Mdina und Rabat auf Malta


Bei einer Reise nach Malta darf ein Ausflug in die beiden Städte Mdina und Rabat nicht fehlen. Sie sind zu Fuß voneinander aus erreichbar und die Sehenswürdigkeiten in beiden Orten lassen sich gut an einem Tag abdecken. Die beiden Städte im Südwesten der Insel bezaubern durch einen ganz eigenen Charme, der reich an Geschichte ist.

Überblick

Bis zur Ankunft der Malteserritter im Jahr 1530 war Mdina die Hauptstadt von Malta. Bis heute ist der Ort mit seinen Bastionsmauern sehr eindrücklich. Er befindet sich an einem strategisch günstigen Ort mit freier Sicht auf die umliegenden Gebiete. Heute ist die Stadt als Città Vecchia (Alte Stadt) oder als Stille Stadt bekannt.

Rabat ist zu Fuß nur wenige Minuten von Mdina getrennt und galt einst als dessen Vorort. Beide Orte sind nur von einem Park getrennt. Diese Stadt ist noch etwas ruhiger als Mdina und wird vom grünen Buskett-Wald, Attraktionen wie dem römischen Domus und den Katakomben von St. Paul dominiert. Fans der Serie Game of Thrones werden den Haupteingang von Rabat erkennen, an dem mehrere Szenen gedreht wurden. Ebenso wie Mdina bewahrt sich Rabat eine kleinstädtische Atmosphäre, was auch an den schönen engen Gassen und den malerischen alten Häusern mit typischen Holzbalkonen liegt.

Mdina Rabat Malta Ausblick
Willkommen in Mdina und Rabat

Sehenswürdigkeiten

Sowohl Mdina als auch Rabat zeichnen sich durch hübsche Straßen und einen Mix an Architekturstilen aus, der auf die verschiedenen Epochen im Südwesten von Maltas Hauptinsel hinweist. Mdina ist mit antiken Gebäuden gefüllt, während Rabat einen ländlicheren Charakter und viel natürliche Schönheit mitbringt.

Mdina Gate

Die meisten Besucher beginnen ihren Ausflug nach Mdina und Rabat am Mdina Gate, das auch als Main Gate oder Vilhena Gate bekannt ist. Es handelt sich um den Haupteingang in die befestigte Stadt. Das Tor stammt aus dem Jahr 1724 und ist im barocken Stil gehalten. Nehmt euch ein wenig Zeit, um die schönen Muster an der sandfarbenen Struktur zu bewundern.

Mdina Rabat Malta Gate
Die Reise beginnt am Mdina Gate

Kathedrale St. Paul

Im Zentrum von Mdina liegt die Kathedrale von St. Paul (Pjazza San Pawl). Sie stammt ebenfalls aus dem barocken Alter und wurde zwischen 1696 und 1705 erbaut. Mit ihrer Kathedrale und den dazugehörigen Bastionen und Palästen ist sie ein imposantes Wahrzeichen, das sich schon von weitem erspähen lässt. Es handelt sich um das architektonische Herz der ummauerten Stadt. Schon früher stand am gleichen Ort eine Kirche, die jedoch im Jahr 1693 bei einem Erdbeben zerstört wurde.

Die heutige Kathedrale weist viele Artefakte von früher auf. Die großen Marmorgrabsteine, die den Boden bedecken, erinnern an die Ordensritter Maltas, die hier begraben wurden. Gegenüber der südlichen Seite der Kathedrale liegt das frühere Priesterseminar, das heute ein Museum darstellt. Es gehört zu den wichtigsten religiösen Museen Europas und bietet sakrale Kunst, berühmte Gemälde, alte Münzen, römische Antiquitäten und vieles mehr.

Palazzo Falson

Das am besten erhaltene mittelalterliche Gebäude in Mdina ist nicht die Kathedrale, sondern der deutlich ältere Palazzo Falson, auch als Normannenhaus bekannt. Es wurde im Jahr 1495 erbaut. Der erste Großmeister von Malta namens Philippe Villiers de L’Isle-Adam wohnte hier, als die Malteserritter 1530 ankamen. Heute ist das alte Gebäude als Museum zu besuchen. Zum Eintrittspreis gehört eine lohnenswerte Audiotour.

Mdina Rabat Malta Palazzo Falson
Der Innenhof des Palastes

Palazzo Vilhena

Ein weiterer Palazzo ist der Vilenha-Palast, der von 1726 bis 1728 erbaut wurde. Er bietet eine schöne Barockfassade und einen besonderen Eingangshof. Außerdem befindet sich im Inneren ein kleines Naturkundemuseum. Gegenüber liegt der Torre dello Standardo, ein Überbleibsel der alten Wachtürme, die im Falle eines Angriffs auf die Städte warnen sollten.

Mdina Dungeons Museum

Unter dem Palazzo Vilhena befinden sich die Verliese von Mdina. In den unterirdischen Gängen, Kammern und Zellen werden heute eine Reihe von Ereignissen der dunklen maltesischen Geschichte dargestellt. Die unterschiedlichen Szenarien stammen aus mehreren Epochen der Geschichte Maltas, darunter Römer, Byzantiner und Napoleon. Das Mdina Dungeons Museum bietet euch ein unvergessliches Erlebnis aus der Zeit, als Kreuzigungen, Enthauptungen, Folter und öffentliche Hinrichtungen noch an der Tagesordnung waren.

Mdina Rabat Malta Dungeons Museum
Der Eingang zum Dungeons Museum

Palazzo Tal Virtù

Auch in Rabat gibt es einen Palazzo namens Tal Virtù. Aber im Gegensatz zu den Palästen der Nachbarstadt ähnelt er vielmehr einem Schloss. Das Gebäude stammt vermutlich aus dem frühen 20. Jahrhundert, beherbergt aber unter anderem eine Rotonda-Kapelle, die mindestens 500 Jahre alt ist. Es lohnt sich, das Schloss zu besuchen, denn hier findet ihr eine der schönsten 360 Grad-Sichten auf Malta.

Katakomben

Ein weiteres Highlight von Rabat sind die Katakomben. Diese frühchristlichen Grabstätten, die trotz des Namens St. Paul nichts mit dem Heiligen zu tun haben, stellen ein verwobenes Labyrinth dar. Zahlreiche Gräber auf einer Fläche von bisher 1,5 bekannten Quadratkilometern beherbergen die Gebeine von etwa 1.400 Menschen.

Neben den St. Paul Katakomben gibt es in Rabat auch die St. Agatha Katakomben. Diese sind etwas kleiner und können nur im Rahmen einer privaten Führung besucht werden. Sie stammen aus dem 3. bis 5. Jahrhundert und beinhalten empfindliche antike Fresken. Angeschlossen an die St. Agatha Katakomben findet ihr ein Museum mit archäologischen und sakralen Funden.

Mdina Rabat Malta Katakomben
Die Katakomben von Rabat

Paulusgrotte

Auch in Rabat gibt es eine Kirche namens St. Paul. Das liegt daran, dass der Apostel Paulus auf Malta strandete und den christlichen Glauben auf die Mittelmeerinsel brachte. Neben den Katakomben und dem Palazzo Tal Virtù gehört St. Paul zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Schwesterstadt von Mdina. Die Kirche entstand Ende des 17. Jahrhunderts und beeindruckt vor allem von innen. Das prächtige Altarbild und die alte Kapelle sind sehenswert, aber der Höhepunkt ist die sagenumwobene Grotte unter der Kirche, wo der Apostel gewohnt und gelehrt haben soll. Viele Geschichten und Sagen ranken sich um den geheimnisvollen Ort.

Aktivitäten

Ein Aufenthalt in Mdina und Rabat bietet nicht nur viele Gelegenheiten zum Sightseeing, sondern auch eine gute Auswahl an Aktivitäten. Ob Tagesausflüge, Museumsbesuche, schöne Aussichten oder eine Tour der Drehorte von Game of Thrones, hier kommen alle Reisenden auf ihre Kosten.

Valletta erleben

Valletta, die Hauptstadt von Malta, ist mit dem Auto nur 30 Minuten von Mdina und Rabat entfernt. Mit etwa 5.800 Einwohnern ist die Stadt klein, aber dafür umso sehenswerter. Auch hier erhaltet ihr schnell einen Eindruck davon, wie umkämpft Malta früher war, denn die Altstadt ist komplett von einer Mauer umgeben. Im 16. Jahrhundert wurde Valletta auf einer Halbinsel vom Johanniterorden erbaut. Museen, Paläste und große Kirchen wie die Johannes-Kathedrale mit einem Caravaggio-Kunstwerk sind besonders sehenswert.

Mdina Rabat Malta Ausflug Valetta
Ein Ausflug ins wunderschöne Valetta

Handwerksdorf Ta‘ Qali entdecken

Etwas außerhalb von Mdina und Rabat, auf einem verlassenen Flugplatz aus dem Zweiten Weltkrieg, liegt das Handwerksdorf Ta‘ Qali. Hier findet ihr eine Auswahl an authentischem Kunsthandwerk, das typisch für Malta ist, wie etwa filigranes Besteck, handgemachte Spitze, geblasenes Glas, Leder, Schmuck aus Gold und Silber, Leinen und bunte Keramik. Auch zum Fotografieren und um Handwerker bei ihrer Arbeit zu bewundern, ist das Dorf ein gutes Ziel.

Drehorte von Game of Thrones besuchen

Die beiden historischen Schwesterstädte sind gut erhaltene mittelalterliche Orte mit ganz besonderem Charme – Da wundert es nicht, dass Serien wie Game of Thrones hier viele gute Drehorte gefunden haben. Das mittelalterliche Tor von Mdina, die Kopfsteinpflastergassen und die Labyrinth-artigen Straßen gehören zu diesen Orten.

Noch mehr wurde in Rabat gedreht, unter anderem im Priorat St. Dominik und etwas außerhalb der Stadt, zehn Minuten mit dem Auto entfernt, liegen die San-Anton-Gärten, die in der Serie zum Roten Bergfried gehören. Für Fans lohnt sich eine der organisierten Touren zu den verschiedenen Drehorten in Mdina und Rabat sowie weiteren Orten in der Umgebung.

Mdina Rabat Malta San Anton Gaerten
Durch die San-Anton-Gärten wandeln

Ruinen des Domus Romana erforschen

Wenn ihr mehr über das Leben der römischen Oberschicht in Rabat erfahren möchtet, lohnt sich ein Besuch im Domus Romana. Ruinen des römischen Stadthauses aus dem 1. Jahrhundert vor Christus wurden im 19. Jahrhundert entdeckt. Später, im 11. Jahrhundert, wurde auf den Überresten des zerstörten Hauses ein Friedhof angelegt. Ausgrabungen weisen beeindruckende, gut erhaltene Mosaikböden auf. Auch Statuen und Grabsteine sind im dazugehörigen Museum zu sehen.

Wignacourt Museum besichtigen

Ebenfalls in Rabat liegt das Wignacourt Museum nahe der Kirche von St. Paul. Dieses Gebäude war früher die Heimat für einen Kaplan des Johanniterordens. Es ist nach Großmeister Alof de Wignacourt benannt und schon wegen seiner prächtigen Kulisse und der schönen Architektur aus dem Barock einen Besuch wert. Innen erfahrt ihr mehr über die Geschichte der Insel.

Ausflug nach Mosta unternehmen

Ein Urlaub in Mdina oder Rabat sollte nicht ohne einen Zwischenstopp in einer der ältesten Siedlungen Maltas erfolgen. Das absolute Highlight in Mosta ist wohl die Maria-Himmelfahrts-Kirche, die auch als Rotunde von Mosta bekannt ist. Sie besitzt die viertgrößte Kirchenkuppel der Welt, wirklich rekordverdächtig! Ihr Durchmesser beträgt ganze 39 Meter und ist von innen stilvoll in den Farben Blau, Gold und Weiß gehalten. Der Ortsname stammt vermutlich aus dem arabischen und bedeutet abgeleitet so viel wie „Mitte“, was somit die Lage der Stadt auf der Insel klar macht.

Mdina Rabat Malta Ausflug Mosta
Kulturelle Highlights in Mosta erleben

In den Howard Gardens spazieren

Zwischen den Schwesterstädten liegen die hübschen Howard Gardens. Sie stellen einen der größten öffentlichen Gärten von Malta dar und bilden die natürliche Grenze zwischen den beiden Orten. Zu Fuß könnt ihr hier von Mdina nach Rabat laufen und zur Stärkung an einem der Kioske einen Kaffee oder einen Snack genießen.

Reise-Infos

Mdina und Rabat sind gut angebunden und daher ein beinahe selbstverständlicher Teil einer Malta-Reise. Die Städte sind sehr gut für einen abwechslungsreichen Tagesausflug geeignet, aber man kann hier auch übernachten. Erfahrt mehr über die beste Reisezeit, die Reisedauer und Anreise sowie die Fortbewegung vor Ort und kulinarische Highlights.

Ideale Reisezeit

In Rabat und Mdina herrscht ein warmes Mittelmeerklima. Im Sommer erreichen die Temperaturen tagsüber gern 30 Grad. Der Winter ist regnerisch und mild mit Temperaturen um die 15 Grad. Die Monate zwischen März und November sind am besten für eine Reise in die Schwesterstädte geeignet, wobei die milden Tage im Frühling und Herbst auch reizvoll sind.

In Rabat werden im März, Anfang Juni und Juli Dorffeste gefeiert und im April gibt es die Veranstaltung „Mittelalterliches Mdina“ im Schwesterort. Überlegt daher schon bei der Reiseplanung, ob ihr eure Anreise für den Urlaub entsprechend der vielen spannenden Aktivitäten auf Malta auswählen möchtet.

Reisedauer

Die Zwillingsstädte lohnen sich dank Direktflügen ab Deutschland auch schon für wenige Tage. Wer sich allerdings auch in der Umgebung wie Valletta oder Mosta umsehen will, sollte schon eine Woche Urlaub einplanen. Vergesst nicht, euch auch einen relaxten Strandtag außerhalb der Städte zu genehmigen.

Mdina Rabat Malta Luftaufnahme
Mdina und Rabat entdecken

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Wer von Deutschland mit dem Flugzeug anreist, sollt etwa drei Stunden einplanen. Direktflüge bringen euch zum Flughafen Malta in der Nähe von Valetta. Viele Besucher nutzen ab jetzt gerne einen Mietwagen. Aber es gibt auch Busse, die euch von Valletta binnen 30 Minuten in die Städte bringen. Manche Hotels bieten außerdem einen Shuttle-Service. Die Parkmöglichkeiten in der Umgebung sind vor allem am Wochenende begrenzt. Daher kann es sich lohnen, den Bus zu nehmen.

In Mdina und Rabat bewegt man sich ganz einfach zu Fuß fort. Indem ihr Howard Gardens durchquert, könnt ihr zwischen den Orten wechseln. Wer weitere Orte in der Umgebung erkunden möchte, ist mit einem Bus, einer organisierten Tour oder mit dem Mietwagen gut beraten.

Essen und Spezialitäten

In Mdina und Rabat findet ihr unter anderem Pastizzi, das typische maltesische Gebäck mit leckerer Ricotta-Füllung. Dazu passt ein Glas Tee, das die Einheimischen zu dem Gebäck genießen. Empfehlenswert ist auch ein edler Tropfen von den Weinanbaugebieten der Region. Die Weine werden unter anderem in den Restaurants auf den Hügeln rund um die Städte serviert. Darüber hinaus findet ihr in den Schwesterstädten viele Cafés und Bars sowie Restaurants und Eisdielen. Und wenn ihr im März in Rabat seid, könnt ihr anlässlich des Dorffestes zu Ehren des Heiligen San Guzepp die traditionellen Zeppoli-Blätterteiggebäcke kosten. Diese sind entweder mit süßen Ricotta-Käse, mit Pudding oder mit Sahne gefüllt.

Hotels und Unterkünfte

In Mdina und Rabat gibt es einige Hotels, in denen ihr eine bequeme und ruhige Nacht verbringen könnt. Die meisten Reisenden unternehmen jedoch nur einen Tagesausflug in die Städte, da sich die Sehenswürdigkeiten recht schnell erkunden lassen. Alternativ findet ihr in der Umgebung und natürlich in Valletta eine große Auswahl von luxuriösen Sterne-Hotels bis hin zu gemütlichen Unterkünften für die ganze Familie.

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