Bath im Südwesten von England

Die englische Stadt Bath ist UNESCO-Weltkulturerbe. Durch ihre berühmten Thermalbäder und die eindrucksvolle Architektur sowie die vielen Museen zeigt sie sich bei erfahrenen Weltenbummlern beliebt. Doch oft wird sie bei der Reiseplanung übersehen. Das soll sich nun ändern – Wir stellen euch die vielen Highlight der westenglischen Stadt vor.

Im Südwesten von England, in der Nähe von Bristol gelegen, begrüßt euch der Kurort Bath mit seinen römischen Bädern und Thermen. Es ist ein Entspannungsziel für alle, die dem Alltag entfliehen und sich eine Wellness-Auszeit gönnen wollen; und das im Stil der alten Römer. Die vielen historischen Bauwerke und Museen eröffnen aber auch Möglichkeiten für einen von reicher Kultur geprägten Urlaub. Die georgianische Architektur, die vereinzelten gotischen Highlights und Hommagen an ehemalige Bewohner wie Jane Austen scheinen sich durch die gesamte Stadt zu ziehen und ihr ein fast antikes Flair zu verleihen. Mit den modernen Festivals und gemütlichen Pubs kann Bath aber auch anders und katapultiert euch auf Wunsch sofort zurück in die Gegenwart. Lernt mit uns die unterschätzte Stadt am Fluss Avon kennen, die vielseitiger kaum sein könnte.

Wir zeigen euch nachfolgend die typischen Must-sees in Bath, die ihr im nächsten Urlaub in England nicht verpassen und unbedingt in die Sightseeing-Tour integrieren solltet. Darunter ist auch ein Geheimtipp.

Einige der am besten erhaltenen Bäder der Römer weltweit finden sich nicht etwa in Italien, sondern in Bath. Die Römischen Bäder gelten als Aushängeschild der Stadt, befinden sich aber tatsächlich meist unterhalb der Straßen. Eine Führung durch die Stätten bietet sich ebenso an wie ein Besuch des heißen Quellwasser-Bades. Diese stellen wir euch bei den Aktivitäten näher vor.

Eine der berühmtesten Bewohnerinnen der Stadt Bath war sicher die Schriftstellerin Jane Austen. Kein Wunder, dass ihr mit dem Jane Austen Centre ein ehrwürdiges Denkmal gesetzt wurde. Es handelt sich um ein authentisches Museum, das sowohl das Leben von Jane Austen selbst als auch die Umstände der damaligen Zeit beleuchtet. So werft ihr einen genauen Blick auf die Mode der früheren Zeit und informiert euch darüber, was die Gesellschaft damals gegessen oder in ihrer Freizeit unternommen hat.

Wer noch weiter auf Jane Austens Spuren wandeln will, sollte das jährliche Jane Austen Festival von Bath besuchen. Den genauen Termin solltet ihr vor der Reise recherchieren. Einige Fans verkleiden sich mit passenden Kostümen, besuchen Vorträge oder tauschen sich über ihre Lieblingsromane aus.

The Abbey Church of Saint Peter and Saint Paul ist eine einstige Abteikirche, die folglich einmal Teil eines Klosters war. Heute ist sie eine anglikanische Pfarrkirche. Ihr Erscheinungsbild geht auf Baumaßnahmen des 15. bis 16. Jahrhunderts zurück. Die Umbauten waren infolge starker Beschädigungen nötig. Es handelt sich um eine dreischiffige, mittelalterliche Kirche, die als größte ihrer Art in Großbritannien bekannt ist. Der 49 Meter hohe Turm verfügt über zehn Glocken.

Die Pulteney Bridge überquert den Fluss Avon bereits seit dem späten 18. Jahrhundert. Zur damaligen Zeit verband die Brücke die Stadt mit dem Land der Familie Pulteney. Die Besonderheit ist die Bebauung mit Häusern, in denen heute vorwiegend kleine Geschäfte für das perfekte Souvenir aus England zu finden sind. Die Brücke ist ein Meisterwerk der georgianischen Architektur und zweifelsfrei eines der Wahrzeichen von Bath.

Baths bekannteste Straße stammt aus dem 18. Jahrhundert und liegt am Royal Victoria Park, einer grünen Oase der Stadt. The Royal Crescent vereint 30 Reihenhäuser aus dem 18. Jahrhundert, die charmant bogenförmig angeordnet sind. Den Auftakt der Erbauung machte „Haus Number 1“, das als Unterkunft für royale Besucher des Ortes fungierte. Noch immer ist es, jetzt als Museum, der Öffentlichkeit zugänglich. Die Häuserreihe ist denkmalgeschützt.

Wenn ihr schon dabei seid, in das georgianische Zeitalter einzutauchen, stattet doch auch den Bath Assembly Rooms einen Besuch ab. Die Versammlungsräume entstanden im 18. Jahrhundert und dienten einst als wichtigster Treffpunkt der gehobenen Gesellschaft. Der Bau integriert einen Kartenraum, eine Teestube sowie einen riesigen Ballraum, welcher sogar der größte seiner Art in Bath ist. Schaut euch unbedingt die prächtigen Kronleuchter an, die noch original erhalten sind.

Eher ein Geheimtipp ist die St John The Evangelist’s Church. Der Grund dafür, dass sie nicht oft als Sehenswürdigkeit genannt wird, ist die Diskussion über ihren gotischen Turm aus dem 19. Jahrhundert. Er schien nämlich so gar nicht zum übrigen Stil der Stadt zu passen. Dennoch ist er mittlerweile mit seiner imposanten Höhe von 68 Metern ein fester Bestandteil der Bather Skyline geworden. Außerdem fungiert er als Brutplatz für zahlreiche Wanderfalken, was vor allem für Vogelbeobachter interessant ist. Der gotische Kirchenbau beruht auf Bauarbeiten aus den 1940er-Jahren.

Soll der Entspannungsfaktor im Urlaub intensiviert werden, folgen hier einige Tipps für eure Auszeit in Bath. Doch auch das eine oder andere Must-do für Abenteuerlustige ist darunter. Freut euch auf eine individuelle Reisegestaltung, die sich durch die große Auswahl an möglichen Freizeitbeschäftigungen ergibt.

Die Roman Bath Therme ist der Anziehungspunkt schlechthin für Wellnessliebhaber. Ihr solltet Bath definitiv nicht ohne einen Besuch in der Therme verlassen. Hier entspricht das einem bis zu 46 Grad Celsius warmen Bad, das jenem ähnelt, in denen bereits die Römer vor mehr als 2.000 Jahren gebadet haben sollen. Bewusst wurde in der heutigen Therme ein Kontrast aus moderner Ausstattung und historischer Spa-Umgebung gewählt. Das zieht ein breites Publikum an. Die Lage ist ebenfalls hervorragend: Es ist ein Pool ohne Überdachung, der euch die gesamte Stadt zu Füßen legt.

Im Royal Victoria Park begrüßt euch nicht nur die Häuserreihe des Royal Crescent, sondern auch eine herrliche Ruheoase unter freiem Himmel, die ideale Ergänzung zum Spa-Tag. Anfang des 19. Jahrhunderts eröffnet, beeindruckt der Park heute mit seiner riesigen Fläche. Die spätere Königin von England, Victoria, soll im Kindesalter bei der Eröffnung des Parks vor Ort gewesen sein. Es war der erste Park, der ihren Namen trug. Bei gutem Wetter werdet ihr vermutlich den Klängen von Live-Musik lauschen; so findet etwa eines der größten Musikfestivals von Großbritannien in Bath statt. Außerdem locken ein Minigolfplatz, ein Botanischer Garten, verschiedene Spielplätze für Kinder und ein Pavillon zu unterschiedlichen Beschäftigungen an. Im Winter wird euch obendrein eine Eisbahn geboten.

Eine Alternative zur Auszeit im Royal Victoria Park ist der Spaziergang durch den Prior Park Landscape Garden. Er wurde im 18. Jahrhundert angelegt und ist somit noch älter als die andere grüne Lunge der Stadt. Er mischt einen idyllischen Garten mit Must-sees wie einer Brücke, die in dieser Form nur selten auf der Welt existiert. Für das leibliche Wohl sorgt ein Teehaus vor Ort.

Bath vereint im Stadtzentrum viele interessante Museen; das Jane Austen Centre ist dabei nur eines von vielen. Wie wäre es in Ergänzung dazu mit einem Tag im The Holburne Museum of Art? Das Museum war die erste öffentliche Kunstgalerie der Stadt und ist heute ein denkmalgeschütztes Gebäude. Geboten werden viele unterschiedlichen Exponate. Darunter sind Edelsteine, Gemälde, Porzellanobjekte und Skulpturen. Eindrücke von der spannenden Geschichte der Stadt werdet ihr ebenfalls nicht missen müssen. Mehrere Stunden Unterhaltung sind euch gewiss.

Die Vogelperspektive von Bath erhaltet ihr nach einer zweistündigen Wanderung auf dem Solsbury Hill, der sich bis zu 191 Meter in den Himmel reckt. Die Strecke ist nicht sehr anstrengend und daher auch perfekt für Anfänger oder Familien mit Kindern geeignet, die sich ein attraktives Fotomotiv wünschen. Denn belohnt werdet ihr für den kurzen Anstieg umgehend mit einer großartigen Aussicht über die Stadt. Wir empfehlen einen Besuch am Abend, denn dann wird die Stadt von unzähligen Lichtern stimmungsvoll erhellt.

Eine andere Perspektive der Stadt und obendrein eine großartige Möglichkeit, müde Füße nach der Besichtigungstour zu entspannen, ergibt sich bei einer erholsamen Bootsfahrt auf dem Fluss Avon. Es werden geführte Ausflüge angeboten, die mehr über die einzelnen Spots an den Flussufern verraten, die ihr passiert. Doch auch zwanglose Fahrten mit guten Gesprächen, Snacks und Getränken gehören zum abwechslungsreichen Angebot. Manche von ihnen werden besonders authentisch in behaglichen Booten aus den 1960er-Jahren durchgeführt.

Ebenfalls am Fluss Avon gelegen, erwartet euch in Bristol ein ähnliches Ambiente wie in Bath. Wenn ihr ohnehin über den Bristoler Flughafen in Richtung Heimat aufbrecht, zahlt sich vorher eine längere Stippvisite in der bunten Stadt aus. Bunt im wahrsten Sinne, denn der mysteriöse Künstler Banksy hat sich dort an vielen Wänden mit seinen Graffiti-Malereien verewigt. Er soll tatsächlich auch ein Bewohner der Stadt sein. Einen wunderbaren Blick über die City und ihre Umgebung gibt es vom Cabot Tower aus, der im 19. Jahrhundert erbaut wurde. Von hier aus seht ihr auch die Kettenbrücke Clifton Suspension Bridge, eines der Wahrzeichen von Bristol.

Solltet ihr noch nie in London gewesen sein oder euer Herz so sehr an die Stadt verloren haben, dass ein wiederholter Besuch in Frage kommt, bietet sich ab Bath die Gelegenheit. Denn von dort aus könnt ihr bequem mit dem Zug in Englands Hauptstadt reisen. Die Fahrtzeit beträgt etwa eineinhalb Stunden und ein Umstieg ist üblicherweise nicht erforderlich. Anschließend habt ihr unter anderem die Wahl zwischen klassischem Sightseeing und einem anschließenden Bummel in den hippen Vierteln wie Camden Town oder dem Genuss der exotischen Küche in Chinatown.

Kommt die Reise nach Bath nun nach unserem Bericht definitiv für euch in Frage, gibt es hier die abschließenden Infos für die Planung. Mit diesen Tipps im Hinterkopf organisiert ihr euren Urlaub im Handumdrehen.

Im August und September habt ihr in Bath große Chancen auf regenfreie Tage. Die Temperaturen bewegen sich in den beiden Monaten durchschnittlich um die 20 Grad Celsius, was sehr angenehm fürs Sightseeing ist. Ein ruhiges Flair erwartet euch in den kälteren Monaten, dann darf aber eine kuschelige Jacke im Gepäck nicht fehlen.

Im Rahmen eines Tagestrips von London oder Bristol aus könnt ihr die wichtigsten Hotspots von Bath in wenigen Stunden schaffen. Ihr müsst euch dann aber auf eure Favoriten beschränken. Für alle Must-sees, die wir vorgestellt haben, sollten es schon mindestens drei Tage sein.

Knapp anderthalb Stunden Flugzeit trennen euch ab Frankfurt am Main von Bristol. Praktisch: ein Umstieg ist in der Regel nicht nötig. In Bristol gelandet, bringt euch ein Bus bequem nach Bath. Von London aus existiert eine direkte Zugverbindung. Denkt unbedingt daran, dass ihr seit dem Brexit einen gültigen Reisepass für die Einreise nach England benötigt. Der Personalausweis reicht mittlerweile nicht mehr aus.

Zu Fuß und mit dem Fahrrad erkundet ihr Bath in aller Ruhe, denn viele Radrouten sind völlig autofrei. Mit weniger Energie greift ihr auf die Busse oder Züge zurück, die zahlreich zur Verfügung stehen. Wer sich für einen Mietwagen entscheidet, sollte den Linksverkehr in England berücksichtigen.

Habt ihr schon einmal was von den „Bath Buns“ gehört? Das aus der Stadt stammende Gebäck soll sogar Jane Austen rundweg begeistert haben. Angeblich hat sie die Teig-Leckereien mit süßen Toppings ab und an in ihr Zimmer geschmuggelt. Ihr jedoch dürft glücklicherweise offen eure Liebe zu den Naschereien bekunden.

Die Hotels von Bath sind oft in historischen Gebäuden untergebracht; sehr passend zum Flair der Stadt. Taucht bereits bei der Ankunft in die Vergangenheit ein, aber freut euch trotzdem meist auf eine zeitgemäße Ausstattung. Gemütliche und inhabergeführte Unterkünfte sind ebenso eine Option wie bekannte und international vertretene Ketten im „Bather“ Gewand. In Hinblick auf den Standort ist für Kulturreisende das Stadtzentrum ratsam, denn so erreicht ihr alle Highlights fußläufig. Ruhiger und häufig auch günstiger sind hingegen die Hotels am Stadtrand.