Kiel: Sailing City an der Ostsee

Die Hafenstadt Kiel besticht mit ihrem maritimen Flair und vielseitigen Sehenswürdigkeiten wie einem alten Schloss und verschiedenen Leuchttürmen. In den Museen und dem städtischen Aquarium wird es ebenso wenig langweilig wie an den Badestegen oder den Stränden der nahegelegenen Ostsee.

Ein Urlaub in der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins ist von Anfang an ein Highlight, denn Kiel bezaubert mit seiner Lage am Nord-Ostsee-Kanal, welche die am meisten befahrene, künstlich errichtete Wasserstraße weltweit markiert. Der traditionelle Marinestützpunkt umfängt euch mit frischer Meeresluft und dem typisch norddeutschen Charme.

Mischt das Sightseeing in der Altstadt, am Kieler Schloss oder dem Marine Ehrenmal Laboe mit kulinarischen Genüssen aus dem Meer oder reist im Juni an, wenn die Kieler Woche die Stadt in ein noch lebendigeres Licht taucht und eine atemberaubende Wasserparade auf euch wartet. Die vielen grünen Oasen wie der alte Botanische Garten und Ausflugsziele mit Kindern wie das Aquarium runden die Möglichkeiten ab.

Mit der Stadtbesichtigung kann der Urlaub in Kiel starten. Wie wäre es mit einem Stadtbummel von einem Highlight zum anderen Highlight? Natürlich gibt es auch die Option einer geführten Tour, die euch mit wertvollen Hintergrundinfos zu den Bauten verwöhnt und euch besonders erholsame Plätze am Wasser zeigt.

Die Kieler Altstadt mag vergleichsweise klein sein, beherbergt aber eine Besonderheit: Die Holstenstraße als erste Straße in Deutschland, die in den 1950er Jahren offiziell als Fußgängerzone eingerichtet wurde. Unweit dieser Straße führt mit der Dänischen Straße ein Weg zum markanten Brunnen mit der Stadtgöttin Kilia, außerdem findet sich ein ehemaliges Franziskanerkloster aus dem 13. Jahrhundert in der Altstadt. Dort ist der bis heute erhaltene Grabstein des Stadtgründers Graf Adolf IV. von Schauenburg zu bewundern.

Ebenfalls Teil der Altstadt: Der Alte Markt, der als historischer Mittelpunkt des nostalgischen Teils von Kiel zu sehen ist, und die dort befindliche Nikolaikirche aus dem 13. Jahrhundert. Der ursprünglich gotische Bau veränderte sich im Lauf der Zeit häufig und präsentiert im Inneren unter anderem ein altes Taufbecken.

Als Graf Adolf IV. von Schauenburg Kiel als Stadt gründete, soll bereits das Kieler Schloss herangereift sein. In diesem Fall ginge es auf das Jahr 1242 zurück. Im 15. Jahrhundert entwickelte es sich zu einer königlichen Residenz und wurde durch die Herrscherfamilien mehrfach umgebaut. Außerdem gewann es durch Erweiterungen an Raum hinzu und fügte sich zu einem imposanten Erscheinungsbild zusammen, das unglücklicherweise im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Einziges Überbleibsel der Vergangenheit blieb der sogenannte „Rantzaubau“, der Westflügel.

In den 1960er Jahren wurde das heutige Kieler Schloss rekonstruiert, das optisch keinerlei Gemeinsamkeiten mit seinem vorherigen Bau aufweist, aber dennoch eines der städtischen Wahrzeichen markiert. Der Schlossgarten lädt mit seinen Statuen und einer bunten Pflanzenwelt zusätzlich zum Verweilen ein.

Mit dem Ehrenmal Laboe wird den gefallenen Soldaten der Marine im Ersten Weltkrieg gedacht. Es ist ein 85 Meter über den Wellen des Meeres emporragender Turm mit Aussichtsplattform, die über einen Weg von 341 Treppenstufen oder einen Aufzug erreichbar ist. Der Rundumblick über Kiel und das Meer sind ebenso atemberaubend wie das Ehrenmal selbst, das seit den 1950er Jahren als imposante Erinnerung an alle Seeleute der Welt, die nicht heimgekehrt sind, fungiert. Zum Ensemble des beeindruckenden Mahnmals zählen neben dem Turm eine historische Halle und eine unterirdisch verlaufende Gedenkstätte. Insgesamt ist die Fläche des Komplexes mit 5,7 Hektar mehr als großzügig bemessen.

Das Kieler Rathaus mit der auffällig hohen Kupferhaube stammt aus dem Jahr 1911 und kann mit seinem 106 Meter hohen Turm bei einer Stadtbesichtigung gar nicht übersehen werden. Außerdem führen viele Wege im Zentrum gezielt darauf zu. Von einem Aussichtspunkt im Turm seht ihr die Dächer der Stadt aus 67 Metern Höhe und könnt tolle Fotos von eurem Urlaubsort schießen. Leider wurden Teile des Rathauses im Zweiten Weltkrieg beschädigt, aber detailgetreu wieder aufgebaut. Der ursprüngliche Sitz der Stadtverwaltung befand sich unterdessen in einem mittelalterlichen Gebäude am Alten Markt.

Im Aquarium GEOMAR von Kiel kommen kleine und große Forscher auf ihre Kosten. Denn es bildet die Flora und Fauna der Ostsee in rund fünf Becken ab. Die anderen Becken widmen sich der Nordsee, dem Mittelmeer und den Tropen. Genaue Blicke sind auf Fischarten wie Tintenfische oder Anemonenfische, aber auch auf Seepferdchen, Muscheln, Schnecken, Krebse und Seehunde möglich. Letztere werden meist täglich öffentlich gefüttert: ein großer Spaß für Kinder.

Ganze drei Leuchttürme sind in Kiel und Umgebung zu besichtigen. Der höchste ist der Leuchtturm Kiel vor der Kieler Bucht, der über 30 Meter Höhe aufweist. Einer der schönsten der gesamten Region ist unterdessen der aus dem 19. Jahrhundert stammende Leuchtturm Holtenau aus rotem Backstein, der in einer parkähnlichen Umgebung mehr als 20 Meter gen Himmel ragt. Auch der in grün und weiß gestaltete Leuchtturm Friedrichsort verzaubert als Orientierungspunkt der Seefahrer. Er steht auf einem kleinen Eiland der Kieler Förde.

Der Alte Botanische Garten ist eine der grünen Lungen Kiels. Seit 1884 gehört der Park mit 2,5 Hektar Fläche zum Stadtbild. Die Landschaft ist reich mit Blumen, Sträuchern und Stauden bewachsen. Exotische Pflanzen machen den Spaziergang zu einer Besonderheit. Auch im Neuen Botanischen Garten der Christian-Albrechts-Universität, 1978 auf dem Universitätsgelände errichtet, kann an der frischen Luft je nach Jahreszeit zwischen blühenden Blumen entspannt werden.

Eine bunte Mischung an Abenteuern und Erholung im Urlaub ist das Ziel der meisten Reisenden. Dieses kann durch die nachfolgenden Tipps erreicht werden. Belebt den Aufenthalt in Kiel mit Ausflügen in die Umgebung, entspannten Shopping-Touren oder erholsamen Tagen an den Badestellen.

Die Museen von Kiel sind ein guter Grund, der Stadtgeschichte mehr Zeit zu widmen. Die unterschiedlichen thematischen Ausrichtungen treffen dabei fast jeden Geschmack. Wandelt zum Beispiel im historischen Kieler Schifffahrtsmuseum auf den Spuren der Vergangenheit des gesamten Ortes und seiner Bevölkerung, die sich den Lebensunterhalt bei der Schifffahrt verdiente. Auf dem Gelände mit Fischhalle und Museumsbrücke können Schiffsmodelle und maritime Erfindungen beschaut werden.

Entdeckt außerdem spannende Ausstellungsstücke der hiesigen Geschichte im Kieler Stadtmuseum Warleberger Hof, in einem der ältesten Gebäude der Stadt aus dem 17. Jahrhundert. Im U-Boot-Museum des authentischen Bootes U 995 hingegen seht ihr euch deutscher Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg gegenüber; das schmale Boot ist nichts für Menschen mit Platzangst! Und die Stadtgalerie von Kiel wartet mit Gemälden des 20. Jahrhunderts auf.

Welche Aktivität geht im Grunde immer? Shopping natürlich! Und im Urlaub ist es für viele Menschen wichtig, sich ein paar Erinnerungen an die schöne Zeit zu gönnen. Klassische Souvenirs gibt es in Kiel ebenso wie individuelles Kunsthandwerk. Abseits des Souvenir-Bummels findet ihr selbstverständlich auch Alltagsware wie Kleidung und Accessoires, etwa in der Holtenauer Straße, der Holstenstraße oder in den Einkaufszentren. Wer sich eher für die kulinarische Seite der Destination interessiert, sollte bezüglich der Märkte aufmerksam sein. Diese finden zum Beispiel am Exerzierplatz statt.

Am Nord-Ostsee-Kanal gelegen, bietet sich in Kiel häufig die Option eines Schwimmtags. Allerdings ist die Saison eng gefasst und reicht üblicherweise von Juni bis September. Dann öffnet der Badesteg Bellevue mit einer Wassertiefe von bis zu sechs Metern seine Pforten und auch der Badesteg Kiellinien zieht Wasserratten an. Die Kiellinien sind ein traditioneller Badeplatz am Segelcamp und erlauben den Zugang zum kühlen Nass über einen 20 Meter langen Badesteg.

Wer sich nach klassischen Stränden mit Sand sehnt, muss ab Kiel ebenfalls nicht weit reisen. Etwa eine halbe Stunde Fahrt trennt euch mit dem PKW vom Strand Laboe, auch Fähren fahren während der Sommerzeit direkt dorthin. Die seichte Ostsee und der weiße Sandstrand locken an diesem Badeort Urlauber vor die Tore der Stadt.

Wie wäre es mit einem entspannten Trip über das Wasser, wenn ihr schon einmal an der Quelle seid? Ausflüge mit der Fähre ab Kiel können euch zum Strand Laboe oder zum Ehrenmal der Marine führen. Außerdem gibt es Rundfahrten im Hafenbecken, die euch die Stadt aus der Wasserperspektive zeigen. Wer selbst aktiv werden will, mietet sich ein Segelboot und umkurvt die City auf eigene Faust.

A propos Segeln: Das größte Segelevent im Norden von Europa lockt im Juni zahlreiche Sportler und Schaulustige nach Kiel. Die Kieler Woche hüllt die Stadt in eine lebendige Atmosphäre. Lange und kurze Ausflüge mit dem Segelschiff sowie ein buntes Unterhaltungsprogramm an Land prägen das Bild. Highlights sind ein spektakuläres Feuerwerk und eine Parade zu Wasser: die berühmte „Windjammerparade“.

Innen und außen eine Attraktion: Das ist das Kieler Opernhaus aus dem frühen 20. Jahrhundert, das seit den 1990er Jahren unter Denkmalschutz steht. Die beeindruckende Architektur bezaubert mit ihren Backsteinelementen; und dass trotz grober Zerstörungen während des Zweiten Weltkriegs, der die gesamte Einrichtung zum Opfer fiel. Aufführungen wie Richard Wagners „Parsifal“ oder Beethovens „Fidelio“ fanden bereits in der Kieler Oper statt und auch heute noch ist das Programm sehr abwechslungsreich. Von Opern über Tanzaufführungen bis hin zu modernen Musicals ist immer wieder etwas anderes dabei.

Gefällt euch der maritime Charme von Kiel, dürfte auch Eckernförde euren Geschmack treffen. 30 Minuten mit dem PKW trennen euch von der historischen Stadt mit Must-sees wie dem Hafen und der Alten Fischräucherei. Wer den Strandurlaub in Laboe bei Kiel genossen hat, kommt außerdem mit dem riesigen Strandabschnitt in Eckernförde zum Zuge. Das flache Wasser ist ideal für Familien mit kleinen Kindern und eher vorsichtige Schwimmer.

Auch die Insel Fehmarn könnte auf der Liste stehen, wenn ihr in der Region Kiel unterwegs seid. Knapp 90 Minuten mit dem Auto, unter anderem über die Fehmarnsundbrücke, bedingen bestenfalls eine frühe Anreise oder eine Übernachtung vor Ort. Schon während der Überquerung des Wassers seht ihr die malerische Schönheit des Eilandes mit 78 Kilometern Küstenlinie, die dank 2.200 Sonnenstunden pro Jahr einen Strandurlaub ohne Einschränkungen erlaubt. Auch Kultur ist in den Orten wie Burg mit seinem alten Rathaus natürlich kein Fremdwort.

Wer sich nun in Kiel verliebt hat und alle vorgestellten Facetten und mehr vor Ort erleben möchte, ist mit unseren Reisetipps gut beraten. Denn diese helfen bei der konkreten Urlaubsbuchung und auch darüber hinaus.

Um auf eine möglichst warme Wassertemperatur zu treffen, sollte der Hochsommer für die Reise gewählt werden. Das Meer ist trotzdem noch vergleichsweise kühl. Für Wassersport sind die Temperaturen jedoch ideal und auch Wasserratten haben Spaß im Meer. Aktive und Kulturhungrige an Land freuen sich über eine breit gefächerte Reisezeit von Frühjahr bis Herbst, wobei im Juni mit der Kieler Woche ein echter Höhepunkt wartet. Im Winter ist eine Städtereise nach Kiel ein Geheimtipp und wunderbar für romantische Spaziergänge oder ausgiebige Stadtbesichtigungen.

Schon wenige Tage in Kiel lassen sich mit Abenteuern füllen, etwa bei einem Stadtrundgang oder einem Museumsbesuch. Durch die Nähe zur Nord- und Ostsee darf es aber auch ein ausgedehnter Urlaub werden, bei dem die Seele baumeln kann.

Wer aus dem Süden Richtung Kiel aufbrechen möchte, kann zunächst nach Hamburg fliegen. Von dort aus geht es mit dem praktischen Flughafenbus „Kielius“ in die Stadt. Der Bus fährt circa alle zwei Stunden. Alternativ könnt ihr zum Beispiel ab Mittel- oder Norddeutschland selbst mit dem Zug oder eigenen Auto anreisen.

Innerhalb des Stadtzentrums von Kiel bringen euch Busse von A nach B. Auch die Fahrt mit den Schiffen der Kieler Förde überbrücken Distanzen wie zum Strand nach Laboe. In den Fußgängerzonen bleibt selbstverständlich gern das Auto stehen.

Meeresfrüchte und Fisch wie die Kieler Sprotten, die aber eigentlich aus Eckernförde kommen, sind typisch für die Speisekarte. Bereits seit dem 18. Jahrhundert genießt die Muschelproduktion Tradition in der Kieler Bucht.

Tradition oder Moderne? In Kiel ist beides reichlich vertreten. Das gilt auch für die Hotels. Einige von ihnen haben einen sehr klassischen Charakter und werden familiär geführt. Das Gefühl von Heimat sollte sich zumindest während der Urlaubszeit einstellen. Andere Unterkünfte sind modern gestaltet, größer und anonym und versprechen zeitgemäße Annehmlichkeiten wie eine technisch überzeugende Ausstattung oder einen luxuriösen Spa-Bereich. Die Wahl bezüglich der Lage ist ebenfalls zu treffen. Zentrumsnahe Hotels sind perfekt für alle geeignet, die die Stadt zu Fuß erschließen wollen. Außerhalb können dank des häufig verfügbaren Stellplatzes auch mobile Gäste mit PKW übernachten.