Im Nationalpark Torres del Paine in Chile treffen idyllische Seen auf majestätische Berge und spektakuläre Gletscher. Der Park ist ein UNESCO-Biosphärenreservat und wurde nach den Torres del Paines benannt, die gleichzeitig sein Wahrzeichen sind. Dabei handelt es sich um drei nadelartige Granitberge, die zwischen 2.600 und 2.850 Meter hoch sind.
Überblick
Der 2.420 Quadratkilometer große Nationalpark Torres del Paine liegt in Patagonien im Süden von Chile. Er gehört zur Región de Magallanes y de la Antártica Chilena und grenzt im Norden an Argentinien und den Nationalpark Los Glaciares. Die nächstgelegene Stadt ist Puerto Natales und gut über eine ausgebaute Verbindungsstraße zu erreichen. Der höchste Berg im Nationalpark ist der Cerro Paine Grande mit 3.050 Metern. Neben den atemberaubenden Gipfeln ist schon allein die facettenreiche Flora und Fauna des Parks eine Sehenswürdigkeit für sich. Wer die Vielfalt der Natur und abwechslungsreiche Aktivitäten an Land und auf dem Wasser liebt, kann in diesem Nationalpark einen unvergesslichen Urlaub verbringen.
Seen
Im Nationalpark Torres del Paine gibt es traumhafte Seen, an denen ihr Ruhe und Erholung findet. Sie sind eingebettet in eine wunderschöne Natur, die mit ihrer Artenvielfalt überrascht. Die verschiedenen Gewässer im Park sind nicht nur Oasen der Stille, sondern auch tolle Fotomotive. Wir stellen euch einige Exemplare vor.
Nordenskjöld Lake
Dieser See ist unter dem Namen Lago Nordenskjöld oder Lago Nordenskiöld bekannt. Er wurde nach dem schwedischen Geologen Otto Nordenskiöld benannt, der ihn Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckte. Am See befindet sich der gigantische Wasserfall Salto Grande, der zum Träumen und Entspannen einlädt und an dem ihr die gigantische Kraft der Natur spürt. Am westlichen Bereich des Sees leben viele Wildtiere, wie die grasenden Guanakos – ein in Südamerika beheimatetes Kamelid. Sie sind die wilde Stammform der Lamas und gehören zur Familie der Kamele.
Pehoé See
Ein weiterer idyllischer Ort im Torres del Paine Nationalpark: Hier könnt ihr die beruhigende Atmosphäre genießen und euch die Flora und Fauna anschauen, zu der auch hier die wilden Guanakos gehören. Der Pehoé See wird unter anderem vom Fluss Paine durch den Nordenskjöld See beziehungsweise durch den Wasserfall Salto Grande gespeist. Der Ausblick auf den türkisfarbenen Pehoé See mit seinem Bergpanorama ist einfach wohltuend.
Sarmiento See
Dieser See trägt den Namen des spanischen Entdeckers Pedro Sarmiento de Gamboa. Er ist bei Naturliebhabern und Ruhesuchenden genauso beliebt wie bei Geologen und Forschern. Denn an dem See sind Ablagerungen zu finden, die auf eine hydrothermale Aktivität hindeuten – also die Bildung von Mineralen verschiedener Herkunft. Erkundet auch als Nicht-Geologen die Ufer und schaut genau hin! Die Details, das satte Grün und die schneebedeckten Berge sind genauso schön wie die gesamte Atmosphäre an diesem paradiesischen Fleckchen Erde.
Aktivitäten
Der Nationalpark Torres del Paine ist ein Eldorado für Wanderer und Trekkingfans und zudem der perfekte Ort für weitere Aktivitäten in der freien Natur. Wie wäre es mit einer aufregenden Gletschertour oder einem romantischen Ausritt? Wassersportler freuen sich auf Segeltouren und Kajakfahrten. Wer es lieber gemütlicher angehen lässt, bucht eine geführte Bootstour.
Wanderungen und Gletschertouren
Wanderer werden sich im Nationalpark Torres del Paine wohlfühlen. Ihr habt die Wahl zwischen kurzen Tageswanderungen oder umfangreichen Ausflügen, bei denen ihr mehrere Tage unterwegs seid. Es gibt zwei große Routen, die bestens ausgeschildert sind: der W-Trek und der O-Trek. Auf dem mehrere Kilometer langen „Circuit W“ könnt ihr eine Wanderung unternehmen, bei der ihr fünf Tage den Park erkundet. Sie beginnt an der Laguna Amarga und endet am Vertice Grey Shelter.
Solltet ihr kein Interesse an tagelangen Wanderungen haben, stehen euch ebenfalls kurze Trips zur Verfügung. Beliebt ist die einstündige Route von der Guarderia Lago Grey zum Südufer des Lago Grey. Eine Tageswanderung führt euch zur Lagune und den Granittürmen Torres del Paine. Für richtig geübte Wanderer mit entsprechender Ausrüstung gibt es im Park organisierte Trekking-Touren und Ausflüge zu den Gletschern. Diese dauern nicht selten mehrere Tage und sollten aufgrund der wechselnden Wetterbedingungen gut vorbereitet sein.
Schiffstouren auf dem Lago Grey
Dieser bildhübsche See im westlichen Teil des Nationalparks Torres del Paine ist ideal für amüsante Ausflüge mit dem Schiff. Er wird Lago Grey oder Grey Lake genannt, weil er von einem Gletscher mit dem Namen Grey gespeist wird. Auf dem See schwimmen immer wieder kleine bis gigantische Eisberge, die vom Gletscher abgebrochen sind. Wenn ihr dieses Naturschauspiel sehen möchtet, könnt ihr eine Bootsfahrt auf dem See unternehmen. Sie startet am Südufer und bietet großartige Ausblicke auf den gesamten See und den wunderschönen Gletscher.
Reittouren unternehmen
Wer liebend gerne auf dem Rücken der Pferde die Natur erkundet, ist im Nationalpark Torres del Paine genau richtig. Vor allem im Süden, im Gebiet Serrano sind Pferdefreunde herzlich willkommen. Es können kurze Touren oder mehrtägige Reitausflüge gebucht werden. Dabei trabt ihr an gigantischen Bergen vorbei und blickt auf märchenhafte Lagunen. Einige der beliebtesten Reitwege erreicht ihr über den Eingang Laguna Azul und die Ruta Y-160. Reitausflüge lassen sich hervorragend mit anderen Aktivitäten wie Wanderungen oder Kajakfahrten kombinieren.
Segeln und Kajak fahren
Die Gewässer im Nationalpark Torres del Paine eignen sich ideal für Segler und Kajakfahrer. Mit dem Segelboot könnt ihr die vielseitigen Seen erkunden. Der Lago Grey ist prädestiniert für eine Kajaktour, bei der auch Anfänger ihren Spaß haben. Ihr habt grandiose Ausblicke auf die Berge und den Gletscher. Wer Ausdauer und Mut mitbringt, kann ganz nah an den Grey Gletscher heranfahren und seine Kraft spüren. Ein weiterer schöner See für Kajaktouren ist der Lago Tyndall.
Wer nicht genug vom Kanufahren bekommt, kann anschließend den Rio Serrano erkunden. Der Fluss befindet sich an der Grenze des Nationalparks. Ein zweitägiger Ausflug führt euch auf dem Wasser bis zur Siedlung Puerto Toro, welche in der Bucht Seno de Ultima Esperanza liegt – vor knapp 30 Jahren ein bekannter Ort für die Goldförderung. Erlebt die spektakuläre Aussicht auf die Gletscher Serrano und Balmaceda und lasst euch von dem rauschenden Serrano-Wasserfall erfrischen!
Besuch im Nationalpark
Dank seiner abwechslungsreichen Landschaft und seiner artenreichen Pflanzen- und Tierwelt ist dieser Naturpark ein Highlight für viele Urlauber. Zu den Besuchern gehören neben Wanderern und Aktivurlaubern auch Bergsteiger und Gletschertouristen. Wassersportler fühlen sich an den Seen und Flüssen besonders wohl.
Öffnungszeiten
In der Regel ist der Nationalpark Torres del Paine montags bis sonntags geöffnet. Das gilt auch für Feiertage. Für die genauen Öffnungszeiten ist es ratsam, sich vorab zu informieren, da die Zeiten je nach Saison variieren. Beachtet werden sollte, dass einige Gebiete je nach Jahreszeit geschlossen sein können. Zudem ist eventuell die Teilnahme an einer professionellen Führung erforderlich, um bestimmte Bereiche betreten zu dürfen. Aktuelle Informationen dazu findet ihr auf der Internetseite des Parks.
Weitere Infos
Der Park ist insgesamt gut erschlossen. In der Nähe des Lago Toro ist die Hauptverwaltung untergebracht, während es auf dem gesamten Gelände mehrere kleine Verwaltungspunkte gibt. Für Sicherheit und Ordnung sorgen Ranger und andere Mitarbeiter. Wanderern stehen unterschiedliche Rundwege zur Verfügung. Wenn ihr eure Touren vorab planen möchtet, könnt ihr euch die Karte und weitere Hinweise auf der Homepage des Nationalparks Torres del Paine anschauen.
Wichtiger Hinweis: Im Nationalpark gelten strenge Umweltauflagen, um die Natur und die Artenvielfalt zu schützen. Beim Eintritt muss ein kurzes Video zu diesem Thema angesehen werden.
Regeln
Ob die Parkregeln und die Umweltschutzauflagen eingehalten werden, wird von den aufmerksamen Rangern kontrolliert. Es ist wichtig, beim Besuch des Nationalparks keinen Müll oder andere Spuren zu hinterlassen. Lagerfeuer sind ausschließlich in den dafür vorgesehenen Zonen erlaubt und ansonsten strengstens verboten. Sie müssen immer unter angemessenen Bedingungen und an windgeschützten Orten stattfinden, damit Waldbrände verhindert werden. Berücksichtigt dabei sowohl die Wetterverhältnisse als auch die allgemeinen Sicherheitsregeln! Löscht das Feuer vollständig und behaltet es so lange im Auge, bis ihr euch ganz sicher seid, dass es wirklich erloschen ist. Wer in Chile einen Waldbrand verursacht, muss mit einer Geldstrafe oder Ausweisung aus dem Land rechnen. Rauchen und die Verwendung von Kerzen ist ebenfalls strengstens untersagt.
Achtet beim Wandern unbedingt auf die Schließzeiten der Wege. Ihr solltet die ausgeschilderten Routen nicht verlassen, um die Landschaft so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Verhaltet euch ruhig und achtet darauf, die wilden Tiere nicht zu stören. Sie dürfen nicht gefüttert werden – auch wenn sie euch noch so niedlich mit ihren großen Augen anschauen. In die geschützten Gebiete dürfen keine Haustiere mitgenommen werden. Es ist untersagt, archäologische, paläontologische oder historische Überreste zu beschädigen oder mitzunehmen. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Nationalpark Torres del Paine in Zukunft ein wundervolles Naturparadies bleibt. Zu guter Letzt sollten die örtlichen und nationalen Gesetze beachtet werden, um einen entspannten Urlaub genießen zu können.
Reise-Infos
Wir möchten, dass ihr euch bestens auf eure Reise nach Chile vorbereiten könnt. Aus diesem Grund geben wir euch hier wichtige Informationen für eure Planung mit auf den Weg. Lest sie euch in Ruhe durch und bucht dann euren Trip in den Nationalpark.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Beim Reiseziel Chile denken viele Urlauber sofort an einen strahlend blauen Himmel. Das ist allerdings nicht durchgehend der Fall. Vor allem herrschen im Nationalpark Torres del Paine nicht immer sommerliche Zustände. Die Durchschnittstemperatur kann in der warmen Jahreszeit bei neun Grad Celsius liegen, während sie im Winter ein Grad Celsius beträgt. Der Pazifikwind bringt viele Wolken und wechselndes Wetter mit sich, das zum größten Teil kalt ist. Die meisten Besucher strömen daher von Dezember bis März in den Park.
Je nach Anforderung an euren Urlaub solltet ihr die Länge eures Besuchs planen. Möchtet ihr lediglich einen Tagesausflug unternehmen? Dann braucht ihr, außer den einen Tag, keine zusätzliche Zeit einzuplanen. Wer den Besuch des Parks allerdings an mehreren, aufeinanderfolgenden Tagen in Betracht zieht, sollte eine lange Anreise sowie zusätzliche Unterkünfte mit in die Planung und die Reisedauer einbeziehen.
Reisevorbereitung
Ein Reisepass, der bei Abreise noch mindestens sechs Monate gültig ist, ist für die Einreise nach Chile unabdingbar. Eine Kreditkarte sowie ein wenig Bargeld sind von Vorteil. Zudem ist ein internationaler Führerschein obligatorisch, solltet ihr vor Ort einen Mietwagen in Betracht ziehen.
Anreise
Ihr solltet euch auf eine längere Anreise vorbereiten. Der nächstgelegene Flughafen in Chile ist in Punta Arenas. Diesen könnt ihr beispielsweise von Frankfurt aus, mit einem Langstreckenflug innerhab von 24 bis 48 Stunden erreichen. In Punta Arenas geht es mit dem Bus oder einem Mietwagen weiter nach Puerto Natales, um dort die Reise in den Nationalpark fortzusetzen.
Da viele Reiserouten von El Calafate ausgehen, könnt ihr alternativ über Argentinien anreisen. Ihr fliegt von der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires nach El Calafate in der Provinz Santa Cruz und reist anschließen vier bis fünf Stunden mit dem Bus oder Mietwagen zum Nationalpark.
Fortbewegung vor Ort
Der Torres del Paine Nationalpark ist sehr gut mit Bussen zu erreichen. Von Oktober bis April wird er normalerweise täglich von Puerto Natales aus angefahren. Der Fahrplan hängt von der Jahreszeit ab und sollte am besten vor Ort erfragt werden. Um verschiedene Parkbereiche kennenzulernen, könnt ihr Shuttlebusse nutzen. Diese fahren zwischen dem Eingang an der Laguna Amarga und der Base de las Torres, an der ein Wanderweg beginnt. Für Touren innerhalb des Parks könnt ihr einen Katamaran nutzen, der zwischen Pudeto Jetty und Refugio Paine Grande verkehrt. Der Anleger des Katamarans ist ebenfalls mit dem Shuttlebus erreichbar. Vom Pier am Lago Grey und Refugio Grey fährt ebenfalls ein Boot ab.
Parken
Wenn ihr euch in Chile besonders flexibel und unabhängig fortbewegen möchtet, ist ein Mietwagen die ideale Lösung. In der Nähe des Nationalparks Torres del Paine gibt es genügend Parkplätze. Diese sind üblicherweise gut ausgeschildert, liegen allerdings nicht direkt am Park, weshalb ein Shuttle-Service angeboten wird.
Hotels und Unterkünfte
Im und am Nationalpark Torres del Paine gibt es unterschiedliche Unterkünfte – von Luxushotel bis Appartement – in denen ihr sicher und komfortabel untergebracht seid. Ihr habt ein bequemes Bett, hin und wieder sogar ein Wellness-Angebot und die Nähe zur Natur für optimale Entspannung.