Vicenza im Nordosten von Italien

Eine der wohlhabendsten Städte in Italien ist Vicenza. Als Sitz namhafter Mode- und Schmuckunternehmen lädt sie zum ausgiebigen Shoppen ein. Wer lieber eine vielseitige Sightseeingtour macht, kann sich die prachtvollen Renaissance-Bauten des berühmten Architekten Andrea Palladio ansehen. Viele von ihnen wurden zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Die Stadt Vicenza ist die Hauptstadt der wunderschönen Region Venetien im Norden Italiens, die sich von den Dolomiten bis zur Adria erstreckt. Ihre Lage ist ideal, um das gesamte Gebiet zu erkunden. Vicenza liegt zwischen Padua und Verona und ist knapp 75 Kilometer von der Lagunenstadt Venedig entfernt. Bis zur Millionenstadt Mailand sind es etwas mehr 200 Kilometer.

Vicenza wurde zunächst vom Volk der Euganeer besiedelt, bevor im dritten und zweiten Jahrhundert vor Christus die Veneter kamen. Diese verbündeten sich mit den Römern, um gegen die keltischen Stämme zu kämpfen. 157 vor Christus war Vicenza ein römisches Zentrum mit dem Namen Vicetia oder Vincentia. Aus der Zeit sind nur noch wenige Spuren übrig. Imposant sind allerdings drei Brücken aus dieser Epoche, die über die Flüsse Bacchiglione und Retrone führen.

Beim Sightseeing in Vicenza lernt ihr die Vielfalt der italienischen Baukunst kennen. Im Mittelpunkt stehen die Bauwerke des Architekten Andrea Palladio, der sich auf den Renaissancestil spezialisiert hat. Darüber hinaus seht ihr imposante Villen und zauberhafte Plätze, die mit ihrem italienischen Flair zum Verweilen einladen.

Diese beeindruckende Basilika wurde vom eben erwähntem Andrea Palladio entworfen, der mit vollem Namen Andrea di Pietro della Gondola hieß. Der Architekt legte viel Wert auf die Verbindung von Harmonie und Eleganz. Seine Vorbilder waren namhafte Künstler wie Michelangelo und Bramante. Eines seiner Meisterwerke ist die Basilica Palladina, die auch als Palazzo della Ragione bekannt ist und seit dem Jahr 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Sie ist mit weißem Marmor und dem Motiv des Serlio-Fensters ausgestattet, das später als Venezianisches Fenster bekannt wurde. Heute befinden sich in dem Gebäude Geschäfte im Erdgeschoss sowie Wechselausstellungen im Obergeschoss.

Bei diesem magischen Bauwerk handelt es sich um die römisch-katholische Kathedrale von Vicenza. Sie dient als Bischofssitz und ist nach den Plänen von Lorenzo von Bologna gestaltet. Ihr Bau wurde 1482 begonnen und in den 1560er-Jahren abgeschlossen. Die Kathedrale wurde auf den Grundsteinen von drei dort zuvor ansässigen Kirchen erbaut.

Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg mussten viele Bereiche des Gotteshauses rekonstruiert werden, unter anderem die Kuppel, welche von Andrea Palladio entworfen wurde. Im Inneren zieht der Flügelaltar von Lorenzo Veneziano alle Blicke auf sich. Unterhalb der Sakristei sind die Überreste einer römischen Straße zu erkennen. Wer noch mehr entdecken möchte, kann in das dazugehörige Diözesanmuseum namens Museo Diocesano gehen.

Diese Kuppelbasilika ist eine römisch-katholische Wallfahrtskirche und thront auf dem namensgebenden Hügel oberhalb von Vicenza. Sie ist durch einen Bogengang mit darin befindlichen Kapellen erreichbar. Im Inneren können die Marienstatue aus dem 15. Jahrhundert sowie religiöse Kunstwerke bestaunt werden. Die Räume sind mit Goldelementen verziert. Ein bildschöner Anblick ist auch die malerische Umgebung, die ihr von der Außenterrasse betrachten könnt.

Während eurer Sightseeing-Tour solltet ihr einen Abstecher zu diesem kulturellen Denkmal machen. Die schmuckvolle Villa hat ihren Ursprung im 17./18. Jahrhundert. Der italienische Begriff „Nani“ bedeutet „Zwerge“, welche ihr auf den Außenmauern entdecken werdet. Die Innenwände sind mit edlen Fresken versehen. Zur Villa gehören ein Atrium und ein Gästehaus, das mit mythologischen Motiven und Fresken von Giovanni Battista Tiepolo versehen ist.

Der Chiericati-Palast gehört ebenfalls seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Er präsentiert sich im Renaissancestil und wurde ab 1550 nach den Entwürfen von Andrea Palladio gebaut. Zum Schutz vor häufigen Überschwemmungen wurde er leicht erhöht auf einer Krepis errichtet, die an die klassische Antike erinnert. In dem Palazzo ist seit 1855 die Städtische Kunstgalerie untergebracht, das unter anderem Kunstwerke aus dem 15. bis 20. Jahrhundert zeigt.

Der rechteckige Hauptplatz im Herzen der Altstadt wird Piazza dei Signori genannt. Er diente ursprünglich als römisches Forum und Marktplatz, bevor er zum Geschäfts- und Freizeitmittelpunkt von Vicenza wurde. An dem Platz befinden sich die Basilica Palladiana und der 82 Meter hohe Uhrturm Torre Bissara. Urige Cafés und exzellente Restaurants servieren italienische Köstlichkeiten. Im Sommer könnt ihr auf dem Platz Konzerten lauschen und bei Festivals mit den Einheimischen und Urlauber aus aller Welt feiern. Achtet darauf, den Hauptplatz nicht mit dem gleichnamigen Platz in Verona zu verwechseln.

Ob amüsanter Theaterbesuch, spannender Museumsrundgang oder erholsamer Spaziergang im Park: In Vicenza kommen alle auf ihre Kosten. Wenn ihr in der Stadt schon alles gesehen habt, bieten sich Ausflüge in die traumhafte Umgebung an. Die begehrten Städte Venedig und Verona sind ganz in der Nähe.

Der berühmte Stararchitekt Andrea Palladio hat auch dieses Theatergebäude im Stil der Renaissance nach dem Vorbild eines römischen Theaters entworfen. Der Bau begann 1580 und wurde nach seinem Tod von seinem Sohn weitergebaut und später von Vincenzo Scamozzi fertiggestellt, der sich zudem um die Inneneinrichtung kümmerte. Bei der Eröffnung im Jahr 1585 wurde „König Ödipus“ von Sophokles zum Besten gegeben. Heute könnt ihr euch eure Lieblingsveranstaltung aus dem umfangreichen Programm aussuchen. Das Theater mit sage und schreibe 400 Sitzplätzen ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und gehört zum Netzwerk „Europäische Route Historische Theater“.

Hinter diesem Namen verbirgt sich der spätbarocke Palazzo Leoni Montanari, in dem heute ein Museum beheimatet ist. Präsentiert werden wertvolle Sammlungen aus dem 18. Jahrhundert, die euch die Kunst von der Antike bis zur zeitgenössischen Kunst näherbringen. Es gibt temporäre Ausstellungen und Kulturinitiativen für Kunstfreunde aller Altersklassen.

Der Querini-Park ist ein erholsamer Ort, der zum Relaxen einlädt. In der Nähe befinden sich die Ufer des Flusses Bacchiglione und des Nebenflusses Astichello. Ein ruhiges Plätzchen findet ihr auch am mittig gelegenen dem Teich, dessen Oberfläche eine Insel samt Monopteros ziert. Abgerundet wird die Parkidylle mit einer schattenspendenden Allee, die mit Statuen geschmückt ist. Ein weiterer Ort zum Verweilen ist der Campo Marzio. Er befindet sich in Bahnhofsnähe und wird von der Viale Roma in zwei Bereiche geteilt. Im westlichen Teil fühlen sich Familien mit Kindern besonders wohl, da es dort einen Spielplatz gibt. Der östliche Parkbereich ist perfekt für Spaziergänger und Naturliebhaber geeignet

Bei einem Einkaufsbummel in Vicenza schlagen die Herzen von Mode- und Schmuckfans höher. Die italienische Stadt ist ein wichtiger Standort der Textil- und Schmuckindustrie, die ihre hochwertigen Produkte in Boutiquen, Outlets und Einkaufszentren anbietet. Zu den bekanntesten Shoppingzentren gehört die „Pozzo Gallery“, in der es neben einem großen Angebot an Kleidung und Schuhen auch Spielzeug- und Fachgeschäfte gibt. Antiquitäten und Schmuck bekommt ihr ebenfalls. Eine der beliebtesten Einkaufsstraße ist der Corso Andrea Palladio. Ihr findet ihn in der malerischen Altstadt. Er führt von der Piazza Castello durch die Innenstadt bis zur Piazza Matteotti. Die farbenfrohen Fassaden am Straßenrand sind genauso eine Augenweide wie die hübsch dekorierten Schaufenster der Geschäfte. Gönnt euch schöne Dinge und bringt eurer Familie und euren Freunden originelle Souvenirs aus Italien mit.

Wenn ihr im Urlaub gerne selbst kocht und dafür die Lebensmittel einkaufen möchtet, könnt ihr zum Markt an der Piazza de Gasperi gehen. Dort bekommt ihr landwirtschaftliche Produkte aus mehreren Regionen des Landes. Von vitaminreichem Obst und Gemüse über frische Meeresfrüchte und seltenen Käsespezialitäten bis zu italienischen Gewürzen und hausgemachtem Wein ist alles dabei. Lasst euch inspirieren und macht eine kulinarische Entdeckungsreise. Informiert euch vorab über die Öffnungstage des Marktes.

Eine halbe Stunde von Vicenza entfernt, findet ihr den perfekten Gehweg für eine kleine Wanderung. Der Camminamento di Ronda oder Rhonda Walkaway ist ein bekannter Gehweg, der euch entlang und über die historische Stadtmauer von Cittadella führt. Sie weist eine Höhe von 15 Metern auf und blickt auf eine 800-jährige Geschichte zurück. Ihre Wurzeln liegen im Mittelalter. Die Mauer wurde bestens erhalten und ist ein Highlight für alle, die sich für Architektur und die Geschichte Italiens interessieren. Euer Spaziergang führt euch zu mehreren Aussichtspunkten, von denen ihr einen grandiosen Blick auf die Stadt und die Umgebung habt. Ihr seht unter anderem die Euganeischen Hügel und die Berici-Hügel. Der Rhonda-Gehweg ist ein großartiger Ort, um Urlaubsfotos zu machen. Wenn ihr einen Abstecher zu dem historischen Überbleibsel macht, könnt ihr auch gleich die kleine Stadt Cittadella erkunden.

Die 58 Kilometer von Vicenza entfernte Stadt Verona gehört zu den beliebtesten Städten in Venetien. Sie ist den Fans von Romeo und Julia ein Begriff, da sie Schauplatz dieser weltberühmten Tragödie war. Bekannt ist sie außerdem für ihr 2.000 Jahre altes Amphitheater, in dem heute Konzerte von internationalen Rock- und Popstars stattfinden. Wenn ihr euch eine weitere Sehenswürdigkeit anschauen möchtet, ist die mittelalterliche Burg Castelvecchio für einen Ausflug geeignet. Darin ist seit 1923 ein Museum zu finden, in dem ihr veronesische Werke aus der Zeit der Gotik bis ins 17. Jahrhundert bestaunen könnt. Zu den Künstlern gehören unter anderem Stefano da Verona und Pisanello.

Bei vielen Paaren steht Venedig ganz oben auf der Reisewunschliste. Um euch diesen Traum zu erfüllen, müsst ihr von Vicenza nur 74 Kilometer nördlich fahren. In der Lagunenstadt könnt ihr eine unvergessliche Gondelfahrt durch die Kanäle unternehmen und unter der Rialtobrücke herfahren. An Land ist der Markusplatz mit dem Dom aus dem elften Jahrhundert eine geschätzte Sehenswürdigkeit. Darin treffen prunkvolle Kuppeln auf exotisch anmutende Mosaike. Eine weitere Attraktion ist der Dogenpalast aus dem neunten Jahrhundert. Er war der Sitz des Dogen von Venedig. So wurde damals das Staatsoberhaupt genannt. Bei der Besichtigung sind besonders die goldenen Verzierungen und die Geheimgänge ins ehemalige Gefängnis interessant.

Wir wünschen euch eine erholsame Reise nach Venetien! Um euch die Reisevorbereitung zu erleichtern, haben wir alle wichtigen Informationen zusammengefasst. Lest euch im Folgenden über die beste Reisezeit und die komfortabelste Anreisemöglichkeit ein.

Vicenza ist ein tolles Reiseziel für den Sommerurlaub. Von April bis Oktober ist das Wetter in der Regel angenehm warm. Die heißesten Temperaturen erlebt ihr im Juli und August, während der Januar der kälteste Monat ist. Am meisten Regen gibt es im April und Mai, aber dieser beeinträchtigt das italienische Dolce Vita überhaupt nicht.

Die italienische Stadt ist sowohl für einen spontanen Wochenendtrip als auch einen längeren Urlaub geeignet. Bei einem kurzen Aufenthalt könnt ihr euch die schönsten Sehenswürdigkeiten anschauen und shoppen gehen, bevor ihr den Abend bei einer leckeren Pizza ausklingen lasst. Wenn ihr eine oder zwei Wochen bleibt, bieten sich zusätzlich Ausflüge in die Umgebung an.

Von Deutschland könnt ihr schnell und komfortabel mit dem Flugzeug anreisen. Die bequemste Möglichkeit ist die Landung in der Stadt Venedig, aus der es nur 74 Kilometer bis nach Vicenza sind. Alternativen sind die Flughäfen in Bergamo oder Bologna, die allerdings beide mehr als 150 Kilometer entfernt sind.

Da in Italien meistens schönes Wetter ist, könnt ihr Vicenza gut zu Fuß erkunden. Ansonsten nutzt ihr den öffentlichen Nahverkehr, der überwiegend aus Bussen und Zügen besteht. Um Ausflüge in die Umgebung zu machen, ist ein Mietwagen eine willkommene Lösung. Dann seid ihr flexibel und zeitlich unabhängig.

Die Speisen in Venetien haben kulinarische Einflüsse aus Österreich und dem Balkan. Das Reisgericht Risotto und der aus Maisgrieß hergestellte Brei Polenta stehen ganz oben auf der Speisekarte. Ein weiteres traditionelles Gericht ist der Bohneneintopf Jota. Natürlich könnt ihr euch auch auf Pizza und Pasta in allen Variationen sowie auf den italienischen Klassiker Carpaccio freuen. Das hauchdünne Rinderfilet wird roh mit Rucola und Pinienkernen als Opener eines Menüs serviert.

Ein Urlaub in Vicenza ist für jedes Budget geeignet. Es gibt günstige Zimmer, die aber gemütlich eingerichtet sind, sowie elegante Hotels für gehobene Ansprüche. Da die italienische Stadt so sehenswert und aufregend ist, werdet ihr nicht viel Zeit in der Unterkunft verbringen. Sparfüchse sollten sich Hotel-Schnäppchen und preiswerte Flüge sofort sichern.