Buchara in Usbekistan entdecken


Hinter dem Reiseziel Buchara verbirgt sich eine Provinz in Usbekistan, in der sich die gleichnamige Stadt befindet. Sie ist auch als Buxoro oder Bukhara bekannt. Der alte Kern gehört seit 1993 zum UNESCO-Welterbe und wartet mit prachtvollen Moscheen und Mausoleen auf.

Überblick

Die Stadt Buxoro liegt idyllisch in einer Oase, die zur historischen Landschaft Sogdien gehört. Sie befindet sich an der alten Seidenstraße und ist umgeben von der Kies- und Sandwüste Kysylkum, die zu faszinierenden Touren einlädt. Buchara gehört heute zu den wichtigsten Handelszentren in Zentralasien. Als UNESCO-Welterbe ist die Stadt das ideale Reiseziel für Historiker und Architekturfreunde. Naturliebhaber und Romantiker kommen bei Wüstenausflügen mit Kamelritten und einer Übernachtung in Jurten auf ihre Kosten.

Mir Arab Madrasa
Die Mir-Arab-Madrasa in der Provinzhauptstadt

Geschichte

Bukhara zählt zu den ältesten Städten Mittelasiens. Der genaue Zeitpunkt der Gründung ist unbekannt. Die Gegend zählte einst zum persischen Achämenidenreich. Eine alte Töpferei in der Region hat ihren Ursprung im Hellenismus. Zu dieser Zeit gehörte das Gebiet zum griechisch-baktrischen Königreich. Später eroberten die Araber die Gegend, danach kam es im Laufe der Zeit zur Herrschaft der Mongolen und Russen.

Städte

In der gleichnamigen Provinz entdeckt ihr kleine und große Städte, die sich durch ihren urigen Charme auszeichnen und euch einen Einblick in die Geschichte des Landes geben. Wir stellen euch die beliebtesten Städte in der Region vor.

Buchara

Buchara wird als „Heilige Stadt“ bezeichnet. Als Industrie- und Handelsstandort an der Seidenstraße war sie von großer Bedeutung. Sie bezaubert mit ihrem exotischen Flair und ihrer bis in die Antike zurückreichende Geschichte, die in vielen Bauwerken zum Ausdruck kommt. Ihr erblickt überall schmuckvolle Paläste sowie hübsche Moscheen und Tempel. Ebenso sehenswert sind die Zitadelle Ark und das Gebäudeensemble Poi Kalon. Dank ihrer Lage in der Wüste eignet sich die Provinzhauptstadt hervorragend als Startpunkt für Ausflüge in die traumhafte Natur.

Zitadelle Ark
Der Eingang zur Zitadelle

Shafirkan

Diese Stadt in Usbekistan wird auch Shofirkon genannt und gilt als Verwaltungszentrum der Provinz Buchara. Sie wurde im frühen Mittelalter gegründet und weist eine Größe von 3.720 Quadratkilometern auf. Diese Fläche besteht hauptsächlich aus Ebenen und Sanddünen, die ihr bei einer Tour entdecken könnt. Dabei solltet ihr die Kamera immer griffbereit haben, um originelle Urlaubsfotos zu schießen.

Decha

Wenn ihr eine Reise durch die Provinz Buchara macht, sollte auch diese Stadt auf eurer Liste stehen. Schlendert durch die Gassen und lasst euch vom urtümlichen Flair begeistern! Entdeckt die religiöse Stätte Tomb of Hoja Muhammad Baba Samosiy und die Khoja Ali Romitani Moschee in Decha. Ein Besuch ist eine gute Gelegenheit, kulinarische Köstlichkeiten zu probieren.

Sehenswürdigkeiten

Beim Besichtigen der Provinz begegnen euch vor allem eindrucksvolle Bauwerke wie Zitadellen und Mausoleen. Dort wandelt ihr auf den Spuren der Vergangenheit und bewundert historische Architektur.

Poi Kalon

Dieser magische Gebäudekomplex kann in Buxoro in der Nähe der Zitadelle Ark bestaunt werden. Er setzt sich aus vier Bereichen zusammen. Neben dem Kalon-Minarett und der Kalon-Moschee gehören die Mir-Arab-Madrasa und die Emir-Alim-Khan-Madrasa dazu. Erbaut wurde das Kalon Minarett im Maveranahr-Stil und ragt etwa 45 Meter aus dem Stadtbild empor. Eines der Hauptmerkmale sind die runden Ziegeltürme und ihre blauen Kuppeln.

Poi Kalon
Lange Schatten im Poi Kalon

Das älteste Bauwerk ist das Minarett, das seinen Ursprung im zwölften Jahrhundert in der Zeit des Karachanidenherrschers Arslan Khan hat. Die Moschee wurde im Jahr 1514 fertiggestellt, während der Bau der Miri-Arab-Madresa um 1536 bis 1537 abgeschlossen war. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts folgte die Emir-Alim-Khan-Madresa, die im Süden des Platzes steht.

Ulugʻbek-Madrasa

Schaut euch dieses bemerkenswerte Bauwerk an, das nur 300 Meter vom Poi Kalon entfernt ist! Der Timuriden-Khan Ulugh Beg ließ es am Anfang des 15. Jahrhunderts errichten. Die Madrasa weist eine Länge von 53 Metern und eine Breite von 42 Metern auf. An der Hauptfassade befindet sich ein Pischtak, der zentral angeordnet ist. So werden monumentale Haupteingänge bezeichnet, die zu persischen und zentralasiatischen Moscheen gehören. Eine Besonderheit ist, dass der darin befindliche Iwan (Audienzhalle) nahezu die Gesamthöhe einnimmt. Zur Ulugʻbek-Madrasa gehören ein Unterrichtsraum und eine Wintermoschee.

Chor Minor

Dieses imposante Torgebäude gilt als weiteres Wahrzeichen der Stadt Buchara. Es war Bestandteil einer Madrasa aus dem Jahr 1807. Davon existieren nur noch das Torhaus und Anbauten, in denen die Studenten wohnten. Das in Ziegelbauweise errichtete Chor Minor besteht aus zwei Stockwerken und ist mit einer Kuppel versehen. Es ist 19 Meter lang und neun Meter breit. An den Gebäudeecken ragen vier himmelblaue Minarette empor. Die etwa 17 Meter hohen Türme symbolisieren die vier Seiten der Welt sowie die Gleichheit der Menschen. Mit dieser speziellen Architektur gilt es als einzigartig in Zentralasien. Ihm wird eine gewisse Ähnlichkeit zu Bauwerken aus Indien nachgesagt.

Chor Minor
Das Torgebäude Chor Minor von vorne

Zitadelle Ark

In Buchara könnt ihr ebenfalls die mächtige Festung Ark besichtigen, die sich über vier Hektar erstreckt. Als frühere Residenz und Regierungssitz erfreute sie insbesondere die Khane und Emire der Region. Sie steht im nordwestlichen Teil der Altstadt auf einem 20 Meter hohen Hügel. Einer Legende zufolge ist sie von Siyawasch gebaut worden, dessen Grab dort auch zu finden sein soll. Der Zeitraum des Baus ist unbekannt, es gab jedoch Funde aus dem 4. Jahrhundert vor Christus.

In den erhaltenen Gebäudeteilen sind heute mehrere Museen untergebracht. Nachdem ihr euch über Naturkunde und Archäologie informiert habt, könnt ihr ins Münzenmuseum und ins Museum für Manuskripte gehen. Weiter geht es mit der Ausstellung über die antike Stadt Paykent und den beiden Historischen Museen. Diese sind in den Zeitraum von der Antike bis zum 15. Jahrhundert und vom 16. Jahrhundert bis 1920 aufgeteilt.

Chashmai-Ayyub-Mausoleum

Der älteste Bereich des Mausoleums soll aus dem zwölften Jahrhundert stammen und auf den Karachaniden Arslan Khan zurückzuführen sein, während die konische Kuppel auf das Jahr 1380 und die Zeit Timurs hindeuten. Bis zum 16. Jahrhundert wurde der historische Ort umgestaltet.

Chashmai Ayyub Mausoleum
Das Chashmai-Ayyub-Mausoleum

Hervorzuheben ist der schmuckvolle Quellbrunnen in einer der Kammern. Eine Legende besagt, dass der Prophet Hiob diese Quelle aus dem Felsen geschlagen haben soll. So erhielt das Mausoleum seinen Namen, der übersetzt „Quelle des Hiob“ bedeutet. Das Quellwasser hat angeblich Heilkräfte. Wasser steht auch im Mittelpunkt des Museums, das inzwischen im Mausoleum untergebracht ist. Es erzählt Wissenswertes über die Wasserversorgung der Stadt – von der Antike bis ins Jetzt.

Zudem könnt ihr die naheliegende Gedenkstätte für Ismail al Buchari besichtigen. Da sich das Chashmai-Ayyub-Mausoleum in der Nähe der Zitadelle Ark und des Samaniden-Erholungsparks mit dem Samaniden-Mausoleum befindet, können diese Ziele wunderbar miteinander verbunden werden.

Kalon-Minarett

Ein Wahrzeichen von Buchara ist dieses etwa 47 Meter hohe Minarett im Gebäudekomplex Poi Kalon. Es existiert seit dem Jahr 1127 – auf Wunsch des Karachaniden Arslan Khan. Dschingis Khan soll es bei seiner Stadtzerstörung verschont haben, weil es ihm so sehr imponierte. 1920 nahm es durch die Bolschewiki leichten Schaden. Der markante Turm diente zunächst als Minarett und später als Wachtturm. Für Karawanen war es außerdem aufgrund der Höhe ein gutes Orientierungszeichen.

Aktivitäten

Ob Besuch eines bunten Markts oder aufregende Wüstentour mit Kamelritt: In Usbekistan warten jede Menge spannende Tätigkeiten. Wir stellen euch mögliche Aktivitäten in Buxoro vor, damit ihr nichts verpasst.

Märkte besuchen

In der Provinz Buchara könnt ihr auf bildschönen Märkten einkaufen. Schlendert an den hübschen Ständen vorbei und lasst euch von den exotischen Düften verführen! Wenn ihr in der Stadt Buxoro seid, lädt euch der regionale Lebensmittelbasar zum Bummeln ein. Während ihr freundlich mit den Händlern feilscht, lernt ihr die Stadt von einer besonderen Seite kennen. Einen Besuch wert ist auch der Kuppelbasar Toqi Zargaron, der älteste seiner Art in Buchara. Er entstand unter Khan Abdullah II. in den Jahren 1586 und 1587. Damals wurde der Bau nicht nur als Markthalle, sondern auch als Werkstatt für Goldschmiede genutzt.

Toqi Zargaron
Andenken im Toqi Zargaron kaufen

Tagesausflug nach Samarkand planen

Da eure Reise nach Buchara sehr wahrscheinlich über Samarkand führt, empfiehlt es sich, die ehemalige Oasenstadt mit ihrem 1001-Nacht-Charme ebenfalls anzuschauen. Sie liegt an der berühmten Seidenstraße, einer alten Handelsverbindung zwischen China und dem Mittelmeer. Samarkand besticht mit einer Fülle von Moscheen und Mausoleen. Ferner könnt ihr den Platz Registan und die Koranschulen besuchen, die aus dem 15. und 17. Jahrhundert stammen. Samarkand ist etwa 270 Kilometer von Buchara entfernt. Da ihr aufgrund der Straßenverhältnisse mit dem Mietwagen oft über vier Stunden pro Strecke unterwegs seid, solltet ihr für euren Besuch lieber den Zug nehmen. Dieser benötigt für eine Strecke in der Regel etwa zwei Stunden.

Samarkand Bibi Khanum Moschee
Samarkands Bibi Khanum Moschee

Solyonoye Lake

Wenn euch der Sinn nach Naturidylle am Wasser steht, könnt ihr einen kleinen Ausflug zu diesem nahegelegenen See machen und die Ruhe genießen. Er befindet sich südwestlich von der Stadt Buchara. Macht dort einen entspannten Spaziergang oder nehmt Proviant in Form der kulinarischen Köstlichkeiten der Region mit! So macht der Urlaub in Usbekistan Spaß.

Ausflug in die Wüste unternehmen

Ein tolles Erlebnis bei eurem Urlaub in Buchara ist eine Tour in die Wüste. Ihr habt die Wahl zwischen einem kurzen Trip am Tag oder einer Übernachtung in den traditionellen Jurten. Bei beiden Varianten solltet ihr euch einen Kamelritt nicht entgehen lassen. Die gutmütigen Tiere werden euch sicher durch die Weiten der Wüste tragen. Je nach Route habt ihr die Gelegenheit, euch zwischendurch an einem See zu erfrischen.

Fayzulla Khodjaev Museum besichtigen

In dem in der Stadt Buchara befindlichen Haus-Museum erfahrt ihr viel über das Leben und Wirken des Staatsmanns Fayzullo Khodjaev. Das Gebäude gehörte früher seinem Vater, einem Kaufmann. Deshalb wird gezeigt, wie das Kaufmannsleben im 19. und 20. Jahrhundert war. Neben Haushaltsgegenständen werden orientalische Musikinstrumente und Kleidung präsentiert. Eine ethnografische Ausstellung rundet das vielseitige Museum ab.

Reise-Infos

Der Usbekistan-Urlaub sollte gut organisiert werden, damit sich die lange Anreise lohnt. Für eure Vorbereitung haben wir die wichtigsten Informationen wie die ideale Reisezeit und die erforderlichen Einreisedokumente zusammengefasst.

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Wer im Sommer nach Usbekistan reisen möchte, muss sich auf eine intensive Hitzephase und Sandstürme einstellen. Im Winter herrschen Regen und Kälte vor. Mild und angenehm ist es im Frühling und im Herbst. Diese beiden Jahreszeiten sind ideal für einen Urlaub, bei dem ihr den Schwerpunkt aufs Besichtigen oder Aktivitäten an der frischen Luft legt. Die beliebtesten Zeiträume sind daher von April bis Mai und September bis Oktober. Als Reisedauer solltet ihr aufgrund der langen Anreise eine Woche oder mehr einplanen.

Reisevorbereitung

Deutsche Staatsangehörige brauchen für die Einreise nach Usbekistan einen Reisepass. Für die lieben Kleinen solltet ihr einen Kinderreisepass mitnehmen. Die Pässe müssen vom Einreisetag an noch mindestens drei Monate gültig sein. Für eine Urlaubsdauer bis zu 30 Tagen wird in der Regel kein Visum benötigt.

Sprache und Verständigung

Viele Einwohner in der Stadt Buchara sind Tadschiken, dementsprechend wird dort Tadschikisch gesprochen. Es ist eine zentralasiatische Form des Persischen. Abgesehen davon ist die Landessprache in Usbekistan Usbekisch. Russisch ist ebenfalls zu hören. Ein Wörterbuch oder eine entsprechende Reise-App auf dem Mobiltelefon ist hilfreich, um sich im Urlaub zu verständigen. In einigen Regionen könnt ihr mit Englisch Glück haben.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

In Buxoro gibt es einen Flughafen. Er wird unter anderem aus der Türkei angeflogen. Direktverbindungen von Deutschland gibt es normalerweise nicht. Das gilt auch für den Flughafen in der Stadt Samarkand, der rund 270 Kilometer entfernt ist. Einen Direktflug von Frankfurt am Main gibt es in die usbekische Hauptstadt Taschkent, die allerdings etwa 570 Kilometer entfernt ist.

Deutschen Urlauber erscheinen die Straßenverhältnisse in Buchara oft chaotisch. Deshalb seid ihr auf der sicheren Seite, wenn ihr euch zu Fuß auf den Weg macht oder einen Bus nehmt. Zwischen den größeren Städten verkehren Züge.

Buchara Altstadt
Unterwegs in der Altstadt von Buchara

Essen und Spezialitäten

An einem frischen Fladenbrot führt kein Weg vorbei, wenn ihr in Buxoro Urlaub macht. Ihr könnt es als Imbiss zwischendurch oder zu anderen Speisen essen. Ein weiterer Klassiker ist Plow, ein Gericht aus Reis, Fleisch und Gemüse. Es wird je nach Region mit anderen Gewürzen veredelt.

Sehr beliebt ist außerdem Schaschlik. Das marinierte Fleisch wird aufgespießt und zum Beispiel über Holzkohle gegart. Wer Teiggerichte mag, kann sich in Buchara auf eine große Auswahl freuen. Ein Fest sind die gedämpften Fleischknödel Manti oder Manty. Euren süßen Gaumen verwöhnt ihr mit Halwa beziehungsweise Halva. Je nach Zubereitungsart werden Mehl, Milchprodukte und Butter mit Nüssen, Obst oder Schokolade kombiniert.

Hotels und Unterkünfte

In der Provinz Buchara gibt es verschiedene Unterkünfte, bei denen der Einrichtungsstandard und die Preise variieren. Insbesondere in der Stadt Buxoro habt ihr viele Möglichkeiten – von der einfachen Pension für das kleine Reisebudget bis zum luxuriösen Hotel für den gehobenen Anspruch. Sparfüchse behalten die Angebote im Blick und buchen attraktive Zimmer sofort!

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