Die Region Navarra ist ein perfektes Reiseziel für Entdecker und Individualisten. Sie zeichnet sich durch eine abwechslungsreiche Landschaft, kulinarische Besonderheiten, malerische Orte und viele Wanderwege aus. Die Hauptstadt ist das schöne Pamplona. Mehr über die Highlights erfahrt ihr hier.
Überblick
Navarra grenzt direkt an Frankreich. Die nordspanische Region liegt definitiv abseits der bekannten Reisepfade. Das Zentrum der Autonomen Gemeinschaft ist Pamplona, wo Anfang Juli das berühmte Stierrennen namens „San Fermín“ stattfindet. Es lohnt sich, auch zu anderen Zeitpunkten nach Pamplona zu reisen und die Region zwischen Baskenland, La Rioja und Aragonien zu erkunden. Mehr über die Landschaft, schönsten Orte und besten Aktivitäten in Navarra lest ihr im Folgenden.
Städte
Wer durch die Region reist, sollte sich einen Besuch in den schönsten Städten nicht entgehen lassen. Allen voran ist die Hauptstadt und größte Stadt Navarras, Pamplona, zu nennen. Aber auch Tudela, Ochagavía, Olite und weitere Orte sind sehr zu empfehlen.
Pamplona
Pamplona ist das Zentrum der Region Navarra. Die malerische Altstadt lässt sich sehr gut zu Fuß erkunden. Geht durch die engen Gassen mit ihren kleinen Läden und einladenden Pincho-Bars (kleine, meist auf Spießen befindliche Imbisse werden Pincho genannt). Im Juli werden die Bullen durch dieses historische Viertel getrieben. Zu allen anderen Zeiten könnt ihr hier in Ruhe das Rathaus mit seiner beeindruckenden Fassade, die gotische Kathedrale Santa María la Real und die Stadtmauern von Pamplona besuchen. Auch die Plaza del Castillo im Süden der Altstadt ist einen Abstecher wert.
Tudela
Im südlichen Teil der Region Navarra befindet sich das Ebro-Tal mit dem historischen Tudela. Es wird von einer Burg überragt, die sich auf einem Hügel oberhalb der Stadt befindet und früher eine wichtige Verteidigungsanlage darstellte. Heute ist der Bau nur noch eine Ruine, aber bildet trotzdem ein tolles Ausflugsziel. Die Kathedrale von Tudela mit ihren Fresken und Gemälden ist ebenfalls sehenswert. Verkostet außerdem die kulinarischen Highlights des Ortes wie etwa die vielseitigen Gemüsegerichte mit Artischocken, Spargel und Paprika.
Ochagavía
Tief in den Pyrenäen findet ihr eines der schönsten Dörfer von Spanien namens Ochagavía. Es punktet mit kleinen und teils steilen Gassen, einer fotogenen Steinbrücke über dem Anduna-Fluss und der Nähe zum Irati-Wald. Letzterer stellt in Europa den zweitgrößten Buchen- und Tannenwald nach dem deutschen Schwarzwald dar und ist hervorragend zum Wandern geeignet. In den vielen Restaurants dieses Dorfes in Navarra verkostet ihr Produkte, die aus den umgebenden Bergen stammen.
Olite
Sehr malerisch ist auch das Städtchen Olite mit seinem Palast. Dieser gotische Bau gehört zu den schönsten Sehenswürdigkeiten von Navarra und wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Vergrößert wurde das Gebäude im frühen 15. Jahrhundert durch den König von Navarra. Neben dem Märchenschloss gibt es in Olite auch viele steinerne Treppen, Weinberge und Vinotheken sowie köstliche Restaurants.
Estella-Lizarra
Wer sich für Architektur interessiert, sollte den Ort Estella besuchen. Auf Spanisch ist er als Estella und auf Baskisch als Lizarra bekannt, daher der Doppelname. In der Altstadt bewundert ihr schmale Gassen, alte Paläste und traditionelle Gebäude. An der Plaza de los Fueros gibt es viele Restaurants und Cafés mit lokalen, traditionellen Köstlichkeiten. Außerdem kommen viele Pilger vom Jakobsweg vorbei und stoppen in der prächtigen Basilika von San Juan de la Cruz.
Sehenswürdigkeiten
Neben sehenswerten Städten gibt es in Navarra auch individuelle Sehenswürdigkeiten, und zwar sowohl kultureller als auch natürlicher Art. Einige der Highlights, darunter Schlösser, präsentieren wir nachstehend.
Kathedrale von Pamplona
In Pamplona solltet ihr euch die Kathedrale Santa María la Real nicht entgehen lassen. Vor allem für Reisende, die an Geschichte, Architektur und Kunst interessiert sind, handelt es sich um ein Muss. Die Kathedrale gehört zu den am besten erhaltenen gotischen Bauwerken Europas. Sie beeindruckt mit ihrem hohen Kirchenschiff und den filigranen, spitzbogigen Gewölben. Besteigt den Glockenturm, um den Ausblick über die Hauptstadt von Navarra und die umliegende Bergwelt zu genießen.
Palacio Real de Olite
Olites Königspalast aus dem 13. Jahrhundert ist ein weiterer Höhepunkt der Autonomen Gemeinschaft. Lange diente er als Residenz der Könige Navarras. Mit seinen vielen spitzen Türmen erinnert er fast an ein Märchenschloss. Schlendert durch die Gärten, Innenhöfe und Kapellen der überraschend großen Anlage und freut euch auf eine schöne Aussicht auf die Stadt Olite. Ideal für ein paar Fotos!
Plaza del Castillo
Die Plaza del Castillo in Pamplona wird von Einheimischen gern als „Wohnzimmer der Stadt“ bezeichnet. Der große, verkehrsberuhigte öffentliche Platz vereint die Altstadt mit dem neueren Bereich von Pamplona. Gönnt euch hier ein Getränk und bewundert die Gebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert. So bekommt ihr schnell ein Gefühl für die Stadt. Oft finden auch Märkte und Veranstaltungen auf der Plaza statt, sodass eigentlich immer etwas los ist. Und an ruhigeren Tagen oder bei schlechtem Wetter gibt es nichts Besseres als eine große Auswahl an essbaren Kleinigkeiten in einer Tapas-Bar.
Schloss von Javier
Ein weiteres mittelalterliches Schloss in Navarra ist das Castillo de Javier mit Ursprüngen im 10. Jahrhundert. Es diente dazu, adlige Familien vor feindlichen Angriffen zu beschützen. Steinerne Türme, Mauern, Burghöfe und eine Kapelle mit vielen Kunstwerken machen den Besuch zu einem Erlebnis. Im Museum erfahrt ihr mehr über den Heiligen Franz Xaver. Rund um das Schloss gibt es außerdem viele schöne Spazierwege durch die Weinberge und Olivenhaine.
Kloster San Salvador de Leyre
Neben Schlössern hat Navarra auch Klöster zu bieten. Das berühmte Kloster San Salvador de Leyre stammt vermutlich aus dem 9. Jahrhundert und wurde von den Benediktinern gegründet. Es blickt auf eine lange Geschichte als spirituelles Zentrum der Region zurück. Durch die Mischung aus romanischen und gotischen Stilelementen ist das Kloster auch architektonisch interessant. Hört euch die Gregorianischen Gesänge der Mönche an, bewundert die Sammlung mittelalterlicher Musik oder erkundet die Wanderwege des Umlands.
Bardenas Reales
Im Südosten von Navarra in der Nähe von Tudela befindet sich eine faszinierende Wüstenregion namens Bardenas Reales, die einzigartige Felsformationen bietet. Besonders bekannt sind die „Castillos“. Das sind Felsformationen, die wie eine mittelalterliche Burg aussehen. In dieser ungewöhnlichen Landschaft gibt es viele Tier- und Pflanzenarten zu entdecken. Nehmt ein Fernglas mit, um Steinböcke oder Adler zu sehen.
Die Böden dieser Halbwüste bestehen aus Sandstein, Kreide und Lehm und wurden über die Jahrtausende von Wasser und Wind erodiert. So sind auch die vielen Felsformationen, Canyons, Tafelberge und Hügel entstanden. Die UNESCO hat den Naturpark Bardenas Reales als Biosphärenreservat deklariert. Szenen für die Serie „Game of Thrones“ und die Filmreihe „James Bond” wurden hier gedreht, was der Region zu viel Aufmerksamkeit verholfen hat.
Cuevas de Zugarramurdi
In Navarra gibt es gleich mehrere natürliche Höhlen. Besonders eindrucksvoll sind die Höhlen von Zugarramurdi, die sehr nahe an Frankreich liegen. Die blau-grüne Landschaft der Umgebung sowie die engen Gassen haben dem gleichnamigen Ort den Titel „Hexendorf“ eingebracht, wobei ein Großteil des Mysteriums in der Höhle liegt. Diese befindet sich nur etwa 650 Meter vom Dorf entfernt in einem Wald. Erfahrt im Rahmen einer Führung mehr über den natürlichen Tunnel, der 120 Meter misst und bis zu zwölf Meter hoch ist. Im Hexenmuseum des Ortes lernt ihr einiges über die Vergangenheit der Hexenjagd im Mittelalter.
Aktivitäten
Nach all’ dem Sightseeing braucht ihr vielleicht eine etwas andere Aktivität: Ob Wanderung, Spaziergang, Fahrradtour oder ein Museumsbesuch der etwas anderen Art, in diesem Abschnitt erhaltet ihr passende Inspiration.
Wandern
In Navarra gibt es viele schöne Wanderrouten. Es lohnt sich, mehrmals wandern zu gehen, denn so erhaltet ihr einen guten Eindruck von der Vielfalt der Region. Die einzigartige Halbwüste von Bardenas Realses entdeckt ihr ebenfalls am besten auf einer Wanderung. Oder ihr lauft ein Stück des Jakobswegs durch Navarra und tauscht euch mit Pilgern aus, die ihr definitiv entlang der Route treffen werdet. So taucht ihr für einen halben oder vielleicht auch für einen ganzen Tag in die Welt des Pilgerns ein.
Durch die Pyrenäen ist es in Navarra größtenteils sehr hügelig, aber viel höher als 2.000 Meter sind die Gipfel nicht. Das bedeutet, dass ihr hier ohne Höhentraining recht gut auskommen solltet. Nehmt eine gute Wanderkarte mit oder lasst euch vor Ort beraten, um zum Beispiel früheren Gleisbetten, Routen durch Täler und durch den Irati-Park oder dem Gartxot-Trail durch die Pyrenäen zu folgen.
Nacedero Urederra Baquedano
Die Region Navarra bietet gleich mehrere Naturschutzgebiete, die meistens auch sehr gut zum Wandern geeignet sind. Das trifft definitiv auf den Nationalpark Nacedero Urederra Baquedano östlich von Pamplona zu. Freut euch auf Seen mit türkisblauem Wasser, bemooste Steine, grüne Wälder und herrliche Aussichten auf Täler. Informiert euch vor dem Besuch über mögliche Schließungen. Denn um die geschützte Natur erhalten zu können, werden nach und nach Arbeiten in diesem Gebiet Navarras durchgeführt. Einige Abschnitte werden gelegentlich für Besucher geschlossen.
Naturpark Señorio de Bertiz
Ein weiterer spektakulärer Naturpark in Navarra heißt Señorio de Bertiz. Er ist über 2.000 Hektar groß und für seine Vielfalt an Pflanzen und Tieren bekannt. Steinadler, Bussarde und viele weitere Greifvögel sind unterwegs, weshalb sich ein Fernglas lohnt. Man kann den Park auf eigene Faust erkunden oder eine organisierte Tour buchen. Im Botanischen Garten von Bertiz erfahrt ihr mehr über die Region.
Jardines de la Taconera
Pamplonas ältester öffentlicher Park heißt Jardines de la Taconera. Er ist bis heute ein beliebter Ort bei Einheimischen, um einen Spaziergang zu machen oder einen schönen Tag mit der Familie zu verbringen. Vor Ort gibt es einen kleinen Zoo, Spielplätze, architektonische Besonderheiten wie das Portal de San Nicolás im barocken Stil und Abschnitte der Stadtmauer von Pamplona. Auch für ein Picknick ist der schöne Park bestens geeignet.
Irati-Wald
In der Nähe von Ochagavía liegt der riesengroße Irati-Wald oder Selva de Irati. Er befindet sich am und über dem Salazar-Tal und besteht größtenteils aus Buchen und Tannen. Auf verschiedenen Routen könnt ihr hier wunderbar wandern oder Mountainbike fahren. Auch E-Mountainbikes sind vorhanden und bringen euch bei Bedarf bis zum Besucherzentrum Casas de Irati direkt an der Grenze zu Frankreich.
Museumsbesuch
In Navarra gibt es viele spannende Museen, aber wer sich etwas Besonderes wünscht, kann das Trüffelmuseum in Metauten besuchen. Dort erfährt man mehr über die schwarze Trüffelknolle. Und während der Saison von Dezember bis März ist es möglich, bei der Trüffelsuche dabei zu sein und an einer Verkostung teilzunehmen.
Reise-Infos
Navarra ist ein echter Geheimtipp, der aber sehr viel zu bieten hat. Damit die Planung gelingt, sind hier ein paar Informationen zusammengestellt. Anschließend müsst ihr nur noch den Koffer packen und es kann losgehen.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Die beste Reisezeit für einen Urlaub in Navarra ist im Sommer und Herbst. Dann sind eure Chancen auf gutes Wetter am höchsten. Insbesondere in den höhergelegenen Orten der Autonomen Gemeinschaft wird es auch im Sommer nicht allzu heiß. Stattdessen bläst ein angenehmer Wind durch die Pyrenäen. Wer gern wandert und Blumen bewundert, ist auch schon im Frühling mit einer Reise nach Pamplona gut beraten. Dann fangen die schönen Täler gerade an, grün zu werden.
In Navarra gibt es mehr als genug Attraktionen und Aktivitäten für eine ein- bis zweiwöchige Reise. Auch wenn ihr etwas weniger Zeit mitbringt, lohnt sich ein Besuch von Navarra schon für ein verlängertes Wochenende. Dann solltet ihr jedoch planen, was ihr unbedingt sehen wollt, damit ihr die Zeit bestmöglich ausnutzen könnt.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Leider gibt es aus Deutschland keine Direktflüge nach Pamplona. Von einigen Flughäfen aus kommt ihr nach Bilbao, das etwa zwei Stunden mit dem Auto von Pamplona entfernt ist. Alternativ steigt ihr in Madrid um. Mit dem Zug erreicht ihr Pamplona von der spanischen Hauptstadt aus in knapp drei Stunden oder, je nach Verkehr, in etwa viereinhalb Stunden mit dem Auto.
Vor Ort bewegt ihr euch am besten mit einem Mietwagen fort. Zwar ist auch der regionale Verkehr recht gut, aber um die wunderschöne Landschaft von Navarra in Ruhe zu erkunden und dabei so oft wie gewünscht anzuhalten, seid ihr mit einem Auto am besten beraten. In Pamplona ist man gut zu Fuß unterwegs. Die meisten Highlights der Region sind nicht viel mehr als anderthalb Stunden von der Hauptstadt entfernt, sodass ihr auch tageweise einen Mietwagen nehmen könnt.
Essen und Spezialitäten
Navarra ist vor allem für seine „Pinchos“ oder „Pintxos“ (baskisch) bekannt. Das sind kleine Happen, die häufig aus einer Scheibe Baguette mit Käse oder Wurst bestehen und auf Spieße gedrückt werden. Auch Oliven, Sardellen und Paprika werden gern dazu gereicht. In Pamplona könnt ihr an Touren teilnehmen, um die besten Kreationen der Häppchen auszuprobieren. Dazu gehört stets ein guter Wein aus Navarra.
Hotels und Unterkünfte
Navarra bietet viele schöne Unterkünfte, die bei Individualreisenden und Freunden des entspannten Urlaubs beliebt sind. Familiengeführte Hotels und Unterkünfte auf Bauernhöfen und Weingütern gehören ebenfalls dazu. In Pamplona und anderen größeren Orten gibt es luxuriöse Unterkünfte sowie Budgethotels, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist.