

In Trients Restaurants und Cafés findet ihr Einflüsse der Alpenküche mit ihren sättigenden und deftigen Speisen. Es handelt sich meist um Käse- oder Knödelspezialitäten, auch Fleisch ist wie in Gulaschspeisen oft dabei. Die Nähe zur österreichischen Küche kann auch durch die unterschiedlichen Arten von Apfelstrudel nicht geleugnet werden.

In einer größeren Stadt wie Trient ist es natürlich nicht schwer, ein Hotel zu finden. Doch welches zu euren individuellen Vorstellungen passt, steht auf einem anderen Blatt. Möchtet ihr mitten im Zentrum wohnen, ist die Unterkunft meist etwas teurer und nachts auch lauter. Dafür habt ihr kaum Aufwand, zu den Highlights zu gelangen und gemeinsam mit den Studierenden oder anderen Urlaubern das Nachtleben zu feiern. Am Stadtrand ist es ruhiger und oft preisgünstiger, ihr genießt den Blick in die Natur der Berge oder auf die Dächer der Stadt. Wanderungen starten von dort aus schnell und unkompliziert. Im Umkehrschluss müsst ihr aber auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen, um ins lebendige Zentrum zu gelangen. Ihr habt die Wahl!